Buchbesprechung:
Bruno Waldvogel-Frei
Das Lächeln des Dalai Lama... und was dahintersteckt
SCM-Verlag 2010
Rezension von Alfons Adam
Der Verfasser des Buches, der Theologe Bruno Waldvogel-Frei, will einen Zugang zu einem komplizierten religiösen System – dem tibetischen Buddhismus – eröffnen, welches archaisch und manchmal von erschreckender Brutalität geprägt ist. Er ist bemüht, nicht polemisch zu werden oder respektlos zu erscheinen, sieht sich aber zu einer gewissen Deutlichkeit gezwungen, weshalb man für die Lektüre seines Buches an gewissen Stellen gute Nerven braucht.
In der Trendreligion Buddhismus gibt es drei verschiedene Richtungen. Im Kleinen Fahrzeug – Hinayana – wird das menschliche Dasein hauptsächlich negativ bewertet. Durch Askese, Meditation und rechtes Handeln überwindet der Gläubige die Welt. Die Richtung des Großen Fahrzeuges – Mahayana – wertet die Welt positiver und sieht sie als eine Ausdrucksform des All-Geistes. Viele Wesen (Bodhisattvas) wären befähigt, für sich und andere Erlösung zu schaffen. Vermittelnde Mächte, Götter und Dämonen, spielen eine wichtige Rolle. Das Große Fahrzeug war der Durchbruch zur Weltmission. Die Menschen konnten nun Buddhisten werden und zugleich weiterhin ihren eigenen alten Göttern huldigen. Aus der Synthese von spätem Mahayana und magisch-erotischen Praktiken bildete sich der sogenannte Vajrayana-Buddhismus heraus – auch Diamant-Fahrzeug oder Tantrayana genannt. Dazu gehört der tibetische Buddhismus. Als der Buddhismus in das Gebiet Tibets vordrang, stieß er auf die Bön-Religion, eine uralte, archaische und zum Teil sehr grausame Dämonen-Religion, die in den Buddhismus integriert wurde. Die furchtbaren Götter wurden zu Vorstufen Buddhas erklärt und als Beschützer in das buddhistische Pantheon eingereiht.
Leben ist Leiden
Der Buddhismus hegt eine tiefe Skepsis dem Leben gegenüber. Leben ist Leiden. Und dem zufolge kann das Ziel der Spiritualität nur darin bestehen, sobald als möglich aus dem ewigen Kreislauf des Leidens erlöst zu werden und zu erlöschen. Diese Art der Erlösung wird über unzählige Wieder-geburten Stufe um Stufe erarbeitet. In der tibetischen Variante des Buddhismus, dem Tantrismus, den der Dalai Lama vertritt, gibt es einen Weg, Erleuchtung schon in diesem Leben zu gewinnen.
Sexualmagie
Erstaunlicher Weise ist der Buddhismus bei Frauen sehr beliebt, obwohl bereits die Überlieferungen des historischen Buddhas nicht gerade schmeichelhaft für Frauen sind. Das tibetische Wort für „Frau“ bedeutet „niedrig Geborene“. Das Weibliche muss überwunden werden, weil es die Ursache der leidvollen Wiedergeburten ist. Der Weg zur Erleuchtung im Tantrismus besteht im Einsetzen sexualmagischer Praktiken, welche ganz aus männlicher Perspektive betrachtet werden. Sexualmagie verspricht, beim sexuellen Verkehr magische Energien freizusetzen. Um sich die feminine Urmacht des Alls anzueignen, hat der Yogi (das ist jemand, der den tantrischen Buddhismus praktiziert) die entsprechenden spirituellen Methoden zu beherrschen. Sie haben zum Ziel, die weibliche Form in die männliche umzuwandeln mit der Absicht, Macht zu kumulieren. Kurzum: „Das Weibliche wird vom Yogi absorbiert und manipuliert, um dann von ihm beherrscht zu werden. Damit das geschehen kann, braucht der Yogi die Hilfe von Frauen, mit denen er den Sexualakt vollziehen kann. In den tantrischen Texten auffallend häufig erwähnt werden die „erotischen“ Bannsprüche, die den Yogi befähigen sollen, sich Frauen für seine sexualmagischen Rituale zu beschaffen. Den rituellen Sexualakt praktiziert er auch nach der Erleuchtung, denn da im Weibe der Schlüssel zur Macht liegt, festigt jeder liturgische Beischlaf seine Allmacht.“
„Weisheitsgefährtinnen“
Der religiöse Verdienst der Frau besteht darin, dass sie sich dem Mann zur Verfügung stellt. Frauen werden (als Weisheitsgefährtinnen oder Mudras) zur Auslösung und Aneignung der sexuellen Ener-gien benötigt. Die Mudra muss jung und schön sein. Ein bedeutender Lehrer des tibetischen Tan-trismus im 8. Jahrhundert unterscheidet fünf verschiedene Mudras je nach ihrem Alter: achtjährige, zwölfjährige, sechzehnjährige, zwanzigjährige und fünfundzwanzigjährige. Aus Gründen der Zahlenmystik werden zwölf- oder sechzehnjährige Mädchen bevorzugt. Das Kalachakra-Tantra, dessen höchster Vertreter der Dalai Lama ist, fordert den Yogi auf, die Mudra durch Rauschmittel gefügig zu machen. Nach dem Sexualakt hat sie ihre Schuldigkeit getan, dem Yogi ihre weibliche Energie übertragen und verfällt nun der Geringschätzung. Nun gibt es das Paradoxon, dass von tibetischen Lamas gleichzeitig ein zölibatäres Leben gefordert wird. Darum muss ein Lama seine sexuellen Praktiken geheim halten. Die Mudras werden vor ihrer Initiation an ein Schweigegelübde gebunden, für dessen Durchbrechung jahrtausendelange Höllenstrafen, Wahnsinn und Tod angedroht werden.
Zwei Arten von Frauen
Im Tantrismus existieren vereinfacht gesagt zwei Arten von Frauen, nämlich die schöne und gehor-same Weisheitsgefährtin, die Mudra, und dann eine Art Hexe, die dem Erleuchtungsweg bösartig entgegen steht. Dazu gehören die Dakinis, niedrige weibliche Dämoninnen, die wie Vampire frisches Menschenblut saugen, Krankheiten schicken, rituell ihren Monatsfluss verspeisen, nach der Geburt die ausgestoßene Gebärmutter fressen, sich von Leichen ernähren usw. Nach der tantrischen Logik muss das Weibliche auf irgendeine Weise geopfert werden, denn es gilt als Ursache des Leidens und der Leidenschaft. Diese Aufopferung des Weiblichen ist im gesamten Buddhismus präsent. „Die Frau per se ist die höchste und erste Ursache der Illusion (Maya), aber ebenso die Kraft, welche die Welt der Erscheinungen (Samsara) hervorbringt.
Es ist das Grundanliegen jedes Buddhisten, diese täuschende Samsara zu überwinden. Schon im Hinayana-Buddhismus galt die nackte Leiche einer verstorbenen Frau als das provokanteste und wirksamste Meditationsobjekt für einen Initianten, um sich aus dem Netz der Samsara zu befreien.“ Der tantrische Yogi vereinigt sich mit der (realen oder imaginierten) Frau nicht nur im sexuellen Akt, sondern vor allem dadurch, dass er ihre heilige Gynergie, die magische Kraft der Maya, verspeist, manchmal trinkt er deswegen auch das Menstruationsblut seiner Partnerin. Erst wenn das weibliche Blut auch durch seine Adern pulsiert, wird er ganz Herrscher über beide Geschlechter. Der Yogi muss die Besitzerin der vitalen femininen Substanzen „töten“ und sich diese dann „einverleiben“, was nicht unbedingt die wirkliche Ermordung seiner Mudra voraussetzt, sondern auch symbolisch zum Ausdruck kommen kann. Ein realer ritueller Frauenmord ist aber nicht ausgeschlossen. Es gibt Texte, die offen und skrupellos die tatsächliche Tötung einer Frau fordern.
Gesetz der „Umkehrung“
Im Tantrisums gilt das „Gesetz der Umkehrung“. Nach der tantrischen Doktrin kann das Böse nur durch das Böse, die Gier nur durch die Gier und das Gift nur durch Gift geheilt werden. Das Kala-chakra-Tantra fordert daher seine Schüler zu folgenden Verbrechen auf: töten, lügen, stehlen, die Ehe brechen, Alkohol trinken, sexuell mit Mädchen aus den Unterklassen verkehren. Beschrieben werden die Auswirkungen des „Bodhisattva“-Gelübdes, welches fordert, jedem Lebewesen so lange beizustehen und zu helfen, bis es Befreiung erlangt. In Laufe der tibetischen Geschichte hat dieses Gelübde zahlreiche politische und familiäre Morde legitimiert. Man habe die ermordeten Menschen von der Welt des Scheins (Samsara) „befreit“. Deshalb seien einem diese zu Dank verpflichtet. Ja es heißt, dass Erleuchtung per se aus der radikalen Umkehr ihres Gegenteils entsteht und es überhaupt keine andere Möglichkeit gebe, von den Fesseln des Samsara los zu kommen. Dieses „Gesetz der Umkehrung“ führt nicht nur zu Inzest, es werden auch beim Essen alle Grenzen gebrochen: Ele-fantenfleisch, Pferdefleisch, Hundefleisch, Kuhfleisch und Menschenfleisch. Es gibt Rezepte, die zwischen den verschiedenen menschlichen Körperteilen unterscheiden und den Genuss von Hirn, Leber, Lunge, Eingeweide, Hoden usw. für bestimmte Zeremonien fordern. Die fünf tabuisierten Fleischarten haben sakralen Charakter. Ein Tantra verspricht denjenigen, die Kot und Urin zu ihrer Nahrung machen, dass sie wahrhaft glücklich werden. Nach einer anderen Tantra muss der Jünger aus einer Schädelschale das Menstruationsblut seiner Mudra trinken. Bekannt ist, dass die Ausscheidung des höchsten Hierarchen, des Dalai Lama, zu einem Medikament verarbeitet wird.
Zunächst waren die von ihm gegründeten Gemeinschaften nur für Männer bestimmt, später aber überredeten ihn seine Tante, es auch Frauen zu gestatten, „aus dem Haushalte des Lebens weg-zugehen und unter seiner Oberaufsicht in den unbehausten Stand einzutreten“. Gautama gab nach, aber legte strenge Regeln für die Jüngerinnen fest. Traurig, prophezeite er, wenn er Frauen nicht den Eintritt ermöglicht hätte, dann hätte die von ihm gelehrte Religion sich „1000 Jahre lang gehalten“ und nicht nur 500 Jahre, wie es infolge dieses Zugeständnisses kam. (John A. Hardon in: Gott in den Religionen der Welt, 1970, Seite 95f)
Ritualmord
Zum Thema Ritualmord: Es ist eine Tatsache, dass sämtliche Texte in der höchsten Stufe des Tantras verbal zum Mord aufrufen. Im indischen Kali-Kult geschieht das bis heute noch real. Als ehrenwerte Handlung gilt im tibetischen Buddhismus auch, die Welt von Menschen zu „erlösen“, von denen ein Yogi weiß, dass sie in Zukunft gemeine Verbrechen begehen werden. So tötete der Gründer des tibetischen Buddhismus einen Knaben, dessen kommende Schandtaten er vorausgesehen haben will. Die Vernichtung von Gegnern durch magische Mittel gehört zur Grundausbildung jedes tantrischen Adepten. Zitat: „Im Spektrum buddhistisch-tantrischer Tötungspraktiken stellt der bewusst insze-nierte „Freitod“ des „Siebenmal Geborenen“ eine Spezialität dar. Wir haben hier einen siebenmal reinkanierten Menschen vor uns, der außergewöhnlich hohe charakterliche Qualitäten aufweist.
Der Genuss vom Fleisch einer solch wundervollen Person hat die größten magischen Auswirkun-gen. Deswegen soll der Tantriker einem „Siebenmal Geborenen“ mit Blumen Verehrung darbringen und ihn darum bitten, zum Wohle aller leidenden Wesen zu handeln. Daraufhin wird dieser – so heißt es in den einschlägigen Texten – ohne Zögern selbst sein Leben opfern. Anschließend sind aus seinem Fleisch Pillen anzufertigen, deren Verzehr unter anderem die Siddhis (Kräfte) des Luft-wandelns verleihen. Solche Pillen sind in der Tat auch heute noch im Umlauf. Ganz besonders begehrt ist das Herzblut; auch der Schädel des getöteten Heiligen besitzt magische Kräfte.“ Westliche Interpreten versuchen, diese anstößigen Texte nur symbolhaft zu verstehen. Es gibt aber historische Beispiel für Ritualmorde.
Schutzgöttin
Unter dem Untertitel „Die Schutzgöttin des gegenwärtigen 14. Dalai Lama“ stellt der Autor die Fra-ge, ob es möglich sei, dass der freundlich lächelnde Dalai Lama in derartigen geistigen Welten lebe, wozu wörtlich ausgeführt wird: „Die beschriebene morbide Gedankenwelt findet sich auch beim Dalai Lama. Was bewegt den „friedliebenden“ obersten Tibeter dazu, sich ein wahnsinniges Weib mit dem Namen Palden Lhamo als primäre Schutzgottheit auszusuchen, das Tag und Nacht durch einen kochenden Blutsee reitet? Die Schreckensgöttin sitzt auf einem Sattel, der von ihr höchst-persönlich aus der Haut des eigenen Sohnes gefertigt worden ist. Sie ermordete diesen kaltblütig, weil er sich weigerte, den Weg seiner bekehrten Mutter zu teilen und Buddhist zu werden.“
Friedensbote?
Das höchste Ziel der Kalachakra-Initiation ist ein „Weltfrieden“ besondere Art. Es geht um die Errichtung eines buddhistischen Weltreiches, an dessen Spitze der Dalai Lama steht. Das gesamte Szenario des Kalachakra-Tantra ist kriegerisch, provokant, morbid und hitzig. Die Einweihung führt über 15 hierarchisch aufgebaute Stufen. Die sieben unteren Weihen werden vom Dalai Lama öffent-lich und für die breiten Massen gegeben. Die oberen acht sind einer Minderheit von Auserwählten vorbehalten. Am Ende der siebten Einweihung erhält der Schüler das Diamantenzepter (symbolisiert den männlichen Penis), mit dem er über die Glocke (weibliche Weisheitsenergien) herrscht, die er ebenfalls erhält. Der Schüler darf nun als Herr der siebten Ebene die Lehre Buddhas verbreiten. In der buddhistischen Hierarchie integrieren immer die Oberen die Unteren. In diesem Sinn ist der Dalai Lama allen Buddhisten übergeordnet, er ist sozusagen die „Fülle“ aller Buddhisten.
Das häufigste tibetische Gebet, an den Gott Avalo-kitha, in der berühmten sechssilbigen Formel lautet: „Om mani padme hum.“ Man kann es etwa so übersetzen: „O du, in dessen Lotus (weibliche Scheide) der Edelstein (der erigierte Penis) steht.“ Dieser Spruch hat einen esoterischen obszönen Sinn, aber seine Kraft ist fast unberechenbar. Diese sechs Silben findet man überall, auf Mauern geschrieben, auf Fahnen gemalt, die, wenn sie im Wind flattern, die Kraft dieser Worte ausstrahlen. Man schreibt sie auf Papierstreifen und legt sie in größere oder kleinere Zylinder, die man von Hand oder sogar durch einen Wasserfall in Drehbewegung (sog. Gebetsmühlen) bringt. (John A. Hardon)
Lüsterne „Mönche“
In den höheren Einweihungen kommt es zur geschlechtlichen Vereinigung mit einer realen Partnerin, mit einer jungen Frau von 10, 12, 16 oder 20 Jahren. Dem Schüler wird eine nackte junge Frau vorgeführt, die er betasten muss, ohne einen Samenerguss zu haben. Anschließend vereinigt sich der Meister mit dem Mädchen, nimmt etwas von der Vaginalflüssigkeit, mischt sie mit seinem Samen und benetzt damit die Zunge des Schülers. Damit erreicht der Schüler den Status eines androgynen Wesens und nennt sich „Sohn des Buddhas“. Am Ende des Weges steht der Adi Buddha, der Dalai Lama, Herrscher über das Universum, der in einem letzten Akt das gesamt Universum vernichtet und es damit verinnerlicht. Er wird damit zum obersten Prinzip über Zeit und Raum. Der Dalai Lama ist Kaiser und Papst, Staat und Gott in einer Person. So lange der Dalai Lama weiterhin das Kalachakra-Tantra praktiziert, bestätigt er nichts anderes als eben diese Machtansprüche.
Bei allen Aussagen des Dalai Lama darf man nie vergessen, dass das tantrische Prinzip der Umkeh-rung gilt. Der „einfache Mönch aus Tibet“ kann innerhalb kürzester Zeit zum mächtigsten Hierar-chen des Universums aufsteigen. Es ist außerdem unglaubwürdig, dass der Dalai Lama ein aske-tisches, asexuelles Mönchsleben führt. Gerade die notwendigen Weihen zum Dalai Lama verlangen etwas ganz anderes.
Der nach außen zur Schau getragene Pazifismus ist zu hinterfragen. Die Geschichte Tibets wird durchaus als kriegerisch beschrieben. Die tibetische Mönchsklasse strebt schon seit Jahrhunderten nach weltlicher Macht und hat ein Sendungsbewusstsein entwickelt, welches als Endziel einen Gottkönigsstaat vorsieht, der das Zentrum der gesamten Welt darstellen soll. Dieses Ziel soll auch mit magischen Mitteln erreicht werden. Dazu wird der Dalai Lama wörtlich zitiert: „Ich glaube nicht nur an Geister, sondern an verschiedene Arten von Geistern! (...) Zu dieser Kategorie gehört das Staatsorakel Nechung (Pehar). Wir halten diese Geister für zuverlässig, denn sie haben eine lange Geschichte ohne jede Kontroverse in über tausend Jahren“. Dem entsprechend betrachtet der Dalai Lama ein von ihm 1976 durchgeführtes tantrisches Ritual als Ursache für den Tod Mao Tse-tungs. ähnlich wird der Tod Deng-Xiaopings gesehen, der wenige Tage nach einem Treffen mit einem Bruder des Dalai Lama gestorben ist.
Verwandtschaft zur NS-Mythologie
Die tibetischen Mythen wirken auch im Westen. Helena Blavatsky, die Begründerin der Theosophie, brachte das tibetische Gedankengut in den Westen, wo es im Nationalsozialismus wirksam wurde. Das Hakenkreuz ist zugleich das buddhistische Symbol vom „Rad der Lehre“. Verbürgt sind Bezie-hungen des Dalai Lama zum Leiter der Aum-Sekte, Shoko Asahara, die 1995 durch den grausamen Giftgasanschlag in Tokio berühmt geworden ist.
Mandalas
Mandalas sind nicht harmlos. Die Errichtung eines Mandalas ist ein politisch-magischer Akt. Das Kalachakra-Sand-Mandala ist auch ein okkulter Besitztitel, um mit ihm die Herrschaft über ein bestimmtes Territorium zu begründen. Nach tantrischer Überzeugung werden auf der ganzen Welt durch Mandala-Zeremonien Städte und Dörfer unter den spirituellen Herrschaftsanspruch des Dalai Lama gebracht.
Symbole
Wie bereits gesagt wollen westliche Verteidiger des tibetischen Buddhismus alle diese grauenhaften und widerlichen Texte nur symbolisch verstanden wissen. Es gibt aber Beweise, dass dem nicht so ist. Als Beispiel wird ein Buch von June Campbell angeführt mit dem Titel „Göttinnen, Dakinis und ganz normale Frauen“. Die Verfasserin war jahrelang die geheim gehaltene Liebesdienerin des berühmten Kalu Rinpoche und bestätigt die makabren und sexistischen Seiten dieses Systems. Reale sexuelle Aktivitäten seien für einen praktizierenden Yogi unverzichtbar. Sie berichtet, dass Schädel und Oberschenkelknochen vielfach bei Zeremonien und Ritualen verwendet werden. Insbesondere der Oberschenkelknochen einer sechzehnjährigen Jungfrau soll sich besonders gut als Knochen-trompete bei rituellen Verrichtungen eignen. In einem vom Dalai Lama empfohlenen Buch eines hohen tibetischen Lamas über „Kalachakra – Die drei Zyklen der Zeit“ werden Anweisungen über Sexualpartnerinnen gegeben, die keinen Zweifel an der Realität lassen. Beschrieben werden 37 „ungewöhnliche Opfergaben“, worunter sich beispielsweise Samenflüssigkeit, Urin, Blut, Eiter, Schleim, Lymphflüssigkeit, Gedärme, Galle, Knochen, Mark, Leber finden. Der hohe Lama mit dem Namen Tenzi warnt eindringlich davor, sich in diese spirituellen Realitäten von Göttern und Dämonen ohne die Hilfe eines erfahrenen Gurus zu begeben. Das könne gefährlich sein und sogar zu einer Geisteskrankheit führen. (...)
„Ich war Buddhist“
Zitiert wird aus dem Buch „Ich war Buddhist“ von Martin Kamphuis, wonach die gebildeten Lamas den Westeuropäern auf intelligente Weise Dinge schmackhaft machten, die von den Tibetern selbst ganz anders wahrgenommen würden. „Für diese seien die Geister und Dämonen nämlich höchst reale Wesen, die sie immer wieder in Angst und Schrecken versetzten. Die Geister hätten höchstes Mitspracherecht im tibetischen Buddhismus – selbst beim Dalai Lama ... Was bei uns im Westen als „Kultur“ verkauft werde, sei nichts anderes als eine spiritistische Praxis, von deren Wirksamkeit der Dalai Lama sehr wohl überzeugt sei. Weiter heißt es bei Kamphuis, der Tantrismus habe als Ziel immer die materielle Realisation. Die Enttabuisierung aller materiellen Dinge gehöre zum höchsten Ziel, weshalb das Argument der Allegorie und der Symbolik unhaltbar sei. „Was er (Kamphuis) als sehr schwierig empfunden habe, sei auch die Tatsache, dass die Lamas oft mit fröhlichem Lachen ungeniert gelogen hätten, nach dem Motto: Das versteht ihr sowieso nicht!“
Aus dem Kontakt mit Tibetern hat der Autor die Erkenntnis gewonnen, dass Dämonen und Götter für sie eine Realität sind. „Zudem sei bekannt, dass der Dalai Lama mit dem Dämon Nechung einen Pakt geschlossen habe. Nechung habe dem Dalai Lama versprochen, berühmt zu werden – und das sei ja in der Zwischenzeit geschehen“. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass uns eine neue Barbarei droht, sollte es dem tibetischen Buddhismus gelingen, in seiner ursprüngliche Ausformung im Herzen Europas Fuß zu fassen.
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Anhang
Friedensfürst?
„Media Control“ zeichnete den „Friedensfürsten“ mit den Medienpreis 2008 aus, der „Persönlich-keiten“ verliehen wird, die Gesellschaft oder Politik prägend beeinflußt haben. „Media Control“ wird sich noch wundern, dem tibetischen Weltfrieden soll ein „Weltenbrand“ vorausgehen, worauf das Goldene Zeitalter des Shambala beginnt - mit dem Dalai Lama als Zentralfigur. Sein Geisterglaube lehnt Demokratie und Menschenrechte ab, ja lehrt sogar Menschenverachtung, wozu auch politischer und ritueller Mord gehören. Im tibetischen Yerkalo, der einzigen katholischen Pfarrei für ganz Tibet, wurde der Schweizer Missionar Pater Maurice Tornay von Lamas ermordet, ebenso der letzte Pfarrer, Pater Viktor Nußbaum. Als Odser Rinpoche, ein anerkannter tibetischer Tulku, also ein Lama, 1963 Christ wurde und sich in Europa theologisch ausbilden lassen wollte, wurde er vor Antritt seiner Reise vergiftet. (W. Pietrek)
Hat nicht der Dalai Lama seine Sendung aufgegeben, wenn er seine Reinkarnation als Frau für möglich hält?! (aus der ARD Tagesschau vom 23.07.2007)
Niemann: Sie haben ein halbes Jahrhundert in Indien im Exil verbracht: Wird Ihre Reinkarnation deshalb eines Tages außerhalb Tibets zu suchen sein?
Dalai Lama: Sinn der Wiedergeburt ist, dass der Nachfolger die Arbeit des Vorgängers fortsetzt, die im vorigen Leben nicht vollendet wurde. Nach dieser Logik müsste der nächste Dalai Lama von außerhalb Tibets kommen, da er meine Arbeit fortsetzen müsste.
Niemann: Könnte es eine Frau sein?
Dalai Lama: Natürlich könnte es auch eine Frau sein! Ich bin ja vielleicht ganz beliebt, aber eine junge Frau als Dalai Lama, das wäre attraktiver. Ein weiblicher Dalai Lama wäre nützlicher für den Buddhismus, für die tibetische Kultur, das tibetische Volk. Warum nicht?“
Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama, 1989 erhielt der Dalai Lama den Friedens-Nobel-Preis.
Aus der Stellungnahme von Bischof Dr. Egon Kapellari:
„Der Buddhismus kennt keinen personalen Schöpfergott und wertet dementsprechend auch den Menschen als Person, seine Freiheit und seinen Transzendenzbezug sowie den Sinn und das Ziel der Geschichte auf eine Weise, die nicht dem christlichen Glauben entspricht. Ziel der buddhistischen Lehren, Unterweisungen und Rituale ist ein Zustand, in welchem die Person - bzw. das Ichbewusst-sein - erlischt und so dem Kreislauf der Wiedergeburten für immer entzogen ist. In diesem Zusam-menhang wurde mir die Frage gestellt, ob Katholiken eine Einladung zur Teilnahme am Kalachakra-Ritual annehmen sollten. Ich muss eine klar verneinende Antwort geben, die nicht auf einer von Vorurteilen belasteten Einschätzung buddhistischer Rituale, sondern auf dem spezifisch katholischen Verständnis von Symbolen, Sakramenten und Ritus beruht. Der Sinn von Symbolhandlungen und der Mitvollzug der Sakramente der Kirche beruhen auf einem gemeinsamen Glauben und bestärken ihn. Wir müssen daher darauf achten, dass unsere heiligen Zeichen nicht beliebig gedeutet oder gar umgedeutet werden und dass die Teilnahme an kirchlichen Riten mehr als eine nur vage Religiosität ausdrückt. Es wäre daher ein Widerspruch zu unserer eigenen Glaubenstradition, aber auch eine bloß oberflächliche Wahrnehmung buddhistischer Religiosität, würde ein katholischer Christ ein tibetisches Einweihungsritual mitvollziehen, auch wenn viele Buddhisten die eigenen Rituale als letztlich nicht wesentlich erachten und daher aus ihrer Sicht eine Zugehörigkeit zu anderen Religio-nen möglich ist. …“
SCM-Verlag, ISBN:978-3-417-26253-7, Bestell-Nr.:226.253 (Quelle: Infobroschüre KOMM-MIT-Redaktion) |