GESCHICHTE AUS DJAKARTA!
(Einsicht Febr. 1983, Nr.5)
In Djakarta, der Hauptstadt Indonesiens, fand vor kurzer Zeit ein Gespräch über die Weltreligion statt.
Ein anwesender Christ wurde gefragt: "Warum bist Du Christ, hat das einen besonderen Sinn?" Er sagte: "Laßt mich die Antwort in einer Erzählung geben". (Das ist echt orientalisch; Christus hat auch Gleichnisse gebraucht, um die ewigen Wahrheiten klarzumachen).
Der Christ sagte: "Es ging ein Mann über Land und fiel in eine tiefe Grube, von selbst konnte er nie mehr heraus, also dem Tod überantwortet. Er schrie um Hilfe.
Da kam einer, ein Brahmane, einer der obersten Kasten in Indien. Er sah den Mann in der Grube und sagte: "Du bist ja selber schuld, daß Du in die Grube gefallen bist; Du hast nicht aufgepaßt, jetzt kann Dir niemand helfen, Du mußt die Folgen Deines Tuns selber tragen." (Das ist so im Hinduismus, sie sagen: Alles, was mir zustößt, habe ich selber verursacht, geht es mir gut in diesem Leben, so ist das ein Zeichen: Ich habe im früheren Leben nicht gesündigt; geht es mir schlecht, ein Zeichen, ich habe im früheren Leben gesündigt, jetzt muß ich büßen, andere können mir nicht helfen. Selbsterlösung ... vielleicht muß ich 2-3 tausendmal wiedergeboren werden, bis alles abgebüßt ist).
Ein zweiter Mann kam vorüber, ein Buddhist. Er sagte zu dem Hilferufenden: Ja, es ist traurig, daß Du in die Grube gefallen bist .. aber ich gebe Dir einen Rat: "Hab' edle Gedanken, noble Gefühle; Geduld, Gott sieht dich ja ..., und Du wirst den Schmerz nicht so fühlen. (Das ist so im Buddismus.) Sie haben wunderbare Anleitungen, Praktiken, Methoden bis ins kleinste ausgearbeitet, was man denken, fühlen, welche Worte man wiederholen, wie man allem entsagen soll, um so über dem Leid der Erde zu stehen.)
Da kam wieder einer, ein Mohammedaner, er sah den Mann in der Grube und sagte: Ja, komm, man muß helfen. Ich reiche meinen Arm hinunter, ... er reicht nicht ... ist denn kein Strick da? ... nein, nichts ist da ... ja, dann kann man nichts machen, Allah hat es so gewollt. Das ist so im Islam, sie haben einige - fünf große Vorschriften. Viele beobachten sie mit Eifer und Genauigkeit. Wenn die Zeit zum Gebet gekommen ist, breiten sie ihren Gebetsteppich aus in Richtung Mekka ... und sie beten. Ob die anderen lachen oder was sie auch denken, das ist ihnen völlig gleichgültig.
Schließlich und endlich ist da ein Fatalismus: Allah sitzt auf dem Thron, dirigiert alles und ordnet alles. Was er will, das geschieht, da kann man nichts machen.
Da kam wieder einer, sah den Mann in der Grube, stieg selbst hinab und sagte zu dem Mann: "Steig auf meine Schultern und Du wirst gerettet sein."
Der Mann tat es und jubelnd war er frei. Der Mann aber, der in die Grube hinabgestiegen war, nahm selber den Tod auf sich! Da sagte der Christ in Djakarta: "Seht, der Mann, der in die Grube hinabgestiegen ist, das war Christus." Er ist für mich gestorben, damit ich leben kann.
Seht, darum bin ich Christ!
In der Gesprächsrunde war betroffenes Schweigen. (...)
(FLUGBLATT der CHRISTLICH-SOZIALEN ARBEITSGEMEINSCHAFT Österreichs)
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Nachricht: Am 15. Februar dieses Jahres ist im Alter von 86 Jahren Abbé de Nantes gestorben. Im Wiederstand gegen die Reformen des II. Vatikanums war er durch die Veröffentlichung des "Liber Accusationis" u.a. wegen Schisma, Häresie bekannt geworden. In Begleitung von ca. 200 Anhängern hatte er die Anklageschrift im April 1973 überreicht. Im Alter soll er sich - zusammen mit seinen Anhängern - der Konzils-'Kirche' unterworfen haben (vgl. "Pfarrbrief" von Pfr. Schoonbroodt, 10, 28.2.2010)
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