Das Problem der Bischofsweihe
- Ein Vergleich zwischen dem traditionellen und dem nachkonziliaren Ritus -
von
Dr. Rama P. Coomaraswamy
Ursprung des Weiheritus Pauls VI.
Als Paul VI. im Juni 1968 den neuen Weiheritus für Bischöfe billigte,
erklärte er, daß «es nötig gewesen sei, bestimmte Dinge hinzuzufügen,
zu streichen oder zu ändern, entweder, um die Texte wieder in ihrer
ursprünglichen, wahrheitsgetreuen Form herzustellen um die Ausdrücke
deutlicher zu machen oder um die sakramentaien Wirkungen besser zu
beschreiben... Es sei angebracht erschienen, früheren Quellen das
Weihegebet zu entnehmen, das man im Dokument 'Die Apostolische
Überlieferung Hippolyts von Rom' finde, das zu Beginn des dritten
Jahrhunderts geschrieben wurde und noch in großen Teilen der Weiheriten
der koptischen und westsyrischen Liturgien gebraucht werde.»
Natürlich sagt er nicht, weshalb es notwendig war, «bestimmte Dinge
hinzuzufügen, zu streichen oder zu ändern», die, wie man vermuten darf,
etwa 2000 Jahre lang angemessen waren. Ob das Ergebnis die Dinge
«klarer» ausdrückt oder ob es «die sakramentalen Wirkungen besser
beschreibt», das wird der Leser selbst beurteilen können. Paul Vl. hat
zwar recht, wenn er auf die «Apostolische Überlieferung von Hippolyt»
als Quelle für seinen neuen Ritus hinweist, er legt die Wahrheit jedoch
großzügig aus, wenn er erklärt, daß dieses höchst fragwürdige Dokument
«noch in einem großen Teil der Weiheriten der koptischen und
westsyrischen Liturgien verwendet wird». In Wirklichkeit hat der Text
von Hippolyt mit den östlichen Riten fast nichts gemeinsam; die äußerst
wichtigen Worte, insbesondere der entscheidende Ausdruck «Geist der
Führung», sind in diesen östlichen Riten nicht zu finden.
Im Folgenden sollen diese noch verwendeten Riten mit dem neuen Ritus
verglichen werden. Der folgende erste Abschnitt ist eine Übersetzung
der Seiten 204-205 des zweiten Teils des Weihegebets für Bischöfe der
Syrer von Antiochien, gedruckt im Jahre 1952 bei Sharfe im Libanon, und
trägt die Druckerlaubnis von Ignatius Gabriel Tappuni, syrischer
Patriarch von Antiochien. Hierbei handelt es
sich um den Ritus, der von den koptischen und westsyrischen Liturgien
verwendet wird. Der zweite Abschnitt beinhaltet das von Paul VI.
verbreitete Weihegebet.
Weihegebet für Bischöfe in Antiochien
«0 Gott. Du hast durch Deine Macht alles geschaffen und das Universum
durch den Willen Deines einzigen Sohns ins Dasein gebracht. Du hast uns
reichlich das Verständnis für die Wahrheit geschenkt und uns Deine
heilige, außergewöhnliche Liebe bekannt gemacht. Du hast uns Deinen
geliebten, eingeborenen Sohn, das Wort, Jesus Christus, den Herrn der
Herrlichkeit, als Hirte und Arzt für unsere Seelen geschenkt. Durch
Sein kostbares Blut hast Du Deine Kirche gegründet und, auf den
verschiedenen Stufen derselben, dem Priestertum angehörende Geistliche
geweiht. Du hast Rat geschenkt, damit wir Dir gefallen mögen und der
Name Deines Gesalbten in der ganzen Welt bekannt werde. Sende auf
diesen Deinen Diener Deinen heiligen geistlichen Atem herab, damit er
sich um die ihm anvertraute Herde kümmern und sie hüten kann, damit er
Priester salben, Diakone, Altäre und Kirchen weihen, Häuser segnen,
Berufungen durchführen, schlichten, urteilen, retten, verkünden, lösen
und binden, Geistliche in ihr Amt einsetzen, Geistliche aus ihrem Amt
entlassen und die Exkommunikation aussprechen kann. Schenke ihm die
ganze Gewalt Deiner Heiligen, dieselbe Gewalt, die Du den Aposteln
Deines eingeborenen Sohns gegeben hast, damit er ein glorreicher
Hoherpriester mit der Ehre von Mose und der Würde des ehrwürdigen
Jakobus am Stuhl der Patriarchen werde. Laß Dein Volk und die Herde
Deines Erbes durch diesen Deinen Diener feststehen. Schenke ihm
Weisheit und Einsicht und laß ihn Deinen Willen verstehen, o Herr,
damit er sündhafte Dinge erkennen und das Erhabene von Gerechtigkeit
und Gericht erfahren kann. Schenke ihm diese Gewalt, um schwierige
Probleme und alle Fesseln der Bosheit zu lösen.»
Weihegebet Pauls Vl.
«Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, Vater der Barmherzigkeit und
Gott allen Trostes, obwohl Du im Himmel wohnst, schaue mit Erbarmen
herab auf alles Demütige. Du kennst alle Dinge, noch bevor sie ins
Dasein kommen; durch Dein huldvolles Wort hast Du den Plan zu Deiner
Kirche gelegt. Seit Anbeginn hast Du die Nachkommen Abrahams zu Deinem
heiligen Volk auserwählt. Du hast Herrscher und Priester eingesetzt und
Dein Heiligtum nicht ohne Dir dienende Priester gelassen. Seit der
Erschaffung der Welt hat es Dir gefallen, von jenen verherrlicht zu
werden, die Du auserwählt hast. (Alle Weihebischöfe:) 'Sende
herab, auf diesen Auserwählten die Kraft, die von Dir ausgeht, den
Geist der Führung, welchen Du Deinem geliebten Sohn Jesus Christus
gegeben hast, den Er selbst den Aposteln verliehen hat, die die Kirche
überall auf Erden als Dein Heiligtum errichtet haben, zum Lobpreis und
Ruhm Deines Namens ohne Ende. (Der Hauptkonsekrator:) 'Vater, Du
kennst alle Herzen. Du hast Deinen Diener für das Amt des Bischofs
auserwählt. Möge er Deiner heiligen Herde ein Hirte und vor Dir ein
untadeliger Hoherpriester sein, der Dir Tag und Nacht dient. Möge er
immer den Segen Deines Wohlwollens erlangen und Gaben der heiligen
Kirche darbringen. Durch den Geist, der die Gnade des Hohenpriestertums
schenkt, verleihe ihm die Gewalt, Sünden zu vergeben, wie Du es
befohlen hast, Priester in ihr geistliches Amt einzuführen, wie Du es
verfügt hast, und alle Fesseln zu lösen aufgrund der Autorität, die Du
Deinen Aposteln übertragen hast. Möge er Dir angenehm sein durch den
Sanftmut und die Reinheit seines Herzens, Dir eine wohlriechende
Opfergabe darzubringen, durch Jesus Christus, Deinen Sohn, durch den
Ruhm, Macht und Ehre Dir zukommen, in der Gemeinschaft des Heiligen
Geistes in Deiner heiligen Kirche jetzt und alle Zeit. (Alle:) 'Amen'.»
Die wesentliche «Form», wie von Paul VI. vorgeschrieben, ist kursiv
gedruckt. Die beiden Wörter, die fett gedruckt sind, bilden die
einzigen bedeutenden Wörter, die die Gebete gemeinsam haben. Die
wesentlichen Worte sind im Ritus von Antiochien nicht vorgeschrieben -
die theologischen Ausdrücke «Form» und «Materie» werden in den
östlichen Kirchen nicht verwendet. Die Hände der Bischöfe, die Materie
des Sakraments, liegen während des ganzen Weihegebets auf dem Kopf des
Ordinanden. Es ist eindeutig, daß das Gebet aus dem Weiheritus von
Antiochien einen katholischen Bischof weihen soll. Es erfüllt mehrfach
alle Ansprüche, die im Abschnitt über die Geschichte der sakramentalen
Riten besprochen wurden. Der Ritus Pauls VI. hat kaum ein Dutzend
Wörter mit dem erstgenannten Ritus gemeinsam und eignet sich für den
Gebrauch in den meisten liberal protestantisclien
Religionsgemeinschaften. Man wird kaum sagen können, daß der eine Ritus
aus dem anderen abgeleitet ist.
Offensichtlich gestrichen wurden aus dem östlichen Liturgiegebet solche
Ausdrücke wie «die Priester salben». Es besteht ein großer Unterschied
zwischen der «Weihe von Priestern» und der «Amtseinführung». Auch
wurden Bemerkungen hinsichtlich der Aufgabe des Bischofs, die Kirche
gegen die Irrlehre zu beschützen, weggelassen. Der nachkonziliare
«Bischof» soll «alle Fesseln lösen»; er soll aber nicht lösen und
binden, er soll niemand in das Amt einführen, niemand des Amtes
entheben und niemand exkommunizieren. Beibehalten wurden jedoch zwei
wichtige Worte das Wort «Bischof» und das Wort «Hoherpriester». Sie
befinden sich aber außerhalb der «wesentlichen» Form. Außerdem muß man
ernstlich bezweifeln, ob die Worte «Bischof» und «Hoherpriester» im
katholischen Sinn verstanden werden können.
Die «apostolische Überlieferung» von Hippolyt
Der tatsächliche Ursprung des neuen Weihegebets Pauls VI. liegt in der
sogenannten «Apostolischen Überlieferung» von Hippolyt, ein
zusammengesetztes Dokument, das seine Entstehung zweifelhaften Quellen
verdankt, wobei es keinerlei Beweise gibt, daß es wirklich für die
Weihe eines Bischofs verwendet wurde. Zwei Gesichtspunkte des sich
durch die Verwendung dieser Quelle ergebenden Problems seien näher
betrachtet: Wer war Hippolyt, und was wissen wir wirklich über die von
ihm verwendete Form?
Hippolyt war eine höchst rätselhafte Person, die im dritteln
Jahrhundert lebte. Er wurde um das Jahr 160 geboren. Man nimmt an, daß
er ein Schüler des heiligen Irenäus war. Er wurde Priester unter Papst
Zephyrinus um das Jahr 198 und gewann durch seine Lehre und
Redegewandtheit hohes Ansehen. Wegen doktrineller Auseinandersetzungen
mit dem Papst verließ Hippolyt Rom, fand einen Bischof, der ihn weihte,
und gründete eine schismatische Kirche, was zur Folge hatte, daß er
offiziell exkommuniziert wurde. Als er sich außerhalb der Kirche
befand, verfaßte er seine «Apostolische Überlieferung», vermutlich, um
für seine schismatisähe Sekte ein Weiheformular zu haben.
Nachdem Maximus Kaiser geworden war und eine neue Christenverfolgung
einleitete, wurden beide, der regierende Papst (Pontianus) und Hippolyt
selbst, festgenommen und in die Gruben von Sardinien geschickt. Kurz
vor seinem Tod kam es dort zu einer Aussöhnung zwischen ihm und der
Kirche. Beide, Hippolyt und der Papst, starben den Martyrertod und
wurden später heiliggesprochen. Der Text, den Hippolyt in seiner
Eigenschaft als «Bischof» für seine schismatische Sekte schrieb, wurde
von ihm «Die Apostolische Überlieferung» genannt. Da Hippolyt äußerst
konservativ war - er lehnte die Lockerung der rechtmäßigen
Kirchengesetze ab, insbesondere derjenigen, die mit der Sündenvergebung
und Wiederzulassung zur Kommunion jener Christen zusammenhängen, die in
Zeiten der Verfolgung den römischen Göttern geopfert hatten -, nimmt
man an, daß er die damals verwendeten Riten beibehielt. Das ist jedoch
keineswegs sicher.
Hippolyt schrieb in griechischer Sprache. Als die römische Kirche
später fast ausschließlich die lateinische Sprache verwendete, gerieten
seine Werke für alle praktischen Zwecke im Westen in Vergessenheit. Die
«Apostolische Überlieferung» wurde im Jahre 1691 von Job Ludolf in
Äthiopien wiederentdeckt. Durch das Studium koptischer Dokumente kam
1848 eine weitere Fassung dieses Werks ans Licht. Noch später fand man
eine sahidische Version und danach, um das Jahr 1900, kam eine
lateinische Übersetzung aus dem Griechischen aus dem sechsten
Jahrhundert zum Vorschein. Keine dieser Fassungen war vollständig;
deshalb mußten die Gelehrten die verschiedenen Teile «rekonstruieren»,
um ein relativ zusammenhängendes Dokument herzustellen.
Nach Burton Scott Easton läßt sich über diesen Text folgendes sagen:
«Der ursprüngliche griechische Text der Apostolischen Überlieferung
wurde, abgesehen von kleinen Teilen, nicht wiedergefunden. Der
lateinische Text ist im allgemeinen glaubwürdig, aber unvollständig.
Die einzige weitere glaubwürdige Fassung, der sahidische Text, ist
ebenfalls unvollständig, und die mittelmäßigen Fähigkeiten ihres
Übersetzers führten in der späteren Übertragung zu weiteren
Verwirrungen. Die arabische Fassung ist ein Text von geringerer
Bedeutung und bietet wenig, was der sahidische Text nicht enthält. Die
einzige, praktisch vollständige, äthiopische Fassung, ist ein Text aus
dritter Hand und im übrigen unzuverlässig. Alle diese vier Fassungen
gehen von einem gemeinsamen griechischen Originaltext aus, in dem zwei
unterschiedliche Endungen zusammengefügt wurden. Die übrigen Quellen,
die Konstitutionen, das Testament und die Kanones sind eindeutig
überarbeitete Fassungen, in denen der Originaltext oftmals nicht
wiederzuerkennen ist oder in dem ihm sogar rundweg widersprochen wird.
Unter diesen Voraussetzungen ist die Wiederherstellung eines wirklich
genauen Textes offensichtlich unmöglich.» )
Das Weihegebet, wie es die Gelehrten rekonstruiert haben, lautet:
«Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, Vater des Erbarmens und Gott
allen Trostes, der Du in der Höhe wohnst, aber dennoch Achtung vor dem
Niedrigen hast, der Du alle Dinge kennst schon bevor sie geschehen. Du
hast die Grenzen Deiner Kirche durch die Worte Deiner Gnade festgelegt
und von Anbeginn an das rechtschaffene Geschlecht Abrahams
vorherbestimmt. Du hast sie zu Fürsten und Priestern gemacht und Dein
Heiligtum nicht ohne Priester gelassen. Du hast unter ihnen den von Dir
Auserwählten verherrlicht. Gieße nun aus die Kraft, die von Dir
ausgeht, den Geist der Führung (griechische Fassung)..., den Du Deinem
geliebten Diener (griechische, aber nicht lateinische Fassung) Jesus
Christus, gegeben hast, den er Seinen heiligen Aposteln schenkte
(lateinische Fassung)..., die die Kirche an allen Orten gründete, die
Kirche, die Du geheiligt hast, Deinem Namen zum Lobpreis und Ruhm ohne
Ende. Du, der Du die Herzen aller Menschen kennst, schenke diesem
Deinem Diener, den Du zum Bischof erwählt hast, die Gabe (Deine heilige
Herde zu weiden, in einigen Fassungen), als Dein untadeliger
Hoherpriester Dir Tag und Nacht zu dienen, Dein Angesicht unaufhörlich
zu versöhnen und Dir die (Opfer-)Gaben der heiligen Kirche
darzubringen. Durch den Geist des Hohenpriestertums schenke ihm die
Autorität, Deinem Gebot entsprechend, Sünden zu vergeben, Deinem
Grund-satz entsprechend, die Aufgaben (in der Kirche) zu übertragen,
jedes Band zu lösen entsprechend der Autorität, die Du Deinen Aposteln
verliehen hast, Dir mit Sanftmut und Deinem Herzen zu gefallen und Dir
lieblichen Wohlgeruch darzubringen. Durch Deinen Diener, unseren Herrn
Jesus Christus, sei verherrlicht und mit dem Heiligen Geist in der
heiligen Kirche jetzt und immerdar. Amen (griechische Fassung).» )
Das also ist der wahre Ursprung des nachkonziliaren sakramentalen
Weihegebets für Bischöfe. Diesem Ursprung gegenüber lehrt die Kirche:
«Materie und Form müssen mit Sicherheit gültig sein. Deshalb darf man
einer wahrscheinlichen Meinung nicht folgen und weder eine Materie noch
eine Form wählen, die zweifelhaft ist. Handelt man anders, begeht man
eine Gotteslästerung.» )
Der Gnadenstoß
Im traditionellen Ritus nahm vor der Handauflegung, die die Materie des
Ritus bildet, der weihende Bischof das offene Evangelienbuch und legte
es, ohne etwas zu sagen, so an den Hals und die Schultern des
designierten Bischofs, daß eine bedruckte Seite den Hals berührte.
Einer der Kapläne kniete dahinter und hielt das Buch, bis es dem
zukünftigen Bischof äusgehändigt wurde. Danach legte der weihende
Bischof seine Hände auf den Kopf des Ordinanden und sprach: «Empfange
den Heiligen Geist.» Dann fuhr er fort mit einem kurzen Gebet und der
Präfation, die die Worte der Form enthielten. Darin lag eine moralische
Kontinuität der Handlung, so daß Form und Materie nicht eigentlich
getrennt waren.
Im neuen Ritus legt der Geistliche, der die Weihe vornimmt, zuerst
seine Hände schweigend auf den Ordinanten. Danach legt er das offene
Evangelienbuch auf den Ordinanden; zwei Diakone, die auf beiden Seiten
des Ordinanden stehen, halten dieses Buch über seinen Kopf, bis das
Weihegebet beendet ist. Hier ist die Kontinuität der Handlung
unterbrochen; Materie und Form sind durch das Auflegen der Evangelien
auf den Kopf des Ordinanden getrennt. Die Tradition zeigt deutlich, daß
die Form zur Materie hinzukommen muß, damit das Sakrament wirksam ist.
Bei den heiligen Weihen bildet die Handauflegung die Materie. Materie
und Form müssen verbunden sein oder gleichzeitig erfolgen. «Materie und
Form müssen, soweit eine Verbindung möglich ist, vereinigt werden, um
jenen äußeren Ritus zu bilden und so ein gültiges Sakrament zu
bewirken...» Bei den heiligen Weihen «reicht die moralische
Gleichzeitigkeit aus, d.h. diese Sakramente sind gültig, obwohl die
nächstliegende Materie unmittelbar vor oder nach dem Gebrauch des
Wortes angewendet wird. Welcher zeitliche Abstand ausreichen würde, um
das Sakrament ungültig zu machen, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt
werden; der Abstand für das Sprechen des "Vater unsers" erschien dem
heiligen Alphons als ausreichend, aber bei solchen Dingen sollte man
sich nicht auf Wahrscheinlichkeiten verlassen; man sollte darauf
achten, daß Materie und Form, soweit dies möglich ist, miteinander
verbunden sind.» )
Im neuen Ritus erfolgt das Auflegen des Evangelienbuchs auf den Kopf
des Ordinanden nach der Handauflegung. So ist die «moralische
Gleichzeitigkeit» von Materie und Form wie durch eine Kaffeepause
unterbrochen. Darin liegt ein weiterer Grund, die Gültigkeit dieser
Weihe ernstlich zu bezweifeln.
(aus: SAKA-INFORMATIONEN April 1996)
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