„Die Sonne wird verfinstert werden.“
(Matth. 24,29 und Mk. 13,24)
von Walter W.E. Dettmann
Das bloße Wort "verfinstern" besagt für heutige Menschen etwas Harmloses. Denn eine Sonnenfinsternis geht schnell vorüber, ohne daß die eigentliche Energie der Sonne abnimmt.
Im Evangelium aber bedeutet das Wort "verfinstern", daß die Sonne endgültigen Schaden an ihrer Energie erleidet.
Wie soll jedoch bei der ungeheuren Größe der Sonne so etwas in absehbarer Zeit möglich sein? Das können sich die heutigen Menschen nicht vorstellen. Die Naturwissenschaftler weisen darauf hin, daß die Erde mitsamt der Bahn dos Mondes noch nicht einmal den Durchmesser der Sonne ausfüllt. Also habe die Sonne noch soviel Energie, daß Milliarden Jahre vergehen könnten, bevor sie erkaltet. Dann aber seien gewiß keine solchen Menschen mehr vorhanden, die ein Interesse an der Wahrheit der Worte Christi hätten. Jesus Christus sei bis dahin auf der Erde völlig in Vergessenheit geraten.
Die Worte Jesu Christi bleiben jedoch auch dann wahr, wenn die Menschen meinen, der Sonne könne vorläufig wegen ihrer ungeheuren Größe nichts passieren.
Wir können die Sonne niemals so auf Herz und Nieren untersuchen und erforschen, wie es nötig wäre, um etwas Sicheres über ihre Lebensdauer zu sagen.
Jedem Christon sollte es eigentlich klar sein, daß es für Gott den Herrn gleichgültig ist, ob er eine Blume erschafft, die nur einen einzigen Tag lang blüht, oder ob er tausend Sonnen ins Dasein ruft, die Milliarden Jahre lang grüben. So wie Gott im voraus die Lebenszeit jeder einzelnen Blüte kennt, so kennt er auf Tag und Stunde die Dauer der Leuchtkraft unserer Sonne, und dann, wenn wir winzig kleinen Zwerge die Sonne noch für eine herrliche Blüte im Garten der Natur halten, kann bereits die Stunde ihres Welkens gekommen sein, ohne daß wir dies beobachten konnten, weil wir eben viel zu klein sind.
Die heutigen Naturforscher sagen, die Temperatur und der Druck im Innern der Sonne seien so hoch, daß verschiedene Kernreaktionen spontan ablaufen können, besonders die Umwandlung von Wasserstoff in Helium, dieser Vorgang laufe fast unverändert seit mehreren Milliarden Jahren und werde sich nicht merklich ändern' solange der Wasserstoff-Vorrat der Sonne nicht aufgebraucht sei, was noch etwa zehn Milliarden Jahre dauern könne (Brockhaus 1965)o .
Wahrscheinlich haben die Bischöfe des sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzils infolge dieser Meinungen der Naturforscher Zweifel an den Worten des Heilands bekommen.
Die Konzilsbischöfe haben zwar in der Lirurgiekonstitution versprochen, die "Schatzkammer des Wortes Gottes" für die Gläubigen weiter als bisher zu öffnen und, wie sie sagten, den "Tisch des Wortes Gottes reicher" herzurichten, vgl. Artikel 51. Aber das sind nur leere Worte und hohle Phrasen, die nichts nützen, weil die Konzilsbischöfe gleichzeitig ihre Zweifel an der Richtigkeit der Worte Christi bekunden.
Dort, wo die Konzilsbischöfe über den neuen Himmel und über die neue Erde sprechen, die nach dieser Zeit kommen werden, haben sie nämlich alle Texte der Heiligen Schrift, die vom Weltuntergang sprechen, weggelassen.
In der sog. Pastoralkonstitution die Konzilsbischöfe folgendes: "Den Zeitpunkt der Vollendung der Erde und der Menschheit kennen wir nicht, und auch die Weise wissen wir nicht, wie das Universum umgestaltet werden soll" (Artikel 39).
Obwohl die Evangelisten Matthäus und Markus vom Heiland die Worte berichten: "Die Sonne wird sich verfinstern' der Mond wird seinen Schein nicht mehr geben, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden", sagen die Bischöfe: "Wir wissen nicht, auf welche Weise das Universum umgestaltet werden soll".
Außerdem schreibt der erste Papst, nämlich der hl. Petrus: "Die Himmel werden mit Getöse vergehen, und die Elemente werden sich in der Hitze auflösen" (2.Petr. 3,10). Trotzdem sagen die Bischöfe: "Wir wissen nicht, auf welche Weise die Welt umgestaltet werden soll".
Der Nachfolger des hl. Petrus, Paul VI. und die übrigen Nachfolger der Apostel haben Zweifel an den Worten Christi bekommen. Die deutschen Bischöfe sagen offenkundig die Unwahrheit, wenn sie behaupten, der Glaube sei vor und nach dem Konzil noch derselbe. In den heutigen Priesterseminarien wird den Priesterkandidaten gelehrt, die Worte im Markusevangelium seien erst viel später eingefügt worden, und der zweite Brief des hl. Petrus stamme gar nicht vom Apostelfürsten, sondern von einem unbekannten Christen des zweiten Jahrhunderts. So lassen unsere Bischöfe das Volk in die Irre führen. Sie glauben mehr den unsicheren Naturwissenschaftlern als dem Schöpfer selbst. Der Heiland sagt doch ausdrücklich immer wieder, daß er "wie ein Dieb heimlich zum Gericht kommen werde". Das heißt also, daß unsere Astronauten und Himmelsbeobachter vorher keine Zeichen an der Sonne wahrnehmen werden.
Das Konzil hätte verkünden müssen, daß Jesus Christus wirklich einen Weltuntergang vorauegesagt hat, bei dem er plötzlich "wie ein Dieb" zum Gericht erscheinen wird, ohne daß es die Sternwarten vorher bekanntgeben können.
Das sogenannte Zweite Vatikanische Konzil stellt als solches den Beginn der allgemeinen geistigen Verfinsterung der Kirche dar. Die Bischöfe haben als Lehrer des römisch-katholischen Glaubens fast keinen praktischen Wert mehr.
Bisher sagten nur die Protestanten, Jesus Christus habe mit den Worten "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen" bloß eine Übertreibung gebraucht. Heute, nach dem sog. Zweiten Vatikanischen Konzil, sagen dies auch die katholischen Professoren, z.B. Prof. Anton Vögtle in Freiburg im Breisgau ("Das Neue Testament und die Zukunft des Kosmos", Patmos-Verlag Düsseldorf 1970). Es ist ganz klar: Wenn Jesus Christus nur eine Übertreibung gebrauchte, als er sagte: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen", dann war es auch eine Übertreibung, als er das Brot in die Hand nahm und sprach: "Das ist mein Leib".
Hier offenbart sich die unbeschreibliche Hohlheit der sogenannten Liturgiereform des "Zweiten Vatikanischen Konzils". - Der Ruf des Volkes "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir ..." ist nur eine miserable Tarnung dafür, daß die Wandlungsworte von den meisten Geistlichen nicht mehr ernst genommen werden. Dies wird auch durch die zunehmenden Konzelebrationen zwischen katholischen und protestantischen Geistlichen bewiesen. - Die Bischöfe und vor allem Paul VI. lassen die Flut der Meßopferzerstörung widerstandslos daherbrausen. - Paul VI. klagt und jammert nur über den Ungehorsam des Herrn Küng und anderer Professoren, aber niemals klagt er über die Zerstörung des hl. Meßopfers für die er die Hauptverantwortung trägt.
Für wachsame Christen hat die total verkehrte Regierung Pauls VI. allerdings einen Vorteil: Sie rechnen nämlich jetzt erst recht mit dem baldigen Kommen des Herrn zum Gericht. In einem alten schönen Marienlied lautet die vierte Strophe:
"Die Sterne verlöschen, die Sonn', die jetzt brennt, wird einstens verdunkeln, und alles sich end't. Du aber wirst strahlen noch lang nach der Zeit in himmlischer Glorie durch all' Ewigkeit".
Diese Worte werden sich bewahrheiten, ohne daß wir noch eine Milliarde Jahre darauf warten müssen.
|