GEHORCHT!
Schluß
von Paul Scortesco (Suppl. v. Lumière, Nr. 101, Okt. 1972) übersetzt von Ambros Kocher
Soll man sich wirklich einer solchen Rasse von Verrätern unterwerfen, die in unsern Tagen um sich greifen wie die Ratten auf einem verlassenen Schiffe, auf offenem Meere, von seinem Kapitän verlassen? Manche unter diesen mit Mitra versehenen Ratten sind offensichtlich zu Komplizen der satanischen Revolution geworden. Wir haben es gesagt: Sie verstecken sich nicht mehr wie zur Zeit des hl. Pius X.
So fand vom 20.-23. Juni 1971 zu Fontaney-sous-Bois eine Versammlung mit folgendem Motto statt: "Die Christen im revolutionären Strome". Es nahmen da fünf Bischöfe teil Mgr. Matagrin, Simoneau, Riobé, Streiff und Boffet. Da erklärten sie sich, ohne sich zu schämen, als Verbündete der Feinde der Kirche. Warum sollten sie sich denn auch genieren? Keine Sanktion von seiten des Vatikans hindert sie daran, offen den militanten Kommunismus anzupreisen und ihm in Frankreich zum Triumph zu verhelfen. Das sind unsere Vorgesetzten: folgen wir ihnen also blindlings...
Die Franziskaner leisten ihm nicht bloß Gesellschaft, sie übertreffen sogar den bischöflichen Kommunismus. Einige Züge ihrer Lehre, die in einem dem "Idiot international" im Mai 70 gewährten Interview vorgebracht wurde: Für uns bedeutet Auferstehung Revolution ... Jesus ist vergöttert worden, er hat sich nicht vergöttlicht, er ist Gott geworden durch die Winkelzüge des Kults ... Sein Einzug in Jerusalem war politischer Art und er wurde als Widerstandskämpfer verurteilt." (Carrefour, 25. 5. 1972). Gewiß, es handelt sich um einen Bessenen, den man exorzieren sollte. Aber befinden sich die schwerwiegendsten Fälle und solche, die am meisten anstecken, nicht auf dem Gipfel der Kirche? Hat der Bischof von Bordeaux, wo dieses Interview stattfand, nicht wenige Tage vorher erklärt, daß "es eine Pflicht der Kirche sei, darauf aufmerksam zu machen, was es an Gutem, Schönem und Wahrem im Sozialismus gibt." Ein neuer Dolchstoß ins Herz der Kirche! Wir .nehmen davon Kenntnis. Aber wieso hält sich dieser Bischof noch für katholisch?
Der Sozialismus wurde verurteilt durch Leo XIII., Pius IX., hl. Pius X. und Pius XII. Aber Paul VI. hält dafür, da sie Unrecht hatten, alle zusammen. Eine der schwersten Folgen seiner Haltung: Die "bischöfliche französ. Kommission der Arbeiterwelt", die sich auf einen Brief Pauls VI. an Kardinal Roy stützt, hat die sozialistische Wahl getroffen: "Sie wünschen", so erklären sie, "daß sie sich auf friedliche Art bewerkstelligen lasse, im Grunde sind sie gegen die Gewalt; aber sie befürchten wider Willen zu ihr greifen zu müssen, wegen des Widerstands der Machthaber." D.h daß sie gezwungen würden, diesen Monsterkapitalismus des Staates, der heute die Völker erdrückt, durch Gewalt auszuweiten. Gehorchen wir also dieser Hierarchie, welche an Gottes Stelle den Mammon regieren lassen will!
Da sind 40 Bischöfe, von satanischem Wahnsinnssturm getrieben, die sich gegen die Lehre der Kirche und gegen die Naturgesetze erheben (Eigentumsrecht usw.) Sie sind sich sicher, nichts zu riskieren, da ja der Vatikan, selbst im Wahne befangen, sie nicht daran hindert, die im Blute mündende Revolution anzufeuern, d.h. den Plan der Herrschaft Satans zu verwirklichen! Soll sich der Gehorsam einem solchen Verrat unterwerfen? Und noch weniger an der Seite unserer Bischöfe einer anderen subversiven Bewegung beizusteuern: "Dem ökumenischen Rat der Kirchen", dessen Hauptziel darin besteht, die Geschäfte des sowjetischen Reiches zu fördern. Das ist nicht der Heilige Geist, sondern ein anderer Geist, der in ihm am Werke ist... In der Tat, alles geschieht so, wie wenn der ökumenische Rat im Dienste des Kreml stände, so schreibt Pater Hoffmann ("Exil et liberté", Mai 1971).
Am 12. September 1963 erklärte Paul VI., daß der Ökumenismus "etwas in sich habe, das eine klare Bedeutung von Pfingsten in sich schließt" - aber wo der Atem des Satans weht! "Dieser Rat", so führt er fort, "sendet bedeutende Summen an die Bewegung des Volkes zur Befreiung Angolas", welche gegen Portugal gerichtet ist, dessen Unrecht darin besteht, den Einfluß der Kirche in Afrika aufrechtzuerhalten. Dieser Rat zahlt aber niemals eine Summe für die Länder, die unter dem Sowjetjoch leiden. Da gibt es keine Volksbewegung für die Befreiung. Bilden diese Länder nicht einen Teil des Reiches Satans? Also ... deshalb müssen andere Länder Afrikas, Asiens und Amerikas ebenfalls um jeden Preis unter sein Joch gebracht werden!
Folgen wir also jenen Bischöfen, welche die Kirche auf den Abhang der Selbstzerstörung setzen! Sollen wir ihnen folgen und mit ihnen im Kampf gegen Unseren Herrn zusammenarbeiten? So haben wir an Hand einiger Tatsachen (es wären noch viele andere in Holland, Belgien USA, Kanada, Brasilien, Mexiko, Chile ... erwähnen wir bloß den Fall Kardinal Silva Henriquez der sich vor Fidel Castro bei dessen Ankunft in Chile verbeugt und ihn - mit allen Ehren, wie es dem Feinde der Kirche gebührt - zur Pressekonferenz empfangen hat!) erkannt, daß unter der dreifachen Maske des Friedens, des Sozialismus der Satan gegenwärtig ist, daß Satan - ich wäge meine Worte ab - heute in der Kirche regiert.
Dom Guéranger in bezug auf die simonistischen und häretischen Bischöfe des 11. Jahrhunderts: "Noch nie sah sich die Hölle so nahe daran, Herrin der Kirche zu sein." Was würde er heute sagen? Die Kirche trägt den Maulkorb und vergebens rufen die Christen: Zu Hilfe! Im Osten wie im Westen ... Niemand antwortet ihnen ... Denkt vor allem an die 400 Millionen Seelen in den Ländern, die Christus entrissen sind! Denkt an die Seelen voll Trauer, die sich fürchten, die leiden, die von Terror im Reiche Luzifers sterben, wo die Todesangst, die Geißelung, die Dornenkrönung, die Kreuztragung und der Tod Unseres Herrn zur gräßlichen Wirklichkeit aller Tage geworden ist. Da diese Seelen einen Teil des Corpus mysticum ausmachen, ist es Sein eigener Leib, der gequält, gemartert und gekreuzigt wird! Das ist es, was die heutige Hierarchie nach ihrem Wunsche findet, billigt, ermutigt und begünstigt!
Wenn ich diese Verrätereien angeführt habe, neben tausenden anderer Fälle, dann nur um den ewigen Konflikt ins Licht zu setzen: Gehorsam gegenüber der Kirche oder den Herren der Kirche. Wenn diese beiden übereinstimmen, dann ist es gut; aber wenn sie sich widersprechen, dann bedeutet dies eine Katastrophe. Der Heilige Geist weilt immer in der Kirche, aber die freien Menschen können sich seinen Eingebungen verschließen; dann steigen Konflikte auf, heute wie sonst schon oft, z.B. im Laufe des Konfliktes zwischen den arianischen Bischöfen und den Gläubigen, die der Kirche und ihren ewigen Wahrheiten treu blieben; oder im Konflikt zwischen der hl. Jeanne d'Arc und den Bischöfen, die im Dienste der Feinde ihres Vaterlandes und ihrer Kirche standen: sie wählte, ohne zu zaudern, den Gehorsam gegen unserem Herrn und den Widerstand gegen die Verräter... Beispiele eines Ungehorsams des ganzen Lebens bis zum Tode. Heute wie zur Zeit der hl. Johanna: Bündnis der Hierarchie mit den Mächtigen des Tages: damals mit den Engländern, heute mit dem sowjetischen Ungeheuer.
Gehorchen wir also dieser Hierarchie, die im Dienste des Ungeheuers steht. Gehorchen wir diesen Herren der Kirche, die unter Verachtung ihrer Kirche sich völlig ihren Feinden übergeben... Auf die Knie vor ihnen! Gehorchen wir! Denn sie sind die Stärkeren - das ist das Argument Satans - da ihre Macht dieser Welt indiskutabel ist. "Im 20. Jahrhundert, so schrieb R.P. Calmel (Itin., 72., 387), "bedeuten das kommunitische Regime und die dunklen Gebilde der jüdischen Freimaurerei ein Instrument des Teufels, viel mehr vervollkommnet und wirksamer als der Islam des 15. Jahrhunderts." Gegen letzteren hat der hl. Pius V. mit Hilfe der hl. Jungfrau siegreich gekämpft, währenddem der jetzige "Papst" (Paul VI. hat den Fehler dieses unverzeihlichen Widerstandes gegen die Feinde der Kirche wieder gutgemacht, indem er den Türken die ihnen zu Lepanto entrissenen Fahnen zurückerstattete) und die Bischöfe sich Gog und Magog unterwerfen; daher ihre Öffnung nach Osten und der herzliche Empfang, den man im Vatikan den Freimaurern der Loge B'nai-Brith und den Revolutionären von Angola angedeihen ließ, anstatt sie mit Hilfe der hl. Jungfrau zu bekämpfen, wie es Pius V. gegenüber dem Islam getan hat.
Kann man uns heute daran hindern, hier eine unsichtbare Hand zu sehen, welche die Abwürgung der Kirche leitet und synchronisiert? Wer, die Straussenvögel ausgenommen, sieht nicht die Apostasie des Klerus, die von dieser düsteren Hand manövriert wird? Sollen wir ihnen folgen oder handeln wir wie die Gläubigen des 4. Jahrhunderts, die sich um einige gute Bischöfe scharten und schließlich dank der Vorsehung die Lage wiederherstellten? Folgen wir wie blökende Schafe, stumpfsinnig, die sich in den Abgrund stürzen mit den verkleideten Wölfen, welche die Stelle ihrer Hirten eingenommen haben?
Hatte der große Theologe Dom Guéranger recht, wenn er die Forderung unterstützte, daß "die Herde sich zu verteidigen hat, wenn der Hirte sich in einen Wolf verwandelt" und auch daß "die wahren Gläubigen jene Menschen sind, die unter solchen Umständen in der bloßen Taufe die Richtlinien des Verhaltens schöpfen, und nicht die Verzagten, die unter dem scheinbaren Vorwande der Unterwerfung unter die bestehenden Gewalten warten, um den Feinden ein Programm zu geben, das nicht nötig ist und das man ihnen nicht geben darf"?
Und immer in bezug auf den Gehorsam, die Worte des berühmten Kanonisten Abbé de Graviers: "Der Gehorsam der Christen muß immer vollständig sein gegenüber dem Papst und den Bischöfen, wenn es sich um Fragen des Glaubens, der Moral und der Disziplin handelt... Ein Bischof kann sich täuschen. In diesem Falle ist man in bezug auf den Punkt, worin er sich täuscht, nicht zum Gehorsam verpflichtet. Ein Papst kann sich täuschen. Das Privileg der Unfehlbarkeit besteht nur, wenn der Papst für die ganze Kirche in Glaube und Moral lehrt. Aber wie soll man wissen, wann ein Papst oder Bischof sich täuscht? Die Schrift und die Überlieferung sind die beiden Kriterien, die uns ein Urteil erlauben." Nun wurde aber unter der Herrschaft von Paul VI. weder die hl. Schrift respektiert (Fälschungen des Evangeliums, der Episteln, des Credo. Teuflische Verfälschungen in den "Messen" Pauls VI.: Man muß ein Weib nehmen, um heilig zu leben. Thess. 43-4. Man kann also zugleich zwei Herren dienen, dem Geiste und dem Fleisch.), noch die Tradition, indem man sich keine Rechenschaft gab von den Enzykliken vor Johannes XXIII. und noch weniger von der feierlichen Bulle des hl. Pius V.
Und was hat der hl. Thomas gesagt? (Summa theologica IIa, IIae): "Wenn ein General den Befehl, den er vom König erhalten hat, mißachtet, dann muß der Soldat den Befehl (des Generals) ablehnen und sich jenem des König gleichförmig machen". In unserem Falle ist Gott der König, der 'Papst' oder der Bischof der General und der Soldat der Gläubige. Zieht daraus euren Schluß!
Noch ein anderes Licht in der Nacht in diesem langen schwarzen und erschreckenden Tunnel, den wir durchfahren. Es ist das Licht, das die Erklärungen des Bischofs von Campos, Antonio de Castro Mayer, verbreiten. Es ist der hl. Hilarius unserer Tage; ein Bischof, der von seiner Freiheit Gebrauch macht, und der, seines Glaubens sicher, mit Unerschrockenheit an der Verteidigung der Kirche arbeitet. Er schreibt: "Ein Akt des gewöhnlichen Lehramtes eines Papstes, der der überlieferten Lehre widerspricht, der Lehre der Päpste während langer Zeit, darf nicht angenommen werden!" Also gerechtfertigter Ungehorsam? Aber nein! Klarer Gehorsam und nicht ein blinder! Und in der Tat: Paul VI. widerspricht der überlieferten Lehre mehrerer Päpste, die seit Leo XIII. den Kommunismus als in sich pervers betrachteten, die den Katholiken verboten haben, sich in die kommunistische Partei einschreiben zu lassen. Unter der Herrschaft Pauls VI. hat der Kommunismus die Kirche überschwemmt, weil es seinerseits kein Hindernis gibt, das dies verhindert hätte, noch es den Bischöfen vorboten hätte, ihn zu predigen und aus der Kirche sein bestes Instrument zu formen, d.h. das Instrument des Satans. (George Marchais, Generalsekretär des PVF, erklärte am 6. Juni 1971, daß eine immer mehr wachsende Zahl von katholischen Priestern sich der Partei verschreiben.) Im übrigen hat Paul VI. indem er freundschaftliche Beziehungen zu den kommunistischen Staaten anknüpfte und ihre Chefs empfing, den eisernen Vorhang gehoben - aber nur einseitig: vom Osten nach Westen, nicht umgekehrt von Westen nach Osten. Denn es hat nicht nur kein Einfluß der Kirche den Vorhang durchdrungen, sondern seit diesen Beziehungen hat der militante Atheismus seine Tätigkeit in Rußland durch Radio, Television, Kino, Theater intensiviert, die antireligiöse Presse hat ihre Auflage verdoppelt und man konstatiert eine Verhärtung der Verfolgungen (Bulletin der "Aide de l'eglise en detresse", Okt.1972). Dies ist das positive Resultat dieser Freundschaftsbeziehungen, welche der traditionellen Lehre mehrerer Päpste widersprechen...
Aber es gibt noch zwei Akte, die der traditionellen Lehre widersprechen: Erstens der von allen Päpsten verurteilte Liberalismus. Nun aber stellt die Deklaration über die religiöse Freiheit des Vatikanum II, gestützt und aufrechterhalten von Paul VI., alle Religionen auf die gleiche Ebene, was Gregor XVI. als Wahnsinn betrachtet hat. Diese Toleranz hatte - sie wird ja vom Atheismus gepredigt - den Niedergang der Konversionen zur Folge.
Und zweitens, was für die Kirche noch schwerwiegender ist, denn es ist der Ruin ihres Rückgrades, die Zerstörung der Messe. Denn der Neue Ordo Pauls VI. widerspricht nicht bloß der Lehre mehrerer Päpste während einer bemerkenswerten Zeit, sondern der Lehre der Kirche seit ihrem Anfang bis heute. In der Tat, die Messe von Pius V. konzentriert in sich die ganze Offenbarung und die Tradition. Infolgedessen darf diese Messe und die Bulle "Quo primum tempore", die sie promulgiert hat, nie aufgehoben werden, weder durch Paul VI. noch durch jemand anderen. Sonst hätte sich die Kirche während 2000 Jahren geirrt.
Die Messe des heiligen Pius V., d.h. die Messe, denn es gibt keine andere, dürfte in einigen Details leicht modifiziert werden, wie es der hl. Pius X. und Pius XII. getan haben, aber nicht von unten nach oben gekehrt, mit Hilfe von Protestanten, um den Protestanten zu gefallen! Aus den Fugen gehobene Messe, in welche man alle Extravaganzen einführen kann, und mit ihnen Satan selber in die Kirche! Paul VI. hat in der Basilika St. Peter alle Verantwortung für die Verwirrung unserer Zeit von sich abgelehnt, indem, er erklärte, daß "eine Fuge es dem Atem Satans erlaubt habe, in den Tempel Gottes einzudringen". (Aus derselben Homilie Pauls VI. erfährt man, daß "die Kirche ... das Bewußtsein ihrer selbst entdeckt habe" Sie hatte es also verloren und dank der "Messe" Pauls VI. gefunden. Dann schob er die Schuld am Zweifel in den Seelen nicht den heutigen Theologen, sondern der Wissenschaft zu. Aber der tolpatschige Mgr. Benelli, der die Taktik Pauls VI. nicht versteht, hat das Werk der heutigen Theologen genannt, die von Paul VI. gestützt werden: die Kollegialität, den Ökumenismus, den Kult des Menschen und den Frieden. Er fügte hinzu: "Paul VI. verlangt wie vielleicht kein anderer Papst, daß die Kirche die Magd der Menschheit sei." - Nein, nicht "vielleicht", Sicher! Der alleinige 'Papst', der will, daß die Kirche statt Führerin zu sein die Magd der Menschheit sei.)
Aber welches ist dann die wichtigste Spalte, die dem Satan den Eintritt erlaubt hat? Die 'Messe' Pauls VI. Sie hat die Schleusen geöffnet, und der Wildbach hat sich Bahn verschafft. Mit der hl. Messe des hl. Pius V. hätte man sich nie solche 'Messen' vorstellen können mit den Zurschaustellungen bis zum Sakrileg, mit solchen Spektakeln, wo man Mädchen in Shorts mit den Ziborien tanzen sieht und mit eigenen Händen kommunizieren! Reine Verrücktheiten?! Da manifestiert Satan seine Gegenwart! Keine Gegenwart unseres Herrn mehr!
Aber, so ist man: "Die Messe ist gültig". Das ist das Schwerwiegendste, daß eine "gütige Messe" sich mit einer solchen Schnelligkeit auflösen konnte! Und wenn eine Messe in solchen Beleidigungen endet, welchem "Meister" dient sie dann? In diesem Fall ist der Gehorsam weit mehr als blind, er ist kriminell, weil er die Seelen tötet. In einem Jahrhundert wird man den Baum nach den Früchten beurteilen, und man wird sich fragen, unter welchem Papste der Satan in der Kirche Eingang gefunden hat und über sie regierte, indem er überall seine Gegenwart bezeugte - was ihm seit den Anfängen nie gelungen war... Wird man diese Epoche von der 'Messe' Pauls VI. trennen können, welche den Ruin der Kirche erzeugte? Übrigens war diese 'Messe' nie mehr als erlaubt, der erwähnte Spalt war nur erlaubt - und die Bischöfe haben ihre Macht dazu mißbraucht, sie aufzuzwingen und die wahre Messe zu verbieten. Muß man da gehorchen? Nein, man gehorcht einem Mißbrauch der Gewalt nicht. Das ist hellsichtiger Gehorsam!
Wenn man nun die wahre Messe zurückweist, wie es Kardinal Renard tat (Itin. VI.,1972, 352), so bedeutet das demnach, daß diese Messe weder dem Glauben der Kirche noch dem seinen entspricht - dem Glauben von immer ist sie konform. Das will heißen, daß der Glaube der Kirche und der seinige sich geändert haben: Das ist eine andere Kirche! Also gehören Kardinal Renard und die Mehrheit der heutigen Bischöfe, welche die Messe von immer untersagen, nicht mehr die Kirche Unseres Herrn.
Hirtenbrief von Mgr. Castro Mayer: "Seit Vatikanum II existiert in der Tat eine neue Kirche, wesentlich verschieden von jener, die vor dem Konzil die einzige Kirche Christi war" ... "Diese neue Kirche sät durch ihre Hierarchie und seinen Klerus die Angst der Ungewißheit, der Mehrdeutigkeiten und der Zweifel." Das ist die Gegenkirche, einfach gesagt. Aber wo ist die vorherige Kirche? Um dieser Gegenkirche zu entgehen und die Kirche Unseres Herrn mit ihrer Messe zu finden, müssen die heimlichen Gläubigen sich in improvisierte Kapellen flüchten oder, wie in Paris, in ein bestimmtes Lokal der Halles, moderne Katakombe!
Und wegen des durch die neue Messe der Neuen Religion hervorgerufenen Ärgernisses und Skandals, den der Satan gar nicht liebt, öffnen sich die Augen, und die Zahl der Gläubigen, die sich in diesem Refugium stauen, wohin sich unser lieber Mgr. Ducaud-Bourget zurückgezogen hat, nimmt immer zu. Man fragt sich also: Wo ist der eigentliche Ungehorsam, bei den Gläubigen, die zu Tausenden herbeieilen, um der Messe ihrer Religion beizuwohnen, oder bei den Bischöfen, die sie untersagen? Es gibt keinen Zweifel: Die Bischöfe sind es, die ungehorsam sind, indem sie sich gegen das Gesetz vergehen. Das Gesetz lautet: "Niemand kann beunruhigt sein wegen seiner Treue zur traditionellen Messe." Daran erinnert Mgr. Castro Mayer (siehe Forts dans la Foi 23, 303).
Nicht wir allein konstatieren den Ungehorsam der Bischöf. Die Zeilen von Kardinal Seper v. 27.4 1972 lauten: "Es scheint mir, daß die Bischöf oft zu tadeln sind, weil sie ihre Macht nicht pflichtgemäß ausüben..." Und weil keiner dieser Bischöf jemals beunruhigt wurde und es unter der Herrschaft Pauls VI. auch nie sein wird, so bleibt als einzige Lösung: Eine machtvolle Widerstandsbewegung gegen die Feinde der Kirche, also gegen die Bischöfe als Komplizen dieser Feinde. Es existieren schon einzelne Widerstandsinselchen in Kanada, Brasilien, England, Frankreich, Spanien, Italien, Belgien. Man sah sie sich versammeln in den Märschen nach Rom, aber es fehlt ihnen an Koordination: Sie sind noch nicht zu einem einzigen Bündel vereinigt durch einen großen Bischof. Aber wenn wir viel beten, wird uns Gott ihn in einer Ihm gefälligen Stunde senden.
Vatikanum II hat den Laien das Wort gegeben, und mit welcher Eindringlichkeit! Nun, sie ergreifen jetzt das Wort, sie werden handeln, wie es bei den Arbeitern des Quartiers St. Antoine zu Marseille der Fall war. Sie haben mit einer männlichen Sicherheit gegenüber ihrem unheilvollen Erzbischof Mgr. Etchgarray reagiert, der ihnen den alten Pfarrer, den sie liebten, wegnehmen wollte, den P. Nicolay, um an seine Stelle einen Progressisten zu setzen. Und es gelang ihnen! Und man vergesse nicht: Man darf nicht alle Kinder Gottes als C... nehmen. Warum? Weil Gott bei den Kleinen den Sinn für die Kirche weckt, wenn sich die hohen Prälaten verirren: "sensus catholicus". Während den großen Krisen fehlt es der "Kleinen Zahl", nie an diesem Sensus, wovon St. Paulus spricht, und der heute mehr und mehr durch die unwürdige Haltung des Klerus skandalisiert wird. Gott erbarmt sich seiner Kirche, erinnert sich seiner Versprechungen und der Existenz der "Kleinen Seelen". Diesen ganz Kleinen zu mißtrauen, hätte die große Hierarchie allen Grund: sie riskiert es, von ihnen auf den guten Weg mitgerissen zu werden... Das ist im Laufe der langen Geschichte oft vorgekommen (vgl. Die hl. Katharina an Gregor XI.). Was sagt Unser Herr zu diesen kleinen Seelen: Da ich euch aus der Welt auserwählt habe, haßt euch die Welt. Die heutige Hierarchie nun, die sich der Welt ergeben hat, will nicht aus der Welt ausgesondert werden; sie gehört also nicht zu dieser Auswahl des Herrn; und diese Auswahl verfolgt sie mit ihrem Hasse. Ist es abenteuerlich und anmaßend zu folgern: wir werden gehaßt... Welche Freude! Wir gehören also zu Seinen Auserwählten...
Wie gelingt es diesen auserwählten Seelen, die Kirche der Gewißheiten wieder zu finden? Den Hebel der Menschheit, den Schild der Welt gegen die Barberei? Wie finden sie wieder in der Kirche Jesu die "Torheit des Kreuzes" und wie widerstehen sie dem unreinen Tiere der Apokalypse mit der Hierarchie seiner Wahl? Ein einziges Mittel: Auf die geringste Versuchung, ihm zu gehorchen, die einzige Antwort: Weiche, Satan, denn es steht geschrieben: den Herrn, Deinen Gott sollst du allein anbeten und ihm allein dienen! Vergessen wir nicht, daß Christus zu Petrus, dem ersten eingesetzten Papste, weil er an seinen Worten gezweifelt hat, sprach: "Weiche Satan! Zurück Satan!" (Heute zweifelt man nicht nur daran, man leugnet und kehrt es ins Lächerliche.)
Ja, ein einziges Mittel: Hellsichtiger Gehorsam, weil der verlangt, daß man sich ohne das geringste Zaudern der Verteidigung der Kirche hingibt und dem Band, das uns mit Gott verbindet: der heutigen Messe. Jesus hat uns ja gesagt: "Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein, was darüber ist, ist vom Teufel". Wir sagen Ja zu den göttlich geoffenbarten Wahrheiten und Nein jenen, die sie angreifen. Wir sagen Ja zum Primat des Gebets und Nein zum unfruchtbaren Aktivismus. Wir sagen Ja zur Kirche Gottes und Nein zu ihrer Erniedrigung als soziale Hilfe. Wir sagen Ja zur Anbetung der realen Gegenwart und Nein zu den Nachäffern Satans, die aus der Messe ein profanes Mahl gestalten. Wir sagen Ja zur Einheit der Kirche, also zur Aufrechterhaltung des Latein, und Nein zu einer falschen Einheit eines satanischen Ökumenismus. Wir sagen Ja zum Corpus mysticum unseres Herrn und Nein zum armseligen Körper einer faulenden Menschheit, auf den heute die Keime ideologischer Art stoßen und ihn zersetzen. Dies ist der wahre hellsichtige Gehorsam: Dieses Fiat der Menschen zur Braut Jesu Christi und dies Nein dem Dämonen und seinen Nacheiferern, die ihren Tod wollen...
Oh ich weiß! Ich habe Unrecht, mich dem Satan zu widersetzen, ihm nicht zu gehorchen. Darüber staune ich immer wieder... Denn wenn ich mich ihm nicht widersetzte und seiner Hierarchie, wenn ich auch dem Marxismus und dem Ökumenismus zugänglich wäre, dann würde ich als scharfsinnig und intelligent gelten. Wer hat ein Gespür... Ich würde noch in diesem Moment mit Würden und Ehren bedeckt werden. Révéré. Respecté... Aber was wollt ihr, man erholt sich nicht mehr davon. Denn ich weiß - es ist schade -daß der absolute Gehorsam den Kreuzestod bedeutet. Das heißt den Willen des Vaters tun: "Dein Wille geschehe" - und nicht jener Satans und einer ihm ergebenen Hierarchie, deren geistige Blindheit, Verblendung, natürlich und übernatürlich, eine totale ist.
Manche unter uns möchten der Wahl aus dem Wege gehen, sie suchen den "Mittelweg", sie wollen versöhnen, um den Frieden zu haben, Wahrheit und Irrtum, Traditionalismus und Progressismus: Das ist das Ja-Nein Satans, das ist das Lavieren des Vatikans, das ist der Inbegriff seiner burlesken Pastoral-Regierung, welche an die Stelle der dogmatischen Regierung des Ja getreten ist, des Ja oder überhaupt Nichts. Wehe den Zaudernden! Das ist die Art, dem Kampfe auszuweichen, wie es die "Silencieux" tun, die nur das eine verlangen: "Keine Geschichten!", die Ruhe, den Frieden... Eine Unannehmlichkeit: Gott liebt die Launen nicht. Er spuckt sie aus (Apokalypse 4,13 ff) Diese Leute vergessen, daß es auf Erden keinen Frieden gibt: Für die Katholiken bedeutet das Leben einen beständigen Kampf, in ihnen selber und auch außerhalb. Gegen den Feind. Allein jene werden gerettet werden, die den Kampf bis zum Ende ihres Lebens geführt haben. Unser Herr hat es dem Gründer der Jesuiten gesagt: "Beschäftige dich mit meinen Angelegenheiten und ich werde mich mit den Deinigen beschäftigen." Und die schönen Worte des hl. Augustinus: "Jener, der uns ohne uns geschaffen hat, wird uns nicht ohne uns retten." Und Pascal: "Es ist nicht nötig, die Wahrheit zum Triumph zu führen, es genügt für sie zu kämpfen".
Worin besteht der Kampf? Zur Heiligkeit streben, dann sie leuchten lassen, um die Eingeschlafenen zu wecken: "Das ist die Stunde, uns aus dem Schlafe zu wecken" (Römer. 13,11; Timoth. 6, 6-12). Jene bekämpfen, welche an der Spitze der Kirche uns lähmen und uns zu Tieren machen wollen mit ihrem Kult des Fleisches und der Welt. Jene verteidigen,... die kämpfen, um so die Augen zu öffnen, den gedrückten Priestern zu Hilfe eilen, die Heilige Jungfrau als Führerin erwählen, die uns immer mehr im Kampfe vorwärtstreibt, und die Weckrufe eines hl. Paulus, schneidend wie ein Schwert. Verstehen, daß wir mitten im entscheidensten und übermenschlichen Religionskrieg stehen, zwischen der Religion Christi und jener des Gegners, der heute einen Kult entgegennehmen kann bis zum persönlichen Platznehmen im Heiligtum Gottes, auf dem Stuhle des hl. Petrus, nachdem er sich mit seinem unreinen Hintern auf die Hälfte der Erde gesetzt hat - und nun auch auf die andere Hälfte setzen will. (Hl. Paulus: Thess. und die hl. Jungfrau anno 1954 zu Seredné: "Noch nie seit Anfang der Welt sind die Menschen so tief gefallen, das ist das Zeitalter der Herrschaft Satans".) Dafür kämpfen, daß die Autorität in der Kirche wieder den wahren Sinn der Befehlsgewalt finde in der Verteidigung der göttlichen Wahrheiten - nicht durch schwächliche Aufmunterungen - durch Verdammungen, Anathemata, welche schon so oft die Kirche gerettet haben und welche man aufgegeben hat, um den Häresien freien Lauf zu lassen. Und dann gehorchen wir der Hierarchie von Herzen. Bleiben wir stark im Glauben, bleiben wir treu der Kirche "Unam, Sanctam, Catholicam, Apostolicam", in Unterwerfung unter das göttliche Lehramt, in einer absoluten Hingabe und ohne "Suche" auf diesem Weg der geistigen Kindschaft, die unser Herr liebt. (Mark. 25,11) Wir unterwerfen uns dann seiner Hierarchie, da sie endlich den Weg wieder gefunden und jenen Weg, der Verrat und Apostasie bedeutet, verlassen haben wird.
Wir werden eine unvergleichliche Freude erleben: Die Kirche ohne Maulkorb, befreit, nachdem sie den unreinen Geist zerquetscht hat. Dann wird der lebende Christus nach dem Kampfe mit den tötenden Mächten nochmals den Tod besiegen!
Hört den hl. Pius X.:
"Es ist kein Traum. Ich habe nicht bloß die Hoffnung, ich habe die Gewißheit des vollen Triumphes!"
Haltet unterdessen aus und vorwärts. Unsererseits der Angriff. Gott gehört der Sieg!
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