Wohin führt man die Kirche
von Paul Scortesco, "Lumière" Nr. 102 (übers. von Dr. Ambros Kocher
Das war der Schrei der Kranken, welche weinten, als sie der sakrilegischen Maskerade beiwohnten, die zu Lourdes in Gegenwart zweier Bischöfe stattfand. Sie fragten sich, wohin man die Kirche führen wolle, deren für die Skandale verantwortliche Hierarchie sie in ibrem GIauben verletzte... Denn wer führt die Kirche, wenn nicht jene, die sich zusammen mit dem Papste auf dem Gipfel befinden?
Das Übel, unter dem die Kirche leidet, ist tiefer und heimtückischer als man glaubt. Die heutige Hierarchie hat in die Kirche, nachdem sie ihre Messe, ihre Dogmen und ihre Sakramcnte demoliert hat, die Demagogie eingeführt, unter welcher diese Welt leidet. Man sah sich wohl genötigt es zu tun für ihr "aggiornamento", um sich den 'Erfordernissen unserer Zeit anzupassen...'' Man sah sich genötigt, sich den Schändlichkeiten und Gemeinheiten dieser Welt ansupassen... Und das Resultat heute: Die Kirche ist nur mehr ein Haufen von Trümmern. "Am Werke erkennt man den Meister." Über diese Meister sage ich nichts. Gott wird sie richten. Aber ihr Werk springt in die Augen! In die Schlüsselstellungen der Kirche haben sie Männer gestellt, die der freimaurerischen Revolution ergeben sind und ihrem Gefolge, der marxistischen Revolution. Ihr Gift fand sich schon im "Vatikanum II" vor: Alle Verkehrtheiten in "Lumen Gentium", der Kultus des Menschen, das Primat des Laikates, das "Volk Gottes'' über dem Priestertum: "Es ist am Laien, das Reich Gottes zu suchen durch die Verwaltung des Zeitlichen hindurch" (Kap. V). Und wie alle demokratischen Verkehrtheiten, so führt auch diese zum entgegengesetzten Effekt: Die Laien werden den Abirrungen einer despotischen Hierarchie unterworfen; wie in der Politik so führen die Menschenrechte zum unterdrückenden Totalitarismus. Diese Hierarchie hat unseren Herrn vergessen: Suchet zuerst das Reich Gottes, das Übrige wird euch dazugegeben werden." Sie hat vor allem "das Übrige" gesucht - die Kirche als: Dienerin der Welt etc., was sie in eine Katastrophe von nie dagewesener Größe geführt hat, in ein Werk des Todes, dem wir beiwohnen, der Unterwerfung unter das Fleisch, der Welt und dem Satan!
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