DIE NEUE RELIGION von Paul Scortesco übers. von Ambros Kocher, aus: "Lumière" 91
Sie steht absolut im Widerspruch zu jener unseres Herrn Jesus Christus: Es geht bei ihr nicht um das übernatürliche Leben, das durch die Sakramente der katholischen Kirche aufrecht erhalten wird, sondern um eine prometeutische Religion, die auf Erden die soziale Gerechtigkeit und den Weltfrieden errichten will, ein Paradies! Das ist die alte freimaurerische Träumerei, ein unmögliches Ideal im Reiche des Fürsten dieser Welt, das auf diesem Wege immer damit endet, die Hölle auf Erden aufzurichten. Zwei schwere Irrtümer Johannes XXIII. haben die Tore der Kirche für die neue Religion geöffnet.
Primo: "Es ist notwendig, daß diese (die katholische) Lehre studiert und dargelegt werde gemäß den Methoden der Forschung (ein Ausdruck, der Karriere gemacht hat) und der Darlegung, wie es das moderne Denken erfordert"
Secundo: "Die Kirche wird die Irrtümer nicht mehr verurteilen, welche übrigens sich selber, der eine den anderen, ausschließen, und, kaum geboren, wie die Nebel an der Sonne vergehen." (Erklärung am 6. Okt. 1962 zur Eröffnung des "Vat . Konz .")
Diese beiden Irrtümer wurden von Paul VI. wieder aufgenommen, und so kommt es, daß durch den ersten Irrtum des "modernen Denkens", indem er die Form angreift, das Fundament der katholischen Lehre zerstört wird. Die zweite Behauptung dagegen wird durch die Tatsachen dementiert: unter den "Nebeln, die an der Sonne vergehen" gibt es solche, die seit 400 Jahren andauern, wie die protestantische Häresie und andere, die nach jedem Jahrhundert unter anderem Namen auftauchen: als Modernismus, als Progressismus, etc.
Das sind die "Nebel" , welche in die Kirche eingedrungen sind: die protestantische Häresie unter der Maske des Fortschritts, die "Nebel" der Revolution von 1789 und 1917 als der demokratische Illusionismus und der Marxismus. Die Lehre, die Messe, der Katechismus wurden nach dem Geschmack dieser drei Häresien umgestaltet... Die neue Religion stellt eine weit wirksamere Kraft dar, als die drei Häresien zusammen, um die Kirche unseres Herrn zu zerstören: Ihre Hierarchie und ihr heutiger Klerus haben vollständig zerstört, was die Reformation und die Revolution kaum erschüttern konnten: die Fundamente der Kirche, ihre geoffenbarten Wahrheiten und ihre Sakramente. In der gegenwärtigen Stunde bleibt nichts mehr übrig: nur Trugbilder um die Gläubigen zu täuschen. Es folgen einige Tatsachen, welche dies beweisen:
Für die neue Kirche hat man in einer der letzten Synoden festgestellt, daß der missionarische Geist nicht mehr auf der Verkündigung und der Spendung der Sakramente beruht: es handelt sich für sie nur mehr um die Verteilung der Reichtümer materieller Natur: das Geld und die neue Technik, das ist es, was zählt!... "Jesus Christus verbreitet und mitgeteilt", das war der einzige Reichtum der zählte... Aber es war nicht mehr die Kirche, die sich auf der Synode befand.
Das ist der Priester der neuen Religion, wie er von Kardinal von Tarracona, dem Primas von Spanien dargestellt wird: "Man wird alles tun müssen, damit der Priester sich nicht als Gefangener des Kultus fühle... Man soll ihm jede Zeitvergeudung und jeden Zeitverlust mit Katechismus und Sakramenten ersparen, für die es ja verheiratete Diakone geben wird..." Man soll seinen Glauben von allem Magischen (=Übernatürlichem) reinigen, er soll einen Beruf haben, Politik treiben können und die Gewalten kritisieren" (sicher nicht den Marxismus - Anm. des Übersetzers). Das ist der Typ des neuen Priesters, dessen Propheten die Cardonel, die Helder Camara, die Oraison, die Lauretin sind...
Diese Religion muß sich allen Feinden der Kirche weit öffnen: den Sowjets, den Freimaurern, den Freudisten, den Maoisten
Vor kurzem fand eine Konferenz der Kirche der UdSSR statt, in der ein Repräsentant des Vatikans, nämlich Jean Largnaud, teilnahm. Er wurde wie die anderen dazu eingeladen, gegen den "reaktionären Konservatismus, gegen das Privateigentum, der Quelle unzählbarer Leiden" zu kämpfen. Zu diesem Zweck schlug man als Motto vor: "Das Leben in der UdSSR als Erfüllung des christlichen Ideals" (Exil et Liberté, Nov. 1971). Deswegen jedenfalls hat die UdSSR Millionen von Christen niedergemetzelt, und deswegen dauern die Verfolgungen in Rußland, Ungarn, Polen, Rumänien, Kuba ... an. Das alles aber muß man selbstverständlich vergessen, weil dieser "Berg von Leichen die gegenwärtige Politik des Vatikans stört, wie es in der letzten Synode Kardinal Slipyi der der sowjetischen Gehirnwäsche entgangen war, dargelegt hat.
Der in Hausarrest in Ungarn gestandene Kardinal Mindszenty brachte ebenfalls falls die vatikanische Politik in Verlegenheit: er erinnerte zu sehr an den Haß gegen Christus im kommunistischen Regime. Es war also notwendig, daß er Ungarn verließ; Paul VI. zögerte nicht, diesem Heiligen eines anderen Zeitalters zu befehlen, seine Heimat zu verlassen: "Mein schwerstes Kreuz", sagte der Martyrer-Kardinal...
Während jener Zeit folgte in den Rang der zweiten Persönlichkeit im Vatikan Mgr. Benelli, um die "Erneuerung des kirchlichen Unterrichtes, in Übereinstimmung mit UNESCO (freimaurerisch) und Vatikan II. zur Beförderung der Menschlichkeit und zu jenem großen Plan die Gläubigen aus allen geistlichen Gemeinschaften einzuladen, auch jene , die wohl ohne Religion sind, aber an den Menschen glauben." (Exil et Liberté, Nov. 1971)
Dies ist die beste Definition der neuen Religion des Menschen, in welcher die Kirche unseres Herrn zerschmelzen und verschwinden soll. Eine unfehlbare Definition, da sie aus Rom selber stammt...
"Und Satan lenkt den Ball" ... Nicht für lange!
Bei obenstehendem Aufsatz handelt es sich um eine auszugsweise Wiedergabe des Originals (Anm. d. Red.)
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