DES BISCHOFS NEUES CREDO
von Eduard Wilimsky
Anläßlich einer "ökumenischen Begegnung" sprach der neue Weihbischof von Rottenburg, Georg Moser, in Ulm-Böfingen. Laut Presseberichten der "Südwestpresse" und "Schwäbischen Zeitung" vom 11.3. 71 soll der Weihbischof unter anderem gesagt haben:
Der Glaube habe weder im eigenen Leben, noch in der Öffentlichkeit einen allzu großen Stellenwert! Ich glaube, es lohnt sich, darüber nachzudenken. Der Glaube hat also keinen großen Stellenwert, weder im eigenen Leben noch in der Öffentlichkeit.
Jetzt wissen wir es ganz genau, die Maske ist gefallen, der Glaube zählt nichts, weder im Leben eines Bischofs, noch im Leben eines Reformkatholiken. Was taten aber die Apostel und die ersten Christen? Sie gaben ihr Fleisch und Blut für Christus. Was taten vor einigen Jahrzehnten im 19. Jahrhundort die 40 Uganda-Märtyrer? Sie gaben ihr Leben hin für Christus im hl. röm.-kath. Glauben, sie folgten ihm nach. Denn ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Hebr. 11,6). Es gibt kein größeres Gut als den Glauben. Das wußten all die Blutzeugen der vergangenen Jahrhunderte, - Bischof Moser aber sagt, der Glaube hat keinen Stellenwert. Wenn er den neuen modernistischen meint, so kann er durchaus recht haben: er taugt zu nichts anderem, als dem Feuer übergeben zu werden (Ap.Gesch. 19,19). Bei der Taufe wurde damals ein Georg Moser gefragt: .... glaubst Du an den Heiligen Geist, die Heilige Katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen.....? - Die Paten sagten: Ja, ich glaube! Jahrzehnte danach hat der Glaube keinen großen Stellenwert!!
Ein anderor Ausspruch verdient gleichfalls Beachtung: Beide (!!!) christlichen Kirchen (!!!). Es gibt also für Herrn Moser nun mindestens zwei Kirchen! Neben der Una Sancta catholica Ecclesia gibt es mindestens noch eine zweite rechtmäßige Kirche! Das aber ist nicht andres als progressistisch-häretische Dialektik, die mit dem Glauben der Apostel, der hl. Kirchenväter und Päpste (Pius V., Pius X., Pius XII.) nichts mehr gemeinsam hat. Die Aussagen des Tridentiner Konzils werden selbstherrlich unterschlagen, der Glaube der Väter verleugnet. Demnächst wird es also nicht mehr heißen: Ich glaube an die ein heiligen katholische Kirche, sondern an die "Christliche" Kirche. Die Frage wäre nur, was ist christlich? Vielleicht sind die Zeugen Jehovas, die Methodisten, die Heilsarmee, oder gar die Neuapostolischen die richtigen Christen. Wie weit diese "christliche" Kirche nun gediehen ist, kann man nur ahnen, wenn ein Bischof reformatorische Redewendungen benutzt, wie: Jonas heißt nun Jona! Isaias auf einmal Jesaja, Noe Noa, Osee wird zu Hosea! Verbrüderungen auf der ganzen Linie. Seid umschlungen Millionen. Katholiken und Protestanten vereinigt euch, das ist die Devise. Die alte Kirche hat sowieso alles falsch gemacht, also nichts wie hin zu diesen Küngs, Halbfas', Bultmanns! Da ist das Wahre! Wenn Bischöfe in offener oder gar versteckter Form den noch Gläubigen Irrlehren (und das sind welche, Herr Moser) aufzuzwingen suchen, dann disqualifizieren sich solche "Bischöfe", denn die bald 2000 jährige Geschichte der Kirche spricht eindeutig gegen sie. Wir sind doch nicht so dumm, solchen Herren auch nur ein Wort abzunehmen. Das hieße doch nichts anderes, als daß unsere Väter vom Geist Gottes verlassen gewesen wären, und uns Irrtümer gelehrt hätten. Wenn die alte Kirche wirklich alles falsch gemacht hat, wie die Neuerer behaupten, dann haben wir erst recht gar keinen Grund, der neuen Kirche Glauben zu schenken!
Ein schwieriger Fall, so sagte Moser weiter, sei es, die "mythologischen Bilder" zu entfernen! - Wer weg muß, ist doch ganz klar: Nicht die Heilige Schrift, die als Legendenbuch angesehen wird, sondern solche Theologen und "Bischöfe", welche die Schrift nicht ertragen. Was die sog. Wissenschaft nicht begreift, ist Mythologie! Die mythologischen Bilder müssen also verschwinden! So lange wird kritisiert, diskutiert und pervertiert, bis alles zerredet ist, und sich in allgemeinen und belanglosen Sprüchen auflöst! Augustinus, Hieronymus, Thomas v. Aquin, Antonius von Padua, Albertus Magnus, Ambrosius, der hl. Bernhard, und wie sie alle heißen, die großen Lehrer der hl. röm. Kirche, sie werden als Lügner, Schwätzer, Phantasten und Fanatiker von den Modernisten hingestellt. Sollen doch die modernen "Theologen" erst einmal beweisen, daß ihre neue Lehre heilig macht, daß sie von Gott kommt und zum Himmel führt! Das können sie aber nicht, deshalb erfinden sie die Lüge vom Tode Satans! Ein Antonius v. Padua vermochte einen Esel vor dem Allerheiligsten in die Knie zu zwingen, - modernistische Bischöfe vermögen nicht einmal Theologiestudenten zum Knien vor dem Allerheiligsten zu veranlassen! Vor der Weisheit und der Heiligkeit der Kirchenväter, z. B. eines Antonius v. Padua oder Ambrosius müssen diese modernistischen Grübler verblassen! Den hl. Hieronymus nennt die Kirche den größten Doktor in der Auslegung der hl. Schrift! Dieser Hieronymus schreibt an seinen Freund Theophilus: Wisse, daß nichts heiliger ist, als stets des röm. Glaubens, den der Apostel pries, eingedenk zu bleiben. Bischof Moser aber sagt, der Glaube habe keinen großen Stellenwert. Auch gibt es für ihn zwei Kirchen! O Kirche, von welcher Höhe bist Du herabgestiegen! So sieht also die "Wahrheit" der Progressisten aus:
Was gestern wahr war, ist heute nicht mehr tragbar, morgen könnte es wieder anders sein: ein Teufelskreis ohne Ende!
Bei einer "ökumenischen Bischofskonferenz" - so Moser - wurde der Passus des Credo: "Er ist abgestiegen zu der Hölle" umgeändert in: "Er ist abgestiegen ins Reich des Todes"!!
Ein "Bischof" erklärt freimütig, daß auf Beschluß einer "ökumenischen Bischofskonferenz" das Glaubensbekenntnis geändert wurde! Jetzt wissen wir also ganz genau Bescheid: nicht mehr das Lehramt der Kirche, nicht das apostolische Credo gilt, sondern was ein Herr "Bischof" der Methodisten, und noch ein Herr "Bischof" der Anglikaner, und noch ein Herr "Bischof" irgend einer Sekte zu sagen hat. Hier müssen sogar Blinde sehen, daß dies Glaubensverrat ist. Jedenfalls interessieren solche sonderbaren Beschlüsse ökumenischer "Bischofskonferenzen überhaupt nicht. Unser Glaube ist der Glaube der Apostel, so wie er im röm. Katechismus niedergeschrieben ist. Hollands Giftkatechismus und artverwandte Teufelskatechismen sind für uns Tabu.
Für uns ist Maria immer noch die allzeit Reine an Leib und Seele, der hl. Josef immer noch der Nähr- und Pflegevater Jesu und die hl. kath. Kirche immer noch die einzig und allein wahre Kirche Jesu Christi. Unser Symbol ist nicht das Fragezeichen, sondern das Kreuz .
Wenn Herr Moser trotzdem meint, anderer Ansicht sein zu müssen, soll er seine Meinung haben. Er kann dann aber nicht als Bischof der röm. kath. Kirche sprechen, sondern bestenfalls als einer der Führer des Neuprotestantismus, meinetwegen auch Reformkatholizismus. Sein Credo ist eine glatte Fälschung! |