WIEDER EINMAL HOCHZEIT
von Luise von Weymarn
...aber nicht die so viel zitierte des Lammes, sondern eine, bei der es 'höchste', Zeit gewesen zu sein scheint: Von zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß in einer Pfarrei am Stadtrand von München nun in schnurgerader Reihenfolge der dritte Pfarrer heiratet.
Dieser bemerkenswerte Herr hat es fertig gebracht, noch den Sonntagsgottesdienst zu halten und hat sich dann am Altar umgedreht und von seiner Gemeinde mit den lakonischen Worten verabschiedet, er habe "sich in seine Sekretärin verliebt und werde heiraten". -
Das hat derselbe Mund gesagt, der noch wenige Minuten zuvor vorgegeben hatte, zu konsekrieren.
Unnütz, den Herrn 'Kardinal' Döpfner zu fragen, aus welchem Seminar dieser 'Hochwürdige' Herr Pfarrer denn kommt und welcher Bischof den denn geweiht hat. Man braucht nur den 'Geist' des Diözesanseminars zu kennen! An ihren Früchten kann man sie erkennen! Warum 'weiht' man solche jämmerlichen Figuren? Denn - so sollte man sagen, aber man denkt dann an ein Seminar und einen Bischof der einstmals katholischen Kirche! - wenn einer so umfällt, dann muß doch der Bischof kraft des ihm verliehenen Charisma es vor der Weihe erkannt haben, daß der Betreffende ungeeignet ist. Allerdings, wenn, ja wenn der Bischof seine Weihen ausgebetet und nicht nur nach dem Gesichtspunkt 'Quantität geht vor Qualität' gehandelt hat.
Lichterprozessionen und 'besorgte' Hirtenbriefe sind nur Sand in die Augen von Seiten eines 'Kardinals', der gar nicht daran denkt, den Auftrag Christi zu erfüllen, und der selbstverständlich nichts dagegen tut, dem Unfug der Spendung des Sakramentes in jede, noch so schmutzige, Hand zu wehren. Nur dort, wo das allerheiligste Altarssakrament das Zentrum der Kirche - und nicht unkonsekriertes gewöhnliches Brot in einem Thoraschrein oder in der rückwärtigen Nische einer Säule eine Verhöhnung Gottes ist, kann auch ein würdiges und reines Priestertum aufleben. Hier und nirgend anderswo liegt die Wurzel der Erscheinung des Priestermangels. Es ist ja ein auffälliges Zeichen Gottes, wie die Reform'kirche' mit Sterilität geschlagen ist. Ich habe mit meinen eigenen Ohren hören müssen, weil ein guter, religiöser junger Mann gesagt hat: "Ich lasse mir meinen Glauben und meinen Anstand doch nicht in einem Seminar zerschwätzen! Denn etwas anderes tun die ja nicht". Und dieser junge Mann hat Freunde, die genau so denken und - handeln wie er.
Es wird höchste Zeit, die Zugluft in der Kirche, die alles andere als 'frische Luft' bringt, abzustellen, damit das Wehen des Heiligen Geistes wieder Sein Haus erfüllen mag.
Mit Maria Magdalena möchten wir vor den leeren Schreinen und den ebenso leeren Priesterherzen stehen und fragen: 'Wo habt ihr Ihn hingetan?'
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