SAND IN DIE AUGEN oder Zynismus eines Taktikers auf seiner Cathedra pestilentiae
von Reinhard Lauth
Paul VI. hat die Unverfrorenheit besessen, in der Generalaudienz vom 19. Jan. 72 zu versichern, daß die "katholische Kirche, gestern wie heute, der strengen Bewahrung der authentischen Offenbarung (größte) Bedeutung beimißt, sie als unantastbaren Schatz sieht" und daß "sie eine so strenge Auffassung von ihrer grundlegenden Pflicht hat, die Lehre des Glaubens (...) in eindeutiger Form, weiterzugeben. (...) Die Weisung des Apostels Paulus (1 Tim. VI, 20; 2 Tim. I, 14) stellt für sie eine Verpflichtung dar, deren Verletzung Verrat wäre. (...) Wer die Kirche dazu verleiten möchte, ihren Glauben zu vereinfachen und dem Geschmack des veränderlichen Zeitgeistes anzupassen, dem antwortet sie mit den Aposteln: 'Wir können nicht'".
Glaube doch niemand, daß Paul VI. so senil ist, daß er die von ihm unterschriebene Erklärungen der Liturgiekonstitution schon wieder vergessen hat. Glaube doch auch niemand, daß er recht läppisch daherredet und nicht bemerkt, daß er sich mit den oben stehenden Worten sein eigenes Urteil gesprochen hat. Er weiß genau, daß der Herr ihm sagt "Aus deinem eigenen Munde will ich dich richten, du nichtswürdiger Mensch!''
Nein, er weiß sehr wohl, was er sagt, der Mann, der die Wandlungsworte, das zentralste Heiligtum unserer katholischen Religion, gefälscht hat. Er hat seinen Katechismus gut gelernt: Wenn man zwei Schritte zurück gegangen ist, muß man wieder einen Schritt vorangehen. Dann rufen seine "konservativen" Schafe: "Kephas hat gesprochen! Für Kirche und Papst! Und da wagt es die radikale Gruppe Maria noch, Paul VI. anzugreifen! Schindluder mit dem Glauben!"
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