DIE SCHLECHTE LITURGIEREFORM
(im Kirchengebet aus der Messe des Hl. Johannes von Gott am 8. März)
von H.H. Walter W.E. Dettmann
In Heft Nr. 12 der EINSICHT wird das interessante Leben des hl. Johannes von Gott beschrieben, der den Orden der Barmherzigen Brüder gestiftet hat.
Dabei wird geschildert, wie im Jahre 1549 im Spital von Granada eine Feuersbrunst ausbrach: "In der entstandenen Panik und Verwirrung war Johannes der einzige, der wirksam Hilfe leistete; er stürzte sich, ohne zu zögern, inmitten von Rauch und Flammen, schleppte einen Kranken nach den anderen heraus, um immer wieder in das brennende Inferno zurückzukehren. Die zuschauenden Volksmassen glaubten bereits, er sei ein Opfer der Flammen geworden, als er zuletzt, fast völlig unversehrt - es wird berichtet, daß nur seine Augenbrauen angesengt gewesen seien - aus ihnen zurückkehrte".
Der Verfasser des Artikels, Herr Heinrich Storm, fügt dann bei, daß die Kirche selbstverständlich vor dem (sog. - Anm. d. Red.) Zweiten Vatikanischen Konzil - im Meßformular für den hl. Johannes von Gott an dieses Ereignis erinnerte.
"O Gott, Du ließest den hl. Johannes, von Deiner Liebe entbrannt, unversehrt durch Feuerflammen schreiten ... verleihe uns durch seine Verdienste, daß wir durch das Feuer Deiner Liebe von unseren Lastern geheilt werden ...."
Zu diesen Dingen ist zu ergänzen, daß das sog. Meßbuch der neuen Liturgie auch dieses Gebet völlig verändert hat. Die Aussage, daß Gott den hl. Johannes "unversehrt durch Feuerflammen schreiten ließ", ist den Progressiston zum Opfer gefallen.
Entweder glaubten diese Progressisten nicht, daß im Spital von Granada damals eine Feuersbrunst ausgebrochen war oder sie glaubten nicht, daß sich der hl. Johannes von Gott dabei bis an die Grenze des Möglichen für die Rettung der Kranken eingesetzt hatte oder sie glaubten nicht - und hier ist wahrscheinlich des Pudels Kern verborgen - , daß die Rettung des hl. Johannes aus den Flammen ein wirkliches Wunder war. Aber wie wollen unsere Bischöfe das Volk zur Tugend des Gottvertrauens erziehen, wenn sie nachprüfbare Ereignisse aus den Lebensbeschreibungen der Heiligen aus der Liturgie entfernen lassen?
Gewisse Bischöfe lassen sich heute gerne als "Vater Bischof" anreden. Das ist nur ein leerer Schein, damit die Gläubigen nicht merken sollen, wie sehr sie von ihren Oberhirten in die Irre geführt werden.
Das sind wahrhaftig sonderbare Väter, die das gute elterliche Wohnhaus zerstören, ohne für die schutzlosen Kinder ein besseres Haus aufbauen zu können!
Unsere Bischöfe dürfen das christliche Volk nicht für derartig dumm halten, daß sie keine Begründung für die Änderung der alten Kirchengebete zu geben hätten. Wenn die Bischöfe von den Gläubigen die Kirchensteuer durch das staatliche Finanzamt eintreiben lassen, dann haben sie auch die Pflicht, genau zu sagen, warum sie die bewährten alten Kirchengebete ändern.
In dem alten Kirchengebet am Fest des hl. Johannes von Gott war ferner die Bitte enthalten, daß wir durch das Feuer der göttlichen Liebe "von unseren Lastern geheilt werden mögen". Auch diese Bitte war den Progressisten zu altmodisch!. Aber seitdem diese Bitte nicht mehr ausgesprochen wird, haben die verschiedensten Laster unter den Getauften ungeheuer zugenommen und daran erkennt man ebenfalls, daß die sog. Liturgiereform schlecht ist.
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