DIE SONDERBAREN BOTSCHAFTEN AN DEN SEHER CLEMENTE VON PALMAR DE TROYA
von Walter W.E. Dettmann
Am 17. August 1974 soll unser Herr Jesus Christus zu Clemente gesagt haben:
"In nächster Zeit wird der Papst sehr wichtige Dokumente bekannt machen zur Verteidigung der Tradition der Kirche..." und: "Aufs neue sage ich euch, daß in allernächster Zeit wichtige Dokumente zur Verteidigung der Tradition der Kirche herauskommen. Vor allem wird ein Lehrschreiben zur Verteidigung der heiligen Messe nach dem lateinischen tridentinischen Ritus Pius' V. veröffentlicht werden. Erwartet es nur; denn es wird kommen..."
Diese angeblichen Worte Christi werden unter anderem auch durch folgende Tatsachen widerlegt: Am Donnerstag, dem 6. Februar 1975 hat Radio Vatikan angekündigt, daß im sog. Heiligen Jahr eigene und besondere Eucharistiefeiern für bestimmte Berufsgruppen gehalten werden; darunter waren neben anderen "Sportler, Künstler und Schauspieler" genannt. Von bevorstehenden "Tridentinischen" Messen im sog. Heiligen Jahr war nichts zu hören.
Wenn Paul VI. von nun an tridentinische Messen zelebrieren würde, womöglich noch in feierlichster Form, dann wäre ja die halbe Welt schon heute auf den Beinen, um dieses Schauspiel in Rom zu erleben. Aber dazu wird es nicht kommen.
Paul VI. hat im Jahre 1969 in der sog. Apostolischen Konstitution zur Einführung des neuen Meßbuches geschrieben, die tridentinische Messe habe sich "während vier Jahrhunderten" als wissenschaftlich erneuerungsbedürftig erwiesen, und jetzt soll derselbe Paul VI. die tridentinische Messe plötzlich wieder verteidigen?
Um den unermesslichen Schaden, den Paul VI. durch die Zerstörung der heiligen Messe angerichtet hat, wiedergutzumachen, genügt wahrlich nicht bloß ein sogenanntes "Lehrschreiben", wie der Seher Clemente verkündet.
Paul VI. hat seit seiner Jugend keine echte Liebe zur tridentinischen Messe gehabt; er hat als Priesterkandidat mehr als die Hälfte der vorgeschriebenen Zeit nicht im Priesterseminar zugebracht, sondern in den verschiedenen Büros seines Vaters (Bankgewerbe, Zeitungsredaktion, Bücherverlag und Anwaltskanzlei), wie man in seiner Lebensbeschreibung nachlesen kann ("Papst Paul VI., Christus und der Mensch von heute", Verlag Fritz Molden, Wien, München u. Zürich 1968, S. 315).
Wenn Jesus Christus die anfangs angeführten Worte zu Clemente gesagt hätte, dann müßte die Botschaft noch einen Zusatz erhalten, nämlich: Unbedingter Widerruf des gesamten sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzils und der "Liturgiekonstitution".
Ein bloßes "Lehrschreiben" über die tridentinische Messe nach der Art von "Humanae Vitae" genügt in keiner Weise, um die Masse der ungehorsamen Bischöfe wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Mehr als zehntausend junge Geistliche der heutigen Zeit, die noch niemals eine tridentinische Messe kennen lernen mußten, werden sich durch ein bloßes "Lehrschreiben" Pauls VI. nicht im geringsten zum Glauben an das heiligste Altarsakrament und zu einer Kniebeugung bewegen lassen.
Die angeblichen Worte Christi an den Seher Clemente können aus diesem Grunde niemals als wahr und echt angesehen werden.
Unser Herr Jesus Christus duldet in Bezug auf das heiligste Altarsakrament keine solchen Halbheiten und Zweideutigkeiten, wie sie Paul VI. seit vielen Jahren den Protestanten zuliebe praktiziert.
Jesus Christus hat seinen sämtlichen Aposteln - den Lieblingsjünger nicht ausgenommen - die kurze und bündige Frage vorgelegt: "Wollt auch ihr gehen?" (Joh. 6,67). Christus hätte sogar auf seinen Lieblingsjünger Johannes verzichtet, falls dieser keinen Glauben an das Fleisch und Blut seines Herrn unter Brotsgestalten aufgebracht hätte. Also macht Jesus Christus auch bezüglich Pauls VI. nicht so viele Worte wie in den Botschaften an den Seher Clemente.
Wir haben uns klar zu entscheiden, ob wir das katholische heilige Meßopfer annehmen wollen oder eine den Protestanten zuliebe verdorbene Liturgie.
Diese Entscheidung hat vor allem Paul VI. selbst zu treffen. Es geht nicht, daß er uns weiterhin die schlechte neue Liturgie aufzwingt und uns gleichzeitig als "Trostpflästerchen" ein sogenanntes Lehrschreiben über die tridentinische Messe in die Hand drückt.
Ein bloßes Lehrschreiben über die tridentinische Messe hätte gar keinen Wert, wenn Paul VI. nicht im gleichen Tone sprechen und befehlen würde, wie es Papst Pius V. im Jahre 1570 getan hat.
Die Sprache Papst Pius' V. entspricht dem Geiste und der Kraft und der Sprache Christi. Die Sprache der Botschaft an Clemente dagegen ist etwas ganz anderes. Sie ist die Sprache von solchen Geistern, die die Worte Jesu nachahnen möchten, aber nicht können. |