FATIMA VON ROM ANERKANNT UND ABGELEHNT
von Alois Schnitzer sen.
Ein notwendiges Vorwort zu meinem Aufsatz "Fatima von Rom anerkannt und abgelehnt".
Bevor ich diese Ausarbeitung begann, bat ich Paul VI. in einem Schreiben, das ich persönlich an ihn richtete, mir den Wortlaut der dritten Botschaft von Fatima mitzuteilen. Die Antwort auf diese meine Bitte kam aber nicht aus Rom, sondern aus München.
Auszüge aus diesem Schreiben: Seite 1: Da von Rom keine weiteren Angaben gemacht wurden, erlaube ich mir aus meiner persönlichen Erkenntnis der Dinge kurz zu Ihrer Frage Stellung zu nehmen ... Seite 3: ,daß Rom seine guten Gründe hat, warum es die dritte Botschaft von Fatima nicht in ihrem vollen Wortlaut veröffentlicht ... München, den 26. März 1974. Der Stellvertretende Generalvikar Msgr. Bernhard Egger.
Die gleiche Anfrage nach dem Text der dritten Botschaft von Fatima hatte ich aber auch an Kardinal Döpfner persönlich eingesandt. In seinem Auftrag wurde mir mitgeteilt: ... Wie Sie wissen, ist in den 60 Jahren seit den Erscheinungen in Fatima viel über das "Dritte Geheimis" diskutiert und spekuliert worden. Nach meinen Informationen steht nicht einmal fest, ob es diese vielzitierte Dritte Botschaft von Fatima überhaupt gibt. Falls es sie gibt und der Papst sie nicht veröffentlicht, wird er wohl seine Gründe haben; hier im Ordinariat sind sie nicht bekannt ... München, 14. März 1974 Dr. Robert Simon.
Auf Grund dieser Antworten müssen wir feststellen, daß Rom und die ihm unterstellten kirchlichen Führer sich nicht getrauen, die Existenz der dritten Botschaft von Fatima abzulehnen. Andererseits will man aber auch diese dritte Botschaft von Fatima auch nicht veröffentlichen. Diese Tatsachen umschreibt man heute in unserer katholischen Kirche so, daß man aus der Antwort kein Ja und kein Nein herauslesen kann.
Ist das noch katholische Haltung? Oder Ablehnung eines Auftrages der Gottesmutter?
Mit der dritten Botschaft wird uns doch Verrat an der katholischen Glaubenslehre angekündigt. Es wird angekündigt, daß der Satan in die katholische Kirche eindringen wird. Rom wird also mit dieser dritten Botschaft auf Gefahren die der Kirche und dem Glauben drohen, aufmerksam gemacht. Warum lehnt Rom die Veröffentlichung der dritten Botschaft ab? Warum wird es dem letzten Seherkind von Fatima, der Klosterschwester Lucia verboten, die dritte Botschaft zu veröffentlichen? Und eine Klosterschwester hat zu folgen.
Nach meiner Überzeugung stellen sich Paul VI. und seine Berater gegen einen Auftrag der Gottesmutter. Weil es so ist, habe ich mit meiner Ausarbeitung etwas weiter ausgeholt, damit auch Menschen, die in diese Materie nicht eingeweiht sind, eine Übersicht gewinnen können. Den drei Seherkindern von Fatima wurden in der Hauptsache drei Schauungen gewährt, in denen ihnen drei Botschaften an die Menschheit aufgetragen wurden. Alle drei Botschaften werden als Mahnung und Warnung an die ganze Menschheit gewertet, wenngleich nur die beiden ersten Botschaften sofort verkündet werden durften.
Die erste Botschaft war eine Schauung über die Hölle. Es wurde den Kindern damit die Bestrafung derjenigen Menschen gezeigt, die es grundsätzlich ablehnen, die Ratschläge Gottes, also die Gebote Gottes, zu befolgen. Die zweite Botschaft war eine Ankündigung eines zweiten Weltkrieges. Dabei war 1917 der erste Weltkrieg noch nicht beendet. Mit dieser Ankündigung des zweiten Weltkrieges wurde eine Art der Selbstbestrafung der Menschen angekündigt: dies sei nur eine Folge, weil den Menschen das Streben nach weltlichen, materiellen, nationalen, also egoistischen Erfolgen wichtiger erscheint, als im Geiste Christi für eine gegenseitige Verträglichkeit Opfer zu bringen, um dadurch ein friedliches Nebeneinander der Völker zu erreichen. Die dritte Botschaft wurde zwar auch den Seherkind von Fatima mitgeteilt; gleichzeitig wurde ihnen jedoch der Auftrag erteilt diese dritte Botschaft nicht der Öffentlichkeit zu übergeben. Mit welcher List man auch versuchte, die Kinder über diese dritte Botschaft auszufragen, sie sagten höchstens, darüber dürften sie noch nichts sagen.
Von den drei Seherkindern Kindern aus Fatima sind Jacinta und Francisco bereits verstorben, während das dritte Seherkind heute noch als Klosterschwester lebt. Diese Klosterschwester, Lucia, wurde von ihrem Seelsorger und vom Bischof von Leiria aufgefordert, die dritte Botschaft wenigstens niederzuschreiben, damit diese Botschaft dann zu dem Zeitpunkt, der bereits von der Gottesmutter vorausbestimmt war, verkündet werden kann. Diesem Auftrag kam Schwester Lucia nach und lieferte 1942 eine Niederschrift von fast 15 Seiten beim Bischof von Leiria ab. Dort wurde diese Schrift in einen Briefumschlag gesteckt, versiegelt und nach wenigen Jahren an den Vatikan zur Aufbewahrung und rechtzeitigen Verkündigung weitergeleitet. Über diese dritte Botschaft war somit der Schleier eines Geheimnisses ausgebreitet; deshalb wird diese dritte Botschaft auch vielfach das dritte Geheimnis von Fatima genannt. Auf die Frage, wann denn das Geheimnis veröffentlicht werden dürfe, nannten der Seelsorger der Klosterschwester, der Bischof von Leiria und Lucia das Jahr 1960.
Es wird allgemein - und dies wohl auch mit einem gewissen Recht - angenommen, daß Papst Pius XII. nicht bloß über die beiden ersten Botschaften unterrichtet wurde. Denn noch im Jahre 1942, dem Jahr der Botschaftsübergabe, weihte Papst Pius XII. um einen Wunsch der Gottesmutter zu erfüllen, die ganze Menschheit dem unbefleckten Herzen Mariens.
Mit diesem Akt hat Pius XII, gleichzeitig Fatima als eine glaubhafte Privatoffenbarung anerkannt; dies wohl nicht nur wegen des Fatima- Sonnenwunders, das von mindestons 60 000, nach anderen Berichten von 100 000 Menschen gesehen und erlebt wurde, sondern wohl auch durch die vielen Wunderheilungen, die in Fatima von einem neutralen Ärztekollegium bestätigt wurden.
Die Katholiken der ganzen Welt, denen Fatima nicht nur ein außergewöhnliches Ereignis war, sondern die die ersten beiden Botschaften auch für glaubwürdig gehalten haben, fragten sich: Warum hat Die Gottesmutter bereits 1917 den Zeitpunkt für die Veröffentlichung der dritten Botschaft auf 1960, also 43 Jahre nach deren Übermittlung in Fatima, festgelegt? Wohl, weil sie wußte, daß um diese Zeit ein neuer Papst gewählt ist, ein Papst, der ein zweites vatikanisches Konzil einberufen wird.
Die Gottesmutter, wollte damit erreichen, daß
a) Ihre Botschaft zur richtigen Zeit eine Mahnung und Warnung an die ganze Menschheit wird. b) Mit der Verkündigung Ihrer Botschaft sollten alle abstimmungsberechtigten Konzilteilnehmer zu einem kraftvollen und entschlossenen Handeln gegen den Ungeist, der in die Kirche einzudringen versucht, aufgefordert werden. c) Wußte die Gottesmutter bereits 1917, daß nach dem Tode von Papst Pius XII. in Rom eine falsche, eine neue religiöse Richtung angestrebt wird.
Am 28. Oktober 1958 wurde Johannes XXIII. zum Papst gewählt und damit begann in Rom eine neue Leitung zu arbeiten und dieser neue Papst sollte deshalb auch die dritte Botschaft von Fatima veröffentlichen. Johannes XIII. hat es jedoch abgelehnt, diese Botschaft zu verkünden und zwar mit der Begründung, die Menschheit solle durch diese Botschaft nicht beunruhigt werden. Damit hat dieser Papst einen Auftrag der Gottesmutter abgelehnt, damit hat er aber auch die Ereignisse und die Glaubwürdigkeit der Botschaften von Fatima abgelehnt.
Für mich steht jedoch fest:
Die Gottesmutter will eine unnötige Beunruhigung des Volkes. Sie will helfen, daß die Menschheit die Entwicklung und somit die Gefahren, die durch das Abfallen von der Erfüllung der göttlichen Lehre auf die Menschen zukommen, rechtzeitig erkennen.
Sie will also in Ihrer Muttersorge helfen, drohendes Unheil abzuwenden. Sie hat deshalb zugleich Ihren Rat gegeben, wie die Menschen mithelfen können, diese Katastrophe zu verhindern.
Die Gottesmutter hat also nicht bloß eine kommende Katastrophe angekündigt, sondern auch Hilfe und Rettung zugesichert, wenn Ihre Ratschläge befolgt worden. (Ist Jonas' Botschaft an die Einwohner Ninive's als ein Gleichnis zu betrachten?)
Johannes XXIII., seine Ratgeber und Helfer trifft somit die Verantwortung, wenn die Menschheit den ihr von der Gottesmutter zugeworfenen Rettungsring nicht ergreifen kann, wenn die Menschen blindlings in eine Katastrophe der Selbstvernichtung hineinstürzen. Die hochgeistige Herrscherwelt unserer katholischen Kirche fühlt sich eben dazu berufen, einen Auftrag der Gottesmutter abzulehnen.
Sie will nicht zu Buße, Gebet, zu Verzicht, Genügsamkeit und Zufriedenheit, zur Einhaltung der zehn Gebote Gottes auffordern. Diese Herrschaften ahnen es, da sie dazu nicht bloß Aufrufe erlassen können, sondern daß sie selbst mit einem entsprechenden Beispiel vorangehen müßten. Und ein solches Beispiel würde heute von so manchem regierenden Kirchenfürsten zuviel Verzicht auf Einfluß, auf Ehre, Macht und Ansehen bedeuten, wenn man sich selbst Einschränkungen auferlegen müßte. Zuviel der Selbstherrlichkeit, der Lebensfreiheit und Genusses würde von so, manchen gefordert. Zuviel der Ein- uni Unterordnung unter den Willen Gottes müßte erfolgen. Zuviel der Ehre und aktiven Treue zur Gottesmutter müßte gelebt und beispielgebend gezeigt werden.
Die kirchlichen Führer unter Johannes XIII. fanden es jedenfalls für sich leichter, wenn sie einfach die Veröffentlichung der dritten Botschaft von Fatima ablehnen. Mit dieser Ablehnung hat man aber auch festgelegt , daß man die bisherige religiöse Richtung im Vatikan, in der katholischen Kirche verändern will. Nicht umsonst ist das Wort von Johannes XXIII. in die Geschichte eingegangen: "Macht die Fenster des Vatikans weit auf, es soll die muffige Luft im Vatikan hinausgedrängt und frische Luft der Welt eingelassen werdden". Ich frage mich, seit wann ist eine religiöse, von Hirtenaufgaben und Hirtenpflichten geschwängerte Luft muffig? Diese weltliche Luft, dieser Geist, den Johannes XIII. eingelassen hat, ist zugleich in zu viele Bischofsresidenzen und in zu viele Pfarrhöfe eingelassen worden. Seither gibt es Hirten, die jedes Gespür für die Gefahren, die ihre Herden bedrohen, verloren haben. Es fehlt ihnen das Verständnis dafür, welchen Schutz und Futterplatz ihre Schafe brauchen. Die Hirten sind untereinander uneins, wie man die Schafe am besten führt, schützt und umsorgt, weil sie menschliche Führung an Stelle göttlicher Leitsätze stellen wollen. Dabei fallen zwar zahlreiche und hochgeistige Worte und Gedanken über Freiheit und Mündigkeit der Schafe. Deshalb bleiben die Schafe auch unbeaufsichtigt, sich selbst überlassen und so werden die Schafe, scharenweise in die Wildnis abgedrängt, um dort religiös zu verhungern. Wieder andere Schafe gehen haufenweise mit dem Wolf im Schafspelz und glauben sich gut geführt, bis auch sie merken müssen, daß sie mit Futter ohne Nährkraft und ohne das lebensspendende Wasser leben sollen, und so gehen sie elendiglich zu Grunde, weil sie den Rückweg nicht mehr finden. Die Hirten sind zu Mietlingen geworden, denen Schutz und Sicherheit der Schafe gleichgültig geworden sind. Das Schlimmste daran ist, daß die meisten Schafe noch gar nicht merken, daß sie ohne Schutz, daß sie ohne Hirten auf einem Felde weiden, wo ringsum viele Gefahren und wilde Tiere auf den Zeitpunkt lauern, der ihnen als der geeignetste Augenblick erscheint, um die ganze Herde zu zerstreuen und zu vernichten. Die Mietlinge sind mit sich und ihren eigenen Interessen so stark beschäftigt, daß sie es gar nicht merken, wieviele Schafe sie bereits dem Wolf überlassen und wieviele durch ihre Gleichgültigkeit bereits ihrer Hirtenobhut entweichen ließen en.
In der Schrift "Die Ereignisse in Garabandal" von Sanchez-Ventura, Verlag Minholz Thannhausen, ist auf Seite 155-160 zu lesen, daß die Zeitschrift "Neues Europa", Stuttgart, in ihrer Nr. vom 15. Okt. 63 einen Aufsatz mit dem Titel "Die Zukunft der Menschheit" von Luis Emrich brachte. Dieser Aufsatz wurde dann in den verschiedensten großen Zeitungen der Welt wiedergegeben. Diese vielfache Wiedergabe des Aufsatzes wird damit begründet, daß dessen Inhalt dem dritten Geheimnis von Fatima entspräche. Um sich zu vergewissern, ob dies tatsächlich zutrifft, hat die Leitung der Zeitung "Miriam" an den Karmel von Coimbra um Bestätigung oder Widerruf des veröffentlichten Textes gebeten! Die gleiche Bitte wurde dem Bischof von Leiria schriftlich vorgetragen, da dieser Herr die Botschaftsniederschrift der Schwester Lucia doch kennt. Während der Karmel antwortete, sie wüßten nichts von der angesprochenen Angelegenheit, hielt es der Bischof von Leiria für ratsam zu schweigen. Ein solch alarmierendes Schweigen entgegen jeder kirchlichen Gepflogenheit wird allgemein in dem Sinne ausgelegt, daß das auszugsweise veröffentlichte Dokumente leider echt ist.
In der Zeitschrift "Cuore dann Maria", Ausgabe August/September 61 ist zu lesen, daß die Schwester Lucia, also das letzte Seherkind von Fatima sehr unglücklich und unzufrieden ist, weil die dritte Botschaft der Gottesmutter nicht veröffentlicht wurde. Dadurch kommen viele Millionen von Menschen, die diese Botschaft nicht kennen lernten und somit die Forderung der Gottesmutter nicht erfüllen können, in große Gefahr, umzukommen. Was wurde uns, durch die Nichtveröffentlichung der dritten Botschaft von Fatima vorenthalten?
... Rußland wird die von Gott ausersehene Geißel der Menschheit werden, mit der die treu und glaubenslos gewordene Menschheit bestraft wird ... ... Es kommt eine Zeit, wo nirgendwo Ordnung herrschen wird, der alle Ordnung zerstörende Satan kommt zu höchsten Ehren... ... Dem Satan wird es sogar gelingen, sich in die höchsten Ämter der Kirche einzuschleichen... (Vorweigert Rom deshalb so hartnäckig die Veröffentlichung) ... Kardinäle worden gegen Kardinäle, Bischöfe gegen Bischöfe und Kapläne gegen ihre Pfarrer Stellung beziehen...
Mit der Weigerung, diese dritte Botschaft von Fatima zu verkünden, sollte wahrscheinlich, erreicht werden, daß die Menschheit nicht erfährt, daß es dem Satan gelingt, sich in die höchsten Ämter der Kirche einzuschleichen. Auch hätte mit der Bekanntgabe der Botschaft die ganze menschliche Planung für das Konzil umgestellt werden müssen. Denn mit der Veröffentlichung dieser Botschaft wäre das Konzil aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nach den Wünschen der leitenden Menschen verlaufen. So mancher abstimmungsberechtigte Kirchenfürst wäre hellhörig geworden und hätte seine Aufgabe klarer erkannt.
Solange ich nichts Böses ahnend , mich auf eine allseits glaubenstreue Führung in unserer Kirche verließ, war auch für mich Papst Johannos XIII. ein unproblematischer, ein volkstümlicher Papst. Nachdem ich nun aber gelesen habe, daß die Veröffentlichung der dritten Botschaft in seine Amtszeit gefallen ist , seither ist es mir, als fielen Schuppen von meinem Augen ab. Jetzt erkenne ich auf einmal, daß Johannes mit all seinem Tun und seinen Entscheidungen Wert darauf legte, die Gunst des Volkes zu erringen. Wohl sprach auch er von Gott und Gebet, am liebsten aber von sozialen Aufgaben, von wirtschaftlicher Hilfe für die Armen, also von nicht religiöser, dafür umsomehr von marxistischer Mitmenschlichkeit. Gott wird nicht abgelehnt, aber die ganze Glaubenslehre wird in eine rein menschliche Richtung gedrängt. Man spricht nicht so sehr von, geistig religiösen Aufgaben und Pflichten, von Forderungen, nach dem Willen Christi zu leben, auf vollen Lebensgenuß zu verzichten, um so den menschlichen Charakter nach dem Willen Christi zu formen, rein menschliche Zielsetzungen werden in den Vordergrund geschoben und somit werden der Einflüsterungen der Schlange mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der reinen Lehre Christi.
Johannes XXIII. war also der erste Papst der für die Veröffentlichung und somit zur Befolgung der Botschaft von Fatima beauftragt war. Wohl weil er die Botschaft kannte, wollte er, daß die Menschheit nicht erfährt, daß sich der Satan in die höchsten Stellen der katholischen Kirche eingeschlichen hat. Er wollte dies nicht wahr haben, er wollte diesen Satan auch nicht suchen und somit nicht die Werke des Satans bekämpfen. Somit hat er aber auch den, Kampf für die Reinerhaltung des katholischen Glaubens und der Lehre Christi nicht geführt. Damit nicht genug, er hat einen Auftrag der Gottesmutter abgelehnt, er hat sich damit gegen die Glaubwürdigkeit von Fatima festgelegt und sein kirchliches Haus dem Zugriff des bösen Geistes überlassen.
Am 21. Juni 1963 wurde Paul VI. gewählt.
Er sitzt somit über zehn Jahre auf dem Stuhl Petri und so frage ich mich, warum hat auch er die dritte Botschaft von Fatima nicht veröffentlicht? Stellt sich auch Paul VI. auf den Standpunkt: durch die Botschaft der Gottesmutter lasse ich keine Unruhe in die Menschheit tragen?
Paul VI. lehnt sich zwar raffiniert an die dritte Botschaft von Fatima, wenn er verkündet, dem Satan ist es gelungen, durch einen Türspalt in die katholische Kirche einzudringen. Wenn er schon diese Feststellung machen mußte, dann wäre es doch seine Aufgabe gewesen, auch festzustellen, wo und wie sich der Satan zeigt. Es zählt auf alle Fälle zu seinen Pflichtaufgaben, Klarheiten zu schaffen und mit aller Offenheit und Härte das kirchliche Haus, die christliche Lehre zu verteidigen. Es wäre seine Aufgabe, den Katholiken zu sagen, wie und wo der Satan zu erkennen ist, und wie die Katholiken der ganzen Welt sich am Abwehrkampf gegen das Eindringen des Satans beteiligen können, sollen. Es wäre Aufgabe des Papstes, den Türspalt durch den der Satan eingedrungen ist, schnellstens zu schließen und nicht noch weiter aufmachen zu lassen. Christus sagte uns doch in einem Gleichnis, wenn ein Starker seine Waffenrüstung, den Glauben, richtig gebraucht, wird er sein Haus freihalten von allen bösen Geistern. Warum folgt unser Hausvater diesem Rat Christi nicht? Will er sein Haus gegen den Satan gar nicht verteidigen, will er den eingedrungenen Satan nicht wieder hinauswerfen? Lehnt er deshalb den Auftrag der Gottesmutter ab, die dritte Botschaft von Fatima zu verkünden? Wohl hat Paul VI. Fatima besucht, doch dies ist und bleibt nur eine Schauspielergeste, um dem Volke etwas vorzutäuschen, was man in Wirklichkeit gar nicht erfüllen will, nämlich die dritte Botschaft von Fatima zu verkünden, zu befolgen und den Satan zu bekämpfen, wo immer sich derselbe auch zeigt. Die Folge dieser Nichtbefolgung des Gottesmütterlichen Rates ist, daß heute unsere katholische Kirche in viele Glaubenerichtungen auseinander fällt. Als katholischer Laie stelle ich fest:
1. daß es heute Teologieprofessoren, Religionslehrer und Priester gibt, welche mit den verschiedensten kirchlichen Würden ausgezeichnet sind, die mündlich und schriftlich, also in aller Öffentlichkeit viele katholische Glaubensgrundsätze ablehnen. Darunter sogar solche, welche die Göttlichkeit Christi in Frage stellen, bzw. gleich überhaupt ablehnen. Diese Führer des katholischen Volkes zerstören heute unseren katholischen Glauben, dürfen aber trotzdem ihr Lehr- und Hirtenamt ausüben. Ja, sie bekommen dafür sogar noch Gehalt aus der Kasse der katholischen Kirchensteuer. Somit duldet man nicht bloß den Satan, sondern der Satan wird für seine Zerstörungsarbeit noch bezahlt, gefördert und verteidigt. (Siehe Bischof von Limburg, Kardinal Döpfner). 2. Die Kirchenführung in Rom sucht heute selbst engere Verbindung mit Menschen und Regierungen, die nicht bloß unseren Glauben ablehnen, sondern Gläubige mit aller Härte und Brutalität bekämpfen, die also Katholiken wegen ihres Glaubens verfolgen, martern, einsperren, ja sogar töten ließen. (Siehe die Ostblockstaaten, Allende in Chile und Castro auf Kuba). So nimmt die Kirche Verbindung auf mit Regierungen, die ihr Volk in härteste Knechtschaft zwingen, also rücksichtslos der Freiheit berauben, jede freie Meinungsbildung unterdrücken, ja sogar den katholischen Glauben bekämpfen. Es sind dies Volkstyrannen, eine machtberauschte Minderheit des Volkes, die grausamer das Volk unterdrückt, als dies heute ein Kapitalist oder Wirtschaftsfüher tun könnte. Mit solchen Regierungen, die ihr Volk so unter der Knute der Macht halten, sucht Rom über Bischöfe und Priestern Kontakt aufzunehmen, Verträge abzuschließen. Wahrlich, der Satan ist nicht bloß in unsere Kirche eingedrungen, sondern man nährt ihn noch. Damit man Verträge mit solchen Regierungen abschließen kann, läßt man sich in Glaubensfragen in einen Handel ein. Man vergißt, daß Christus selbst sagte, niemand könne zwei Herren dienen. Das heutige Rom meint dies zu können, es will Christus anhangen, aber die Welt lieben.
3. Die Sakramentenlehre in unserer Kirche, früher Mittelpunkt des ganzen Glaubens, wird heute Nebensache. Zum äußeren Zeichen dafür hat man das Allerheiligste mit dem Tabernakel aus dem Mittelpunkt vieler katholischer Kirchen entfernt. Ein Empfang des Allerheiligsten im demutsvollen Knieen, ja selbst die Anbetung wird erschwert. Die Messe ist nicht mehr Opferfeier, nicht mehr unblutige Feier des Leidens Christi, sondern wurde eine einfache Mahlfeier eines geweihten Brotes. An die Stelle des Allerheiligsten ist der Mensch in den Mittelpunkt des Kirchenraumes getreten. Sichtbarer kann man wahrhaft Christus nicht aus unseren katholischen Kirchen vertreiben um dem Satan Platz zu machen.
4. Wie materialistisch heute unsere Kirchenführer geworden sind, kann man auch daran erkennen, daß man das Gebot der Liebe zu Gott und den Menschen mit Geld und Warenspenden erfüllen kann. Nur wer die zehn Gebote Gottes erfüllt, sagte Paulus, erfüllt auch das Gebot der Liebe. Diese zehn Gebote lehrt man heute so gut wie nicht mehr. Man versucht nicht mehr, den Menschen aus dem Sumpf tierischer Leidenschaften herauszuziehen, versucht es nicht mehr, den Charakter des Menschen zu bilden. An dessen Stelle ist heute die marxistische Wirtschaftslehre, ist materielle Wirtschaftshilfe getreten. Angesichts dieser Tatsache, getrauen sich die Dialogführer mit der Schlange noch zu sagen, sie lehrten Christi Gebote.
5. Daß echte Religiösität die beste Richtungsstütze für das Streben nach sittlicher und moralischer Ordnung war, erkennt man besonders kraß daran, daß heute die Auflosung dieser Religiösität im vollen Gange ist. Denn die Glaubenegemeinschaft mit der bestfunktionierenden Abwehr-Lehrtätigkeit wird als Festung der Verteidigung sittlicher und moralischer Grundsätze immer mehr ein Trümmerhaufen. Heute kann man selbst von kirchlichen Sprechern schöne und heilig klingende Worte hören; dabei muß sich ein denkender Katholik fragen, ist dies nun ein Ja oder Nein zur katholischen Glaubenslehre. Wahrheit und Unwahrheit stehen so als menschliche Schlauheit im Raum der kirchlichen Verkündigung.
Wenn Religiosität, der Wunsch und das Wollen nach Erfüllung der Lehre Christi, den Menschen nicht mehr treibt, dann wird er nur zu leicht zum Egoisten, zu einem rücksichtslosen Lebewesen. Neid steigert sich zu Haß, und Haß führt zum Kampf gegen den Mitmenschen. Gleichzeitig werden in aller Offenheit Leidenschaften aufgepeitscht, das Schamgefühl im Menschen wird mit tierischer Roheit verdeckt. Das Begehren nach fremdem Gut und Weib wird zur Norm erhoben, und in weiterer Folge zwingt man Regierungen, irdische Gesetze diesen gottfremden Zielen ansupassen.
So wird nicht nur ein Gebot Gottes zur Ablehnung sturmreif gemacht, sondern die ganzen zehn Gebote Gottes werden als Richtschnur für das menschliche Gemeinschaftsleben abgelehnt. Das Wirken des Satans spürt man somit in der Kirche und im ganzen öffentlichen Leben.
6. Von Minderheiten werden heute unter Führung von Kardinälen, Pfarrern und Kaplänen bestehende kirchliche Tradition, Ordnung und Gebote geändert, bzw. deren Änderungen einfach erzwungen. Eine Schein demokratischer Abstimmung wird gewahrt dadurch, daß man Abstimmungen in Bischofskonferenzen, Synodal- und Pfarrgemeinderatssatzungen herbeiführt. Ganz gleich, was bei diesen Abstimmungen an Stimmenmehrheit auch erreicht wird, es ist diesen Demokraten der Kirche egal, wie darüber in anderen Ländern, Diözesen und Pfarreien entschieden wird. Das wichtigste, man hat in seinem kirchlichen Einflußbereich seine Meinung, seinen Dickschädel durchgesetzt. Auf diesem Wege wird heute in unserer katholischen Kirche die ganze Sakramentslehre, die Liturgie, ja alle Grundfesten der katholischen Lehrtätigkeit zermürbt und die Einheit aufgelöst. Das Treuegelöbnis zum Glauben und zur übergeordneten Führung wurde gebrochen. Diese Minderheiten haben noch die Frechheit, nach Änderung kirchlicher Tradition und Ordnung zu melden, die Mehrheit des Volkes fordere diese Änderung, weshalb Rom die Zustimmung dazu geben solle.
Daß eine solche Auflehnung der kirchlichen Führer gegen Obrigkeit und Satzung Beispiel im ganzen öffentlichen Leben macht, kann man heute an den Minderheitskämpfen auf Hochschulen und in Fabriken ersehen. Noch nie war dem Einzelnen soviel Freiheit gewährt und noch nie wurde soviel Geld verdient und trotzdem sind die Menschen unzufrieden. Man sieht das schlechte Beispiel der kirchlichen Revolution und ahmt dasselbe nach.
Wenn man die Ereignisse und so manche kirchliche Führungspersönlichkeit heute in ihrem Tun betrachtet, kommt man zu der Überzeugung: es stimmt, was in der dritten Botschaft von Fatima niedergeschrieben ist.
Nirgendwo ist Ordnung. Die Ordnung in der Wirtschaft und Politik wird weltweit aufgelöst. Und warum? Weil man die Lehre Christi nicht mehr befolgen will, weil jeder seinen Nächsten überlisten und bevorteilen will, um weltliche Vorteile zu erhaschen.
Selbst in unserer katholischen Kirche ist nichts mehr in Ordnung. Nicht einmal unser katholischer Glaube wird heute einheitlich gelehrt. Wohl fordert man noch auf zu Gebet und Opfer, aber zu gleichen Aufgaben fordert ja auch jede andere Religionsgemeinschaft auf. Die Glaubensunterschiede werden heute von unseren Führern bewußt verwischt, um das Volk vom echten Glauben, von der Lehre Christi wegführen zu können. So mancher Kirchenfürst sucht zu allererst die Zustimmung der Menschenmassen zu gewinnen und verzichtet deshalb darauf, die Lehre Christi in ihrer Reinheit zu lehren und vorzuleben. Ja, man versucht gar nicht mehr, die Einhaltung der Lehre Christi als erstrebenswert hinzustellen, lieber übt man Kritik an seiner Botschaft und Person.
Schon Christus hat verkündet, ein Reich, das in sich uneins ist, zerfällt. Nur wenn ein Starker seinen Hof, sein Haus verteidigt, ist sein Besitz, ist unser Glaube in Sicherheit. Heute überläßt man unseren Glauben teuflischer Zerpflügung; nur schwach werden Kräfte der Verteidigung erkennbar.
Ein Papst, der selbst feststellt, daß der Satan durch einen Türspalt in die Kirche eingedrungen ist, aber diesen Feind nicht wieder hinaustreibt, im Gegenteil, mit dem Feind verhandelt und Zugeständnisse macht, hat die Verteidigung des Glaubens aufgegeben. Und dem Beispiel, das der Papst gibt, folgen heute viel zuviele kirchliche Führer.
Bei dieser Betrachtung ist es gut, wenn man sich daran erinnert, daß 1846 in La Salette der Seherin Melanie bereits kundgetan wurde, daß "Rom den Glauben verlieren und Sitz des Antichrist wird".
Daß der Satan sich bemüht, Einfluß auf Menschen, die unsere Kirche führen zu gewinnen, ist keine Schande, hat sich doch der Satan sogar bemüht, unseren Herrn und Heiland zu versuchen. Eine Schande wird dies jedoch, wenn man versucht, diese Tatsache abzuleugnen, wenn man deshalb die dritte Botschaft von Fatima nicht verkündet, damit das Volk nicht merken soll, daß sich der Satan in unserer Kirche eingenistet hat. Und weil es so ist, darf man Verkündigungen und Anordnungen, die aus Rom kommen, nur mit allergrößter Vorsicht aufnehmen; denn dieselben können irreführende Ziele, die zur Verrat an unserem Glauben führen, ansteuern.
Heute gibt es in Rom aktive und einflußreiche Kräfte, die sich dafür einsetzen, daß ein Mann, der sich geweigert hat, die dritte Botschaft von Fatima zu verkünden, heilig gesprochen werden soll.
Angestrebt wird diese Heiligsprechung deshalb, weil dieser Mann Wunder gewirkt haben soll. Das Wunder von Fatima hat er abgelehnt, weil er die dritte Botschaft nicht verkündet hat. Dieser Mann soll nun selbst Wunder gewirkt haben. Da frage ich mich in meiner Einfalt, wer hat denn diesem Mann diese Wunderkraft verliehen? Die von ihm verratene Gottesmutter und ihr göttlicher Sohn bestimmt nicht. Wenn Rom noch irgendwie glaubhaft bleiben will und das Vertrauen und die Gefolgschaft der Katholiken nicht ganz verlieren will, dann sollte man solche Bestrebungen schon im Keime ersticken und nicht erst hochschießen lassen. Rom und die dort wirkenden Personen haben sowieso schon fast alle Überzeugungskraft und alles Vertrauen verloren.
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