BILANZ EINER HERRSCHAFT
- 2. Kapitel
von Paul Scortesco übersetzt von Ambros Kocher
"Wer der Kirche das Recht verweigert, Nein zu sagen, der öffnet die Türen für alle Häresien" Mgr. Schaupel. "Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden; wer nicht glaubt, der wird verdammt werden" (Mark. 16,16).
Die meisten Tatsachen, die ich anführe, sind wohl bekannt, also unwiderlegbar; aber man tut gut daran, sie in Erinnerung zu rufen und sie zu sammeln, wenn es darum geht, über die Herrschaft Pauls VI. die Bilanz zu ziehen. Ich gebe sie also in rascher Übersicht, mit einigen Erklärungen; dann werde ich einige des näheren betrachten, jene nämlich, welche die unheilvollsten Folgen zeitigten, aber alle tragen einen revolutionären Charakter: niemals im Sinne der Überlieferung der katholischen Kirche des römischen Ritus.
Nicht frohen Herzens, sondern mit unendlicher Trauer gehe ich an die Bilanz; gleichsam als sähe ich vor mir das Angesicht eines geliebten Wesens, das sich zerstört und auflöst... Folgendes sind die Phasen dieser Auflösung:
Aufgabe der Soutane; Umkehren der Altäre; entleerte Kirchen, um an die protestantischen Tempel zu erinnern; Messe Pauls VI. mit dem Verluste des Latein und des gregorian. Chorals; gefährdete Transsubstantiation; Vorlust des Consubstantialis; Betonung der "Versammlung" mit einem "Präsidenten" wie in einer Wahlversammlung, entsakralisierte Liturgie, Unterdrückung der Zeichen der Anbetung (Kniebeuge und Kreuzzeichen während der Messe, Stehend-Kommunion, in die Hand usw.); überreiches Geschwätz um das hl. Opfer zu verwischen; Entfernung der Heiligen, die Hl. Jungfrau viermal während der Messe ausgeschaltet, da ihre Gegenwart den Protestanten mißfällt; der Rosenkranz, das Gebet vor dem Hl. Sakrament bekämpft als Überbleibsel einer überalterten Religion, und ersetzt durch Zen und Yoga; Konzelebration mit Nicht-Katholiken; Interkommunion als Experimente der Liturgie an Stelle der Feierlichkeit fester Gesetze; Entsakralisation des Priesters und Verpriesterlichung der Laien, die nach und nach seinen Platz einnehmen; Demokratisierung der Kirche durch die Kollegialitäten, Synoden, Bureaux, Symposions, Referendums, Kolloquien, Recherchen, anarchistische Dialoge etc. etc~
Noch ein bißchen Geduld, lieber Leser, wir stehen erst am Anfange der glücklichen Neuigkeiten, die unter der Herrschaft Pauls VI. eingeführt wurden, aber allzuviel ist ungesund.
Zerstörung des monarchischen Charakters der Kirche, der ersetzt wird durch die autokratische Tyrannei der Subalternen; Stapellauf der "Basis-Gemeinschaften", Vervielfachung der Sekten, da die Nationalkirchen nicht genügen, um die Einheit der Kirche zu zerstören; alle Sakramente laisiert, Taufe im Alter der Vernunft, kollektive Beichten ohne Reue, feierliche Kommunionen-Surprise-partie"; (eingeführt von Abbé Feltin, Neffe von Kardinal Feltin), letzte Ölung als Gefälligkeit gegenüber den Kranken, Beerdigung ohne Messe und Priester; Erleichterung der Laisierungen, Annullierung der Priester-Eide; Desertion des Klerus; Tendenzen zur Aufgabe des kirchlichen Zölibates; Abreise von Massen von Mönchen und Nonnen um sich zu verheiraten; Zersetzung der Seminarien, um die Zahl der Priester zu vermindern (man schließt besonders die Seminarien, die angefüllt sind, wie jenes von Luçon, das mehr als 100 Seminaristen zählte, August 1972 und um zu den Sonntagsfeiern ohne Messe und ohne Priester zu gelangen).
Ach, wir sind noch nicht zu Ende mit dieser Bilanz: "Rom ist nicht an einem Tage erbaut worden" man benötigte 10 Jahre, um es zu vernichten.
Systematische Entchristlichung der Jugend durch naturalistische Katechismen, Verschwinden der Erbsünde, also unnötige Erlösung; Dogmen und Dekalog ersetzt durch Erhebung des zeitlichen Erfolges und des Fleisches durch sexuelle Erziehung; Teilnahme des Klerus am Ruin der Familie und der Sitten durch Propaganda für Empfängnisverhütung und Abtreibung in der in den Kirchen verkauften Zeitschriften (s. Beschluß der Grd Orient vom 10.9.1965); marxistische Propaganda und maoistische in denselben Revues; Kirchen, die Nichtkatholiken offeriert werden, definitive den Muselmannen und provisor. den Protestanten, den Lamas von Tibet, den Buddhisten etc.
Bereitschaft gegenüber, den Zerstörern der Kirche, Verfolgung der getreuen Priester (Dialog eines Priesters mit seinem Bischof von Paris: "Ihr gehet sogar so weit, die Messe Pius' V. zu lesen! - Nun, Monseigneur, ist dies denn verboten?" - "Gehen wir nicht weiter, Eure Haltung steht im Gegensatz zu der Pastorale der Kirche und dem Willen Eures Bischofs; in diesem Falle könnt Ihr nicht mehr Vikar eurer Pfarrei sein." (Correfour 1.11. 1973). Öffnung nach Osten hin, Vatikan und Hierarchie gestatten das Wuchern der Gruppen, die in diesem Sinne arbeiten, JOC, ACO, ACS, ACGH, UNDA, CXX, CCIC etc.; das internationale Organ IDOC verbreitet sich in Rom, neben dem Vatikan (Erklärung von Kard. Slipy: "Die Lage der Kirche in der Ukraine ist unglückselig wegen dieser Politik der Annäherung des Vatikans an Moskau; es schweigt jener der kraftvoll die Verteidigung dieser Kirche ausüben sollte" Doc. cath. 1636, 15.7.73). Schwund des betrachtenden Lebens zu Gunsten der politisch sozialen Agitation; die Karmeliterklöster liquidiert (Jene in Südfrankreich wurden mit Mut, aber ohne Erfolg verteidigt, durch Abbé Dulac); die noch gesund gebliebenen katholischen Schulen wurden zerstört, um daraus Häuser der Begegnung zu gestalten (Der letzte Skandal ist jener von Gennevilliers, da die dortige Schule trotz Verzweiflung der Arbeiterfamilien des Ortes zerstört wurde. Das nennt man "Die Kirche der Armen", und die zügellose Liebe des "Gottesvolkes". Diese Bischöfe, die den Glauben verloren haben, denken bloß ans Geld).
Dies alles war vorauszusehen seit der Entfernung des Gewölbeschluß-Steines im Gebäude der Kirche: die Gottheit Christi; und dieses Mal nicht geleugnet von einem Bischof der fernen Grenzen der Kirche, sondern vom Vatikan selber, durch einen Akt der "Kongregation für den göttlichen Kultus" vom September 1969. Dieser Vatikan der Vorhut weicht bescheiden um 16 Jahrhunderte zurück, bis zum Arianismus; aber dieses Mal, um die anderen Religionen, die Gott nicht in sich haben, nicht in Verlegenheit zu setzen; man mußte Christus auf das Niveau der Propheten eines Moses, eines Mohammed, eines Buddha... erniedrigen. Und eines Luther oder eines Marx, warum nicht? Man hat sie ja gut in die Messe eingeführt, den ersten mit dem Abendmahl; den zweiten mit dem Bekenntnis gegenüber "seinen Brüdern", gleichsam als Selbstkritik in den Volksdemokratien....
Dieser Gnadenerweis und alle die Angriffe, die wir aufzählten, haben den einen Zweck: den Widerstand der Kirche zu schwächen, um sie umso leichter, und auf gleicher Ebene wie die andern Bekenntnisse, in eine Universalkirche zu führen, im Dienste einer Weltregierung, zurechtgestutzt durch die Freimaurerei. Alles in allem eine Gegenkirche, geleitet durch jemanden, den wir seit einiger Zeit nur zu gut kennen: Satan, ganz einfach gesagt.... Bedeutet es nicht die schrecklichste Häresie, in demselben Magma die eine Kirche, die ausschließliche Hüterin der Schlüssel des Reiches, versinken zu lassen?
Die Freimaurer verheimlichen es nicht mehr, sie triumphieren! Jakob Mitterrand, vom Grand-Orient, schreibt in seinem Buch "Die Freimaurer", S. 170: "Sie planen sogar eine Weltregierung. Wieder einmal begegnet ihr die Kirche auf dem Wege, bedroht sie wegen des freien Gedankens, Beleberin jedes demokratischen Werkes" ... "Handle es sich um das Schulproblem oder der sexuellen Freiheit (immer noch?), um Sozialismus oder einfach um die Rechte der Menschen". (Ach diese Rechte, die man immer wieder in den Erklärungen Pauls VI. findet), "das Dogma gehört der Vergangenheit, das freie Denken geht in die Zukunft."
Eine einzige Gegenwahrheit in diesen Zeilen: das alles geht nicht mehr gegen sondern mit der Kirche. Und unter zwei Etappen: Primo, es geschah unter dem Drucke der Freimaurere, daß Vatik. II. ein pastorales und nicht ein dogmatisches war (siehe L. de Poncin, Einfluß v. Isaak Jules auf Vat. II.). Zweitens hat Paul VI. nach Vat. II. das freimaurerische Programm durchgeführt; Dialog mit allen Religionen in Hinsicht auf eine Fusion, besonders mit den reformierten Gemeinschaften, deren Mitglieder zum großen Teil mit den Logen verbunden sind; und deswegen wurde seine Messe fabriziert mit Hilfe der Protestanten.
Und so wird die Herrschaft Pauls' VI. mit einer noch nie erlebten Katastrophe enden; nichts, auch gar nichts wird in der Kirche verschont bleiben. Die Passivbilanz ist enorm, währenddem man unter die Aktiven nichts zu buchen hat; eine zivile Gesellschaft würde vom Gerichte des betrügerischen Konkurses angeklagt, währenddem in unserem Falle es nur einen einzigen Richterstuhl gibt: Das Urteil Gottes, einem Konzil zuwider.
Man fragt sich, wie dies einem Paul VI. gelungen ist, wo alle Feinde der Kirche seit 2000 Jahren versagt haben. Die Erklärung ist leicht: Sie haben die Kirche von außen her angegriffen, während man sie diesmal von innen heraus zernagt: Die Termiten sind für einen Baum gefährlicher als Stürme und Windstöße.
Aber wie kommt es daß angesichts einer solchen Zahl von Freveltaten die Augen sich nicht öffnen? Auch hier gibt es eine leichte Erklärung: Es ist das geniale Doppelspiel Pauls' VI., das die ganze Welt mit Blindheit geschlagen hat! z.B. an die UNO gehen, um seinen Glauben an die Charta der Menschenrechte zu bezeugen - wohlverstanden ohne Rechte Gottes - und hernach seinen Glauben an Gott bezeugen gemäß dem röm.kath. Credo ... wunderbar!
Es gibt ein drittes Rätsel, welches es zu lösen gilt. Manche Leute behaupten, die Kirche werde zerstört, weil Paul VI. nicht regiere. Das ist falsch! Ja, er regiert sie, mit fester Hand, wenn es darum geht, mit der Tradition zu brechen, wobei er sie mit Worten verteidigt. Noch kein Papst hat je ohne Zögern die gesamte Umgebung seines Vorgängers entfernt, um sie durch andere nach seinem Geschmack zu ersetzen, d.h. zusammengesetzt aus französischen Kardinälen, alles notorischen Progressisten. Noch kein Papst war so kühn, das hl. Offizium aufzuheben, die apostolische Kanzlei, die Nobelgarde des Vatikans, die päpstlichen Gendarmen, und Mobiliar und Tiaren zu verkaufen, die dem Vatikan gehören! Noch kein Papst hat je mit einer solchen Autorität eine Reform des Konklaves durchgeführt, indem er Kardinäle davon unter dem Vorwande ihres Alters ausschloß! Noch kein Papst hatte die außerordentliche Kühnheit, eine revolutionäre Messe aufzuerlegen, die dazu angetan war, in kurzem zu einer Antimesse werden! Wir werden es weiter unter sehen; für den Augenblick fragen wir uns, warum derselbe Papst der "Motu Proprio" energischer Art erläßt, seine Autorität verliert, wenn es darum geht, sich gegen Häresien zu wenden? Das ist die allgemeine Lähmung! Nie eine Maßnahme zur Verteidigung der Kirche gegen jene, die sie angreifen! Da erklärt er, er sei nicht an seine Stelle gesetzt worden "um die Kirche zu regieren, sondern um zu leiden" und 10 Tage später, am 7. Dez. 1969: "Viele erwarten vom Papste energisches Dazwischentreten und Entscheiden. Der Papst glaubt, keine andere Linie befolgen zu müssen als jene des Vertrauens an Jesus Christus...." Und so kommt es, daß die phantastischen und unglaublichen Ruinen seines Pontifikates die Feinde der Kirche mit Freude erfüllen, die Gläubigen aber zu keiner Reaktion geführt haben, da "es ja Christus ist, der den Sturm beruhigen wird" wie er am gleichen Tage erklärt hat; währenddem er durch seine autoritären Akte immer weiter vorwärts schreitet gegen ein Ziel, das ihm vorschwebt. Man kann nicht anders als geblendet sein durch solche gewandte und subtile Taktik... "Larvatus prodeo": maskiert schreite ich vorwärts....
Um den Spuren dieses Weges, der in gefilzten Schritten gegen die Vernichtung der Kirche hinführt, sehen wir uns näher eine dieser genannten Eltappen der Generalbilanz dieser Herrschaft an.
Erste Etappe: Aufgabe der Soutane... Oh was bedeutet es denn auch, jene Formen zu ändern, die dem Jahrhundert in dem wir leben, nicht mehr entsprechen? Man berührt dabei ja den Grund nicht, nicht den Glauben, noch die Dogmen der Kirche.... Der katholische Priester kann sich sehr wohl als protestantischer clergyman, kleiden.... und dann das Beispiel, das von oben kommt - unsere Bischöfe in Lourdes! - warum sollte er sich nicht bürgerlich kleiden und schließlich als Taugenichts mit Sweater und Mütze, um wie das Volk zu sein? Verwischen wir also die Distanz zwischen geweihtem Priester und Laien; aber nein, um den Laien zu erheben und den Priester zu erniedrigen.... Und so die Gegenwart Gottes in der Stadt vergessen zu lassen... Ihr seht, es ist ganz bedeutungslos. Zweite Etappe: Sehr harmlos. Der Tisch an Stelle des Altares. Eine Regel, die die Reform 1548 auferlegte. Wozu? Nun, meine Güte, weil der Altar an das hl. Opfer erinnert und der Tisch an das Abendmahl. Vergessen wir also das hl. Opfer, das allzusehr geniert. Es schafft Komplexe; verstecken wir die Altäre, oder noch besser, zerstören wir sie, um die Neue Messe zu bekommen. Man muß auch aus Vorsorge alles das zum Verschwinden bringen, was in unseren Kirchen an die Gegenwart Unseres Herrn erinnern könnte, auf dem Flohmarkt zum Verkaufe anbieten: Kelche Monstranzen, Kustoden, Kruzifixe, Ikonen etc.. Abscheuliche Überbleibsel des Sakralen.
Dritte Etappe: Ohne Bedeutung. Die Messe umgekehrt. Dem Volke zugewendet, der Priester kehrt Gott den Rücken. Boshafte Leute behaupten, daß dies eine Vorwegnahme der großen Umkehrung der Kirche bedeute, der Mensch vor Gott, also eine typisch freimaurerische Maßnahme, welche schon die humanistischen Reden Pauls VI. anzeigten. Aber man soll solches nicht glauben....
Vierte Etappe: Harmlos und Ehrlich. Die Unterdrückung des Latein. Eine garantierte Spezialität aller Häresien. Aber es ist nicht mehr Thomas Cranmer, es ist Paul VI. Unter demselben Vorwande, die Messe zu verstehen: "Das Verständnis des Gebetes ist wertvoller als die altertümlichen Gewänder aus Seide, mit denen sie sich königlich schmückte" (Paul VI. 26. Nov. 1969). Man kann sich fragen, wieso die Kirche bis jetzt Seelen erobert hat mit ihren "altertümlichen Kleidern", und warum sie überall zurückweicht, seitdem sie sie aufgegeben hat? Ist es vielleicht, ohne indiskret sein zu wollen, eben das was man gewünscht hat? Das sind gute Aussichten, weil es unmöglich ist, daß man nicht daran gedacht hat, daß allein das Latein die Fortdauer derselben Lehre auf der Welt sichern könne, daß es das einzige Mittel darstellte, die Gläubigen aller Nationen zu verbinden, und daß ohne Latein die Kirche sich in Sekten aufspalten muß.
Fünfte Etappe: Akrobatik. Die Kirche lernt auf dem Kopfe zu gehen. Das Laientum wird priesterlich; und der Klerus laisiert. Die Aufgabe des Priesters besteht darin, in die Fabrik zu gehen, Soziales zu leisten und Politik zu machen. (Ein Priester aus Bayonne erklärt nach seiner Weihe: "Ich bin nicht Priester für Jesus Christus, nicht von Jesus Christus. Ich bin Priester aus Leidenschaft für meine Brüder und diese Leidenschaft trägt einen Namen: den Sozialismus." Carrefour 18.10.73) Andere Priester lassen sich auf der kommunistischen Liste eintragen (Abbé Jrin in Pessac, Abbé Zaire Fort de France etc.). Keine Bemerkung von seiten der Bischöfe noch des Vatikans. Im Gegenteil, einer dieser Priester, Abbé Berthier wurde "Konsuktor der päpstl. Kommission".... eine Frau zu nehmen, wie die Epistel des hl. Paulus verlangt, die gefälscht ist; Priester-Leader, spezialisierte Syndikalisten; in den wilden Streiks; und es ist Sache des Laien, "der Eucharistie vorzustehen, den Sakramenten, Taufe, Kommunion, Beerdigungen und den Grundgemeinschaften" .... Eine wichtige Etappe, denn sie führte den Wunsch des Grand Orient getreulich aus: (in "Humanisme, Okt./Nov. 1962, S. 37) "Sobald die traditionellen Strukturen zusammenstürzen, wird der ganze Rest folgen; das bedeutet, daß Sprossen der lokalen Gemeinschaften, die sich demokratisch organisieren, die Schranken zwischen Klerus und Laien aufheben, eigene Dogmen schaffen und in völliger Unabhängigkeit von Rom leben". Diese fünfte Etappe führt uns zu einer neuen Formel des Gehorsams: Gehorcht dem Grand-Orient! Und ihr werdet es tun, ohne Anstrengung, indem ihr euch den Reformen der montinischen Kirche unterwerft....
Sechste Etappe: Das Christentum bedeutet die Verkündigung des Heiles. Es wurde zur Verkündigung der Revolution. Die erstere wollte durch innere Bekehrung die ewige Seligkeit erlangen. Die zweite will durch die Verdrehung der Gesellschaft den zeitlichen Erfolg erreichen. Die erste glaubte, daß man durch die Änderung des Menschen durch die Bekehrung zu alledem auch die Gesellschaft ändern kann. Die zweite vergreift sich in erster Linie an der Gesellschaft und gelangt ausserdem dazu, die Völker einer Handvoll Tyrannen dienstbar zu machen! Denn der Irrtum endet immer mit dem entgegengesetzten Effekte jenes, den man erhoffte. Nun ist es eben die Revolution, die in den Kirchen adoptiert und gepredigt wird von der Mehrheit des Klerus, der seinen Herren nachfolgt, den Suenens, Schmitt, Matagrin, Etchegaray, Huyghe, Riobé, Cardonnel, Congar etc., wohlvermerkt, ohne daß sie in irgendeiner Weise unter dem jetzigen Pontifikat behindert würden.
Siebente Etappe: Krönung des Sieges Satans. Abwesenheit der realen Gegenwart Unseres Herrn. Die Messe ist ganz einfach eine "Gedächtnisfeier" einer vor 2000 Jahren vollzogenen Tat; was sehr lange her ist... Aber was nahe ist, das ist die offizielle Definition der Konsekration; gemäß den Missalen vom Sonntag von 1973... Dernier cri! Ja, von den Bischöfen, die keinen Glauben mehr haben und ihn den andern auch rauben wollen... Stellt es nicht vielleicht ein Mittel dazu dar, Christus zu bitten, sich aus seiner Kirche zu entfernen, um ihn durch Satan zu ersetzen....
Vor drei Jahren habe ich geschrieben: "Wenn die Degradierung der Messe von Paul VI. nicht gehemmt wird, dann weiß niemand, wohin sie führen wird." Nun, heute weiß man es: Zu einer Sonntagszelebration ohne Messe und ohne Priester", zu Versammlungen, wo man Aperitif trinkt... Aber man sagt uns: "Paul VI. ist nicht verantwortlich für diese Entgleisungen..." Das ist wieder falsch! Diese Messe wurde absichtlich derart gestaltet, damit sie rasch degenerieren könnte in groteske Schauspiele mit Jazz, Tanz, Geheul, Hostien im Hosensack.... Gleich von Anfang an hat man angekündigt, daß sie nicht fixiert, sondern entwicklungsfähig sei"... Oh, und wie! Ihre Urheber haben das Notwendige unternommen, damit unter dem göttlichen Dienste sich geschickt ein Menschenkult versteckt; man führte also immer mehr menschliche Initiativen hinzu, je nach Laune der Offizianten... und diese Messe wird in ihrer Entwicklung die Maske vom Gesichte entfernen und die Absichten offenbaren, die von Anfang an herrschten: Paul VI. ist also verantwortlich für solche Entwicklung. Aber warum beschäftigen wir uns mit der Messe in dieser siebenten Etappe? Weil sie das Endziel darstellt, das den andern Etappen zugrunde lag. Weil der liturgische Umsturz die größte Katastrophe der Kirche darstellt, da die Messe Zentrum und Schwergewicht der katholischen Spiritualität darstellt. Das tückischte Pferd von Troja, das mit ihren Hufen die Kirche zerstampft und vernichtet, das ist die Messe Pauls VI.; die übrigen Reformen sind nichts anderes als Kauwerkzeuge, die den Weg dazu verarbeitet und geebnet haben. Und hier haben wir unser Bedauern auszudrücken (nach Noel Barbara, "F.d.l.F." V. 73): Wäre diese Messe nur von den Progressisten angenommen worden, wäre sie sehr bald verschwunden, wie so viele andere Häresien; aber leider, sie wurde auch angenommen von guten Priestern, oft aus Berechnung die Stelle bewahren!- oder aus Schwäche, und so konnte sie den Gläubigen aufgezwungen werden.
Ja, das ist schwerwiegend; weil die Messe Pauls VI. die Hefe für die Revolution und die Spaltung der Kirche in sich hat; und Vatikanum II. war das Kulturbouillon dieses Fermentes. Man sollte beides zum Verschwinden bringen - Konzil und Messe - aus dem Gedächtnis der Menschen entfernen; ich sage "der Menschen" und nicht der "Katholiken", weil die ganze Erde von dieser enormen Apostasie erschüttert wurde. Die Messe berührt die gesamte zeitliche Ordnung: ohne sie fällt alles zusammen; wenn die Gegenwart Unseres Herrn auf Erden nicht mehr gewährleistet ist, dann wird sie mehr als je zur Beute ihres Gegners.
Diese sieben Etappen beweisen, daß die Zerstörung der Kirche, begonnen unter Paul VI. sachte vollzogen wurde, heimtückisch, aus dem Grunde des Heiligtums, durch die erhabenen Schüler Satans. Sie gingen hinter einem Vorhang von künstlichem Rauche vor, welcher sie aus dem Gesichtskreis der Gläubigen verbarg. Mit einer vollkommenen Art ist es ihnen gelungen, durch die Katholiken nicht bloß die Etappen annehmen zu lassen, sondern alle Zerstörungen und auf jedem Gebiet, das ich erwähnt habe, in dieser Bilanz am Anfang des 1. Kapitels. Wir sind bei dem Selbstmord einer Kirche zugegen, welche ausruft: Es lebe mein Tod! Man hat im Laufe der Jahrhunderte schon oft versucht, die Kirche zu zerstören, aber es gelang nie auf eine solch vollkommene Weise. Es war schwieriger, weil der Glaube der Katholiken lebendiger war: die Revolution hatte noch nicht die Seelen verfinstert und erniedrigt. So hat denn der Erzbischof von Canterbury als er in seinem Lande den wilden Widerstand des katholischen Volkes sah, dieses im Blute ertränkt; er schlug es nieder mit Feuerwaffen und durch die Pferde: das waren die ersten Maßnahmen einer demokratisierten Kirche.... Nun aber hat die Demokratie in der Kirche mächtige Fortschritte erzielt, mehr als bei den Protestanten: es ist nicht mehr Cranmer, es ist Paul VI., der nun mit mehr Erfolg die demokratischen Grundsätze anwendet, nicht durch Verwundung und Tötung der Leiber, sondern durch Tötung der Seelen. Auf welche Weise? Durch die heilige demokratische und freimaurerische Toleranz. Es geht nicht mehr darum, die Seelen zu beschützen, indem man jene züchtig, welche sie angreifen, weil die Züchtigung nur erfolgen kann in vertikaler Gesellschaft, welche Beziehungen von oben nach unten aufweist; das ist unvereinbar mit einer horizontalen Gesellschaft mit dem Grundsatz der Gleichheit. Der Zwang ist in freimaurerischer Demokratie undenkbar: das Schlechte muß dieselben Rechte haben wie das Gute. Paul VI. hat die disziplinären Sperren gebrochen. Als guter Demokrat hat er in der Kirche die unheilvolle und katastrophale Nachsicht gegenüber dem Bösen eingeführt, was die Schranken zerstört hat, welche die wilden Instinkte im Zügel halten. Man braucht bloß die unheilvollen Folgen dieser "permissiven" Lehre zu konstatieren, das kommt von dem Wahne, der die ganze Kirche mitreißt! Heute befindet sie, sich im vollen Chaos.
Die Demokratie beruht auf dem Glauben an den Menschen. Behauptung, die dem christlichen Glauben widerspricht: der Mensch wird als Sünder, geboren, es ist der Glaube an Gott, der ihn retten kann: Beides läßt sich nicht vereinbaren. Das eine muß verschwinden. Nachdem die moderne Welt den Glauben an den Menschen gewählt hat, mußte man den Glauben an Gott zerstören.
Paul VI., der sich mehr der modernen Mentalität anschließen wollte, hat den Glauben an den Menschen gewählt. Er hat es schon so oft gesagt, ich zitiere hier bloß zwei seiner höchst freimaurerisch-demokratischen Erklärungen; die eine bei Schluß von Vatik. II.: "Dieses Konzil stellt einen feierlichen Akt der Liebe für die Menschheit dar..." Die Gottesliebe? Aber es ist der Mensch, der Gott ist: "Ihr werdet sein wie die Götter".... Und die zweite am 12. Dez. 1970 zu Rom: "Weil wir unser Vertrauen zu dem Menschen bezeugen, glauben wir an den Grund der Güte, der in jedem Herzen ist." Ja, dieser "Grund der Güte, der in jedem Herzen ist", manifestiert sich heute in seinem vollen Glanze, in den Revolutionen und blutigen Kriegen, im Terrorismus und all dem wilden Haß, welche die Erde verwüsten, vom äußeren Osten, durch den näheren Osten bis nach Südamerika, um nicht zu reden von dem, was sich hinter dem eiserner Vorhang ereignet... Mit einem Worte, die Erde ist das Paradies des "guten Menschen"... Grandiose und satanische Halluzination.
Paul VI. leidet unter dem größeren Fehler der Intelligenz, der tödlichen Verweigerung der Unterwerfung unter die Realität: Das ist Angelismus, Zwillingsbruder des Materialismus; Utopien, die wegen Mangel an Realitätssinn ihn vergewaltigen und verwirren... Das geschah seit der Revolution, zunächst in Frankreich und durch diese auf der Welt. Das geschieht in der Kirche, die von Unglück zu Unglück geführt wird durch den Angelismus Pauls VI.. Denn, oh Pascal: "Wer den Engel spielen will, spielt das Tier". Und so geschah es, daß eine Kirche der Gottlosigkeit und der Götzendienerei gegenüber dem Menschen, als Kopie der freimaurerischen Gegenkirche, unseren Herrn Jesus Christus aus der Kirche getrieben hat!
"Christliche Demokratie". Das ist der viereckige Kreis! Zwei Ausdrücke miteinander verbinden, die sich gegenseitig ausschließen. Für den ersteren kommt die Gewalt von unten, für den zweiten von oben. Und da sie sich ausschließen, war es nötig, daß Paul VI. eine wunderbare Tätigkeit entfaltete - aber immer maskiert - gegen die christlichen Traditionen, die der Demokratie entgegen gesetzt sind. -
Vergessen wir nicht, daß sie eine Tochter der Revolution ist, und um ihr Zutritt zu verschaffen, hat Paul VI. versucht, ihre Mutter zu taufen, zu Anfang seiner Herrschaft am 2. Sept. 1963: "Obschon die französische Revolution mit Laizismus geschmückt war und als Protest gegen die zu sein scheint, waren ihre Beweggründe doch zutiefst christlich". Deswegen hat sie wohl ohne Zweifel die Kirche verfolgt, den allerchristlichen König enthauptet und Priester und Nonnen massakriert wegen ihres christlichen Glaubens. Wie alles sich erklärt! Aber was nicht erklärlich ist, ist, warum man nicht gleich erraten hat, welcher "Geist" Paul VI. belebte... Man seh es 10 Jahre später, und es war zu spät....
Die Politik und das Soziale sind nicht die Triebfedern der Revolution. Es sind bloß ihre Konsequenzen. Sein Atheismus ist es, der die Ursache für die politische und soziale Umkehrung bildet: Die Gewalt kommt nicht von Gott, sondern vom Gottesvolk. Die Demokratie ist also eine Folge des luziferischen Hasses gegenüber allem, was auf Erden von Gott kommt. Deshalb ist die Demokratisierung der Welt und der Kirche seit Paul VI. eine kollektive Erscheinung dämonischer Besessenheit.
Man kann nicht zwei Herren dienen. Paul VI. hat den dämonischen Mythos der atheistischen Revolution gewählt. Und Gott hat ihn verlassen. Wenn er gemäß den Worten Unseres Herrn an Pilatus gewählt hätte, hätte er den Rest hundertfach bekommen. So aber geht er mit seiner Wahl seinem Verderben entgegen, indem er die ganze Kirche mitreißt: "Ohne mich könnt ihr nichts".... Ist es nicht ganz natürlich, daß er gegenüber allem, was nach katholischer Tradition riecht, ein Widerstreben fühlt, dagegen von ihren Feinden angezogen wird? Ein kleines Beispiel: Wir haben uns nach Rom begeben, um ihn zu bitten, uns zu empfangen als Gläubige der ewigen Kirche: Zum ersten Male hat er es abgelehnt, uns zu sehen, und gleich nachher empfing er die Revolutionäre Mozambique, die gegen das katholische Portugal kämpfen. Zum zweiten Male weigerte er sich, uns zu empfangen, aber bald darauf empfing er offenen Armes die Glieder der Loge Bnai-Brith, die schlimmsten Feinde der Kirche. Zum dritten Male weigerte er sich, uns zu empfangen, aber bald hernach empfing er die Lamas von Tibet, das luziferische Zentrum von größter Bedeutung (Anrede: Seine Heiligkeit!). Dos ist klar: Unerwünscht in Rom sind jene, die Rom treu bleiben. Und wohl aufgenommen werden jene, die das Spiel der Feinde Roms treiben.
Warum? Weil ein tiefer Abgrund besteht zwischen dem, was es gewesen und dem, was es heute ist: Unverstellbarer Zustand unter den Päpsten, die vorangingen.
Was hätte Pius XII. gesagt angesichts des verabscheuungswürdigen Schauspiels, das die Kirche heute der Welt darbietet? Er hätte geglaubt, er sei Opfer eines Angsttraumes... Aus dem einzigen Grunde, weil die verrückteste Einbildung solche tragische Bilanz der Herrschaft Pauls VI. nicht erlaubt hätte.
"Am Werke erkennt man den Meister". In unserem Falle urteilt man über den Meister nicht, das ist eine Sache zwischen ihm und Gott, aber man stellt das Werk fest: Nichts mehr bleibt in der Kirche aufrecht; sie, die immerhin während 2000 Jahren allen Angriffen Satans standgehalten hat!
Man muß schreien und die Mauer des Schweigens durchbrechen, die Furcht und den Gehorsam, die nur allzuoft, als Tatsache bei den gläubigen Traditionalisten zu finden sind; wie manche unter ihren Schriftstellern haben auch den Mut zu schreien, so laut wie möglich, für die Wahrheit! Sie werfen einen Blick auf den innerhalb so kurzer Zeit aufgehäuften Haufen an Schaden, sie sagen selbst, daß solches seit dem Tode Pius XII. geschieht, aber sie wagen es nicht, ohne Abschwächung, ohne Schminke, ohne Schonung die Ursache des Übels anzuzeigen!
Sie vergessen, daß der Papst den Schluß-Stein im Gewölbe der Kirche auf Erden darstellt, und daß, wenn er ausbröckelt, das ganze Gebäude zusammenstürzt und unter den Trümmern die Gläubigen begräbt, die dort Zuflucht suchen....
Nun aber wacht und betet unter diesen Gläubigen eine kleine Zahl, die Augen gegen den Himmel gerichtet, den sie unter den Trümmern kaum erblickt; sie verzweifelt nicht, weil sie errät, daß diese schreckliche Prüfung einen Sinn hat, der ihren Verstand übersteigt; daß der Sinn dieser beängstigenden Jahre unter der Herrschaft Pauls VI. jener einer Züchtigung sein kann.
Aus Kapitel III: Le Châtiment: Die Zeit der Menschen ist bald vorüber. Jetzt kommt die Zeit Gottes, die Saison der Bilanzen, der Züchtigungen. Die Stunde der Wahrheit!
Ich schreibe für die Katholiken, die sich der Worte des hl. Thomas erinnern: "Wenn es einen Akt der Tugend bedeutet, das Unrecht zu ertragen, das nur uns allein angeht, so bedeutet es den Gipfel der Gottlosigkeit, jenes zu ertragen, das Gott angeht". Ich schreibe es, damit sie sich nicht entmutigen lassen, daß sie vom Kampfe nicht ablassen; denn ich kenne Katholiken, die sich wohlauf auf den Weg gemacht haben, aber auf der Strecke geblieben sind... sie fanden die Zeit der Prüfungen als zu lange und die Feinde als zu stark... Ich schreibe auch für zwei andere Kategorien: es gibt solche, die die Traditionalisten mit den Progressisten versöhnen möchten... Man versöhnt nicht Feuer mit Wasser... Ja, Ja, Nein, Nein. Es gibt Leute, die die Kirche verlassen wegen des unwürdigen Gebarens und der Verräterei in der Hierarchie. Die Kirche nicht verlassen, wenn sie in Todesängsten ist... Leo XIII. sagte: "man wird zu jenen schrecklichen Zeiten gelangen, von denen der hl. Paulus spricht (Thess. 2,10) während welcher die Menschen, geblendet durch ein gerechtes Urteil Gottes, das Falsche für Wahr halten und dem Fürsten dieser Welt anhangen, dem Vater der Lüge, wie einem Lehrer der Wahrheit". Wir sind dort angelangt. Die hl. Jungfrau sagte zu La Salette, daß man eines Tages sich nicht mehr auf Rom verlassen könne: "Rom wird den Glauben verlieren und zum Sitze des Antichrists werden". (19. Sept. 1843). Die Judasse in Rom kreuzigen nicht nur Unsern Herrn, sondern auch seine Braut. Gott allein kann sie retten.
Aber, er will es nicht ohne uns tun.
"Kommet zu mir, und ich werde zu euch kommen", Worte des hl. Pius V. am Vorabend der Schlacht von Lepanto. Wozu diese Worte? Immer wieder aus Respekt vor unserer Freiheit. Er will unsere Mitarbeit im Plane unseres eigenen Heiles und jenes der Kirche. Wenn er sich uns dargeboten hat mit Leib, Blut, Seele und Gottheit, dann, damit wir nicht mehr Sklaven seien, um uns durch unsere Freiheit selber entscheiden zu lassen.
Ehemals opferten die Christen ihr Loben als Antwort auf das hl. Opfer ihres Gottes, das sich in jeder Messe wiederholt... Und wir, was tun wir? Arme Christen, nasse Kükchen! Schwächlinge im Herzen, schlotternd und unbeständig! Tote Seelen! Das sind wir...
Die Feder in die Hand! Welch Prahler! Aber werfe ich mich in den Rachen der Löwen, Verzeihung, es geht nicht darum. Ich wage kaum diese Zeilen zu schreiben... Die Dinge, die ich schreibe, scheinen übertrieben zu sein. So viele Feigheit schmückt sich heute mit engelhaften Absichten: "Beten wir und büßen wir, das genügt!".... Entschuldigung, das ist nötig, absolut notwendig, aber nicht genügend. Es ist eine Vorbereitung... Wozu? Man weiß es nicht mehr!
Dieser Abdankungs-Geist, der sich mit edlen Absichten deckt, wird oft zum Verbündeten unserer schlimmsten Feinde... Und J. d'Arc gab sie sich mit Gebet und Buße zufrieden? Aber nein! Sie sagte: "Die Menschen kämpfen und Gott verleiht den Sieg"... Das ist heute umso dringender, als die Feinde der Kirche überall eindringen und mächtiger sind als je! Wie zahlreich sind doch die Bischöfe, welche Nägel in die Hände und Füße der Braut Unseres Herrn einschlagen!... "Übertünchte Gräber, Natterngezücht"... So nannte Unser Herr die Cauchon seiner Zeit... Was würde er ihnen heute sagen?
Unsere Bischöfe, welche das marxistische oder freimaurerische Spiel treiben - man hat Mühe in der Wahl - befinden sich in der Kirche dem Buchstaben nach, aber außerhalb der Kirche gemäß dem Geiste. Der Geist muß vor dem Buchstaben den Vorrang haben. Diese Bischöfe, die nicht mehr katholisch sind, sollen gehen, nachdem Paul VI. sie nicht absetzen will, wie er es im Handumdrehen mit den Kardinälen des hl. Offiziums, mit jenen der apostolischen Kanzlei und des Konklaves getan hat. Aber er wird es nie tun. Sie sind ihm zu nützlich. Also wie sollen sie gehen? Nun man soll ihnen ganz brühwarm die Maßnahmen servieren, die sie in der letzten Versammlung zu Lourdes Nov. 73 getroffen haben. Euren großen Experten entsprechend habt ihr, Bischöfe, beschlossen, von "einer Kirche klerikalen Typs zu einer Kirche zu schreiten, die sich auf der Verantwortlichkeit der Gemeinschaft der Christen" stützt (Fig. 5.11.73). Ein anderer eurer Experten schreibt: "Der Klerus hat immer mehr alle Funktionen im Laufe der Jahrhunderte monopolisiert; heute wird er zur Entlastung dieser Funktionen geführt" (Figaro 11.11.73). Obwohl das ja nur einer der üblichen demagogischen Witze ist, nehmen wir euch beim Wort: Wir übernehmen nun die Funktionen, wir übernehmen nun diese Verantwortung, die ihr uns so großzügig übergebt; und im Namen dieser schweren Verantwortung, die ihr nicht mehr tragen wollt, wollen wir euch den Weg zeigen, den ihr beschreiten müßt! Bilden wir also Regionalversammlungen und übernehmen wir die uns übertragenen Funktionen! Da die sich demokratisierende Kirche eine "Frau ohne Kopf" wird, so wollen wir, die Gläubigen, den Kopf bilden und tun, was in solcher Lage Pius V. oder Pius X. getan hätten: Den Bischöfen ein Ultimatum stellen: "Kehrt zum Glauben zurück, verteidiget ihn - oder macht euch davon! Seid ihr Nachfolger der Apostel, ja oder nein? Wenn ja, dann hört auf, die Freunde der Feinde der Kirche zu sein; wenn nein, fahret ab!" Und er hätte sie von dannen gejagt! Es genügte, einen Bischof vor die Türe zu stellen, und die andern würden zittern. Das ist wahre Liebe: Sie sollen diese Züchtigung erfahren damit sie nicht ewig leiden müssen. Man muß es wollen, alles ist da! Die Gläubigen müssen sich selber verteidigen, da sie sonst niemand mehr verteidigt. In tragischen Zeiten, heroische Beschlüsse. Stellen wir den Glauben und die Ehre Gottes über alle anderen Erwägungen. "Man muß die Mörder der Kirche Gottes vorjagen. Wie Gott diese Herrschaft erlaubt hat, so wird er dem Satan auch erlauben, diese Zivilisation zu zerstören. Das ist die Strafe für zwei Jahrhunderte des Verrates und der Apostasie von seiten des katholischen Abendlandes."
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