DAS CREDO DER CH-SAKA ODER "IM WESTEN NICHTS NEUES"
von Elisabeth Hertli
Im November 1975 rief die CH-SAKA ("Sammlung glaubenstreuer Katholiken in der Schweiz") in 12 verschiedenen Schweizer Zeitungen "alle gläubigen Katholiken" zum Beitritt in ihre Organisation auf. Die CH-SAKA strebt u.a. "die Schaffung von Meß-Zentren mit allem, was damit zusammenhängt, geistliche und materielle Grundlagen für priesterliches Wirken und die Gewährleistung eines unverfälschten katholischen Religionsunterrichtes" an (Auszug aus dem 1. Rundbrief vom Dezember 1975). Im 2. Rundbrief, dem "auf vielseitiges Ersuchen" wiederum ein Einzahlungsschein beilag, definiert die SAKA ihren "ganz nüchternen und realistischen Plan" folgendermaßen: "Alles tun, um katholisch bleiben zu können, alles tun, damit das Salz der Erde nicht schal wird!" und sie fügt auch gleich bei: "Und die SAKA sagt das nicht nur mit programmatischen und schönen Worten, sie tut dies auch! Sie tut dies zäh, unbeirrt, folgerichtig und zielbewußt." Diesem Selbstlob folgt allerdings eine Einschränkung: ''.... sofern Sie uns dazu verhelfen." Auf welche Weise, wird zwar nicht näher erläutert; vielleicht mit Hilfe der Einzahlungsscheine.
Aufschluß über das Credo der SAKA gewährt vor allem das Interview mit Alfons Eisele, Basel, dem Sprecher der SAKA, im Sonderdruck der "Luzerner Neuesten Nachrichten"' vom 13. Dezember 1975 (als Beilage zum 2. Rundbrief). Staunend erfährt der Leser hier, daß die SAKA "die Bischöfe an ihre christliche Pflicht und gar an bestimmte Weisungen des Oberhauptes der Kirche" erinnert hätte, desselbigen "Oberhauptes", dessen vornehmste Schöpfung - den Neuen Ordo nämlich - die SAKA so erbittert bekämpft.
Mit geradezu entwaffnender Naivität offenbart uns Herr Eisele in seinem Interview, daß die SAKA das Gespräch mit der (After-) Kirche "mit Vikaren, Pfarrern, Dekanen, Theologieprofessoren und selbst mit Bischöfen" gesucht habe. "Was unsere Bereitschaft zu Gesprächen und Lösungen im Rahmen der Kirche betrifft, so hängt alles davon ab, wie die Weichen da und dort bereits gestellt sind. Wir können nur mitarbeiten, wenn man uns mitarbeiten läßt, und hier gibt es viele Anknüpfungspunkte ..." Denn "wir setzen keine besonderen Akzente ...".
Überlassen wir es getrost der SAKA, auf der Basis dieser "Anknüpfungspunkte" ihre neue Kirche aufzubauen. "Zäh, folgerichtig, unbeirrt und zielbewußt" wie ihr Vorgehen nun einmal ist, werden ihre Bemühungen um den Dialog und die Zusammenarbeit mit der Besetzungsmacht zu gegebener Zeit ihre faulen Früchte zeitigen.
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