DIE HOCHZEIT ZU KANA
von H.H. Walter W.E. Dettmann
Nachdem Jesus 40 Tage in der Wüste zugebracht hatte und vom Teufel versucht worden war, begab er sich wieder an den Jordan, wo Johannes der Täufer sich aufhielt; und sammelte dort die ersten Jünger um sich: Andreas und Johannes, Petrus, Philippus und Nathanael. Mit diesen fünf begab er sich sogleich nach Kana in Galiläa, weil er dorthin mit den Jüngern zur Hochzeit eingeladen worden war (Joh 2,2).
Hier fragt man sich, wie die Brautleute in Kana wissen konnten, daß Jesus jetzt schon Jünger bei sich hatte.
Es gibt nur eine einzige Antwort auf diese Frage, nämlich: Die Brautleute waren durch die Mutter Jesu über die Unternehmungen ihres Sohnes unterrichtet worden. Maria hatte ihren göttlichen Sohn nicht nur damals, als er 12 Jahre alt war, mit Schmerzen gesucht, sondern sie verfolgte während seines öffentlichen Lebens alle seine Wege mit der größten Aufmerksamkeit.
Eine der katastrophalsten Irreführungen des sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzils ist es, daß diese Kirchenversammlung, den Gläubigen weismachen und vorspiegeln wollte, "die Schatzkammer der Bibel noch weiter zu öffnen" (Art 51 der Lit. Konst.), als es bisher geschehen war. Dieselben Bischöfe, die mit Paul VI. an der Spitze uns diese Täuschung vormachen, dulden es, daß der Bericht, über die Hochzeit zu Kana nach protestantischem Muster nicht dem Apostel Johannes sondern irgend einem Unbekannten zugeschrieben wird. Der am 4. Sept. 1975 verstorbene Professor Dr. Josef Schmid, der in München und Dillingen a.d. Donau gelehrt hatte, behauptete, es sei unmöglich und "undurchführbar", das Johannesevangelium mit den drei anderen Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas zusammen in Einklang zubringen ("Synopse der drei ersten Evangelien", Vorwort zur 1. - 6. Auflage 1971, Pustet, Regensburg).
Aber das Johannesevangelium und somit die Hochzeit von Kana läßt sich sehr wohl mit den drei Evangelien von Matthäus , Markus und Lukas vereinen, und so hatte Maria dafür gesorgt, daß Jesus auch seine ersten fünf Jünger mit zur Hochzeit bringen durfte.
Selbstverständlich hatte Maria aber auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Brautleute beobachtet und bat ganz im stillen ihren göttlichen Sohn um Hilfe: "Sie haben keinen Wein mehr"....
Wenn Maria schon damals auf die Allmacht und Güte dessen vertraute, der die Hirten von Bethlehem und die Weisen aus dem Morgenlande zu sich gerufen hatte, dann wird sie heute, in der Stunde, in der der konsekrierte Wein des hl. Meßopfers in der gesamten Kirche aufzuhören droht, erst recht zu ihrem göttlichen Sohn sagen: "Sie haben keinen Wein mehr", d.h.: "Sie haben kein Meßopfer mehr." Damals antwortete Jesus:."Meine Stunde ist noch nicht gekommen." Heute dagegen wird er seiner Mutter höchstwahrscheinlich sagen: ''Meine Stunde kommt sehr bald." - Damals machte Jesus den Anfang seiner Wunder und offenbarte seine Herrlichkeit, allerdings nur in ein einem beschränkten Rahmen und seine Jünger glaubten an ihn. (Joh. 2,11).
Heute dagegen, in einer Zeit der allgemeinsten Zerstörung des Hl. Meßopfers und in der Zeit der völligen Auflösung der Zehn Gebote Gottes in der Kirche, wird Jesus Christus gemäß der Bitte seiner Mutter seine göttliche Herrlichkeit in vollem Umfang vor aller Welt und vor allen Menschen kundtun, und alle Knie werden sich vor Ihm beugen müssen: derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind, und jede Zunge wird bekennen müssen, daß der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes des Vaters ist (Phil. 2,10 f), d.h. daß er im heiligsten Altarsakrament gleicher Gott wie der Vater ist.
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