NACHRICHTEN
"Deutsche Tagespost" vom 20./21.5. 1975: "Kirchliche Approbation entzogen - Der Schweizer Bischof Mamie veröffentlichte über 'Seminar des wahren Glaubens' in Ecône". In dem unter diesem Titel erschienenen Artikel berichtet die DT (sich auf Kathpress stützend), daß der Bischof der Diözese Lausanne, Genf und Fribourg, Pierre Mamie im Einvernehmen mit den zuständigen römischen Kongregationen der "Priesterbruderschaft St. Pius X." die ihr 1970 auf sechs Jahre "ad experimentum" gewährte kirchenrechtliche Approbation entzog. "Dieser Schritt erfolgte auch in Übereinstimmung mit Bischof Adam von Sitten (...) und mit dem Altbischof von Lausanne, Genf und Fribourg, Charriere, der seinerzeit die provisorische Approbation erteilt hatte." (DT)
Soeben erhalten wir folgende Nachricht; DT, 10.6. 75: "Der Papst entschied im 'Fall Ecône'". Unter diesem Titel veröffentlicht die DT den Bescheid der sogenannten Kardinalskommission über Ecône, die sich in ihrem Schreiben an Erzbischof Lefèbvre ausdrücklich auf Paul VI. beruft. Nach dem Scheitern vorhergehender Besprechungen mit den "Kardinälen" Garrone, Whright und Tabera entschied Paul VI. folgendermaßen: Entzug der bischöflichen Approbation für die Priesterbruderschaft und für das Seminar von Ecône. In dem "Begründungs"schreiben wird Erzbischof Lefèbvre seine Kritik an dem sogenannten II. Vatikanum und an Paul VI. vorgehalten, die mit einer "echten Treue gegenüber der Kirche" nicht in Einklang zu bringen wären; u.a. heißt es: "Es ist unstatthaft, daß man einen jeden aufforderte die Anweisungen des Papstes seinem eigenen Urteil unterzuordnen, um sich dann ihnen zu unterwerfen oder sich darüber hinwegzusetzen." In der Anordnung wird dann die Approbation für die Bruderschaft entzogen, womit automatisch auch die Niederlassungen und das Seminar in Ecône ihr Daseinsrecht verlieren. "Es ist selbstverständlich - und das müssen wir mit aller Klarheit mitteilen -, daß Mgr.-Lefèbvre keinerlei Unterstützung mehr zuteil werden darf, solange die im Manifest vom 21.11. 1974 enthaltenen Gedanken Gesetz seines Handelns sind." (aus DT)
Kommentar aus DT vom 10.6. 1975: "Betrifft: Ihr Artikel 'Die kirchliche Approbation entzogen' in Nr. 60/61. Endlich ein Lichtblick! Die Kirche Jesu Christi geht ihren Weg in die moderne Welt mit erstaunlicher Konsequenz. Nun haben doch die Bischöfe (wenigstens in der Schweiz), denen man so oft Untätigkeit nachsagt, ihre apostolische Autorität demonstriert und dem der Tradition verbundenen Priesterseminar in Econe die Approbation entzogen. Ein heroischer Akt! Was schadet's, wenn er sich gegen die Kleinen, Frommen und realtiv Unbekannten richtet? Tun sie doch das Verwerfliche und feiern die Messe nach dem Ritus Pius' V., in dem 400 Jahre lang ungezählte heilige und fromme Priester das Kreuzesopfer Christi vergegenwärtigten und der in zahllosen Werken der Musik, Literatur und Malerei seine Spuren hinterließ. Das muß doch verboten werden! (...) Es ist die lobenswerte Pluralität, wenn man duldet, daß jeder Priester seine eigene Liturgie formt, bis hin zu dem liturgischen Zirkus mancher Kinder-, Jugend- und Familienmessen, von den gotteslästerlichen Karneval"-"Fest"-Messen (Wiesbaden) ganz zu schweigen. (...) Vor wenigen Wochen feierten wir das sinnigerweise auf einen Tag reduziert Hochfest des Heiligen Geistes. Dieser Geist könnte mir Anlaß zu Glaubenszweifeln sein, wenn nicht das Wort Christi gültig wäre: 'Der Geist weht, wo er will' - also da nicht, wo er nicht will!"
W. Kullmann, 406 Viersen.
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