Zur Klärung der Geister:
SELBSTDARSTELLUNG DER UNA VOCE GRUPPE MARIA vonReinhard Lauth DER ANFANG
Die UNA VOCE Gruppe Maria bildete sich im Jahre 1965, als der durch das sog. Zweite Vatikanische Konzil und Johannes XXIII. eingeleitete Abfall vom katholischen Glauben seitens des ganz überwiegenden Teils des Klerus und der Gläubigen in der römisch-katholischen Kirche offen kundig wurde. Zur Unterstützung der UNA VOCE wurde nicht lange danach der Freundeskreis e.V. - der UNA VOCE - Gruppe Maria gegründet, der die monatlich erscheinende Zeitschrift "Einsicht" seit etwa drei Jahren herausgibt. Ihren Namen versteht die UNA VOCE Gruppe Maria so, daß ihre Mitglieder und Freunde durch ihre gesamte Lebensführung sich bemühen wollen, von allen denen, die unter dem Kreuze Christi standen, zu denjenigen zu gehören, die mit Maria waren.
THEOLOGISCHES SELBSTVERSTÄNDNIS.
Unsere Zielsetzung ist denkbar einfach zu verstehen. Wir sind und' wir wollen nichts anderes sein als katholische Christen. Als solche ist für uns der als geoffenbart erkannte Wille Gottes schlechthin verbindlich. Da Gott um unseres Heiles willen in Jesus Christus Mensch geworden ist, so kann nur derjenige Christ sein, der den Willen Christi annimmt und nach Kräften erfüllt.
Gott hat den Menschen erschaffen, um sich in Liebe mit ihm zu vereinigen. Indem der Mensch sich dieser Liebe versagte und sündigte, verlor er von sich aus die Fähigkeit, in der Liebesverbindung mit Gott selig zu werden. In seiner übergroßen Güte aber hat Gott die Sünde des Menschen auf sich genommen, gesühnt und uns Menschen die sittliche Wiedergeburt ermöglicht, die darin besteht, daß wir die Tilgung unserer Sünde durch eine frei-willentliche innere Umwendung demütig annehmen und mit Gott erneut einen Liebesbund eingehen, d.i. mit Geist und Leib Sein werden.
Der wesentliche Unterschied des Christentums von den an deren Offenbarungsreligionen besteht darin, daß nach seiner Erkenntnis Gott die volle persönliche Liebesverbindung mit uns eingeht - infolge unserer Sünde über die Zuwendung seiner uns zu dieser Vereinigung erst wieder erneut fähigmachenden aus dem Kreuzesopfer kommenden Gnade. Diese Gnade ist unverdient, also ein freies Geschenk der übergroßen Liebe Gottes. Es versteht sich, daß dieses Gnadengeschenk nur in der Weise angenommen werden kann-, wie der Geber es uns gewähren will.
Es ist der Wille Christi, daß wir unser unendlich geringes sittliches Wollen und Tun mit dem seinen vereinen, durch unser Opfer an seinem hochheiligen Sühneopfer teilnehmen, durch dieses Vergebung unserer Sünden erlangen und uns ihm leiblich und seelisch ganz einen. Um dies zu ermöglichen, hat der Herr nicht nur einmal in der Zeit für die Seinen sterben und sich mit ihnen in der heiligen Kommunion vereinigen wollen, sondern durch alle Zeit hindurch. Darum hat er am Abend vor seinem Tode sein heiliges Opfer in unblutiger Weise dargebracht und das heilige Abendmahl mit den Aposteln gehalten, die er damit zu Priestern weihte und denen er den Auftrag und die apostolische Vollmacht gab, dieses heilige Opfer ständig zu erneuern, die Sünden zu vergeben und die heilige Kommunion zu spenden.
Der wesentliche Unterschied der katholischen Kirche von den übrigen christlichen Konfessionen besteht darin, daß sie eine von Christus gegründete und in ihren Priestern bevollmächtigte Institution ist, welche seine heiligen Sakramente nach seinem Willen administriert, in seine Wahrheit einführt und in seinem Namen sich heiligt. Er hat ihr, die das getreulich tut, den göttlichen Beistand verheißen, der ihren Untergang bis zur Stunde des Gerichtes verhindern wird. Dieser Untergang könnte dem Wesen der Sache nach niemals nur ein physischer, sondern müßte ein geistiger sein. Man kann Christus nicht ohne Schuld vergessen.
Die heilige Kommunion ist für das Übernatürliche Leben des Christen notwendig (Joh 6,53). Jesus hat den Aposteln befohlen, die heilige Wandlung, durch die er selbst immer wieder erneut leiblich für uns gegenwärtig wird, in eben der Weise zu vollziehen, wie er sie beim heiligen Abendmahl vollzogen hat. "Tut dies ... zu meinem Gedächtnis" (Memoria = Vergegenwärtigung)! Der Priester ist somit an die Form gebunden, in der der Herr allein seine erneute Leibwerdung vollzieht. Die gesamte katholische Kirche hat deshalb im Konzil von Florenz die dogmatische Tatsache fixiert, daß "die Form dieses Sakramentes jene Worte sind, mit denen der Herr das Sakrament vollzog. Der Priester vollzieht dieses Sakrament, indem er an Stelle Christi sie ausspricht. Denn durch die Kraft dieser Worte wird die Brotsubstanz in den Leib Christi und die Substanz des Weines in sein Blut verwandelt" (Denzinger-Schönmetzler 1321). Dasselbe gesamtkatholische Konzil hat die Wandlungsworte für die Wandlung des Weines wie folgt festgelegt: "Dies ist nämlich der Kelch meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes - Geheimnis des Glaubens -, das für euch und für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird" (ebd. 1351). Das Konzil von Trient hat ganz im Sinne des definierten Glaubens der gesamten katholischen Kirche zusätzlich dogmatisch bestimmt, daß die Wandlungsworte, die ja auch die heiligen Evangelien uns in die Erinnerung zurückrufen, in ihrem eigentümlichen und ganz klaren Sinne zu nehmen sind, so wie sie die heiligen Väter auch immer verstanden haben. Es sei eine Schandtat diese Worte gegen den allgemeinen Sinn, in dem sie die Kirche verstanden habe, zu verdrehen - eine Schandtat, die als satanisch zu verabscheuen ist, eine von ruchlosen Menschen ausgedacht Verfälschung (ebd. 1637).
ABLEHNUNG DER "NEUEN MESSE"
Dieser satanischen Verfälschung haben sich Paul VI. und fast sämtliche Bischöfe der römisch-katholischen Kirche schuldig gemacht. Sie haben eine sog. Neue Meßordnung eingeführt, in deren amtlichem Text die volkssprachlichen Worte für die Wandlung des Weines lauten: "... mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird ...". Diese Worte sind nicht mehr die Worte, mit denen der Herr das Sakrament vollzog. Das Hebräische wie das Griechische und Lateinische differenzieren sprachlich völlig zureichend zwischen den Bezeichnungen für begrifflich "viele" und "alle". Die Überlieferung der Kirche, die heiligen Evangelien und der heilige Paulus referieren die Wandlungsworte nur mit dem sprachlichen Ausdruck für begrifflich "viele". Dieser sprachliche Ausdruck ist auch - wie nachweisbar - durch die gesamte Überlieferung hindurch (von verschwindenden Ausnahmen abgesehen) nur so verstanden worden. Seine Ersetzung gegen dieses eindeutige Zeugnis durch den sprachlichen Ausdruck für begrifflich "alle" stellt also eine eindeutige Abweichung von der allein gültigen Form der Wandlung dar.
Da diese Verfälschung durch Paul VI. promulgiert und durch ihn und fast alle römisch-katholischen Bischöfe praktiziert worden ist, muß ein Sinn und eine Absicht hinter dieser Änderung stehen. Dieser Sinn besteht darin, daß Paul VI. und die mit ihm apostatisch gewordenen Bischöfe den Menschen und die Mitmenschlichkeit über Gott stellen. Folgerichtig dient die Erlösung dem Menschen, d.i. allen Menschen; allen werden ihre Sünden vergeben. Sie sind nicht mehr an die Annahme des Sühneopfers Christi und an die gnadenhafte Zuwendung desselben unter gewissen Bedingungen durch den Erlöser gebunden. Das Opfer ist eliminiert. Folgerichtig werden die Wandlungsworte in der neuen sog. "Messe" nur noch rememoriert, unterbleibt das Mitopfer der Gläubigen und des zelebrierenden Priesters und wird dem Ganzen nur noch der Mahlcharakter zuerkannt. Folgerichtig stellt sich die vorgebliche "Kirche" auch über den Willen Christi und legt selbstherrlich fest, was er gesagt hat, als er die heilige Wandlung vollzog. Folgerichtig wird die Wahrheit Christi aufgegeben und durch eine Religion des Menschen, in Anpassung ("aggiornamento") an die Welt und den Herrn derselben, ersetzt. Das Sittengesetz wird in kleinen Schritten preisgegeben, die Verwaltung der Sakramente, möglichst unmerklich, eingestellt, dem Widerchristlichen Eingang in die Kirche verschafft.
HÄRESIE DES PAPSTES UND DER BISCHÖFE
In der Religion geht es dem Menschen um die letzten Dinge seines Lebens. Gottes Forderungen und Anordnungen müssen unmißverständlich und unwandelbar mit sich identisch sein. Nur ein Narr kann glauben, daß ein seiner Vernunft mächtiger Mensch sich an eine Kirche gebunden sehen kann, die das Heiligste, was sie zu bewahren hatte, die die Gegenwart des Herrn herbeiführenden Wandlungsworte, gefälscht hat. Nur ein Narr kann glauben, daß Gott, die ewige Wahrheit, in der Form einer Fälschung gegenwärtig wird. Wer das heilige Evangelium verfälscht, ist nach der Heiligen Schrift doppelt Anathema (Gal 1,8.9). Jeder Apostat ist durch seine Apostasie exkommuniziert. Das gilt auch für den Papst, der im Falle der Häresie als exkommuniziert zu beurteilen ist. Paul VI. und fast sämtliche Bischöfe der heutigen sich römisch-katholische Kirche nennenden Institution sind tote Glieder am Leibe Christi. Sie haben die Adern des sterbenden Erlösers durchschnitten und das Volk Gottes von der lebenspendenden Kraft seines Opferblutes getrennt.
"Wenn es keinen Gott und kein ewiges Leben gibt, dann gibt es auch kein sittliches Gebot oder Verbot, dann ist alles erlaubt", hat Dostojewskij gesagt Ohne die helfende Gnade Gottes verliert der Mensch seine Sittlichkeit und vernichtet sich selbst. Der Wille zur Gerechtigkeit und zur Liebe versteht sich im Menschen nicht von selbst. Mit dem Verschwinden der Sonne Christi wird auch der gute Wille in der Menschheit einer eiskalten Unmenschlichkeit weichen.
Gegen diese Entwicklung stellt sich die Gruppe Mariens. Wir bejahen die Wahrheit; wir glauben an Gott, der in Christus Mensch geworden ist, als an die fleischgewordene Wahrheit. Wir streben - mit seinem Beistand - danach, bis ans Ende auf dem Felsen dieser Wahrheit auszuharren und in dieser Wahrheit zu leben und zu sterben. Zu leben, d.h. nicht, zu konservieren, sondern zu wachsen und zu reifen bis zum Tage der göttlichen Ernte.
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