NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
BASLER NACHRICHTEN vom 13. Nov. 1974: Katholische Grossloge: In Zürich ist die Grossloge "Pro Deo et Ecclesia Romana-Catholica" gegründet worden. Sie bezweckt die Verbreitung des Gottesglaubens auf der ganzen Welt und den Schutz der römisch-katholischen Kirche mit allen weltlichen Machtmitteln. Die Loge setzt sich aus internationalen Gremien zusammen, die der Zersetzung in der katholischen Kirche ein Ende bereiten wollen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 18.4. 1975 von dem Eintritt des in Tübingen lehrenden Professor für praktische Theologie N. Greinacher in die SPD, (eine Partei, die offen für die Abtreibung wirbt.) Prof. Greinacher will durch den Beitritt seine "kritische Solidarität zur SPD üben")
Hans Urs von Balthasar, gewesener Jesuit, schreibt in seinem Buch "Klarstellungen. Zur Prüfung der Geister" (Herderbücherei, Bd. 393, 3. Aufl. 1972) auf Seite 111 (immerhin mit kirchlicher Druckerlaubnis!) folgendes: "Verehrung des Allerheiligsten": Das Wort klingt so überholt wie die Sache. Welchen Sinn soll es denn haben, stundenlang vor einem Stück Brot - wie immer transsubstantiiert es sein mag - zu knien und "anzubeten"; der Einwände sind zu viele, ganz abgesehen von der Leere der zerrinnenden Minuten: Brot ist zum Essen da, nicht zum An-schauen oder An-denken, und die Gegenwart Christi ist durch Kirchenmauern ebensowenig eingeschränkt wie durch Tabernakel oder Monstranz.
Es sei hier bemerkt, daß Balthasar Mitglied der "Päpstlichen internationalen Theologenkommission" ist.
Mit seinen Lehren befindet sich Balthasar in guter Gesellschaft mit Herrn Montini (Paul VI.). Dieser sagte wörtlich in seiner Eröffnungsansprache zur Bischofssynode in Rom 1971 bezüglich des Allerheiligsten Altarssakramentes: " ... vom selben Brote zu essen, das Ihn versinnbildet und enthält."
Die tragisch makabre Situation der Restkirche spiegelt sich u.a. in folgendem Inserat der Deutschen Tagespost vom 29.4. 1975:
"DIE HL. MESSE NACH DEM RITUS DES HL. PIUS V.
wird täglich gefeiert im Tessin, im katholischem Bildungs- und Freizeithaus. - Zimmer m. Frühstück ab 30,- sFr. - Anfragen unter Nr. 3432 an Verlag J.W. Naumann, D-87 Würzburg 2, Abholfach."
Verschieden bedeutsame Tatsachen, Bulletin indép. 113 f.
übers. v. A. Kocher, Solothurn
Am 24. Jan. ließ sich Paul VI. zur Inthronisation des neuen anglikanischen "Erzbischofs" von Canterbury, Donald Coggan, durch Kardinal Willebrands vertreten. Auch Suenens war dort. Man weiß, daß Leo XIII. die Ungültigkeit anglikanischer Ordinationen festgestellt hat. - Es handelt sich also um eine falsche religiöse Zeremonie. Sie ist vom katholischen Standpunkt aus also sakrilegisch -, und dort hat sich Paul VI. vertreten lassen!
Antimissionarische Tätigkeit französischer Bischöfe: Der Bischof von La Rochelle hat buddhist. Kult in einer Kirche von Royan geduldet; jener von Lille hat den Muselmanen seiner Stadt eine schöne Kapelle mit 400 Plätzen geschenkt. Der Bischof von Orléans hat nicht bloß eine katholische Kapelle seinen jüdischen Freunden abgetreten! nein, er fand es noch für angebracht, der Zeremonie beizuwohnen, mit welcher die Kapelle in eine Synagoge umgewandelt wurde. Er hätte damit die Exkommunikation verdient, aber der "Hl. Stuhl" hat sich zu einer solchen Sanktion nicht aufraffen können. (Qui tacet consentire videntur).
Aufhebung der Eskommunikation der Freimaurer: Kardinal Seper antwortet auf die Frage, ob Can. 2335 noch gelte: Für den Moment hat sich nichts geändert. Man muß aber in stricto sensu auffassen: Can. 2335 betrifft nur jene Katholiken, die Gesellschaften angehören, die gegen die Kirche arbeiten. Zum Schlusse sagt er immerhin: Es ist Klerikern, Religiösen und Mitgliedern von Säkularinstituten nicht erlaubt einer Freimaurer-Organisation anzugehören.
***
BRIEF AN EINE OBERIN
Für Ihren w. Brief vom 2,. Juli danke ich vielmals. Die Verse: "Wer ist blind ... schließen an Is 42,19 an und beziehen sich auf die heutige Lage der Kirche, da der Satan in sie eingedrungen ist. Dieser hat seine Werkzeuge in Theologen, leider auch in Priester und Bischöfen, um die lapidarsten Wahrheiten der katholischen Kirche zu bezweifeln, zu leugnen und ahzuschaffen. Denn sie kümmern sich nicht um das Kirchenrecht, das z.B. auch die Konzelebration im Kanon 803 verbietet. Die radikalen Gegner der progressistischen Reformen fordern in ihren Zeitschriften direkt auf, den Neuerungen nicht zu gehorchen. Denn hier werde der Gehorsam gegen Menschen Ungehorsam gegen Gott. Man muß aber Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29).
In dieser schweren Prüfung, die über die Kirche gekommen ist, müssen wir treu zu jener Kirche halten, in der wir erzogen worden sind und die bisher unsere Mutter, Freude und Führerin war.
Mit ehrfurchtsvollen Grüßen P.S.G.
|