IN DEN FÄNGEN SATANS
von Ambros Kocher, Staatsarchivar
Die heutige Menschheit nämlich, Staat und Kirche. Obermut und Hochmut in höchster Blüte. Ungescheut offener Angriff gegen Gott, Spender und Erhalter des Lebens. So weit ist es gediehen, daß der Mensch, Kommissionen, Synoden und Parlamente darüber befinden, wann und wie das Leben vernichtet werden darf und soll. Wer dabei auf Rechte Gottes hinweisen sollte, wird lächerlich gemacht, als nicht bei Sinnen betrachtet. Die Hierarchen schweigen oder geben, wenn es gut geht, einen schüchternen Einwand von sich, wie etwa Montini es tut. Sie wagen es nicht, auf Sünde und Schuld hinzuweisen, dieweil sie doch, die Pflicht hätten, alle jene zu verdammen, sei es wer es wolle, die den Mord an Unschuldigen in irgendeiner Weise in Erwägung ziehen. Die durchaus verfaulte christliche Welt schweigt. Man gewöhnt sich an Sünden und Verbrechen, schließlich auch daran, daß Gottes Gebote außer Kraft gesetzt werden. Die Gebote aus Sinai sind ja für die damalige Welt berechnet; der heutige Mensch ist mündig und gibt sich selber Gesetze.
Es begann mit den klugen Ratschlägen von Bischöfen, wie man unter Umgehung einer Sünde die Entstehung neuen Lebens verhindern könne. Es folgte die Pille, welche selbst unsere Bischöfe empfehlen; die damit verbundene Sünde wurde aus dem Dekalog herausgebrochen. In logischer Weise führt es zum Morde, zum letzten Großangriff auf Gott. Wie erklärt sich ein solches lästerliches Unterfangen? Es gibt eine doppelte Moral: Jene des Staates und jene des Glaubens. Im katholischen Mittelalter unterwarf sich der Staat den Gesetzen Gottes - dies gilt auch für die meisten der katholisch gebliebenen Staaten bis ins 19. Jahrhundert. Nun hat sich der Staat und die Öffentlichkeit laisiert. Der Staat kennt keinen Gott, also auch nicht seine Gesetze und Gebote. Ganz in diesem Sinne erklärte Montini am 3. Juli 1974; "Man muß eine Demarkationslinie aufrecht erhalten zwischen dem christlichen und dem profanen Leben. Zxvischen dem geistlichen und weltlichen darf diese Vereinigung nicht bestehen ... welche die alte vereinheitlichte Auffassung des Christentums erleichterte." D.h. mit andern Worten: Der Staat kann den Gesetzen und Geboten Gottes zuwider beraten und beschließen. Dieser Abfall begann mit dem Nominalismus des späten Mittelalters, der dem Universalen die reale Existenz in den Dingen absprach - eine Auffassung, die schließlich zur Leugnung der Realität des Übernatürlichen und Übersinnlichen führte. So vollzog sich eine Umkehr in der grundsätzlichen Bezogenheit: von Gott weg auf den Menschen. (Der Mensch bezog sich bloß auf sich selbst.)
Die Renaissance kehrte zum heidnischen Ideal des Menschen zurück: sie stellte diesen in den Mittelpunkt, mit samt seinen Vorzügen und seiner Schönheit. Das Göttliche schwand aus Malerei und Plastik, um das Menschliche hervorzuheben - dies besonders in der sogenannten christlichen Kunst. Man beachte die Werke der großen "christlichen" Künstler (Bezugnahme auf Moniinis Michelangelo), die an die Stelle des Geistes den Leib stellten, an die Stelle der Reinheit und Übernatur scheußliche Obszönitäten. (Siehe Vatikan. Musem, siehe Sixtinische Kapelle). So versteht man es recht wohl, wie die "Reformatoren" eine Religion des Menschen und des Menschlichen schaffen konnten, eine demokratische Religion. Es ging den Gesetzen der Logik entsprechend weiter. Nur auf kurze Dauer hin vermochten es einige heiligmäßige Gegenreformatoren, die satanische Entwicklung zu hemmen. Die Staatswesen, die bisher die Kirche unterstützten und schützten, lösten sich allmählich von ihren religiösen Bindungen und begannen sich selber Gesetze zu schaffen, ohne Rücksicht auf Dekalog und Gott. Der Revolution (der Montini sopar zutiefst christliches Gedankengut zueignete) und der Freimaurerei wurde es zum primären Anliegen, die staatliche Entwicklung in die Kirche zu tracen, sie zu demokratisieren, zur Trägerin der Menschenrechte und der religiösen Freiheit zu gestalten.
Es gelang ihnen, die Anhänger im Klerus zu vervielfachen und schließlich einen Papst zu finden, der sich gegenüber ihren Ansichten und Ideen gefügig zeigte. So kommt es, daß ein Montini den Staat aus Gottes Gesetzesherrschaft herausnimmt, Demokratie und menschliche Souveränität doziert. Satan ist durch die Laisierung und Entsakralisierung des öffentlichen Lebens und der Kirche zur höchsten Macht aufgestiegen. Mode, Schule, Erziehung, Politik, Ehe, Zeitungswesen u.a. sind aus dem Bereich des göttlichen Gesetzes entfernt worden. Die durch Christus erlöste Natur wird dem früheren Besitzer zurückgegeben. "Dies alles werde ich Dir geben ..." Heißt es doch, daß Satan sich als Eigentümer der Welt betrachtet. Christus hat ihm die Welt so weit entrissen, als diese sich der Erlösungsgnaden bedient. Durch die Taufe verliert Satan seine Macht über den Menschen. Durch das täglich hunderttausendfach dargebrachte hl. Meßopfer verminderte sich die Macht Satans. Gott hätte schon längst Anlaß gehabt, die Welt zu vernichten, um des hl. Opfers willen aber hat er Schonung bewiesen; auch die Heidenvölker kamen in den Genuß dieses unschätzbaren Sühneopfers. Nun aber gibt es kein Vakuum. Satan und seine Dämonen beeilen sich stets, jene Plätze einzunehmen, welche durch die Entfernung Gottes freigeworden sind. Meßopfer werden sozusagen keine mehr dargebracht. Was in den Kirchen geschieht, sind lästerliche Handlungen, verbunden mit ebenso lästerlicher Hand-"Kommunion". Die vielen Sakrilegien und Todsünden vertreiben Gott aus den Kirchen; der "Andere1* aber ist es, der sich beeilt, seine Stelle einzunehmen. Warum sollte er sich nicht auch des sog. ewigen Lichtes erfreuen! Er ist ja der Affe Gottes. Es besteht kein Zweifel darüber, daß der heute grassierende und immer mehr in Schwung kommende Kindermord als Folge des Aufhörens des hl. Meßopfers mit Recht festzustellen ist.
Wie bei Montini, der am 3. Juli 1974, im Gegensatz zur traditionellen Lehre der Kirche, eine scharfe Trennungslinie zog zwischen Kirche und Staat (der sich folgerichtig um kirchliche und göttliche Gesetze nicht zu kümmern braucht), so ist auch bei Jen "katholischen" Politikern der satanische liberale Geist zum Durchbruch gekommen. So helfen sie darüber beraten - als Politiker des Staates natürlich - inwieweit der Kindermord stattfinden dürfte. Sie reden als Staatsmänner nicht von Mord, sondern von Schwangerschaftsabbruch. Als Staatspolitiker haben sie sich ja um göttliche Gesetze nicht zu kümmern. Oder rindet einer der Herren den Mut, seine Gegnerschaft mit Gottes Geboten zu begründen? Sie reden von Fristen- oder Indikationslösung. Solche Herren sind nicht mehr unter die Katholiken zu zählen, es sind Verräter und Apostaten. Von den "3ischöfen" wollen wir gar nicht reden. Was wollen denn solche Kerle noch sagen, nachdem sie der Pille das Wort geredet haben! Sie schwatzen von Fremdarbeitern, von sozialen Fragen, nur nicht von Gott und den letzten Dingen, welche sie wohl schon längst als überlieferte Märchen aufgegeben haben. Wehe ihnen, die doch wie ein Mann sich erheben und alle jene mit Exkommunikation bedrohen sollten, die in solchen Mordfragen auf Grund Gottes Geboten nicht klar Stellung beziehen! A.ber was soll, was kann nan von ihnen anderes erwarten, nachdem Montini selber nichts als schwächliche und schüchterne Töne von sich gibt - der ja selber nicht mehr veruteilen will und damit beweist, daß er den apostolischen Stuhl zu Unrecht innehat.
Wo sind die Rechte der Kinder, die ermordet werden sollen? Wo die Vorkämpfer für die Menschenrechte? von Anfang an, seit der Empfängnis, sind die kleinen Geschöpfe mit Seelen ausgestattet. Sie haben das Recht auf Leben, ein Recht darauf in der Gesellschaft einen Platz einzunehmen, ein Recht darauf, dereinst zur Anschauung Gottes zu gelangen. Wehrlose Geschöpfe sind es, oft im Leibe von Untieren, der Mordlust, der Sinnlichkeit und Rohheit eines modernen Volkes preisgegeben. Wo ist ihr Anwalt? Nach Gottes Willen sollten es die Mütter sein. So wird Gott selber sich ihrer annehmen und sie rächen - vielleicht als Märtyrer von Verbrechern. Die Gemordeten schreien zu Gott, und Gott kann ihrer Forderung nicht widerstehen, ohne sich selbst aufzugeben. Eine gute Mutter würde ihr eigenes Leben für jenes ihres Kindes hergeben. Doch mit der Pille begann es, mit Morden wird es vollendet. Was heute erlaubt wird, dürfte morgen geboten werden.
Was immer wieder bei den Verteidigern des Lebens der Kinder unterlassen wird, das ist der Hinweis auf das Recht und die Gerechtigkeit Gottes. Warum denn? Wer wagt es noch, in einem Parlament von Gott zu reden! Die "Helden" fürchten den Spott der Kollegen, nicht aber den Zorn und die Vergeltung Gottes. Gott ist das Leben. Wer sich gegen das Leben vergeht, vergreift sich direkt an den Rechten, ja am Wesen Gottes selber. Noch nie in der Weltgeschichte ist es vorgekommen, daß Völker sich derart gegen Gott erhoben hätten - christliche Völker, wohlverstanden. Wohl haben Heidenvölker aus Schwäche gesündigt, haben alle möglichen Laster angebetet - und sind deswegen ersäuft worden. Die "christlichen" Völker dagegen schrecken nicht vor dem Entsetzlichsten zurück und vergreifen sich an Gott selbst. Sie fordern durch Übermut und Hochmut den Zorn Gottes heraus.
Wenn Recht und Gerechtigkeit Gottes nicht mehr beachtet werden, kann man dann noch an die Gottesliebe appellieren? Und doch sollten Liebe und Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer uns dazu veranlassen, ihm solche schwere Beleidigungen zu ersparen. Wie soll wahre Menschenliebe bestehen, wenn die Gottesliebe fehlt? Wie soll man ein unschuldiges Geschöpf lieben, wenn man Gott nicht liebt. Er hat uns das Leben gegeben, erhält uns tagtäglich weiterhin am Leben; er will uns für eine Ewigkeit im Glücke erhalten. Er selber ist gekommen, um uns durch sein Leiden aus der Knechtschaft Satans zu befreien. Trotz unseres Undanks und unseres Sündenlebens fährt er fort, weiter seinen Ceschöpfen zu verzeihen, sie mit Gnade und Leben zu erfüllen. Er gibt uns genügend Nahrung, gerade wie den unvernünftigen Geschöpfen. Die Erde erfüllt er mit Gedeihen und Wachstum. Bestände da nicht Anlaß genug, diesen gütigen Schöpfer zu lieben und ihm wenigstens die scheußlichsten Beleidigungen zu ersparen?! Aber eben, die Liebe ist erkaltet. Und wenn solche Liebe zum Verschwinden gebracht wird, dann wird die Menschheit zu einer Mörderbande. Donoso Cortes hat es vor mehr als 1oo Jahren gesagt "Das Herz ist erkaltet, und bald werden es auch die Glieder sein". Heute sind wir so weit.
Allen offensichtlichen Beweisen der Liebe Gottes zuwider verhärtet sich die Menschheit, und sogar die Kirche. Glauben wir etwa, wir könnten dem Zorne Gottes entrinnen? Er kann sich plötzlich über unsern Häuptern entladen, unversehens, ohne das uns noch Zeit zur Besinnung gelassen würde. Noch wäre es Zoit zur Buße und Umkehr, für Sühne und Opfer - und dessen bedarf es unbedingt. Aber woher nehmen? Der Gedanke an Sühne und Opfer ist verschwunden, aus der Welt und aus der Kirche. Das Meßopfer, um dessentwillen Gott bis jetzt die Welt verschont hat, und welches den zürnenden Gott zu besänftigen in der Lage wäre, ist sozusagen verschwunden. Wo werden noch Opfer gebracht, wo Bitt- und Sühneprozessionen ausgeführt? Nirgends mehr! Satan hat bereits dafür gesorgt, daß durch ein gewaltiges Verhängnis, welches unabwendbar geworden ist, ihm Millionen von Menschen anheimfallen werden. Nur keine Illusionen! Gott wird seinen erhobenen Arm fallen lassen, es ist höchste Zeit zur Besinnung! Wenn nicht mehr Opfer gebracht werden, das hl. Meßopfer nicht wieder hergestellt wird, dann verlangt Gott ein gewaltiges blutiges Opfer. Denn das Blut der unschuldig Gemordeten schreit zum Himmel! |