ZUR FRAGE DER FORMA CONSECRATIONIS
Aus: Fr. Suarez, tom.III.D 16, sectio
II, Utrum ministri sacramentorum teneantur non mutare formas nec
material sacramentorum, et quo modo in hoc peccent. Quaest. LXV, Art.4
Zweitens folgt aus dem vorgenannten Grundsatz, daß der Spender der
Sakramente dazu gehalten ist, eine sichere Materie und Form in
Anwendung zu bringen und daß er schwer sündigt, wenn er eine unsichere
oder zweifelhafte Materie oder Form gebraucht und nicht die sichere,
auch wenn er dies tut in Verfolg einer theoretisch vertretbaren, ja
sogar wahrscheinlicheren Meinung über die Wahrheit und das Genügen (sc.
dieser zweifelhaften Materie und Form); z.B. wenn er bei der
Konsekrationsformel über den Kelch jene Worte wegließe: das "für euch
und für viele ..." Denn bei einer Veränderung dieser Art setzt sich der
Priester der Gefahr aus, nichts zu bewirken: denn er verläßt das
Sichere zugunsten des Unsicheren; und so sehr theoretisch die Meinung
vertretbar sein mag, so wird, wenn sie dennoch in Wirklichkeit falsch
ist, wie es sein kann, nichts bewirkt werden. So handelt es sich also
um eine eindeutige sittliche Gefährhung; es ist also Gotteslästerung,
sich dieser Gefährdung grundlos auszusetzen.
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