Dem König der Ewigkeit, unsterblich und unsichtbar,
dem alleinigen Gott Ehre und Preis
(hl. Paulus, 1.Tim. 1,17)
von
Abbé Georges de Nantes
aus CRC vom April 1971
übers.: Günther Mevec
Es wäre weise gewesen, diesem anderen Hymnus treu zu bleiben, dem
Hymnus des Apostels der Nationen, den die Kirche jeden Morgen in der
Prim singt: aber die Reform hat ja die Prim abgeschafft.
Dennoch war es eine große Naivität zu glauben, daß sich der moderne
Mensch im Austausch der Bequemlichkeiten mit der Kirche dafür - nach
seinem eigenen Kult - dem Kult Gottes weihen würde. Hat man das
wirklich geglaubt?
Wenn ja, so hat man sich getäuscht! Die Sendung "Das 20.Jhdt: Die
Kirche morgen?" hat uns das gezeigt. Wie in einem Spiegel haben wir
unsere lepröse Kirche von heute gesehen. Während die Welt, die Welt der
Anderen, die man (durch das an der Welt orientierte Konzil - Einfügung
d.Übersetzers) verführen wollte, neben ihr hergeht, gleichgültig oder
auch feindlich und mit zunehmender Verachtung für die Kirche, findet
sich die Kirche attackiert und korrumpiert durch den Kult des Menschen,
welcher der Kult des Stolzes, des Fleisches, der Augen und des Geistes
ist. Ihre neue Linie verbietet ihr aber, diesen Kult zu verurteilen und
aus ihren Stätten zu verbannen, aus ihren Klöstern, bis wohin er
eingedrungen ist, wo er herrscht und den Kult Gottes verdrängt.
Die Priester waren es und die Religiösen, die nur noch die Parole des
"Glaubens an den Menschen" und des "Kampfes für die Befreiung des
Menschen im Munde führten, während sie im Herzen nur Haß hegten
für die Zivilisation, in der sie leben, und nur Verachtung für ihre
Mutter, die Kirche, die sie mit Füßen treten.
Es war allein der Mensch,
angesiedelt in der Stadt Gottes, das Herz voller Empörung, um alles zu
zerstören und um auf den Trümmern das neue weltliche Babel, das
Babylonien der Apokalypse aufzurichten. Das ist es, was unsere
Bischöfe und doch zu verurteilten ablehnten, sie, die damit durch
den Pakt des II. Vaticanum liiert sind, der im Grunde mit dem Teufel
geschlossen wurde. Arme Hirten!
Die Fernsehzuschauer, katholisch oder nicht, speien diese vom Wege
abgeirrten Priester und diese guten, sich so anmaßenden Schwestern an.
Ihr Glaube an den Menschen, ihre Befreiung der Unterdrückten, diese
großen Worte ihrer neuen Mystik bringen nur allzudeutlich zum Ausdruck,
was der hl. Paulus bereits in weniger geschliffenen Worten ausdrückte,
den Kult ihrer Eingeweide und ihres Unterleibes! Priesterheirat und
Revolution. Davon werden sie nicht mehr loskommen. Vom Objektiv (der
Fernsehkamera) unerbittlich gebannt und durch die Mikrofone
aufgenommen, waren sie nichts als abstoßend und kläglich.
TUT BUSSE UND BEKEHRT EUCH!
Doch was bleibt jetzt zu tun, um die Kirche morgen zu retten? Es ist
notwendig, aber auch ausreichend, daß Paul VI. seinen Fehler erkennt
und daß viele der mit kompromittierten Bischöfe das verbrennen, was sie
bislang angebetet haben, und daß sie anbeten, was sie verachteten.
Es ist notwendig, daß sie den Kult des Menschen bannen, die Öffnung der
Kirche hin zur Welt, die Reform der Kirche. Denn dies ist ein FEHLER IM
PRINZIP und ein VERBRECHEN DER KIRCHENFÜRSTEN.
Doch es genügt, daß der Papst anfange, wieder Papst zu sein, und unsere
Bischöfe ganz einfach Bischöfe, damit die Gnade im Übermaß fließe, wo
sich vormals die Sünde häufte. Damit wird die Mystik wieder aufleben...
Es wird genügen, daß sie den Glauben verkünden und die Verfehlungen der
Zeit verurteilen, den Kult Gottes feiern und den geistlosen Kult, mit
dem der mondsüchtige Mensch sich selbst ehrt, verneinen. Damit alles
wiedergeboren werde, wird es schon genügen, daß der wahren Kirche und
dem wahren Evangelium Jesu Christi kein Hindernis mehr entgegengestellt
wird.
Gott verlangt vom Papst nicht, daß er genial sei, noch verlangt Er von
unseren Bischöfen, daß sie Heilige seien. Gott und wir verlangen von
ihnen nur unser Recht: daß sie Ihn und Ihn allein ehren und daß sie uns
nur die Freiheit lassen, Ihm zu einen nach dem Glauben und dem Gesetz
der römisch-katholischen Kirche...
Wir verlangen von ihnen nur, daß sie einfach ihre Pflicht mit Frömmigkeit tun. Dann wird die Kirche leben, morgen.
Abbé Georges de Nantes
(Übersetzt aus: CONTREREFORME Catholique, April 71,
Suppl.2 - 1971 von Günther Mevec, Gröbenzell)
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