Buchbesprechungen
GEORG MAY
Interkonfessionalismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
Verlag Schöningh, Paderborn 1969
Unter der Überschrift "Indifferentismus durch Interkonfessionalismus"
brachte die "Deutsche Tagespost" (21./22. 2. 70) eine Besprechung
dieser "mit entsagungsvollem Fleiß und größter Akribie aus den Quellen
gehobenen Studie..., die die derzeitigen Nebelwerfer und theologischen
Euphoriker zur Sache und Besinnung zwingt."
Nach dem Motto "Wer sich von der Geschichte belehren läßt, bleibt
leichter vor Irrwegen und Abwegen bewahrt" zeigt der Verfasser
angesichts des blühenden ökumenischen Rummels unserer Tage auf, daß all
das, was heute als "ökumenischer Fortschritt" hochgejubelt wird, nichts
anderes als "olle Kamellen" sind: Predigeraustausch, alternative
Teilnahme von Katholiken und Protestanten an liturgischen
Veranstaltungen, sukzessive (quasi ökumenische) Trauungen, die Spendung
von Sakramenten an Nichtkatholiken, Simultanität von Gotteshäusern u.a.
Auch die eifrig betriebene Einführung von Simultanschulen
("christlichen Gemeinschaftsschulen"), die Interkonfessionalisierung
des Religionsunterrichts, die simultane Lehrerbildung u.a. bewegt sich
auf der gleichen Linie. "Die Frucht dieser aufgeklärten
interkonfessionellen Gemeinsamkeiten waren Relativismus und
Indifferentismus. Die wachsende Defizienz katholischen Glaubens im
Rahmen des gesellschaftlichen Verkehrs zwischen Angehörigen beider
Konfessionen bewirkte Aufgabe des katholischen Glaubens mit Übertritt
zum Protestantismus."
Was also die ökumenischen-Euphoriker unserer Tage so vehement
betreiben, ist nicht nur kein Fortschritt, sondern ein gigantischer
Rückfall in die Zeit der Aufklärung. Aus dem Buche des Mainzer
Kanonisten wird aber auch beglückend deutlich, wie dieser alle Grenzen
verwischende ökumenisch-aufklärerische Klamauk durch die Kräfte der
Romantik hinweggefegt wurde. Dogmatische Indifferenz wurde durch
profilierte Glaubensüberzeugung überwunden. Das läßt uns für die
Gegenwart hoffen. -
Auf zwei weitere Vorzüge des Werkes muß noch hingewiesen werden: Aus
den Zeilen des Buches wird nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch
das Herz des Priesters May spürbar, der die Gefahren des Ökumenismus
aus seelsorgerlicher Praxis kennt. Und: Die Anmerkungen, die am Schluß
auf vielen Seiten zusammengefaßt sind, erlauben es jedem, der an
einschlägigen Fragen interessiert ist, selbständig weiterzuarbeiten. Er
findet hier Literatur in erstaunlicher Menge zusammengetragen.
Alles in allem: ein Buch, das geeignet ist, "dem derzeitigen theologischen und seelsorgerlichen Harakiri zu wehren".
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JOACHIM MAY
Ökumenismus in Deutschland - Eine kritische Untersuchung,
Würzburg 1970 (2. erweiterte Auflage) 212 Seiten
Ökumenismus ist heute Trumpf. Vielen trübt der Enthusiasmus den klaren Blick für die Tatsachen.
Die Gefahren sind riesengroß.
Die Lehren der Geschichte werden übersehen, die Verhältnisse der
Gegenwart falsch beurteilt oder verschleiert, die verheerenden Folgen
für die Zukunft unterschlagen.
Hier geht es um Sein oder Nichtsein der katholischen Kirche in Deutschland und in der Welt.
Jeder wache Katholik sollte diesen ungeschminkten Bericht gelesen
haben. Hier werden ihm die Argumente gegen den ökumenischen Ausverkauf
an die Hand gegeben.
Aus Presseurteilen:
"Das Zeichen" (I/1969): "... Nun legt Dr. Joachim May ... eine
"kritische Untersuchung" vor, die, gestützt auf eine Unmasse von
Zeugnissen aus Literatur und Presse, die Aussichten des Ökumenismus
objektiv und nüchtern beurteilt. U.a. muß er leider feststellen: Es
gibt keinen einzigen namhaften protestantischen deutschen Theologen,
der einer Wiedervereinigung von Protestantismus und katholischer Kirche
eine Chance einräumt. Wer sich ernsthaft mit dem Problem befassen will,
dürfte an dieser - nicht polemisch, aber gewissentaft erstellten -
Untersuchung nicht vorbeigehen..."
"Suchen und Finden" (I/1969): Um es kurz zu sagen: ein notwendiges Buch
, daß in den nebulosen und konturlosen ökumenischen Gerede unserer Tage
eine klare und eindeutige Grenzlinie zieht zwischen dem, was das
II.Vaticanum unter Ökumenismus verstanden wissen will, und dem, was zum
Schaden der katholischen Kirche von unerleuchteten Propheten vielfach
daraus gemacht wird".
Rundbriefe des Beda Kreises" (15. 11. 68): "Das ist - Gott sei Dank -
ein Buch, das keine Blätter vor den Mund nimmt. Es ist ein Kompendium
unzähliger Zitate aus den Lobeshymnen und verwaschenen "theologischen
Deutungen" des sogenannten postkonziliaren Ökumenismus. Hier wird
gesondert zwischen dem, was echt und was bloß Schwärmerei was
erreichbar und was Schaumschlägerei ist, was das Konzil wollte und was
der phantasmagogisch-demagogische "Konzilsgeist" daraus macht .
Hochinteressant sind die zahlreichen protestantischen Äußerungen zum
katholischen Ökumenismus: sie allein empfehlen das gründliche und
notwendige Buch!"
"Una Voce-Rundbrief (Nov./Dez. 1968)"... Das Buch enthält sich jeder
Emotion und ist gerade durch seine Sachlichkeit geeignet, zu einer
heilsam-nüchternen Betrachtung dieser Frage (des:Ökumenismus) zu
führen."
Das Buch kann nur direkt bezogen werden über den Verfasser:
Dr. Joachim May, D-8154 S c h a f t l a c h Ringhergstr. 30
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