MESSE AUF ZAIRESISCH
von H.H. Walter W.E. Dettmann
In der "Stadt Gottes", einer von der Steyler Missionsgesellschaft herausgegebenen Zeitschrift vom Mai 1976, wird die neue Messe in Zaire, dem früheren Belgisch-Kongo, beschrieben. Der heutige Staat Z. ist sechsmal so groß wie unsere Bundesrepublik. Um klar zu sehen, wie gründlich das einstige heilige Meßopfer vom sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzil zerstört wurde, genügt es, eine kurze Beschreibung dieser "Messe auf zairesisch" vor Augen zuführen.
"Beim Eintritt in die Kirche begrüßen sich die Gläubigen. Vor der Messe tritt der Herold auf, gibt ein Zeichen mit seiner Glocke und bittet um Aufmerksamkeit. Er stellt den zelebrierenden Priester vor und kündet den Beginn der Feier an. Zum Rhythmus des Eingangsliedes tanzende ziehen Altardiener, Lektoren und der Priester in die Kirche ein. Jeder trägt das Symbol seines Dienstes: Epistelbuch, Weihwasser, Rauchfaß, Lanzen.Wie die Römer einem Würdenträger Lichter voraustrugen, so läßt man in Zaire Lanzen, Hacke oder Messer vor ihm hertragen. Der Priester halt als Zeichen seiner Mittlerschaft den Hirtenstab oder ein Messer in den Händen. Seine Kopfbedeckung ist der Ehrenhut des Häuptlings, der im Leben des Dorfes den Mittler spielt. (...)
... Nach dem Gebet über die Gaben singt der Priester die feierliche Präfation, die Melodie stammt von einem Kriegslied "Mondunga". (...) Nicht zu vergleichen ist die Begeisterung" mit der gesungen und getanzt wird. (...)
Auf ihre afrikanische Art verwirklichen die Zairesen zwei Leitmotive jeder liturgischen Erneuerung Messe ist Sache aller. (Anmerkung des Verfasser: Die eigentliche Priesterweihe ist also gemäß "jeder liturgischen Erneuerung" nicht mehr die Hauptsache, sondern der allgemeine Tanz!)
(. .) als besonders wohltuend empfindet jeder: Es darf gelacht werden. (...) Sicherlich wird die heutige Gestalt (der Messe) sich in vielen Einzelheiten noch ändern. Doch der Weg in die Zukunft ist gewiesen".
In dieser Weise beschreibt der Steyler Missionar G. Lesch die Messe auf zairesisch. In keiner Weise geht aus der Beschreibung hervor, daß die Führung der römisch-katholischen Kirche in Rom, besonders Paul VI., mit dieser zairesischen "Messe" nicht einverstanden sein könnte. - Vielleicht ist Kardinal Döpfner jetzt auch aus diesem Grunde für drei Wochen nach Afrika gereiste um von der zairesischen Messe etwas zu lernen. Vielleicht wird in München die Messe bald auf oberbayerisch in Lederhosen vorgeführt.
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