DEIN WILLE GESCHEHE!
von Alois Schnitzer sen.
IV.
7. Du sollst nicht stehlen. Mit diesem Gebot wird der Mensch aufgefordert, Profit und Habgier zu über winden. Er soll die materielle Gier in sich umwandeln in ein rücksichtsvolles, gottgewolltes Verhalten zum Nächsten. Die Gier, den eigenen Profit und Besitz zu mehren, veranlaßt leider nur zu viele Menschen, den anderen zu überlisten. So muß man auch zum Diebstahl dazuzählen, wenn man in Notzeiten die vorhandenen Güter ungerecht verteilt, wenn man überhöhte Preise und Gehälter fordert, wenn man schlechte Ware liefert, wenn man die Arbeitszeit, für die man bezahlt wird, nicht voll mit seiner Arbeitskraft ausfüllt. Solche stehlen dem nächsten sein Eigentum. Wer so handelt, versündigt sich gegen das 7. Gebot.
Wir haben die Erfahrung machen müssen, daß arbeitsscheue, neidische Menschen die ersten waren, die sich zum Übergriff auf fremdes Eigentum verleiten ließen. Wer deshalb Menschen zu Neid und Unzufriedenheit auffordert, wird zum Helfer der Diebe und Plünderer. Es wird einem heute Angst, wenn man in die öffentliche Meinung hineinhorcht, wer sich da alles unter der Maske der Liebe zum Propagandisten von Neid und Unzufriedenheit macht. Darüber hinaus gibt es zu viele Menschen, die ihren Besitz nicht verwalten können. Vielen zerrinnt der Wochenlohn in der eigenen Hand wie Wasser. Diese Leute haben denn: vor dem neuen Gehaltstermin kein Geld mehr, während andere mit dem gleichen Lohn sich noch etwas zurücklegen können. Es muß eben Leute geben, die Besitz verwalten können. Sie sollen drüber jedoch nicht mit Geiz herrschen, sondern durch ihr Verwaltungstalent Betriebe und Gemeinschaften leiten und sich dafür abmühen, daß das Volk Arbeit und Brot findet. Ohne Besitz kann der Mensch leben, jedoch wehe, wenn er ohne ehrlichen Verdienst leben soll. Nur zu leicht kommt es dann zu Gewalttaten.
Die Liebe zum Nächsten fordert somit vom Reichen, daß er für behandelt. An Verpflichtung Arbeit und Brot sorgt, daß er seine Untergebenen gerecht dererseits ist der Untergebene aufgefordert, sich seiner bewußt zu sein. Es ist nur zu leicht, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, dem Nächsten alle Schuld aufzubürden. Jeder soll dankbar sein, daß es den Nächsten mit seinen Fähigkeiten gibt. Wer den anderen wirklich liebt, will ihn auch vor wirtschaftlichem Schaden bewahren. Es ist nur zu leicht, die Massen zum Klassenkampf aufzufordern, viel schwieriger ist es, Gerechtigkeit zu praktizieren!
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben. Fehlerfrei sind wir alle nicht. Wenn nun jemand unsere Schwächen und Fehler grundlos weitererzählt, zeigt er, daß er unser Ansehen schädigen will. Diese Lieblosigkeit artet aus in Haß, wenn man uns entweder Fehler einfach andichtet oder uns bewußt in die Irre gehen läßt oder die Unwahrheit sagt. Wie man heute von seiten der "Führung" der katholischen Kirche das Volk zu täuschen versucht, wird einmal zu den größten Untaten gezählt werden. Die Art, wie man Glaubenagrundsätze auflöst, schreit zum Himmel. Man inszeniert eine Scheinmesse - die wahre hat man abgeschafft -, um das Volk zu täuschen. Man kann ihm ja schlecht sagen, daß man es der ewigen Güter berauben will. Nur wer fest im Glauben steht, sieht, daß Christus nicht mehr im Tabernakel wohnte daß das Allerheiligste nicht mehr Mittelpunkt der Kirche und Gegenstand der Verehrung und Anbetung ist. Die Ehrfurcht vor Ihm fehlt. Mit der Einführung einer sogenannten "neuen Meßordnung" täuscht man das Volk über die grundsätzlichen Veränderungen hinweg. Aus dem Opfer hat man eine Mahlfeier gemacht. Nach der "Wandlung" ruft man dem Volke noch höhnisch zu: "Geheimnis des Glaubens!" - Ein schönes Geheimnis, wenn man Brot verflucht!! - Das Volk soll noch an den Opfercharakter erinnert werden, darum läßt man es antworten: 'Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.' Mit dem scheinbaren Hinweis auf den Opfercharakter der Messe lenkt man das Volk von der Scheinwandlung ab. Das ist ein ganz raffinierter Schritt zur Zerstörung des Glaubens und der Gnadenquellen. Das konnte nur kommen, weil Paul VI. es so wollte und deshalb Theologen, die an die Verwandlung von Brot und Wein nicht glauben, zur Neugestaltung der "Messe" in Text und Inhalt berufen hat. Damit hat er die Tür geöffnet, um den bösen Geist einzulassen, der das wahre Geheimnis unseres Glaubens radikal verneint.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.
1969 sprach auf einer Tagung der sogenannten Kath. Akademie in München der holländische "Kardinal" Alfrink zum Thema: Einheit in der Vielheit der Kirche. Er setzte sich für die Dezentralisierung des Petrusamtes ein. U.a. sagte er wörtlich: ''Man kann sich fragen, ob in der heutigen Lage der Schwerpunkt der Ausübung der Autorität nicht mehr, als es bis jetzt der Fall war, von Rom nach den lokalen Kirchen verlegt werden sollte." Der Vorsitzende der "Deutschen Bischofskonferenz", "Kardinal" Döpfner, nannte in seinem Dankeswort die Darlegungen Alfrinks als verhalten.
Mit diesen Äußerungen wird doch die Zerreißung der bisherigen Einheit unserer röm. kath. Kirche angestrebt. Mit dem satanisch raffinierten Satz, hat man diese Auflösung den Gläubigen schmackhaft gemacht, daß die Gläubigen die Verschiedenheit der Einheit als eine Bereicherung erfahren könnten. Als ob bei einer Aufteilung des Petrusamtes auf 2500 "Bischöfe" überhaupt noch von einer Einheit gesprochen werden kann: Daß dies nie eine Einheit ist, können wir an den tausend Sekten, die sich in Glaubensfragen direkt widersprechen, feststellen. Mit dem Begehren dieser "Bischöfe" nach mehr Selbständigkeit wird eben die Befolgung der Gebote, "Du sollst nicht begehren ..." nicht eingehalten. Mit der Nichteinhaltung dieser Gebote durch "Kardinäle" und "Bischöfe" wurde das schlechteste Beispiel gegeben. Diese abgefallenen Kardinäle, Bischöfe und Priester, die so die Zersplitterung der Einheit unserer kath. Kirche vorantreiben, haben das Recht verwirkt, für diese Kirche noch zu sprechen. Nun ist eingetroffen, was vor Jahrzehnten vorausgesagt wurde: "Viele Bischöfe und Priester gehen den Weg des Verderbens und viele Seelen mit ihnen.''
Wer heute die Entwicklung in unserer kath. Kirche aufmerksam verfolgt, begreift, warum heute eine große Zahl von Katholiken so wenig Interesse am Glauben an den Tag legt weil schon "Bischöfe" und "Priester" als Abbruchmonteure an den Grundfesten des katholischen Glaubens aktiv mitarbeiten.
Verstehen wir nun, warum im Volk niemand mehr gehorchen und jeder nur begehren und befehlen will, daß heute im Eh~leben, im Wirtschaftsleben, in der Politik das Begehren über die Ein- und (oder) Unterordnung erhoben wird, daß die Jugend mit Protesten, Aufmärschen und Gewalttaten ihr Begehren kundtut.
Abschließende Betrachtung: Mit den zehn Geboten hat unser Herr Gott uns Menschen klare und einsichtige Anweisung,en gegeben. So wie der Gürtel die Kleidung festhält, so sollen die Forderungen der Gottes und Nächstenliebe das ganze Streben des Menschen in die rechte Ordnung bringen. Nur wer die Aufgaben, die Gott uns stellt, erfüllt, liebt Gott und seinen Nächsten. Je mehr Menschen den Willen Gottes erfüllen, desto friedlicher wird unser aller Leben. Wenn ein Mensch bei seinem Streben nach der Erfüllung der Gebote merkt, daß er immer noch Fehler macht, dann ist er noch auf dem rechten Weg, weil er Gottes Willen anerkennt, auch dann noch, wenn er im Leben noch recht oft den gleichen Fehler begeht. Wir alle machen Fehler; darum sollten wir öfters bitten: Herr Gott, laß mich Deinen Willen erkennen, und schenk mir Kraft ihn auch zu erfüllen.
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