PRO OMNIBUS oder PRO MULTIS
von
Eduard Wilimsky
Nachdem heute fast alle "führenden" Theologen, so z.B. Herr Schmaus,
behaupten bei der Wandlung des Weines müsse es zu "recht" für "alle"
heißen, so muß nachgeforscht werden, wie die hl. Kirche die
Wandlungsworte immer verstanden hat. Die kath. Kirche ist ja nicht nur
die lateinische Kirche, zu ihr gehören auch viele unierte Ostkirchen,
die nichTpetrinischer Herkunft sind, jedoch voll apostolisch sind.
Andreas, Jakobus, Thomas und wie sie alle heißen, die Apostel des Herrn
haben Kirchen gegründet.
Im Verlag St. Andreas, 4791 ALTENBEKEN erscheint ein Heftchen für den
byz.-slav. Ritus: "Göttliche Liturgie unseres hl. Vaters Johannes
Chrysostomus". Ihn verwendet die mit Rom unierte, wie auch die mit Rom
im Schisma lebende Kirche. Nachdem es heißt, die unierte Kirche habe
denselben Glauben wie die lateinische, habe ich nachgesehen, welche
Worte sie gebraucht haben, um den Wein in Christi Blut zu verwandeln.
Da heißt es auf Seite 30 wortwörtlich: "... trinket alle daraus, DAS IST MEIN BLUT
des neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur
Vergebung der Sünden!" Da auch die Nichtunierten, wie schon erwähnt,
die gleiche Liturgie feiern, wissen wir, daß es auch nichtpetrinische
Tradition ist, pro "multis" und nicht pro "omnibus" zu verwenden.
Die WORTE, die die RÖMISCHE Kirche bisher bei der Wandlung verwendet
hat, gebrauchen also auch die anderen Kirchen, die apostolischen
Ursprungs sind! Woher sollte sonst ein Johannes Chrysostomus "seine
Wandlungsworte" herhaben - oder hat er sie "erfunden"? Er hat es von
seinen Glaubensvätern übernommen, die von den Aposteln des Herrn beim
Letzten Abendmahl selbst die Worte aus Jesu Mund vernommen haben:
"...pro vobis et pro multis..." Haben die Apostel die Worte des Herrn
falsch übermittelt, dann hat die Kirche jahrhundertelang die Liturgie
falsch gefeiert!
Aber dem ist nicht so, wie die modernistischen Grübler behaupten. In
den Texten des Tridentiner Konzils und besonders im Katechismus Romanus
des hl.Papstes Pis V. (neu herausgegeben beim Petrusverlag, 5242
Kirchen, Sieg) heißt es auf Seite 170, No. 24 unter anderem: "... wenn
er beifügte für "viele", so wollte er darunter die Auserwählten aus den
Juden und Heiden verstanden wissen. Es ist also mit Recht geschehen,
daß nicht gesagt wurde für "alle", da hier bloß von den Früchten des
Leidens die Rede war, welches doch nur den Auserwählten die Frucht des
Heiles gebracht hat.
Dank sei Gott, daß wir zwei Zeugnisse haben, daß die Kirche es immer so
gebraucht hat, wie der Herr es gewünscht und eingesetzt hat: ".. pro
vobis et pro multis..." Die Schreihälse, die das für "alle"
propagieren, sind als FÄLSCHER entlarvt!
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