BRIEF AN EINEN "BISCHOF"
Hw. H. Bischof Dr. (...)
Grüß Gott! Vor mir liegt Ihr briefl. Verbot, in Ihrer Diözese die Hl. Messe zu feiern und zu predigen - falls die Hl. Messe in der altehrw. trid. Form gefeiert wird!
Schon Card. Alfr. Ottaviani hat bald nach dem Erscheinen des NOM gesagt: "Es ist offenbar, daß der NOM die Lehre von Trient nicht mehr vertreten will! Ich aber habe mein Priestertum auf die Lehre von Trient auf mich genommen, nicht aber auf die modernistische, nachkonziliare Kirche."
Ich verabscheue den Modernismus, wie ihn EB Lefebvre ablehnt und Papst Pius X. der Hl., der ihn das Sammelbecken aller Häresien genannt hat. Er hat uns Priester zum Antimodernisteneid verpflichtet. Auch Sie haben diesen Eid geleistet - und nun wollen Sie mich zum Gegenteil verpflichten? Wenn Sie mein Buch "Christus in Dachau" gelesen - 20 Jahre ist es schon da und jetzt in 10. Auflage - dann haben Sie eine Ahnung, was ich um des Hl. Glaubens Willen geopfert und gelitten habe - aber: für den unverfälschten Glauben (Kirche, Messe, Priestertum, ...)!!! 6 l/2 Jahre in 3 Kerkern und 3 Kazetts! Für den Modernismus möchte ich keine Stunde sitzen - wohl aber gegen ihn. (...)
Die Irrlehrer - ja, die sonnen sich in der Narrenfreiheit des Modernismus (Küng, Haag, Rahner, ... und Cie.)! Sie erleben kein Verbot - wohl aber Lefebvre, ... und der kleine P. Lenz.
So habe ich meine Liebe und Treue zum Hl. Glauben, zu Papst und Kirche bewiesen, wie wohl wenige es getan!
Aber für die Zerstörung der Kirche, der Messe, des Glaubens, .... habe ich absolut nichts übrig. Daß man ferner heute Millionen Katholiken verunsichert und Hunderttausende Priestergewissen vergewaltigt, darüber wird einst die Geschichte das Urteil sprechen und letzten Endes das Urteil des ewigen Richters.
In der Liebe zu Christus und Maria mit besten Segenswünschen grüßt schmerzlich bewegt
Ihr P. Johannes Lenz, Wien
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