KIRCHENMUSIKALISCHE ERLASSE IN DEUTSCHER ÜBERSETZUNG
von H.H. Walter W.E. Dettmann
(zu: "Die liturgische Rebellion gegen Papst Pius XII.")
Unter obigem Titel wurde im Liturgischen Jahrbuch 1957 ein Buch besprochen, das im Pustet-Verlag Regensburg 1956 herauskam: "Kirchenmusikalische Gesetzgebung. Die Erlasse Pius 'X., Pius 'XI. und Pius 'XII. über Liturgie und Kirchenmusik" (19 Seiten). In der Besprechung dieses Buches heißt es: "Die in fünfter Auflage erscheinende Sammlung enthält in deutscher Übersetzung die wichtigsten Äußerungen der letzten Päpste oder römischer Stellen zur Kirchenmusik (das Motu proprio Pius 'X. von 1903, die Apostolische Konstitution Pius 'XI. Divini cultus von 1928, Auszüge aus dem Rundschreiben Pius 'XII. Mediator Dei von 1947, eine Anweisung der Studienkongregation von 1949, einen Brief des Prostaatssekretärs Montini von 1953 und die Enzyklika Musicae sacrae disciplina von 1955) ... " (Liturgisches Jahrbuch 1957, S. 241). Hierzu muß man fragen: Was hat in dieser abgerundeten Dokumentensammlung der Papste über Kirchenmusik ein privater Brief des Prostaatssekretärs Montini von 1953 zu suchen? Wie kann ein Prostaastssekretär auf einer halben Seite etwas ergänzen, was drei Päpste und die Studienkongregation auf fast 80 Seiten gesagt haben? Im Fach der Kirchenmusik war der Prostaatssekretär gar nicht zuständig.
Offensichtlich geht es hier nicht bloß um den Brief sondern um die Person Montinis. Diese sollte in den Vordergrund gerückt werden. Es ist so wie mit dem Mailänder Hirtenbrief Montinis aus dem Jahre 1958, der im selben Jahre in deutscher Übersetzung im Liturgischen Jahrbuch in Trier erschien; fünf Jahre später wurde der gleiche Hirtenbrief Montinis in Trier nochmals als Sonderdruck herausgegeben, als der Mailänder Erzbischof Montini zum Papst gewählt worden war. - Das Liturgische Institut in Trier als Zentrum der Meßzerstörung in Deutschland hätte keinen besseren Beweis dafür liefern können, daß Montini die gesamte liturgische Verschwörung gegen Papst Pius XII. von Anfang bis zum Ende kannte und mitgemacht hatte. - Der Hirtenbrief Montinis aus dem Jahre 1958 wurde in Deutschland in dem Zeitpunkt veröffentlicht, als die Liturgiekonstitution des sog. Zweiten Vatikanischen Konzils ihren letzten Schliff bekam. Die Anführer der liturgischen Bewegung in Deutschland und in Europa hatten schon seit vielen Jahren ihre ganze Hoffnung auf Montini gesetzt. Dieser verhielt sich zu Papst Pius XII. ähnlich wie einst im Alten Bunde Absalom zu seinem königlichen Vater David. So wie Absalom "die Herzen der Männer Israels" seinem Vater David abspenstig machte, so tat es Montini gegenüber Papst Pius XII., als dieser noch lebte. - Aber ähnlich wie Absalom ein unrühmliches Ende fand, wird auch Montini keinen Ruhm mit ins Grab nehmen; denn er hat sich nicht nur gegen Papst Pius XII. verschworen sondern gegen unseren Herrn Jesus Christus selbst, weil er das heilige Meßopfer zweideutig gemacht und zerstört hat.
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