ZUM HEILIGEN WEIHNACHTSFEST
von H.H. Pfr. Josef Leutenegger
Liebe Leser und Leserinnen der "Einsicht"!
Weihnachtsglocken klingen wieder über die winterliche Landschaft und tragen die Engelsbotschaft vom Frieden auf Erden in alle Lande. Daß es so wäre überall! Heiliger Friede! Friede unter den Völkern, Friede in der Kirche, Friede in den Familien, Friede in allen Herzen!
Aber was sehen wir? Überall Unfrieden, Haß und Streit, blutige Rassenkämpfe, Mord und Totschlag, Terrorismus, Entführungen, Erpressungen, entzweite Ehen und Familien, Demonstrationen, Riesenstreiks, Kriegsrüstungen auf Hochtouren, Anarchie selbst in der Kirche, der Stiftung des Friedensfürsten. Auch die Natur tobt oft in wildem Aufruhr. Man denkt oft an die Prophezeiung Jesu vom Ende der Tage (Luk. 21,25 ff) Und Tausende fragen: Wie soll das alles enden? Wann wird endlich Friede sein auf Erden? Die Antwort gibt uns das Kindlein in der Krippe durch die Engel der hl. Nacht: "Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind" (Luk.2,14). "Der wahre Friede ist allerwegen in Gott". (Bruder Klaus) Der wahre Friede liegt in der Harmonie mit Gott, in der Erfüllung seines heiligsten Willens.
Überall begegnen wir heute der Gottesferne, dem Abfall von Gott. "Die Gottlosen aber haben keinen Frieden" (Is.48,22). Seit Jahrzehnten wurde dieser Abfall von Gott, von Christus und dem Christentum systematisch getätigt an den Universitäten und öffentlichen Lehranstalten und besonders in den Massenmedien. Nirgends ein Wort mehr von Gott, vom Christentum, von echter Religiosität, von den göttlichen Geboten und Sittengesetzen, außer höchstens spottweise. Jetzt reifen die Früchte in der allgemeinen Anarchie, im Kampf bald aller gegen alle und schließlich im Untergang ganzer Nationen, wie das die Gottesmutter in Fatima vor 60 Jahren voraussagte.
Die Rettung geht vom Christkind in der Krippe aus. Im Glauben an es, in der willigen Annahme seiner Lehren, seiner Gnade. "Nur ein erneuerter Glaube an Gott kann die Welt vom Untergang retten", sagte vor Jahren der verstorbene Atomphysiker Wernherr von Braun. In einem Interview meinte die heutige Spanische Königin Sophie u.a.: "Ich glaube, daß die Welt die Orientierung verloren hat und daß der Grund im Materialismus und im Verlust der Religion liegt. Viele Probleme der Zeit ließen sich lösen, wenn die Menschen zu Gott zurückkehren würden." So ist es! In der Annahme der Weihnachtsbotschaft, im demütigen Glauben an Gott, an Jesus Christus, den Friedensbringer, in der Unterwerfung unter seinen heiligsten Willen, liegt der wahre Völker- und Familienfrieden, der wahre Herzensfriede und die wahre Weihnachtsfreude.
"O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit!" Wer möchte sie nicht? Sie liegt beim Kindlein in der Krippe!
Diese wünscht Euch allen
Euer Pfarrer Josef Leutenegger
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