"ALLES WIRD IN ERFÜLLUNG GEHEN"
von H.H. Walter W.E. Dettmann
Am Sonntag Quinquagesima, dem Sonntag vor dem Aschermittwoch heißt es im Evangelium: "Jesus nahm die Zwölf mit sich und sprach zu ihnen: 'Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem; dort wird alles in Erfüllung gehen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben. Er wird den Heiden ausgeliefert, verspottet und gegeißelt und angespien werden, und nachdem sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen".
Mit dem Wort, daß "alles" in Erfüllung gehen werde, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben hatten, meinte der Heiland bei jener Gelegenheit nur das, was sich auf sein Leiden und die Auferstehung bezog. In Wirklichkeit blieb von den Prophezeiungen noch etwas übrig, nämlich sein verdienter Triumph über alle Feinde im Weltgericht, wie es z.B. im Ps. 109 heißt: "Es sprach der Herr zu meinem Herrn: 'Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache"'. Dieser letzte Rest der Prophezeiungen über den Heiland steht kurz vor seiner endgültigen Erfüllung.
Denn das, was heute in allen fünf Erdteilen geschieht, hat sich noch niemals abgespielt: Tag für Tag und Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr erfüllt sich buchstäblich unaufhaltsam und immer mehr das, was im 20. Kapitel der Apokalypse des Apostels Johannes geschrieben steht: "Wenn die tausend Jahre (nämlich die 1000 Jahre der Herrschaft Christi und der Heiligen) voll sind, wird Satan aus seinem Kerker losgelassen; er kommt heraus und wird die Völker an den vier Enden der Erde verführen, der Gog und Magog, und er wird sie zum Kampfe sammeln; ihre Zahl ist wie der Sand am Meer. Sie kommen daher über die ganze Breite der Erde und umzingeln das Lager der Heiligen, die geliebte Stadt. Und Feuer fällt von Gott vom Himmel herab und verzehrt sie, und der Teufel, der sie verführte, wurde in den See von Feuer und Schwefel geworfen, wo schon das Tier und der falsche Prophet Tag und Nacht in alle Ewigkeit gequält werden. Und ich sah einen großen weißen Thron ... und vor dem Anblick dessen, der darauf saß, flohen Erde und Himmel, und ich sah die Toten vor dem Thron, Große und Kleine, und die Bücher wurden geöffnet ..."
Das, was der Apostel Johannes hier im 20. Kapitel der Geheimen Offenbarung beschreibt, ist zu einem Teil schon da und zum anderen Teil kann es nicht mehr weit entfernt sein. Denn ein größerer Abfall von Gott als der des östlichen Kommunismus und der westlichen Freimaurerei und des sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzils kann gar nicht mehr stattfinden. Der größte Glaubensabfall der Menschheitsgeschichte ist da; er ist nur noch nicht an allen Orten zur vollen Entwicklung auagereift, was aber nicht mehr lange auf sich warten läßt. Der östliche Kommunismus, die westliche Freimaurerei und das sog. Zweite Vatikanische Konzil mit seiner Nachgeburt arbeiten heute sichtbar und unsichtbar Hand in Hand zusammen gegen den bisherigen römisch-katholischen Glauben. Die neue sogenannte Messe Pauls VI. und der deutschen Bischöfe hat sich überraschend schnell als geeignet erwiesen, um bei vielen Fastnachtveranstaltungen als "Narrenmesse", wie sie schon offiziell heißt, zu dienen. Wenn die Messe des sog. Zweiten Vatikanischen Konzils nicht tatsächlich etwas Widersinniges an sich hätte, könnte man sie gar nicht als "Narrenmesse" mißbrauchen. Es gab früher viele Geistliche, die die tridentinische Messe zerstreut, nachlässig und sicher nicht vorbildlich feierten. Aber eine "Narrenmesse" ist niemals daraus geworden.
Dem tridentinischen hl. Meßopfer und dem Heiland im Tabernakel ist heute der Kampf angesagt und der Untergang geschworen worden, ähnlich wie der Drache im 12. Kapitel der Geheimen Offenbarung das Kind der mit der Sonne bekleideten Frau hatte verschlingen wollen. Paul VI. und die Konzilsbischöfe haben den unentschuldbaren Fehler begangen, vor der ungläubigen Welt zu sagen, der Glaube an den Heiland im hl. Altarasakrament könne heute nicht mehr in der bisherigen Sprache und Form verkündet werden, die Dogmen seien veraltet. Das Ergebnis eines solchen Konzilstheaters konnte kein anderes sein als unsere heutige Narrenmesse, wobei sogar an einem Ort die Predigt mit dem lauten Narrengruß "Schnarragagges!" beendet wurde.
Der östliche Kommunismus, die westliche Freimaurerei und die neue Narrenmesse sind die Gipfel dessen, was der losgelassene Satan sich wünschen kann. Diese drei Dinge müssen sich nur noch einige wenige Jahre lang richtig miteinander vermischen, bis "das Lager der Heiligen ganz umzingelt" ist. Dann ist der Augenblick da, in dem das Feuer vom Himmel fallen wird. Man kann ja schon deutlich beobachten, wie es hergerichtet wird. Es wird ein doppeltes Feuer geben, eines von Menschenhand und ein Feuer, das von Gott geschickt wird.
Eines Tages wird der Heiland danach zu den Aposteln wieder sagen: "Seht, wir gehen nach Jerusalem, und dort wird sich wirklich alles erfüllen, was über den Menschensohn geschrieben steht", und er wird hinzufügen: "Ihr werdet auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten; ihr werdet jene eurer Landsleute richten, die mich Heiden auageliefert und mich verspottet und angespien haben".
Der Heiland sagte wiederholt: "Wer Ohren hat zu hören, der höre!", und wir fügen hinzu: Wer außer der Narrenmesse des sogenannten Zweiten Vatikanischen Konzils kein heiliges Meßopfer mehr hat, der bete täglich umso andächtiger den Rosenkranz, solange es noch nicht spät ist. Denn alles wird ausnahmslos in Erfüllung gehen.
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