DER VERLUST DER AUTORITÄT
von Reinhard Lauth
Zu den zentralen Aufgaben der Kirche gehört die Lehre, die Verkündigung der Wahrheiten, die uns durch Gott geoffenbart worden sind. Jesu Auftrag nach der Auferstehung an die Apostel lautet: "Unterrichtet alle Völker ... und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe". (Matth. 28,19-20) Durch diesen Lehrauftrag ist die Kirche zur Trägerin der Wahrheit geworden: in ihr tritt uns die Wahrheit objektiviert entgegen, als mögliches Richtmaß in allen Fällen subjektiver Verirrung.
Das betrifft zunächst jenen Teil der Wahrheit, den wir schon allein mit unserer Vernunft erkennen können. (Luc. 12,57; Rom. 1,18-23) So sagt uns schon das Gewissen, was gut und böse, was recht und unrecht ist. Aber die Vernunft spricht nicht in uns, ohne daß wir selbst etwas tun, nämlich auf sie achten und ohne Einmischung unserer Willkür rein vernehmen, was sie sagt. Der Mensch als sündenfälliges Wesen aber ist nur zu geneigt, die Stimme der Vernunft in sich zu verfälschen und unmerklich oder schließlich sogar vollbewußt ihrem Ausspruch zu unterstellen, was er selber wünscht. Durch die Offenbarung hat Gott das Sittengesetz noch einmal objektiv vor uns hingestellt und zwar, indem er es uns durch die Kirche lehren und gebieten läßt. Hierbei ist die Kirche als Lehrerin nicht mit demjenigen, an den die Lehre ergeht, identisch. Seine Wünsche können auf das, was sie sagt, keinen Einfluß haben. Israel ist ohne alle einschränkenden Bedingungen zu dem aufgerufen, was es tun soll.
Die Kirche stellt uns aber auch objektiv jenen Teil der Wahrheit vor, den wir nicht bloß aus unserer Vernunft zu erkennen vermögen, d.i alles das, was wir allein durch die Offenbarung Gottes wissen. Es ist offensichtlich, daß wir für diese Offenbarung in ganz besonderer Weise auf die zuverlässige Überlieferung durch die Kirche angewiesen sind. Denn da wir es durch bloße Vernunft nicht wissen können, so bedürfen wir der historischen Beglaubigung. Jesu Gebot "lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe" bezieht sich sicher auch darauf. Der hl. Paulus mahnt die Kirche: "Bewahret das Überlieferte" (2. Thess. 2,15). Der zweite Brief an Timotheus als Bischof ist durchtränkt von dieser Ermahnung. "Vertraue es zuverlässigen Menschen an, die fähig sind, wieder andere zu lehren" (2,2); "bleibe bei dem, was Du gelernt hast und Dir anvertraut worden ist" (3,14); "bewahre das wertvolle anvertraute Lehrgut mit Hilfe des Heiligen Geistes". (1,14)
Und der hl. Johannes sagt: "Was ihr von Anfang gehört habt, soll in euch so bleiben. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch so bleibt, dann bleibt auch ihr im Sohne und im Vater" (1. Jo. 2,24). Es ist ja klar, daß wir von dem, was Gott uns durch die Offenbarung zu erkennen gegeben hat, abgeschnitten würden, wenn wir davon keine zuverlässige Überlieferung mehr bewahrten. Wir sind also hierin auf die Treue der Kirche angewiesen.
Die Kirche ist nicht durch Eigenmacht Autorität, sondern nur dadurch, daß sie dazu beauftragt ist, die Autorität Gottes zu verkündigen. Es ist die Autorität der göttlichen Wahrheit, die uns durch sie entgegentritt. Die Kirche ist nur durch Gott bevollmächtigt, una diese Wahrheit objektiv vorzustellen. Allerdings ist sie damit zugleich auch auf eine Weise, die Furcht erwecken kann, an ihren Auftrag und die mit ihm gegebene Verpflichtung gebunden. Es hängt von ihr ab, daß die Offenbarungswahrheit an die Menschen gelangt. Nur wenn die "Pforten der Unterwelt" sie nicht überwältigen" (Matth.16,18), kann dies gelingen.
Mit der vom II. Vatikanischen Konzil aufgebrochenen Bewegung aber hat die kirchliche Autorität einen derartigen Stoß erlitten, daß wir - menschlichen gesprochen - nicht wissen, ob sie sich von diesem erholen wird. Die Reform'kirche' hat die Überlieferung nicht getreulich bewahrt; sie hat sogar die durch die natürliche Vernunft uns einsichtigen Wahrheiten zu verneinen begonnen. Diese 'Kirche" hat ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt. Sie hat die Worte des Testamentes Christi verfälscht und "ausgeklügelte satanische Verdrehungen" an ihre Stelle gesetzt (Trident. sess. XIII, Decretum de ss. Eucharistia, Cap. I), indem sie die offensichtliche wahre Bedeutung der Worte der Hl. Schrift, insbesondere der hl. Wandlung, verworfen hat - im Widerspruch zu dem Verständnis dieser Worte durch die hl. Väter. Eine Kirche, die sich anmaßt, dem Herrn das Wort im Munde herumzudrehen, hat ineins damit die Tür für jegliche Art von Verdrehung und Verfälschung der Offenbarung geöffnet, und sie muß sich selbst von einem Luther beschämen lassen, der gegen Zwinglis analoge Verdrehungskünste unnachgiebig blieb und den bekannten Ausspruch tat: "Das Wort sie sollen lassen stah'n und kein'n Dank dazu haben". Jedesmal, wenn diese 'Kirche' bei den Wandlungsworten sagt: "nahm er den Kelch, dankte und sprach", legt sie ihrem Herrn eine Lüge in den Mund. Und mittels dieses Lügenwortes soll das Wunder der Wandlung erfolgen!!!
Aber nicht nur das. Diese 'Kirche' betreibt in einem Ausmaß offene und schweigende (nämlich durch beharrliches Verschweigen wichtiger Heilswahrheiten) Häresie, angesichts dessen sie sich nicht mehr mit der Versicherung entschuldigen kann, es seien dies Ausnahmefälle. Nein! Es ist bereite die Regel. Ich empfehle als eine kleine Probe nur, sich einmal jeden Morgen von 6,55 - 7 Uhr die katholische Morgenbetrachtung im österreichischen Rundfunk anzuhören. Und in solchen Sendungen zeigt man noch seine bessere Seite! Was im Verborgenen erläutert wird, muß man auch im Verborgenen hören.
Eine 'Kirche', die bei dem Heiligsten, das sie den Menschen zu vermitteln vermag, bei dem hl. Opfer Christi, Jazz und Firlefanz zuläßt (Jazz und Jux unter dem Kreuze, während der Heiland stirbt!), bekundet damit ihre vollständige Verrohung. Gott weiß wieviele Folianten angefüllt werden müßten, um all die Profanationen und Blasphemien aufzuzeichnen, die seit Beginn der Reform sich in den Kirchenräumen abgespielt haben. Auch das sind keine bedauerlichen Ausnahmefälle mehr von der Regel, sondern mit bischöflicher Gutheißung instituierte Vorkommnisse.
Die Religion ist etwas, das dem Menschen in seinen dunkelsten Stunden Halt geben muß; ihr unerschütterlicher Wahrheitsanspruch muß es ihm ermöglichen, jene furchtbar schweren Entscheidungen zu vollziehen, durch die er sich auf dem christlichen Lebenswege erhält. Kann eine 'Kirche', die das Wort Gottes verdreht und verfälscht, die ihre Lehre nach dem Wind des Zeitgeistes dreht und das hl. Opfer Christi zur Sühne der menschlichen Vergehen und Verbrechen als eine Juxfeier begeht, in solchen Situationen einem Menschen noch Halt sein und etwas Vertrauenswürdiges geben? Er wird sich sagen: "Die Gebote Gottes lassen sich interpretieren", "die Wahrheit von heute wird der Irrtum von morgen sein" und "die Erlösung ist nicht ernst zu nehmen". Entscheidet er sich dennoch zum Rechten und bleibt er der Religion treu, so geschieht es nicht mit Hilfe dieser 'Kirche", sondern trotz ihres schlechten Beispiels.
Ja, schlimmer noch, die amtlichen Vertreter dieser 'Kirche' müssen sich von den Laien, ja von Abtrünnigen und Ungläubigen beschämen lassen. Ein Luther beschämt diese 'Kirche'!! Jeder Wissenschaftler wird ihr sagen, daß er nur mit Schamröte im Gesichte vor seinen Fachkollegen zu vertreten wagen könnte, "peri pollon" hieße "für alle". Eine Kirche, die von der Welt zuschanden gemacht wird, kann keine Autorität sein, sie ist schlimmer als der Atheismus.
Ich weiß sehr wohl, daß man sich in dieser 'Kirche' mit dem Trostpflästerchen behilft, man sei aber auch der Kirche und dem Papste treu. Welcher Kirche? Derjenigen, die sagt, was vor der Reform gelehrt wurde, oder der neuen? Und welchem Papst? Dem Apostaten Paul VI. oder all den anderen Nachfolgern Christi? Was sie sagen wollen, ist, daß sie auf Gedeih und Verderben dem eigenen Stallgeruch treu und im sich katholisch nennenden Verein zu bleiben gewillt sind; und ein Küng kann so dem hochw. Herrn Erzbischof Lefebvre vorhalten, daß er es an dieser "Treue" fehlen lasse.
Die Sachlage wäre schlimm, und sehr schlimm, wäre das Autoritätsproblem unserer Tage mit dieser Verfassung der Reformkirche' schon ausreichend beschrieben. Man könnte dann auf diejenigen Bischöfe, Priester und Gläubigen bauen, die der wahren Lehre und Praxis der Kirche treugeblieben sind. Aber auf der Gegenseite sieht es aus Gründen, die ich sogleich nennen werden, in diesem Punkte nicht besser aus.
Die katholische Kirche ist eine sichtbare Kirche, d.h. sie ist juridisch konstituiert. Wir bekennen (uns) nicht nur einen gemeinsamen Glauben, wir gehören einer Heilsanstalt an, die unter ganz bestimmten Gesetzen steht und eine ausübende Gewalt besitzt. Nachdem aber die Reform'kirche' den Glauben verneint, müssen wir die Frage stellen, wo denn diese sichtbare juridische Kirche ist.
Es genügt nicht, zu sagen, der Papst habe sich durch seine Meßfälschung selbst exkommuniziert, und entsprechend die Bischöfe und Priester, die ihm gefolgt (oder sogar vorangegangen) sind. Dies sei evident einsichtig. Nach der absoluten Seinsordnung freilich sind sie exkommuniziert und keine lebendigen Glieder mehr am Leibe Christi. Aber nach der juristischen Ordnung müssen sie erst noch ihres Amtes enthoben werden. Papa depositus et deponendus ist. Das letztere kann aber nur auf eine juridische Weise erfolgen. Dazu sind notwendig:
1. eine Anklage in juridischer Form und 2. ein juridischer Festellungsakt, daß Paul VI. nicht mehr Oberhaupt der Kirche und die Bischöfe exkommuniziert sind. 3. muß dann eine neue juridische Gewalt rechtmäßig konstituiert werden.(1)
Nichts von alledem ist bisher geschehen. Die Bischöfe, die den Glaubensabfall Pauls VI. und seiner Anhänger bemerkt haben, wären vor Gott verpflichtet gewesen, öffentliche juridische Anklage gegen ihn zu erheben. Und sie sind es nach wie vor. Sie haben es aber - und dies gilt auch für Mgr. Lefebvre - nicht getan. Das bedeutet, daß es zur Zeit keine juridische Institution gibt, die wir in ihren Akten als rechtgläubige anerkennen könnten. Die Gläubigen sind ohne Hirten!
Mgr. Lefebvre hat ausdrücklich wiederholt erklärt, daß er nicht der Führer der "Traditionalisten" sein wolle. Die Verantwortung, die er mit einer öffentlich juridisch erhobenen Anklage übernähme, ist zweifellos ungeheuerlich. Auch sind die Folgen für die Masse derjenigen zu bedenken, die als 'Gläubige' (Christi fidelis) zu bezeichnen sind. Aber es ist eben auch die Gegenseite zu bedenken. Die Menschen unterliegen fast alle, wenn sie sich nicht besonders überwachen, dem Sophismus, daß, wer nichts unternimmt, eben "nichts getan hat". Das ist aber grundfalsch. Handeln besteht nicht nur in aktivem Tun, sondern ebenso in willentlichem Verhalten in der Form des Unterlassens. Viele sagen: "Mgr. Lefebvre ist ein erfahrener Diplomat; wir müssen es ganz ihm überlassen, wann er den entscheiden den Schritt tut."
Aber wir möchten, daß sich diese auch die Folgen eines solchen Abwartens deutlich vor Augen halten. Den Gläubigen wird zugemutet, ohne juridisch bestimmte Autorität ihr christliches Leben zu führen. Die Folge ist horrend: statt daß die Gläubigen durch die Autorität gelenkt würden, müssen sie selber praktisch die Autorität tragen. Die Schafe weiden die Hirten! Die Laien sind es, die weitgehend die rechtgläubig gebliebenen Priester unterstützen. Laien und Priester sind ständig vor Fragen gestellt; die über ihre Kompetenz hinausgehen. Die Konsequenz ist ein ungewollter Protestantismus. Die einzelnen Gruppen müssen Entscheidungen fällen, zu denen sie nicht befähigt sind. Ihre Entscheidungen fällen zwangsläufig verschiedenartig aus. Man vergleiche nur den Standpunkt von Econe mit dem der Contre réforme catholique und diese wiederum mit der Una voce Gruppe Maria. Eben das sollte die Errichtung der Kirche, so wie Christus sie gewollt hat, verhindern. Das Elend einer Herde ohne Hirt war es, über das sich Jesus erbarmte.
Der hochw. Abbé de Nantes hat gerade auf diesen Umstand immer wieder hingewiesen. Er argumentiert eo: da sich bislang keine andere juristische Autorität legitim konstituiert hat, sind Paul VI. und die Bischöfe immer noch unsere legitime Autorität, der wir in allem - außer was direkt Sünde ist - zum Gehorsam verpflichtet sind. Infolgedessen schickt er die Brüder der Maison St. Joseph zu den Reformpriestern von Troyes (2) in die Beichte und erwartet von den Gläubigen, daß sie sich von den Reformbischöfen (ungültig) firmen lassen.
Zweifellos wird nach der rechtlichen Bereinigung der jetzigen kirchlichen Situation die sehr schwierige Frage der Kontinuität und.der Rechts(nach)folge zu klären sein. Ebenso wie Hitlers Reich in vielen seiner staatlichen Akte rechtegültige Gesetze, Urteile, Anordnungen usw. gegeben hat, wird auch vieles, was die jetzige Reformkirche tut, als rechtsgültig anzuerkennen sein (da keine andere legitime Autorität da ist und handelt). Aber dies jetzt schon genau zu klären, geht über das Vermögen kirchlicher Juristen, geschweige denn der einfachen Priester und Gläubigen. Die Auswirkung dieser Rechtsunsicherheit ist klar: Ungewißheit, immer mehr sich ausbildende Divergenzen - Schwächung der Überzeugung, die nur auf der Grundlage sicherer Erkenntnisse fest bleiben kann.
Je länger dieser Zustand anhält, um so mehr wird das katholische Leben de facto erlöschen. Noch können die älteren Gläubigen von ihrer früheren Erfahrung zehren; aber das wird bald ein Ende nehmen. Die Jugend kennt keine wirklich: funktionierende Autorität mehr; sie wird folglich alles allein - sola conscientia - entscheiden müssen; und das ergibt eben jenen unfreiwilligen Protestantismus, von dem ich zuvor sprach.
Dieser Tatbestand trifft eher nicht nur die Kirche. Denn sie ist ihrerseits das Zelt Gottes unter den Menschen. Der Ausfall der moralisch-religiösen Autorität der Kirche wirkt sich auf das Leben der gesamten Menschheit aus. Der moralische Fortbestand der Menschheit hängt an der Unveränderlichkeit der Wahrheit, für die die Kirche das objektive Zeugnis ist. Kann eine solche nicht mehr erkannt werten, ao müssen die schlimmsten moralischen, und daraus wieder folgend: physischen Entartungen die Folge sein
Man spricht mit Recht von einem moralischen Grundkonsens, ohne den keine Gesellschaft bestehen kann. Dieser Konsens geht durch den Sturz der katholischen Kirche für die Menschheit als objektiv verwirklicht dastehender verloren. Der Terrorismus und seine Abscheulichkeiten sind nur die Spitze des unermeßlichen Eisberges moralischer Erstarrung, der in Bildung begriffen ist. Morgen werden diese Terroristen, durch die Atomkraft technisch ermächtigt, ganze Städte und Nationen in Schach halten können, und es bleibt keine Wahl, als entweder einen Kampf mit ihnen aufzunehmen, der Ströme von Blut und unaussprechliches Leid kosten wird, oder sich einer Diktatur zu beugen, die an Grausamkeit die französische, nationalsozialistische und bolschewistische Revolution samt den beiden Weltkriegen zusammen genommen weit übertreffen wird. Denn vor was sollen Menschen zurückscheuen, deren Haß seine letzte Wurzel in der unaussprechlichen Enttäuschung hat, nirgendwo eine richtige Autorität angetroffen zu haben.
Vor diesem Hintergrund muß man die kirchliche Situation und die Unterlassungen der Bischöfe sehen. Sie tragen die Hauptverantwortung für das, was da heraufkommt. Selbst führende Publizisten, die alles andere als Christen sind, weisen heute darauf hin, daß man bestimmte Theologen in erster Linie als diejenigen namhaft machen muß, von denen die Terroristen herkommen. Corruptio optimi pessima.
Es ist deshalb nicht müßige und leichtsinnige Kritelei, wenn wir nicht billigen, daß Mgr. Lefebvre den entscheidenden Schritt zur rechtlichen Klärung der kirchlichen Situation hinauszögert. Wir möchten ihn mit diesem Wort beschwörend auf den Ernst der Lage hinweisen. Denselben Aufruf richten wir auch an diejenigen unter den Reformbischöfen, die aus Schwachheit oder mangelndem Verständnis sich von den Zerstörern in der Kirche haben mitreißen lassen. Tun Sie die notwendigen Schritte, wenn Sie dazu noch fähig sind! Selbst die Bischöfe des Konzils von Trient, die sicher keine vergleichbare Schuld hatten, haben sich nicht gescheut, zu Beginn des Konzils ihre Schuld öffentlich zu bekennen und durch ihre folgenden Beschlüsse die Kirche wieder im Geiste Christi zu erneuern. Es ist sehr, sehr spät am Tage und schon gar dunkel - aber zu spät ist es noch nicht.
Anmerkungen:
1. Man wende nicht ein, wo denn die richtende Instanz sein soll. Der Papst, der der Apostasie beschuldigt wird, kann zweifellos nicht sein eigner Richter sein. "Der Papst kann von niemandem gerichtlich verurteilt werden außer im Falle der Häresie. Das Gericht obliegt dann der Kirche, und in diesem Falle einem Konvent. der durch die Diözese von Rom zu bilden ist.
Sobald die Anklage im juristischen Sinne erhoben ist, kann sie nicht einfach liegengelassen werden. Allein das bedeutete schon ein Eingeständnis der Schuld. Also muß auch ein zur Entscheidung befugtes Gremium gebildet werden. So ist es auch bei den anderen Papstgerichten geschehen. Das Gericht benimmt dem Papst nicht sein Amt, - dies hat er selbst getan es stellt nur fest, daß er nicht (mehr) Papst ist.
2. Ich habe mich mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugen müssen, was in den Kirchen von Troyes getrieben wird!
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