Leserbriefe
(Redaktion)
München, 28. 2. 1971
[...] Für Ihr Schreiben (mit Beilagen) sage ich Ihnen herzlichen Dank.
Ich bin sehr traurig darüber, daß der Teufel nun auch da seinen Schwanz
dazwischen hat und bin zutiefat erschrocken über den Kurswechsel des
DZM. Die wahre Information über die wichtigsten Vorgänge innerhalb der
katholischen Kirche war es ja gerade, was diese Zeitschrift
herauagehoben hat aus anderen gegenreformatorischen Zeitschriften und
sie so unentbehrlich gemacht hat. Diese unbeschnittene Information ist
ja gerade das, was wir brauchen, um die Gefahren zu sehen, zu erkennen
und zu bekämpfen. Ich sage Ihnen von ganzem Herzen Vergelt's Gott
dafür, daß Sie den Mut und die Opferbereitschaft aufbringen, wieder so
eine Zeitschrift der ungeschminkten Wahrheit und schonungslosen Kritik
zu gründen! Möge Gott Ihnen seinen Segen und das Gelingen schenken. [.
. . ]
Mit herzlichem, dankbarem Gruß R. K.
Sp.,den 2.März 1971
[...] Ich begrüße Ihr nicht einfaches Vorhaben, für die rechtgläubigen
Katholiken (Priester und Laien) ein Informationsorgan für den deutschen
Sprachraum ins Leben zu rufen. Vor Realisierung Ihres wichtigen Planes
müßte m.E. aber sicher feststehen, daß zwischen dem Herausgeberteam und
den derzeitigen Mitarbeitern hinsichtlich aller Fragen von Belang
Einigkeit besteht. Denn es wäre sehr schade, wenn erst viel Müuhe und
müheam zusammengebrachte Geldaummen aufgewandt würden und im Nachhinein
ein ähnliches Fiasko oder dieselbe Enttäuschung entstünde, wie es bei
der derzeitigen Lage mit ZM der Fall ist. - [...] Wenn Ihr Vorhaben der
Verherrlichung Gottes und der Förderung der Verehrung der
allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter MARIA dient, wird es auch aen
Segen des Himmels erfahren. Den wünsche ich Ihren Bemühungen VOil
ganzem Uerzen.
A.J., Pfarrer i.R.
Antwort der Redaktion: Hochwürdiger Herr Pfarrer, wie Sie haben wir
erkannt (besonders bei der Arbeit der Gründung von "EINSICHT"), wie
wichtig die völlige EinigReit aller derjenigen ist in den wichtigsten
Punkten), die an unserer Zeitœchrift mitarbeiten. Unsere Bemühungen in
dieser Hinsicht waren nicht gering, und Sie können versichert sein,
daß wir das nach unserem Ermessen Menschenmögliche getan haben, um
eine vollständige Einigkeit in den grundsätzlichen Belangen zu erzielen
O., 2.März 1971
[...] Ich bin wirklich zu Tode erschrocken. Mehr denn je erkennen wir
das Wort unseres Herrn: Die Pforten der IIölle werden sie nicht
überwältigen. Tausendmal ja sage ich zu der neuen Zeitung von Ihnen. Im
ersten Moment dachte ich gleich, alles wäre verloren. Aber nun bin ich
froh, daß es noch treue Katholiken gibt. Herr Sch. mag im großen
Fahrwasser schwimmen; wir gehen den beschwerlichen Weg. Der Herr mag
treue Knechte, nicht solche, die seinen Feinden das Ohr schenken. [...]
Natürlich bin ich sofort Abonnent. Wenns nur unsor alter kath. Weg istl
HochaClltend Frau K. W.
W., 2.3.1971
[...] Es ist sehr begrüßenswert, daß Sie so entschlossen dem Gründer
der Zeitschrift "Das Zeichen Mariens" gegenüber, Herrn P.Sch.,
gehandelt haben. Hätte er nicht tun dürfen, daß er die angebotene
Spendensumme von 400.000 M für sein Unternehmen angenommen hat als
Judaslohn, wenn er künftig schweigt über die Mißstände in unserer
heiligen katholischen Kirche und unter den hohen geistlichen Führern.
Die Zeitschrift war uns eino Labung für unsere wunde Seele. Ich wünsche
Ihnen und Ihren geistig hochstehenden Mitarbeitern Gottes reichsten
Beistand für Ihr Unternehmen und sage Ihnen allen ein herzliches
i'Vergelts Gott", daß Sie Ihre geistigen, von Gott verliehenen Talente
für eine solch hohe Sache verwenden. Ich unterstütze Sie mit meinem Fürbittgebet und grüße Sie hochachtungsvoll M. E.
W-E., den 3.3.71
Gott zum Gruß!
[...] Ich bin über Ihre Nachricht über das "ZM" und Herrn
Sch. tief erschüttert. Ich beziehe das "ZM" seit über 2 Jahren und habe
außerdem monatlich eine kleine Sonderspende für Druckerei und Zentrum
gemacht. Es bleibt einem nichts erspart!
Machen Sie bitte sofort von der Herauagabe einer neuen Zeitschrift - im
alten Sinne!- Gebrauch. Gott stehe Ihnen bei! [...] Ich erwarte mit
Spannung die erste Nummer.
Mit freundlichen Grüßen'
Sehr geehrte Herren!
M.D.
Lörrach, 3.März 1971
Vielen Dank für Ihren Rundbrief. Es ist eine sehr
traurige Wendung, wenn DZM seinen Kurs nicht beibehalten wird. Aber ich
sehe ein, daß DZM infolge seiner sehr kritischen Haltung mehr und mehr
der Boden entzogen wird. Die Schar der Treuen schrumpft von Tag zu Tag zusammen. Die schleichende Seuche der
Indifferenz, das Verharmlosen, ergreift auch noch bisher Einsichtige.
Ich kenne in meiner Umgebung nicht einen, der treu ist und der draus auch die Konsequenzen zieht. Kein Wunder, wenn
der Pustet-Verlag also die Imitatio Christi zu Schleuderpreisen
anbieten muß.
Ich werde gerne Ihro neue Schrift abonnieren. Machen
Sie sich aber keine Hoffnung auf einen großen Leserkreis. [Hervorhebung
durch uns; wir sind uns völlig im Klaren, daß leider ganz, ganz wenige
den Mut haben, völlig ernst mit Ihrem Glauben zu machen, und daß die
allermeisten sich doch noch ein Hintertürchen offenlassen und deswegen
Augen und Ohren verschließen vor dem, was sic nicht wahrhaben wollen,
was aber jetst schon einfach zu erkennen ist. Die Red.] [...]
Mit freundlichen Grüßen Ih K
An den Freundeskreis der Una-Voce-Gruppe Maria !
Karlsruhe, 2.III.71
Leider muß ich Ihrem Schreiben entnehmen, daß sich unter den
konservativen Kräftender Kirche eine Spaltung auttut. Es wird mich
jetst sohr interessieron, wie Sie sich den Kampf in der Kirche weiter
vorstellen. Als relativ kleinem Kreis wird Ihnen die Möglichkeit
verwehrt sein, irgendwelche einschneidende Veränderungen bewirken zu
können.
Die Artikel im DZM von den von Ihnen genannten Mitarbeitern waren gut
und stellen die Wahrheit dar, soweit es dem Menschen möglich ist, sie
zu erkennen. Leider muß ich aber feststellen, daß der Ton öfter verfehlt
war bei Fr. Gerstner und H.H. Kaplan W. D. Man kann dieselbe Sache
klüger und liebenswürdiger vorbringen und hat mehr Erfolg.
Auch ist es notwendig, sich immer genau zu informieren, ehe man an die
Öffentlichkeit geht in so einschucidonden Dingen! Wird nicht gerade
durch eine so massive Hetze gogen den Papst die Sache selbst
zweidoutig! - Seien Sie vorsichtig! Auch inIhren Reihen sitzen Kräfte
(heute ist überall Zellenarbeit), auch eingeschmuggelte, die durch
Hetzen und Wühlen absichtlich schaden! Auch geistvoll und
verantwortungsbewußte Persönlichkeiten könnon sich beeinflussen lasson
von Kräften, dic eß sehr
klug verstehen, eine bcrochtigto Gcgencinstellung zu Papst und Lehramt
leise zu schüren, um ein Schisma odor einen sonstigen Abfall zu
boschleunigen.
Sicher ist Paul VI. schwach und unfähig, abor das gab's ja schon öfter
in der Kirche. Suchen Sie und Ihre dazu befähigten Mitarboiter, fein
und klug allmählich selbst an Paul VI. heranzukommen, vor allem auch
durch beharrliches Gebet um Erleuchtung in dieser Sache!
Hüten Sie sich und schweigen Sie vor Verrätern in Ihren Reihen!
Es grüßt hochachtungavoll E. Sch,
Nr.1 _36_
Antwort d. Red.:
Recht herzlichen Dank für Ihr Schreiben. Ich stimme Ihren Ausführungen,
sehr geehrte Frau Sch., zu. Da Ihre Argumente auch von anderen
Briefschreibern, die wir aus Platzmangel nicht alle wiedergeben können,
gebracht worden sind, will ich etwas näher auf sie eingehen.
Auch in den früheren Artikeln (in DZM) von uns kann von einer "Hetze"
gegen den Papst nicht die Rede sein, schon gar nicht gegen das Lehramt.
Wir haben tiefe Ehrfurcht vor dem Amt, das der Papst bekleidet; und
eben deswegen haben wir die Pflicht, ihm das vorsuhalten, was er
versäumt, und alle seine Handlungen schonungslos zu kritisieren, die
mit der Pflicht und Würde seines Amtes nicht vereinbar
sind .
Wenn Ihnen oft der Ton zu kraß und schneidend erscheinen sollte, so
bitten wir Sie zu bedenken, daß man über Geschchnisse, die an die
Wurzel unserer Existenz gehen, nicht im 'akademisch'-kühlen und
unbeteiligten Ton sprechen oder schreiben kann. Die Zeit ist vorbei, in
der man von einem vorsichtigen und zaghaften Taktierennoch Erfolge
erhoffen konate. Wenn man uns brutal das Lebenslicht auszublasen
droht, können wir nicht mehr vornehm und ' liebe'voll schweigen, da müssen wirschreien!
U., 8.3.1971 [...] Sind wir überhaupt noch
katholisch? Daß die hochwürdigen Herren Bischöfe in katholischen
Kirchen mit den Evangelischen Bischöfen in katholischen Domen
Gottesdienste halten zur 450Jahr-Feier für Luther den Abtrünnigon! Wo
stehen unsere Bischöfe? Halb evangelisch haben sie uns gemacht, bald
sind wir es ganz. Aber ohne michl Das hab ich unserem Herrn Pfarrer
schon ein paarmal gesagt. Ich bleib katholisch mit Gottes Gnade.
unsche Ihnèn Gottes reichsten Segen zu ihrem Vorhaben und grüße Sie herzlich
G.H.
München, 9.3. ?
[...] Die Nachricht von der Trennung der Una Voce und "DZM" hat mich
tief erschüttert. Welches Unglück, wenn eine Spaltung entsteht bei an
sich Gleichgesinnten, die kämpfen wollen fur die Erhaltung des hl.
katholischen Glaubens, für die Ehre Gottes. [Anm.d.Red.: Es sind leider
offensichtlich nur scheinbar Gleichgesinnte!]
Als Mitglied der Una Voce bitte ich Sie, mir Zahlkarten zukommen zu lassen, damit
ich mit meinen bescheidenen Spanden beitragen kann zum Aufbau der geplanten Zeit
schrift.
Der Héilige Geist möge Seinen göttlichen Beistand dem geplanten Werke nicht ver
sagen und die Leiter und Mitarbeiter erleuchten, auf daß Gutes entstehe.
M. P.
G., d. 8.III.71
"Mit großem Bedauern habe ich Ihren Brief gelesen. Wieder ist es Satan ge
lunger., in eine Bastion einsudringen, die uneinnehmbar schien. Wer fällt nun noch
aile8 ab, 60 muß man jetzt bang fragen. []
Jedenfalls danke ich Ihnen auf das herzlichste für die Benachrichtigung. Gern, sehr
sehr gern bin ich bereit, Sie und die Freunde in München zu unterstützen. Da ich
nur einfacher Arbeiter hin, kann ich nur 30.--DM als bleibQnde monatliche Spende
beisteuern zugleich mit den 20.--DM für die neue Monateschrift, dic ich hiermit
beetelle.
Mit nochmaligem Dank und de~, festen Versprechen der finanziellen und der Gebets
hilfe grüße ich in herzlicher Vorbundenheit Hochachtend ` H H
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