DER WIDERSTAND FORMIERT SICH
Nachfolgend veröffentlicht die Redaktion eine Reihe von Beiträgen, in denen die neu entstandenen Meßzentren vorgestellt werden bzw. die Leiter verschiedener Gruppen treu katholischer Gläubiger ihre Anliegen vortragen. E.H.
1 . SALZBURG: DER AUFSTAND GEGEN GOTT
Es hat mit dem Aufruhr der Engel im Himmel begonnen. Anna Katharina Emmerich sah es in ihren Visionen so: "Auf einmal sah ich einen Teil stillstehen in sich, versenkt in eigene Schönheit. Sie empfanden eigene Lust, sahen alle Schönheit in sich, sie besannen sich, sie waren bei sich. Und im selben Augenblick sah ich diesen ganzen Teil der leuchtenden Chöre niederstürzen und sich verfinstern".
Im Paradiese war es nicht anders: "Mitnichten werdet ihr sterben, wenn ihr von der Frucht dieses Baumes esset, ihr werdet vielmehr sein wie Gott." Das Ende: Statt Selbstherrlichkeit (Erb)Sünde und Tod.
Irgendwann im Alten Bunde wollten die Menschen einen Turm bauen, der bis an den Himmel reicht. Bei A.K. Emmerich heißt es: "Der Turmbau zu Babel war das Werk der Hoffart. Die Bauleute wollten ein Werk nach ihrem Verstande machen, um den Führungen Gottes zu widerstehe . . . Wir kennen das Ende: Sprachverwirrung, Zerwürfnis und Zerstreuung.
Dann war in der Fülle der Zeit das Ewige Wort Fleisch geworden. Der NEUE BUND wurde geschlossen. Die Saat des Christentums - obwohl unter die Domen gesät - ging auf und brachte herrliche Frucht. Aber der "Fürst dieser Welt", der gestürzte Erzengel, der bei der Versuchung Jesu gescheitert war, gab nicht auf. Er brachte dem mystischen Leib Christi Wunde um Wunde bei. Trotzdem eilte die Frohe Botschaft in einem Siegeszug über die Welt. Doch nie kam der mit geistigen und mit blanken Waffen geführte heftige Kampf zum Stillstand.
DIE NEUE ERHEBUNG
Mit der zu Ende gehenden frommen Epoche der Gotik, im Zeitalter der RENAISSANCE (15. Jhdt.) besann sich der Mensch wieder auf sich selbst, woraus der HUMANISMUS hervorging. Damit begann eine geistesgeschichtliche Entwicklung, an deren Höhepunkt wir heute stehen: Das Maßnehmen am Menschen, der Mensch als Mittelpunkt und einzige Autorität, die Absetzung Gottes. Ihre erste Frucht war die lutherische Reformation.
Aus dem Humanismus wurde die FREIMAUREREI geboren (1717). Der Mensch sollte tun dürfen, was ihm Freude macht, sollte denken dürfen was er will, keine fremden Fesseln tragen müssen. Dies bedeutete Gegnerschaft zur katholischen Kirche mit ihren Dogmen, ihrer Lehre von Kreuz und Selbstüberwindung und ihrer (so oft mißbrauchten) Autorität. Also Feindschaft zwischen Freimaurerei und Kirche. Kampfansage, Exkommunikation. Französische Revolution: Zigtausend Priester im Namen von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" ermordet.
Nun machten die Naturwissenschaften immer größere Fortschritte. Bald, so glaubte man, könne alles auf natürliche Weise erklärt werden, was man bisher für übernatürlich hielt. Dieser Geist ergriff alle Kulturnationen. Epoche der "AUFKLÄRUNG", Aufstand gegen Gott. - Göttin; Vernunft. Neuer Turmbau zu Babel. Geburt modernen Demokratiebewußtseins.
Die "Aufklärung" verstand sich als der Fortschritt. Nun konnte man lachen über den Aberglauben der Kirche. Unglaube und Halbglaube triumphierten. - Die Kirche aber blieb treu und hartnäckig bei ihrer traditionellen Lehre. Die Päpste wehrten sich energisch gegen die Angriffe der Freimaurerei und gegen den MODERNISMUS. Papst Pius X. führte für die Priester den "Antimodernisteneid" ein, womit sie den liberalen Ansichten abschwören mußten, die auch schon in den Klerus eingedrungen waren.
DIE UNBLUTIGE REVOLUTION
Um 1906 konnte man in dem Buch, "Der Heilige" lesen: "Wir sind eine gewisse Anzahl von Katholiken in Italien und außerhalb Italiens, Kleriker und Laien, die eine Reform in der Kirche wünschen. Wir wünschen sie ohne jegliche Rebellion, ausgeführt durch die legitime Autoritat. Wir wünschen die Reformen im Religionsunterricht, Reformen in der Liturgie, Reformen in der Disziplin des Klerus, Reformen ebenso in der höchsten Regierung in der Kirche. Um dies zu erreichen, müssen wir eine öffentliche Meinung schaffen, die die legitime Autorität der Kirche dazu bringt, gemäß unseren Vorstellungen zu handeln und dies vielleicht in 20 Jahren, in 30 Jahren, ja in 50 Jahren". - Ein halbes Jahrhundert früher waren von Pius IX. Geheimschriften der Freimaurer veröffentlicht worden, die den gleichen Plan enthielten. Darin hieß es u.a.: "In hundert Jahren werden die Kleriker glauben hinter der Fahne der Schlüssel von St. Peter zu marschieren, in Wirklichkeit folgen sie unserer Fahne".
Der Geist der Aufklärung, der liberale, freimaurerische Geist ist solcherart allmählich in den Klerus eingedrungen. Solange die Päpste streng dahinter waren, beugte man sich. Das Übel aber fraß weiter bis mit und nach dem II. Vat. Konzil die Dämme brachen. Was darauf folgte, haben wir erlebt. 1967 Aufhebung und Abschaffung des Antimodernisteneides. Die französische Freimaurerzeitschrift L'Humanisme nennte es 1969einegigantische, eine kopernikanische Revolution in der Kirche.
Was für eine Revolution ist das? Anhand der vorangeführten biblischen und geschichtlichen Beispiele wird es begreiflich, daß es sich diesmal wieder um einen - jetzt weltweiten - Aufstand gegen die Autorität Gottes handelt.
Bei den ungläubig gewordenen Zeitgenossen geht das so weit, daß sie sich zum Herrn über das ungeborene Leben machen oder Atheismus als Staatsreligion einführen.
KAPITULATION-KOLLABORATION
In der Kirche ist diese Erhebung gegen Gottes Majestät und Gebot gesamt mit vielen schönklingenden und christlichen Worten. Diese sind dem Kirche der Heiligen ist nur mehr in einem kargen Rest vorhanden. Die Übrigen beschäftigten sich unentwegt mit irdischen Angelegenheiten: mit dem Weltfrieden und dem Dienst an der Welt, mit Entwicklungshilfe und Caritas, mit sozialer Aktion und Zukunftsgestaltung, mit Solidarität und mitmenschlicher Begegnung, kurz mit Weltverbesserung. Nicht mehr Gott, sondern der Mensch steht im Mittelpunkt und an ihm wird alles Maß genommen. Das ist Auflehnung gegen Gott und sein Gebot; Anbetung der Welt, die wir evangeliumsgemäß überwinden sollten, Selbstvergötzung. Diesen Weltgeist kann jeder feststellen, der Augen und Ohren hat, im neuen theologischen Schrifttum, in Synodendenthemen und -papieren, in kirchlich sanktionierten Blättern, in der lugend- und Bildungsarbeit, in der "Pastoral", in Plakaten und Glaubensbriefen, in neuen Liedern, in Fürbitten und Gebetsmeinungen, und in den "Glaubensbüchern" für den Religionsunterricht. Ihr Reich ist von dieser Welt. Sogar für die Liturgie wird das Maß am Menschen genommen, der sein Knie nicht mehr beugen will (Stein-, Hand- und Laienkommunion). Emanzipation des Menschen, Selbsterhöhung, versteckt hinter dem "historischen Kompromiß", in einer versuchten Ehe zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Kirche und Welt. Und die Kinder aus dieser Ehe?
DER WEG - KLARHEIT UND WAHRHEIT
Klagen und polemisieren hat keinen Sinn. Wir müssen uns klar werden, wo wir stehen und was wir zu tun haben. Nur wenn wir das wissen, können (und müssen) wir klärend in die Verwirrung eingreifen und für uns selbst Entscheidungen treffen, denen wir in Wahrheit nicht mehr ausweichen können. Wir sind hineingezogen in diesen Kampf zwischen Himmel und Hölle und können nicht Zuschauer spielen. Wir müssen reinlich Farbe bekennen (Die Lauen speie ich aus meinem Munde . . . ).
In der Offenbarung des Johannes heißt es in Kapitel 18, Vers 4: "Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: 'Gehet aus von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilheftig werdet ihrer Sünden, auf daß ihr nicht empfanget von ihren Plagen'." Es darf also keinen blinden Gehorsam geben. Wir haben zu prüfen, ob wir nicht einem Werk des Teufels dienen, der in die Kirche eingedrungen ist.
Kirchenfeindlich? Ganz im Gegenteil. Wir lieben sie und verbleiben in ihr. Sie braucht uns. Sie besteht aber nicht nur in der momentan sichtbaren, sondern in der gesamten streitenden, leidenden und triumphierenden Kirche aller Zeiten. Dieser gesamten Kirche (Gemeinschaft der Heiligen), haben wir treu zu sein und nicht einer zeitweiligen Verirrung zu folgen.
Es wird wieder anders werden. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber fein. Wir müssen im wahren Glauben und im rechten Sinn des Evangeliums diese Zeit überbrücken. Aber wir sind dabei Mitwirkende und Mitverantwortliche. Wenn nun Männer aufstehen gegen diesen wohl größten Betrugsversuch der Weltgeschichte, und wenn die sprichwörtliche "kleine Schar" die Fahne des Christkönigs hochhält, dann haben wir sie mit allen unseren Kräften zu unterstützen, anstatt ihnen in den Arm zu fallen, wie das im Namen eines verkehrten Gehorsams oft genug geschieht. Wie viele treugläubige Nichtprogressisten haben nicht den Mut, der Wahrheit ins Auge zu sehen, und verstecken sich hinter einem vermeintlich schützenden (in Wirklichkeit feigen) Gehorsam.
So haben viele Leute jetzt ein Problem mit dem kirchlichen Gehorsam. Das ist überhaupt kein Problem! Das Problem ist nur, zu erkennen, was vor sich geht. Alles, was näher zu Gott führt, sei gelobt; und alles, was von IHM wegführt, sei verdammt! Darauf müssen wir schauen. Was von Gott wegführt, zu dem gibt es nur ein tausendfaches nein, woher es auch immer kommen mag.
Ein führender Freimaurer hat zu Beginn dieses Jahrhunderts gesagt: "Die Revolution in der Kirche muß im Namen des Gehorsams gemacht werden". Tatsächlich werden wir jetzt im Namen des Gehorsams zur Annahme dieses revolutionären Bruches mit der Kirche der Vergangenheit verhalten. "Wenn man in der Kirche etwas erreichen will, dann muß man es tun", schreibt ein Buchautor, nämlich das Unerlaubte. Man nennt das "vorauseilender Gehorsam". So wurde u.a. die Handkommunion durchgedrückt. Sollten wir aber so weit zurückbleiben, daß wir in blindem Gehorsam den Irrtum keinen Irrtum und den Betrug keinen Betrug mehr zu nennen wagen?
Irrtum! Sind wir selbst im Irrtum? Ein Mensch kann sich irren, ja. Unmöglich aber ist es, daß sich der Heilige Geist in dem geirrt hat, was er in zweitausend Jahren in der Kirche hervorbrachte.
Schon einmal hat sich Gott eines "Gehorsamsverweigerers" bedient, um unseren Glauben zu retten. Der hl. Athanasius, Bischof von Alexandrien, war der einzige Bischof, der sich mit einer Handvoll Getreuen gegen die Irrlehre des Arius stellte, wobei er Bischöfe und Papst gegen sich hatte. Er wurde verbannt, seine Anhänger wurden aus den Kirchen ausgesperrt. Trotzdem rettete er damit den Glauben an die Gottheit Christi und wurde heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erklärt. So ist in der Kirchengeschichte gar manches, was uns zur Vorsicht mahnt.
Hier die Gehorsamsregel des hl. Franziskus, des wohl Demütigsten und Gehorsamsten:
"Tue alles, was der Obere dir befiehlt, wenn es nicht gegen dein Gewissen oder gegen die Gebote ist. Befehlt dir der Obere etwas, was gegen dein Gewissen oder gegen Gebote ist, dann tue es nicht, trenne dich aber nicht von dem Oberen".
Zuletzt ein Zitat aus dem l. Brief des hl. Paulus an die Galater: "Es gibt kein anderes (Evangelium), nur gewisse Leute gibt es, die euch verwirren und das Evangelium Christi zu verkehren suchen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten, als wir euch verkündet haben, so sei er verflucht".
E.H.V. und für den Inhalt verantwortlich: J. Berghammer. 5020 Salzburg, Schmiedingerstraße 145
2. KASSEL: ST . MARIA, REGINA PACIS
von Werner Nicolai
In der nordhessischen Diasporastadt Kassel ist eine sehr kleine Gruppe seit dem 7.3.1976 um die Errichtung eines Meßzentrums bemüht. Eine fromme alte Dame, die Schriftstellerin Frau Franziska Fandel gestattete uns seit Jahresbeginn 1976 die Feier der Hl. Messe in ihrer Kapelle, welche der H.H. Vikar Kouwenberg im Abstand von ca. zwei Wochen donnerstags zelebrierte. Die Kapelle wurde Anfang der 60er Jahre von Frau Fandel erbaut und dem bischöflichen Stahl von Fulda übereignet. Kurz vor ihrem Tod (am 3.Juni 1976) übergab sie ihr Haus und die Kapelle "zu treuen Häm den" den Ehepaaren Dr. Gerstner und Nicolai, da sie einerseits, trotz ihrer 91 Jahre die Situation im kirchlichen Bereich klar erkannte, andererseits mit Recht befürchten mußte, daß die Modernisten ihre Kapelle abreißen würden. Bereits 1968 hatte ihr dies ein Pater brutal zu verstehen gegeben.
Eine durch die Progressisten inszenierte häßliche Pressekampagne wurde unsererseits durch Richtigstellung der teils falschen, teils sogar infamen Behauptungen sehr rasch beendet. Einige Katholiken wurden dadurch noch zusätzlich auf uns aufmerksam.
Gegenwärtig wird das Haus renoviert, damit - so hoffen wir - in naher Zukunft ein Priester einziehen kann. Die Gesamtkosten dürften sich auf mindestens 50.000.- DM belaufen, wovon etwa 20.000.- DM noch aufgenommen werden mußten.
Die Kapelle ist recht schön und wird gegenwärtig von durchschnittlich 35 Personen besucht. Die Donnerstagsmessen sind geblieben. Dazu haben wir mehrere Sonntage nachmittags 15.00 Uhr einen auswärtigen Priester gewinnen können, der sich selbstlos zur Verfügung stellte, obwohl er noch in der dortigen Pfarrei aushilft. Es ist geplant, die Kapelle ebenfalle zu vergrößern. Ebenfalls fehlt es noch an Kniebänken (z. Z. müssen wir noch mit einfachen Stühlen auakommen). Dafür erhoffen wir eine großzügige Spende.
Für uns ist es jetzt außerordentlich wichtig, einen katholischen Priester zu finden, der hier zu wohnen bereit ist! Natürlich bietet das Haus Platz für mehrere Personen. Dann erst wären regelmäßige Hl. Messen und eine wirkliche Seelsorge möglich.
Wir bitten um Ihr Gebet und Ihre Spende!
Anschrift: Werner Nicolai, Breitscheidstr. 12, D 35 Kassel, Tel.: 0561/12104. Die Kapelle befindet sich: Kassel-Bettenhausen, Freudentalstr. 9. Spenden zur weiteren Einrichtung der Kapelle an Werner Nicolai. (vgl. auch "Kyrie eleison" Nr. 6/3, S. 93, März 1977.)
3. HERNE: SCHLOSSKAPELLE STRÜNKEDE ST. HEDWIG
von Joseph Kortz
Nun sind auch wir hier im Herzen des Ruhrgebietes in der glücklichen Lage, ein Meßzentrum zu besitzen, denen weitere hoffentlich bald folgen werden. Hier, in der Schloßkapelle von Schloß Strünkede in Herne, die uns freundlicherweise von der Stadt Herne zur Verfügung gestellt wurde, wunderschön gelegen inmitten des Schloßparkes, feiern wir nun schon seit dem 6.2.1977 jeden Sonn- und Feiertag um 12.oo Uhr das von unserem hl. Papat Pius V. für alle Zeiten codifizierte Hl. Meßopfer in der allerwürdigsten Form.
Die Stadt Herne zählt heute nach der Vereinigung mit Wanne Eickel über 200.000 Einwohner.
Nach dem letzten Krieg wurde Herne zur Heimat von ca. 15.000 Ostvertriebener.
Der hl. Hedwig, Schutzpatronin unserer Kapelle, Herzogin von Schlesien, bekannt durch ihre tatkräftige Nächstenliebe und glühende Verehrerin des Hl. Altarsakraments, fühlen wir uns besondere verpflichtet.
Möge das Meßzentrum in Herne für viele, die in der nachkonziliaren Kirche ihrer Heimat beraubt wurden, wieder eine wahre Heimat werden.
Schloß Strünkede mit der herrlichen Kapelle aus dem Jahr 1272 ist von allen Orten des Ruhrgebiets ideal zu erreichen. Verkehregünstig gelegen liegt es direkt am Emscherschnellweg B 42 (von Duisburg-Gelsenkirchen kommend: Abfahrt Herne - Baukau; von der anderen Richtung: Abfahrt Herne - Dortmund). Auch die B 51 führt direkt am Schloßpark vorbei. Gut zu erreichen ist Schloß Strünkede auch von der B 43 (Recklinghausen Wuppertal). Vom Hauptbahnhof Herne aus läuft man 10 Minuten.
Ansonsten erteilt Auskunft: Leo Kowalski, Poststr. 1, 469 - Herne, Tel.: 02323/57106, der sich um das Meßzentrum große Verdienste erworben hat. (Frau Dr. Gerstner hat mit der Gruppe in Herne die priesterliche Betreuung abgesprochen und organisiert.)
4. KÖLN: ST. PHILOMENA
Dieses Meßzentrum wurde von der "Liga kath. Traditionalisten e.V." (Frau Dr. Gerstner) eingerichtet. Hinweise, Bestimmungen etc. findet man laufend in der von der Liga herausgegebenen Zeitschrift "Kyrie eleison". Die Kapelle befindet sich in Köln-Rath, Lützeratherstr. 70. Hl. Messe jeden Sonn- und Feiertag um 8.30 Uhr und um 9.45 Uhr. Auskunft erteilt Frau Dr. Elisabeth Gerstner, Am Lehnshof, 5063 Overath-Immekeppel, Tel.: 02204/7654.
5. MÜNCHEN: ST, MARIA UNSERE LIEBE FRAU VON MÜNCHEN
Nach St. Michael in der Baaderstr. wurde kurz vor Weihnachten 1976 von Econe (P. Wodsack) aus ein zweites Meßzentrum in München eröffnet. Das Zentrum besteht aus zwei Kapellen, von denen die eine vor kurzem eingeweiht wurde. Hl. Messen an Sonn- und Feiertagen jeweils um 7.30 und 9.30 Uhr; werktags normalerweise um 9.30 Uhr. Das Zentrum befindet sich in der Schmellerstr. 18, Rückgebäude, 8 München 2, Tel.: 089/778795. Außerdem betreuen die von Econe bzw. mit Econe assoziierten Priester noch die Außenstellen Stuttgart und Ulm, und Vilshofen. Auskunft über die Gottesdienstzeiten Tel.: 089/778795 oder 089/687246 (Haus St. Pius X.)
6. WIESBADEN:
In Wiesbaden hat sich um Herrn Wolfgang Schüler ein Kreis gebildet, der für die Erhaltung der Hl. Messe Sorge trägt. Um die Geistlichen, die dort wirken nicht unnötig zu belasten, müssen die Gelegenheiten zum Besuch der Hl. Messe bei Herrn SchüIer erfragt werden. Hier seine Adresse: Wolfgang Schüler, Anne Frankstr. 20, 62 - Wiesbaden-Klarenthal, Tel.: 06121/462627.
7. SCHWEIZ INSGESAMT:
In der Schweiz sind eine Reihe von Meßzentren entstanden; Auskunft:
CH-SAKA, POSTFACH 51, CH - 4011 - BASEL (HERR EISELE) .
8. FREIBURG IM BREISGAU: ST, PIUS V.
telephonischer Bericht von Anton Holzer
Zusammen mit einigen ganz wenigen haben wir nach dem offiziellen Verbot der Hl. Messe in Freiburg /Breisgau nach einem geeigneten Raum zur Einrichtung eines Meßzentrums gesucht. Wir haben Freiburg wegen seiner günstigen Verkehrslage als Ort für das Zentrum gewählt. Eine ehemalige Werkstatt konnte dann von den wenigen Mitarbeitern in eine Kapelle umgestaltet werden - wer bei ähnlichen Arbeiten schon einmal mitgewirkt hat, weiß wieviel Mühen damit verbunden sind. Ein Altar mußte neu geschreinert werden, eine Sakristei eingerichtet, Bänke mußten beschafft werden.
Ende Juni 1976 konnte dann endlich durch Pfarrer Josef Leutenegger aua der Schweiz die Kapelle feierlich benediziert werden. Er zelebrierte auch das erste Hl. Meßopfer. Zunächst kamen die Priester aua der Schweiz, um in unserem Zentrum die Hl. Messe zu feiern, (einer nur aus Deutschland!). Seit einigen Monaten haben wir bis auf weiteres einen Priester in Freiburg, der unser Zentrum seelsorgerisch betreut.
Das Zentrum wird rechtlich und finanziell getragen von der CH - SAKA, wobei sich Herr Eisele, Basel sehr verdient gemacht hat. Er war es auch, der uns bereitgiebigst die Grundausstattung an Paramenten und liturgischen Geräten zur Verfügung gestellt hat. Die Kapelle liegt im Zentrum von Freiburg: Lorettostr. 24 a (bei der Ampel), und faßt 50 - 80 Personen. Gottesdienste sind bis auf weiteres an Sonn- und Feiertagen um 8.00 Uhr und um 10.00 Uhr; die Hl. Messe um 10.00 Uhr wird regelmäßig als Choralamt gefeiert. Werktags ist um 7.15 Uhr Messe.
Ein besonderer Höhepunkt in unserem religiösen Leben war neben der Benedizierung der Kirche durch Pfarrer Leutenegger das diesjährige Patrozinium, zu dem wir H.H. Pfarrer Schoonbroodt aua Belgien eingeladen hatten. Einigemal war auch Prof. Dr. W. Siebel aus Saarbrücken zu Vorträgen bei uns.
Inzwischen konnten wir unsere Kirche weiter ausstatten. Seit Ostern haben wir auch eine Orgel, die uns unser Organist zur Verfügung stellte. Durch Spenden konnte eine Monstranz angeschafft werden. Aber noch fehlt es an vielem: es müssen Meßgewänder angeschafft werden, eine Kommunionbank fehlt noch, die Fenster müssen vergittert werden etc. Um diesbezügliche Spenden bitte ich sehr herzlich und sage jetzt schon ein ewiges Vergelt's Gott. Und dann sollen unsere Gläubigen auch wissen, daß die laufenden Unkosten so hoch sind, daß wir immer auf ihre großzügige Unterstützung angewiesen sind. Für diese Zwecke wurde auf den Namen Anton Holzer ein Sonderkonto eingerichtet, auf das die Spenden eingezahlt werden können: Sparkasse Kirchzarten (Bankleitzahl: 68051616), Kontonummer 5096458.
BITTE UNTERSTÜTZEN SIE GROSSZÜGIG UNSER MESSZENTRUM!
Auskunft erteilt: Anton Holzer, Jägerstr. 3, D 7801 Stegen; Tel.: 07661/61058.
9. WIEN:
In Wien ist inzwischen auch ein Meßzentrum entstanden, in dem aber noch keine regelmäßigen Gottesdienste stattfinden können. Auskunft gibt: Karl und Ilse Haselböck, Sobieskigasse 18/13, A-1090 Wien; Tel.: 0222/3430443. Das Ehepaar Haselböck gibt außerdem eine Reihe von Schriften heraus, die die Redaktion der "Einsicht" allen Lesern herzlich empfiehlt. Außerdem können in Wien folgende Gottesdienste unierter Kirchen besucht werden: 1.) Mechitaristen-Kirche, Wien 7, Neustiftgasse 4, (in der Nähe der Hofburg) Gottesdienst sonn- und feiertags: 6.30, 8.00, 9.00, 11.00, 18.00 Uhr; werktage 6.30 und 8.00 Uhr. 2.) Griechisch-katholische Kirche, Wien 1, Postgasse 8! Gottesdienst, sonntags 10.00 (im Juli/Aug. 9.00 Uhr; werktage 8.00 Uhr.
10. MEXIKO: TRIDENTINISCH-KATHOLISCHE UNION
Selbstdarstellung; übers. E.BB.; vom Tonband übertr. M. Schneider
Der Pionier der traditionellen Gruppierungen in Mexiko war Padre Joaquîn Sáenz Arriaga, Doktor der Theologie, Philosophie und des Kanonischen Rechtes. Vor dem II. Vatikanum brachte Padre Sáenz eine Schrift heraus, als er von den Vorbereitungen Kenntnis erhielt. Der Titel: "Carte de Información a los Opispos de Espana, Portugal, e Iberoamerica". Darin legte er mit einzigartigem Weitblick bloß, daß die Modemisten auf dem Konzil versuchen würden, die Kirche dem Liberalismus und dem Modernismus auszuliefern, ebenso dem Marxismus. Als Bischof Sergio Méndez Arceo anfing, in Cuernavaca die modernistische Reform vorab einzuführen, veröffentlichte P. Sáenz ein Buch, das heute vergriffen ist, mit dem Titel: "Cuernavaca", in dem er Bischof Méndez Arceo als den Protektor des freudschen Klosters des Mönches Lemercier und des dalmatinischen Juden Iván Illich, des Direktors des iberischen Zentrums für Dokumentation, den Sämann marxistischen Gedankentums auf kontinentaler Ebene, bloßstellte.
Außerdem machte er bei Kardinal Ottaviani eine private Anzeige wegen der homosexuellen Skandale des Mönches Lemercier, mit der er die Auflösung des Freudianer-Klosters erreichte.
Später schrieb Padre Sáenz, der Europa, Latein-Amerika und die Vereinigten Staaten bereiste, das Buch: "Die neue Messe ist nicht katholisch"; darauf folgte: "Die neue montinische Kirche", worin er anhand der Heraldik den Nachweis führte, daß Paul VI. einer angesehenen jüdischen Familie entstammt, die von dem Juden de Benedictis in Norditalien gegründet wurde. Dieses Buch führte dazu, daß man über ihn die automatische Exkommunikation verhängte. Als Antwort schrieb Padre Sáenz: "Der vakante Stuhl" ("Sede Vacante"). Es versteht sich, daß sich die Traditionalistengruppen um Padre Sáenz scharten. So in Tampico die Dichterin und Schriftstellerin Gloria Riestra, Verfasserin des Buches "Sturm über der Kirche" und die gerade ein neues Werk herausgibt: "Der große Verrat". In Mexiko der Schriftsteller Antonio Rius Facius, der "Die Zerstörer der Kirche in Mexiko" und "Für eine heilige, katholische und apostolische Kirche" publiziert hat. In Acapulco ist es Padre Moisé Carmona, der mit seiner Gemeinde von 3000 Gläubigen treu zur Kirche der 2000 jährigen Überlieferung steht. In Irapuato ist es Pfarrer Carlos Marquette, dessen Gemeinde ebenfalls treu geblieben ist. In Mérida ist es die Gruppe von José F. Urbina, der die Zeitung "Cruzada" herausgibt. In Zacatecas der Journalist Enrique Salinas, Herausgeber von "Ariete", der seine Zeitung mit großem Geschick auch außerhalb Mexikos verbreitet.
Beim Tod von Padre Sáenz beschlossen die treugebliebenen Priester und die Schriftstellerin Gloria Riestra eine Organisation zu gründen: die "Tridentinischkatholische Union", um die Kirche aus der Hand ihrer Feinde zu retten.
Aus Anlaß des öffentlichen Widerstandes von Erzbischof Lefebvre im vergangenen Jahr wurden öffentliche Meßfeiern abgehalten in Atltlahucan und Acapulco. In Mexiko feierte Padre Hector Bolduc, in Econe geweiht, die Hl. Messe und verlas eine Botschaft von Erzbischof Lefebvre. Dies führte zu dem Ergebnis, daß die treugebliebenen Pfarrer mit öffentlicher Unterstützung der Gläubigen mehrere Gotteshäuser aus den Händen der Modemisten befreien konnten, wobei sie sich auf das Gesetzt stützen konnten, nach dem in Mexiko die Kirche jeweils der Mehrheit zur Verfügung gestellt wird. Die Kirchengebäude sind entsprechend der mexikanischen Gesetzgebung Eigentum des Staates und die Kirche als solche weder Rechtspersönlichkeit besitzt, noch Eigentum erwerben kann.
Die "Tridentinisch-katholische Union" bringt monatlich, als ihr offizielles Organ, die Zeitschrift "Trient" heraus; inoffiziell die Zeitungen "Artete" und "Cruzada" unter der Verantwortung von Salinas und Urbina.
Die zentralen Thesen der Union sind von P. Sáenz Arriaga formuliert: 1. Die neue Messe von Paul VI. ist nicht katholisch. 2. Paul VI. ist in Häresie gefallen und hat damit aufgehört, (wahrer) Papat zu sein; der Stuhl Petri ist vakant und verlangt nach einem intakten Konzil, um Paul VI. formell und rechtlich verbindlich zum Häretiker zu erklären; einem Konzil, das sich aus drei Bischöfen zusammensetzt, die einen Papst ernennen. Dieser kath. Papat wird darauf ein dogmatisches Konzil berufen, welches über die Irrtümer des II. Vatikanums und Pauls VI. urteilen wird, von dem wir erwarten, daß er exkommuniziert wird, wenn er vor seinem Tod keine Reue mehr zeigt.
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