DIE REVOLUTION DES VATICANUMS II
von Anton Holzer
(Gekürzter und überarbeiteter Vortrag vom 12.12.1976 in Saarbrücken; Tonband übertragen von M. Schneider.)
Das II. Vat. Konzil stellt innerhalb der Tradition der röm.kath. Kirche tatsächlich eine Revolution dar. Sie wissen vielleicht, daß Paul VI. in einem Brief an Erzbischof Lefebvre behauptet hat, das II. Vat. besitze genau so viel Autorität wie das Konzil von Nizäa, zum anderen sei es sogar in vielen Aspekten noch bedeutsamer als dieses. Die erste Behauptung ist schlicht falsch, weil das II. Vat. selbst ein anderes als die bisherigen Konzilien sein wollte und gar nicht dieselbe Autorität beansprucht hat. Die zweite Behauptung unterschreibe ich voll, jedoch in einem ganz anderen Sinn; denn das besondere an diesem II. Vat, das, was es von allen früheren Konzilien abhebt, und was es über das von Nizäa hinaushebt, ist genau das, was ich als das Revolutionäre an ihm bezeichne.
Was versteht man unter einer Revolution? Nun jeder, der nicht mit Blindheit geschlagen und verblendet ist, kann feststellen, daß seit dem Vat. II vieles in der Kirche verändert worden ist, und zwar in Bereichen, in denen bis dahin eine Veränderung als unmöglich galt, ja sogar ausdrücklich vom Lehramt der Kirche verboten war. Schon in diesem noch ungenügend bestimmten Sinn muß man das Vat. II als Revolution bezeichnen. Einige seiner prominentesten Förderer und Multiplikatoren rufen das von allen Dächern. Ich erinnere an das Wort von "Kard." Suenens: "Das II. Vat. Konzil stellt das Jahr 89 - 1789 - der Kirche dar", d.h. er vergleicht es mit der Französischen Revolution! im vollen Wissen um die damaligen Folgen - welch offener Zynismus! Der Dominikanerpater Yves Congar vergleicht es sogar mit der russischen Oktober-Revolution! Früher aber als diese beiden hat der Tübinger "Theologe" H. Küng erklärt, das Vat. II stelle eine Wende um 180 Grad dar!
Das II. Vat. wird also auch von jenen, die seine Lobhudler sind, ungeniert als Revolution - und nicht erst in den nachfolgenden Reformen, sondern bereits in seinen eigentlichen Dokumenten und Dekreten, in denen diese Reformen wurzeln - bezeichnet.
Was ist aber nun der Haßstab für uns, diese Veränderungen in Wahrheit gleichfalls als Revolution zu benennen? All diese Neuerungen sind ihrem Wesen nach Symptom bzw. Folgen eines der Kirche artfremden Geistes, der auf dem II. Vat. Konzil offiziell (!) von ihr Besitz ergriffen hat und durch den fast die gesamte Hierarchie verblendet wurde. Dieser Geist, der sich dort manifestiert hat, stellt die Rebellion des Menschen gegen Gott und gegen seine natürliche und übernatürliche Ordnung dar.
Man kann dieser Rebellion verschiedene Namen geben: Man kann sie als Pseudo-Rationalismus bezeichnen, weil die "Vernunft" des gefallenen Menschen maßgeben" an die Stelle der Wirklichkeit Christi gesetzt wird, die Gottes Offenbarung als überflüssig leugnet: sie hat ja sich!
Man kann diese Rebellion als Naturalismus bezeichnen, weil das Übernatürliche der christlichen Offenbarung der menschlichen Natur und ihren Bedingungen untergeordnet und damit verfälscht wird.
Man kann diese Rebellion Liberalismus nennen, weil die Autorität Gottes im Namen der menschlichen Freiheit dem bloßen Eigenwillen unterstellt wird.
Man kann diese Rebellion Subjektivismus nennen, weil der einzelne Mensch sich als Ursprung und Ziel aller Wirklichkeit und ausdrücklich gegen Gottes Ordnung setzt.
Im letzten steht immer hinter all diesen Namen die menschliche Selbstherrlichkeit gegen die Herrschaft und Herrlichkeit Gottes. Das ist das Wesen dieser Rebellion, das im folgenden belegt werden soll. Zunächst möchte ich noch erwähnen, daß es verschiedene Stufen der Deutlichkeit und der Radikalität dieser Rebellion, ebenso verschiedene Masken gibt, hinter denen sie sich noch verbirgt. Eine davon ist der sog. "kath." Liberalismus, den Erzbischof Lefebvre für den schlimmsten Feind hält, weil er sich am verführerischsten maskiert. Dieser Liberalismus hat sich bereits aller Organisationen bemächtigt. Sie dienen im Grunde alle als Mittel, diesen gefährlichen Geist zu verbreiten. Ziel dieses Liberalismus ist die Zerstörung der Kirche in dem Sinne, daß das Reich Christi, die Herrschaft Gottes in Christus, verhindert wird bzw., wenn dies bereits realisiert wurde, wieder vernichtet werden soll.
Nun wurde eine Reihe von Freimaurerdokumenten aus dem letzten Jahrhundert aufgedeckt, aus denen hervorgeht, daß eine Revolution in diesem Sinne innerhalb der Kirche geplant war, und zwar auf dem Weg über die Autorität von oben, über ein Konzil, ja über den Papst selber, der den Ideen der Freimaurerei anhängen würde; eine Revolution in Tiara und Capa also. Die Methode: die Entsittlichung, die Liberalisierung der Sitte im Hinblick auf die Moral, aber auch im Hinblick auf die Dogmen und die Konstitution der Kirche durch sog. demokratische Prinzipien, die in die Kirche übernommen werden sollten. Das Ziel sollte die Zerstörung der Kirche sein - nicht beabsichtigt war die Zerstörung der kirchlichen Organisation, die wollte man ja gerade verwenden, um die innere Zerstörung der Substanz voranzutreiben. Die Kirche brauchte also als Organisationsform nicht zerstört werden, sondern nur umfunktioniert werden, im Sinne einer Anpassung an die modernen Ideen, die von den Gedanken der Französischen Revolution:Freiheit Gleichheit, Brüderlichkeit hergeleitet waren. Und genau diese Umfunktionierung steht hinter dem Wort "aggiornamento", der Anpassung der Kirche an die Welt von heute.
Dieser Liberalismus hatte zwar schon vorher weite Kreise erfaßt, war aber bis zum Vat. II im Untergrund geblieben. Erst auf dem Konzil erhielt er offiziell im Namen der "Hierarchie" seine Schein-Legitimation. Darauf soll nun näher eingegangen werden.
Dieser Liberalismus kann natürlich deklarieren: Ich setze mich an die Stelle Gottes; er muß sich maskieren. Wie schauen nun die Masken aus? -
Ich schicke voraus: im Jahre 1870 hat das Vatikanum I als Dogma folgendes festgelegt: "Der katholische Glaube, der übernatürliche Glaube, ist eine Tugend, eine übernatürliche Tugend, durch die wir unter der Anregung und mit der Hilfe der Gnade Gottes seine Offenbarung für wahr halten und zwar nicht wegen der natürlichen Vernunfteinsicht in den inneren Wahrheitsgehalt des Gegenstandes, sondern wegen der Autorität des sich offenbarenden Gottes selbst, der sich weder täuschen noch andere in die Irre fahren kann." Dieses Dogma erläuternd, sagt Papst Leo XIII. in seiner Enzyklika über die Kirche 1896: "Wer die geoffenbarten Wahrheiten, auch nur in einem Punkt, leugnet, der streitet in Wirklichkeit den Glauben ganz ab, da er sich weigert, Gott als die höchste Wahrheit und als den eigentlichen Beweggrund des Glaubens zu achten." Man muß also zweierlei Dinge unterscheiden: a) die Glaubenswahrheiten, b) den Glaubensgrund, die sich offenbarende Wahrheit Gottes.
Der Liberalismus leugnet nun nicht unbedingt einzelne oder alle Glaubenswahrheiten expressis verbis, sondern er leugnet den Glaubensgrund selber. Er glaubt also die einzelnen Wahrheiten nicht mehr, weil sie von Gott kommen, sondern weil sie ihm auf "rund irgendwelcher Momente akzeptabel erscheinen. Er macht sich zum Ausleger des Wortes Gottes nach Maßstäben, die nicht von Gott genommen sind. Daher sagt Papst Leo XIII. in derselben Enzyklika: "Jene, die von der christlichen Lehre nur das annehmen, was ihnen zusagt, stützen sich auf ihr eigenes Urteil, nicht auf den Glauben. Sie weigern sich nämlich, ihre Gedanken in Zucht zu nehmen und für Christus dienstbar zu machen. Sie gehorchen mehr sich selber als Gott." Daher haben die Väter auf dem I. Vatikanum nur die beständige Lehre der Kirche befolgt, als sie erklärten: "Mit göttlichem und katholischem Glauben ist alles zu glauben, was im Worte Gottes, sei es geschrieben oder mündlich überliefert, enthalten ist und von der Kirche, sei es in einem feierlichen Glaubensentscheid, sei es durch das ordentliche und allgemeine Lehramt, als von Gott geoffenbarten Glauben vorgelegt wird." Es ist hier nicht nur die Rede vom außerordentlichen Lehramt - der feierlichen Entscheidung - , sondern auch vom ordentlichen Lehramt.
Der Liberalismus setzt zunächst einmal grundsätzlich alles als fehlbar an, was vom ordentlichen Lehramt verkündet wird, um so immer nachhaltiger und erfolgreicher deklarieren zu können: es ist nur noch das verpflichtend, was als unfehlbar entschieden ist, womit die dogmatischen Festlegungen gemeint sind. Die Unfehlbarkeit des ordentlichen Lehramtes wird also geleugnet. Diese schließt nicht nur die Entscheidungen der Bischöfe der ganzen Welt in Einheit mit dem Papst, sondern auch die Festlegungen durch die Tradition, die vom Vatikanum II im "runde völlig ausgeschaltet wurde. Die römische Kirche gilt nach dem Konzil von Trient als die Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen. Selbst diese Tradition der römischen Kirche für sich allein gilt als unfehlbar. Wenn also mehrere Päpste über eine längere Periode hinweg eine Lehre vertreten, muß auch sie als unfehlbar angesehen werden; freilich nur dann, wenn es immer in demselben Sinn gelehrt wurde. Das ist auch der Grund dafür daß man die Glaubenslehre annimmt, die von den Aposteln durch die rechtgläubigen Väter stets im selben Sinn und in derselben Bedeutung bis auf uns gekommen ist.
Das Vatikanum II bricht nun mit diesem Prinzip derselben, identischen Auslegung. Insofern stellt es sich gegen die Tradition der Kirche. Die Reformer des II. Vat. glauben zwar noch - wie übrigens jeder Liberale - zum Teil die bisherigen katholischen Wahrheiten, aber nicht mehr auf die Autorität der Kirche hin, die die Autorität Gottes vertritt, sondern aus beliebigen anderen Gründen. Das ist das Entscheidendel Damit haben wir zugleich das Grundprinzip des kirchlichen aggiornamentos, das Grundprinzip jeder Umdeutung aufgestellt.
Die Folge dieses Liberalismus ist, daß die Selbstherrlichkeit des Menschen auch zum Inhalt der Religion wird: an die Stelle des Gotteskultes tritt der Menschenkult. Alle Glaubenswahrheiten werden dem entsprechend umgedeutet: der Mensch muß auch in den Glaubensaussagen als Mittelpunkt erscheinen. Deswegen ist im Konzil - und überhaupt erst heute - so viel von der Menschenwürde, von den Menschenrechten, von der Freiheit des Menschen, die an die Stelle Gottes tritt, geredet worden. Anstelle der Gottesliebe tritt nun die Mitmenschlichkeit, der scheinheilige Einsatz für eine bessere Welt. Man kann fast sagen: die ganze Kraft, die heute die "Kirche" entfaltet, gilt der bloßen Vermenschlichung der Welt, wobei die vorgegebene soziale Zielsetzung nur ein Alibi für den krassesten Materialismus ist, die Folge einer Einstellung, in der der Mensch zum Maß aller Dinge gemacht wird und versucht, sich an die Stelle Gottes zu setzen. Die Kirche hat natürlich diese Haltung immer verurteilt.
Seit dem Vat. II hat hier eine Wende stattgefunden. Selbst von protestantischer Seite her beurteilt man die veränderte Einstellung ebenso (Brockhaus-Enzyklopädie): "Seit dem Konzil von Trient, wo der Liberalismus erstmals verurteilt wurde, hat die Kirche seine Lehren immer verurteilt, und diese antiliberale Haltung war Wesen dessen, was man als Gegenreformation bezeichnet. Seit dem II. Vat. Konzil hat sich ein Wandel ergeben, das Ende der Gegenreformation ist gekommen. Die katholische Kirche und die katholische Theologie beurteilen diese Gegenreformation als eine Fehlhaltung. Nach heutiger katholischer Auffassung kann die katholische Antwort auf die Reformation - auf den Protestantismus - nicht mehr eine Gegenreformation sein, sondern nur das Bestreben, zu einem der katholischen und den Reformations-Kirchen gemeinsamen Verständnis der Christlichen Offenbarung zu gelangen."
Infolge der Abkehr vom Anti-Liberalismus werden nun auch alle Verurteilungen beiseite geschoben, die im Syllabus von Pius IX im Jahre 1864 zusammengefaßt worden sind.
Ebenso ist der Modernismus vom Beginn dieses Jahrhunderts für unsere Reformer kein Schreckbild mehr. "Durch das II. Vatikanum hat sich diese Sachlage völlig geändert. Es hat in seinen Dokumenten Aussagen Raum gegeben, die vorher vielfach als modernistisch angesehen wurden." (Brockhaus) Das äußere Zeichen dafür ist die 1967 veröffentliche, neue Fassung des Glaubenseides, aus dem nunmehr die antimodernistischen Erweiterungen von 1910 getilgt worden sind. Mit Recht konnten die Protestanten - also selbst die - feststellen, daß das Vat. II einen Bruch zur Tradition darstellt.
Das II. Vatikanum wollte angeblich - in den Programmen kommt es zwar verbal noch zum Ausdruck - kein revolutionäres Konzil sein. Weder in der Eröffnungsrede Johannes XXIII. noch in den Dokumenten noch in der Programmrede Pauls VI. fällt das Wort Revolution. Allerdings kann man eine Andeutung in der Preisung des Konzils als eines neuen Pfingsten finden. Wenn man jedoch den Inhalt der Eröffnungsrede Paul VI. etwas näher analysiert, kann man freilich feststellen, daß die Erwartungen, die man an das Konzil stellte, auf dem Hintergrund von Verleumdungen der vorkonziliaren Kirche beruhen. Das ist allerdings nur ein erstes Indiz für die revolutionäre Absicht des Konzils. Es gibt aber auch handfeste Beweise dafür.
1. Das Konzil wollte kein Versammlung der Bischöfe wie früher sein; denn früher waren alle Konzilien bedingt durch äußere Umstände - wenn z.B. eine Glaubenswahrheit in Gefahr war - oder durch moralischen Niedergang. Sie waren unerläßlich für eine Reform der Kirche im Bereich der Sitten. Paul VI. - damals noch Kardinal von Mailand - lehnt diese Auffassung ausdrücklich ab: es gab keine Notwendigkeit für dieses Konzil. Wenn es also keine Notwendigkeit gab, warum wurde es dennoch einberufen? Die Reformer wollten angeblich alles besser wissen und machen als die Kirche bis dahin. So schlecht konnten aber die Zustände in der Kirche nun denn doch nicht gewesen sein, wenn man bedenkt, daß sie vom Heiligen Geist geführt wird. Sie kennen das Sprichwort: Das Bessere ist der Feind des Guten.
2. Es wollte nur ein pastorales Konzil - für die ganze Welt! - sein. Eine ganzheitlich geschlossene Welt, um die sich ein Konzil kümmern könnte, gibt es nicht. Wenn man sich nur ein wenig die Welt anschaut, sieht man, daß die Welt zerstritten ist bis ins letzte, Einheit herrscht allenfalls in der Gottlosigkeit! Wenn also die pastorale Aufgabenstellung des Konzils undurchführbar war, weshalb dann überhaupt eine solche Zielsetzung? Dahinter versteckt sich eine andere Absicht: den Menschen zum Mittelpunkt zu machen! Es geht nicht andere, es ist immer so gewesen: in der Seelsorge ist zunächst einmal der Mensch gemeint. Mit diesem pastoralen Trick aber hat man sehr schön den Menschen in den Mittelpunkt bekommen. Alles Dogmatische, alle absoluten Geltungen werden scheinbar als selbstverständlich und als im Augenblick nicht zur Debatte gehörend beiseite geschoben. Man kümmerte sich nur noch um den Menschen, um sein stolzes Ich und opferte ihm die im Glauben festgelegten Forderungen Gottes an ihn immer mehr und mehr.
3. Das Konzil wollte ein neues Pfingsten sein. Wenn man dieses "Pfingsten" mit dem wirklichen Pfingsten vergleicht, muß man feststellen: es kam ein ganz anderer "Geist" über die Kirche. Am Pfingstfest kam der Geist Gottes, der den Aposteln die Einsicht in Gottes heiligen Willen verlieh und ihnen die Kraft gab, sich für diesen einzusetzen. Beim neuen "Pfingsten" war des Gegenteil der Fall: die Kirche wandte sich der Welt zu und kümmerte sich nur noch um die Dinge dieser Welt - und wir wissen ja, wem diese Welt seit langem schon verfallen ist. Paul VI., der "Petrus dieses neuen Pfingsten", hat in der Audienzrede zu den Bischöfen gesagt: "Ihr habt sofort gewollt, nicht eure Angelegenheiten zu behandeln, die euch als Männer der Kirche, als Männer Gottes obliegen, sondern die Angelegenheiten der Welt." Darum überbrachte er eine Botschaft der "Brüderlichkeit", der "Freundschaft und des Vertrauena" an die "Welt", von der Gott sagt: "Ihr Ehebrecher, wißt ihr nicht F daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?" (heißt es beim Hl. Jakobus).
4. Das Konzil wollte - und beanspruchte es auch - ein besonderes, prophetisches Charisma besitzen. Die Kirche hat bis zum II. Vat. dieses prophetische Charisma selbstverständlich immer besessen und wahrgenommen, ebenso wie die alttestamentlichen Propheten. Es war aber immer des Schick aal der Propheten, nicht akzeptiert zu werden von ihrer Zeit. Johannes XXIII. hat diese Propheten als Unglückspropheten bezeichnet, die die Entwicklung der Welt immer nur negativ sehen würden. Damit hat er im Grunde genommen nicht nur die Propheten des AT, sondern auch seine unmittelbaren Vorgänger verurteilt: Pius XII., Leo XIII, Pius IX., sie alle waren in seinen Augen Unglückepropheten, die aus reiner Lust am Meckern ihre Mahnschreiben verfaßten.
Die Gabe der Prophetie muß aufbauend wirken. Das II. Vat. mit seiner "Prophetengabe" wirkt aber zerstörerisch. Wo also die Kirche auf Grund dieses neuen prophetischen "Geistes" zerstört wird, kann natürlich nicht der Heilige Geist am Werk sein.
Faßt man alle diese Beweise zusammen, so muß man sagen, das II. Vatikanische Konzil hat einen neuen Lehrstuhl in der Kirche errichtet, der sich diametral gegen sie wendet: die Cathedra der menschlichen Selbstherrlichkeit, sowohl formal als auch inhaltlich. Formal: Das Vat. II hat sich zum Richter aufgeworfen über das Wort Gottes, wie es in der Tradition der röm.-kath. Kirche, in der Schrift und der Tradition eindeutig und klar festgelegt war. Inhaltlich: Das Vat. II deutet das Wort Gottes um zu einem neuen und anderen "Evangelium", dessen ganzer Inhalt der bloße Mensch ist. Und die Folge dieser menschlichen Selbstherrlichkeit - wie schon bei Adam und Eva - ist eben nicht das Heil, sondern die ewige Verdammnis. Das Vat. II errichtete somit einen "Lehrstuhl des Verderbens" wie Pius X. in seiner Antimodemisten-Enzyklika "Lamentabili sane exitu" vom 3.7.1907 die Selbstherrlichkeit des Menschen genannt hat.
Dieses Prinzip der Selbstherrlichkeit zeigte sich gleich in verschiedenen Schlagworten. Es war die Rede von einer "zeitgemäßen" Pastoral - als ob das Wesentliche der Sendung der Kirche darin bestünde, zeitgemäß zu sein! Den Hauptgrund, warum die Kirche immer noch auf Ablehnung stoßen würde, sah man plötzlich in bloßen Mißverständnissen! Im Gegenteil! Je mehr die Kirche abgelehnt wurde, um so klarer war es, daß sie verstanden worden war. Denn was der stolze, gefallene Mensch immer abgelehnt hat, war der Gehorsam dem Willen Gottes gegenüber, bedingungslos, und die Anerkennung der Herrschaft Gottes. Das ist eben das Wesen der Sünde: der Wille Gottes soll nicht gelten! Wo immer die Kirche den Willen Gottes klar verkündet hat, da wurde sie von der Welt bekämpft.
Ein zweites Schlagwort war das vom "ökumenischen aggiornamento" -"die Anpassung an die Welt von heute". Diese hat bereits Leo XIII. zu Anfang des Jahrhunderts verurteilt. In einem Brief an einen amerikanischen Bischof wird diese Haltung genau charakterisiert und verurteilt, die unter dem Namen "Amerikanismus" bekannt wurde: Um die Nicht-Katholiken leichter zum katholischen Glauben zu führen, gab man vor, müsse sich die Kirche mehr der Zivilisation, der zum Mannesalter gelangten Welt, anpassen - heute würde man sagen: der mündigen Menschheit - und, ihre alte Strenge lockernd, sich den Bestrebungen und Theorien der modernen Völker gewogener zeigen. Um die Herzen der Verirrten zu gewinnen, sei es opportun, gewisse Lehrpunkte als weniger wichtig zu verschweigen oder sie abzuschwächen, soweit, daß man ihnen den Sinn nicht mehr läßt. Genau das hat das Vat. II getan: es hat die katholischen Wahrheiten entweder unterschlagen oder so umgedeutet, damit sie auch von Protestanten bzw. von Nichtchristen oder gar Atheisten akzeptiert werden können.
Man sprach von einer Öffnung zur Welt. Pius X. hat noch 1914 gesagt: "Den Glauben mit dem modernistischen Geist versöhnen zu wollen, das führt nicht nur zur Schwächung, sondern zum totalen Verlust des Glaubens." Und das ist auch haargenau die Folge des Konzils. Niemand glaubt mehr irgend etwas, am wenigsten selbstverständlich an die wirkliche Gegenwart Christi im Allerheiligsten!
Man sprach von einer Reform der Kirche, um die Menschen angeblich zu reformieren. Bis zu diesem verhängnisvollen Konzil galt, daß sich die Menschen nach der Lehre der Kirche ändern sollten und daß nicht die Lehre nach den Menschen umzufunktionieren sei. Auf dem 5. Lateran-Konzil hat ein Augustinergeneral gesagt: "Die Menschen müssen durch das Heilige umgestaltet werden, und nicht das Heilige durch die Menschen. Man reformierte aber den Glauben-, paßte ihn so an den "mündigen Laien" dergestalt an, daß er bleiben konnte, wie er war: stolz, gefallen, ungehorsam. "Bleibt wie ihr seid!"
Man sprach davon, man wolle fernerhin auf Verurteilungen verzichten, Wahrheit und Irrtum sollten möglichst gleichberechtigt erscheinen. Die Wahrheit sollte nur als lose Meinung erscheinen, damit sie - wie alle bloße Meinung - von allen für gleich gültig oder ungültig angesehen werden durfte. Die Entscheiduni in der Wahrheit hat also des Vat. II ausgeschlossen. Es wollte kein "Nein" sagen, sondern nur das "Positive" darlegen - wie heuchlerisch! - und keine Irrtümer mehr verurteilen. Dieser Verzicht bedeutet ipso facto der Verzicht auf die Amtsführung und stellt einen weiteren Bruch mit der Tradition dar. In einer Enzyklika an die italienischen Bischöfe sagt Pius IX. ausdrücklich, es sei nicht nur eine Vollmacht der Kirche, sondern auch ihre Pflicht, alle Irrtümer nicht nur nicht zu tolerieren, sondern sie zu ächten und zu verurteilen, weil die Reinheit des Glaubens und das Heil der Seelen es verlangen.
Ebenso war auf dem Konzil die Rede davon, man wolle keine neuen Dogmen verkündigen, man wolle auf ältere Traditionen zurückgreifen. Diese Thesen hatten in den Sitzungen großes Gewicht. Die "Wahrheiten", die auf dem Konzil verkündet wurden, mußten also nicht mehr streng geglaubt werden wie vor dem Konzil, sie sollten sozusagen als freie Meinung nur "toleriert" werden. Nach dem Konzil darf man in der "Kirche" alles glauben, auch das alte noch, wenn man nicht gerade behauptet, man besäße die Wahrheit. Das darf man nicht behaupten, nicht als Wahrheit, als Meinung schon. Man muß nur einmal beobachten, wie starr "dogmatisch" dieses neue "Dogma" von der bloßen Meinung seinerseits wieder vertreten wird, dann sieht man erst die ohnmächtige Wut gegen den absoluten Anspruch der Wahrheit, die nicht umhin kann, formal den gleichen absoluten Anspruch für sich selbst zu beanspruchen.
Man hat offiziell immer wieder beteuert: das neue sei das alte. Daß etwas gefälscht oder umgedeutet worden sei, sei nicht wahr. Eine solche Behauptung sei eine glatte Unterstellung. Nun gibt es in den Dokumenten des Vat. II bereits Umdeutungen der kath. Lehre, die von "Kardinal" Suenens in einem Interview vom Mai 1969 einmal bestätigt wurden. Er sagt: "Man kann eine eindruckevolle Liste von Thesen aufstellen, die vorgestern und gestern in Rom noch als alleingültige Wahrheit gelehrt, die aber von den Konzilsvätern eliminiert wurden." Damit gibt er offen zu: des Vat. II war ein Betrug! Denn man hat den Leuten weismachen wollen, das Konzil will alles wie bisher lassen. Nur in den Nebensachen will man sich der Welt annähern. Übrigens: dieser Behauptung von Suenens wurde nie widersprochen! Nach einem alten Grundsatz, der auch im Kirchenrecht gilt: Wer schweigt, scheint zuzustimmen", vor allem dann, wenn man dementieren müßte, hätten die Bischöfe umgehend dem widersprechen müssen, wenn es nicht gestimmt hätte.
Ein anderer Zeuge, der verstorbene Hans Barion, Kirchenrechtler in Bonn, hat im Hinblick auf die Konstitution des Konzils über "die Kirche in der Welt von heute" festgestellt: "Der korrekte Kanonist kann den progressiven Thesen und Tendenzen des II. Vat. Konzils in allen grundsätzlichen Fragen nur zustimmen, wenn er verleugnet, was er bis zum Tode Pius XII. als verpflichtende kath. Glaubenslehre betrachtet hat, wissenschaftlich betrachten mußte und lehramtlich zu betrachten gehalten war."
Dieser Bruch mit der Tradition soll an einigen typischen Aussagen des II. Vat. gezeigt werden.
Als Glaubensquellen dienen und sowohl die Tradition als auch die Hl. Schrift. Das Konzil hat mit diesem Quellenprinzip gebrochen, zwar nicht ausdrücklich, sondern versteckt. Es hat Bemerkungen in die Dokumente einfließen lassen, die darauf achließen lassen. Es heißt z.B. in der Konstitution über die göttliche Offenbarung, Nr. 21: "In der Hl. Schrift zusammen mit der Hl. Überlieferung sehe die Kirche allzeit die höchste Richtschnur des Glaubena. Doch das Wörtchen "zusammen" verdeckt nur die heutige, reformerische völlige Unterordnung der Tradition unter die Schrift. Für den Katholiken war die Tradition bisher der unfehlbare Kommentar zur Schrift. Man konnte die Schrift gar nicht verstehen ohne die Tradition! Das Konzil leugnet das; es erklärt an einer anderen Stelle: "Wie die christliche Religion selbst, so muß auch jede kirchliche Verkündigung sich von der Hl. Schrift nähren und sich an ihr orientieren." Dieses Orientieren`heißt: sie darf nicht mehr sagen als die Hl. Schrift für jeden erkennbar aussagt. Damit wurde die Tradition im Grunde eliminiert. Die Formulierung ist natürlich aus ökumenischen Gründen gewählt worden. Das heutige Verständnis der Hl. Schrift, wie es bei den heutigen Professoren gezeigt wird, entspricht nicht immer oder fast nie mehr der Tradition der Kirche. Durch das protestantische Schriftprinzip "sola scriptura" hat man unter der Hand auch das Prinzip des bloß privaten Urteils eingeführt, d.h.: der Mensch kann die Schrift verstehen wie er will, da die Tradition als Interpretationsmaßstab fehlt. Nicht die Kirche wird somit zum Maßstab der richtigen Schriftauslegung, sondern der moderne "Theologe", der seinen Maßstab, da er ja nicht mehr an die lehramtlichen Entscheidungen der Tradition gebunden ist, aus dem Zeitgeist, dem Chaos der modernen Irrtümer holt. Dementsprechend schauen auch heute die Interpretationen aus! Deswegen behauptet der "Theologe" Haag, der für sich bereits Abschied vom Teufel genommen hat, das II. Vat. habe nicht nur den früheren, sogar definierten Lehren faktisch widersprochen, sondern, indem es sich mit Nachdruck dafür aussprach, daß die ganze Lehre und Verkündigung der Kirche an der Hl. Schrift gemessen werden solle, fordere es sogar im Grunde eine neue Theologie,
Diese neue "Theologie" ist nun gleich umgesetzt und in der Liturgiereform praktiziert worden. Sie steckt im Grunde schon im Konzil, denn dort heißt es in der Liturgie-Konstitution (Nr.21): "Die Zeichen und Handlungen der Liturgie erhalten ihren Sinn aus der Schrift". Das war immer so in der Kirche gewesen. Aber das neue daran ist, daß dieser Satz zum Programm dieser Reform gemacht wird. Und als Programm muß er etwas anderes bedeuten als das, was er bisher schon beinhaltete. Für die Messe bedeutet er: Sie wird reduziert auf das, was jeder ohne die dogmatische Lehre der Tradition in der Hl. Schrift als bloßem Bericht nachlesen kann: scheinbar nur ein Abendmahl, mit dem Appell es als Gedächtnisfeier zu wiederholen. Das entscheidende an diesem Abendmahl, das Opfer, wird eliminiert. Diese Auffassung entspricht genau der protestantischen Auffassung vom Abendmahl, d.h. das Hl. Meßopfer ist abgeschafft worden. Die Reform-Kirche redet deswegen auch nicht mehr von Erlösung, weil der sündige Mensch, der nach der Auffassung der Reformer am besten so bleibt wie er ist, des Sühneopfers gar nicht mehr bedarf, sondern sie spricht nur noch von menschlichen Lösungen, die Vermittlung bringen soll. So in der Konstitution "Die Kirche in der Welt von heute". Die"Humanisierung" der Welt ist zur schlechthinnigen Aufgabe der Reform-Kirche geworden. Das ist der Tenor dieser Konstitution. Die "Kirche" vertritt damit ein neues Evangelium, das nur auf das irdische Wohl des Menschen gerichtet ist auf der Grundlage der (liberalen) Menschenrechte: die Errichtung der Menschheitsfamilie auf dem Fundament der Französischen Revolution - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Im Zusammenhang mit der neuen, irrigen Auffassung von Religionsfreiheit - also einer Freiheit, die beliebig zwischen verschiedenen religiösen Formen wählen kann und deren Wahl, egal zu was sie sich entscheidet, akzeptiert werden soll - gibt es noch andere Irrlehren, die ebenfalls von den Päpsten verworfen wurden. Es war immer Dogma der römischen Kirche,
1. daß nur die christliche Religion Heilsreligion ist, 2. daß nur in der Kirche Christi diese Heilsreligion verwirklicht ist, 3. daß die Kirche Christi nur eine einzige und sich einige ist, 4. daß diese Kirche Christi ausschließlich in der röm.-kath. Kirche verwirklicht ist.
Anders formuliert: Es ist Dogma, daß niemand außer in der kath. Kirche Gott wohlgefallen, noch das Heil erlangen könne, sondern nur in ihr. Alles Heil der Menschen, auch derer, die nicht in der kath. Kirche sind, kommt durch die röm.-kath. Kirche. So erklärt Pius IX. ausdrücklich (in seiner Enzyklika von 1857): "Im Glauben müssen wir festhalten, daß außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann. Sie ist die einzige Arche des Heiles,und jeder, der nicht in sie eintritt, muß in der Flut untergehen." Das Vat. II leugnet dieses Dogma. Es erklärt nämlich die "christlichen` Kirchen" und "Konfessionen, die außerhalb der röm.-kath. Kirche" sind, auch zu Kirchen und billigt ihnen damit die gleiche oder ähnliche Heilsvermittlung zu! Die Kommentare zu dieser Erklärung betonen ausdrücklich, daß nicht mehr ausschließlich behauptet wird, die Kirche Christi sei die röm.-kath. Kirche.
Das Ökumenismus-Dekret erklärt sogar ausdrücklich, daß diese "Kirchen" oder "kirchlichen Gemeinschaften" nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles sind; denn Christus hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen. D.h.: Nicht mehr die kath. Kirche ist die einzige wahre Heilsvermittlerin - und deswegen heilsnotwendig -, sondern auch die anderen! Es ließe sich sogar noch zeigen, daß auch die nicht-christlichen Religionen Heilsbedeutung haben. Pius XII. hat schon in einer Enzyklika 1950 im Hinblick auf ähnliche Versuche gesagt: "Einige reduzieren die Notwendigkeit, der wahren Kirche anzugehören, um das ewige Heil zu erlangen, auf eine leere Formel." Genau das tut das II. Vat. Konzil! Diese neue häretische Auffassung, die von der Kirche bereits verurteilt ist, hat immense Folgen auf die sog. ökumenische Sakramentengemeinschaft, die ebenso im Widerspruch zur Tradition steht und von der Kirche immer verworfen wurde.
Die Kirche ist nach der Konstitution "Die Kirche in der Welt von heute" ein Ferment der Weltgeschichte, ein Mittel und Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit, wobei sie nicht die Einheit überhaupt verwirklichen soll, sondern nur die Fülle der Einheit, die Fülle des neu verstandenen "Heils". Gemeint ist hierjedoch nur: die Mitarbeit der Kirche bei der Errichtung der neuen (sozialistischen) Weltordnung und der "brüderlichen" Menschheitsfamilie. Darin liegt nämlich ihre wesentliche Umfunktionierung als Kirche. Sie wird jetzt eine bloße menschliche Gemeinschaft zu einem bloß menschlichen Zweck. Sie ist nicht mehr Zeichen der Herrschaft Gottes in der Welt - und damit Zeichen des Heiles, "ein Zeichen, erhoben unter den Völkern",.wie es beim Propheten Isaias heißt -, sondern sie ist nur mehr ein Zeichen der Selbstherrlichkeit und Selbstgenügsamkeit des Menschen in Angleichung an gottlose Prinzipien wie sie z.B. in den Vereinten Nationen vertreten werden.
Damit hängt eine ganze Reihe von Irrtümern zusammen, die nun durch und von dem II. Vat. als innerhalb des Evangeliums stehend vorgetragen werden: Die traditionelle Ehelehre wird umgedeutet im Hinblick auf die Zwecke. Die rein erotische Liebe steht nun abgetrennt neben der Kinderzeugung, die sich bloß nach den Wünschen der Eltern richten darf. Also kommt die Geburtenregelung, die verurteilt war, und - in der Konsequenz davon - die Abtreibung. Die hierarchische Struktur der Ehe wird verschwiegen. Die Familie wird sozusagen enthauptet.
Das Konzil plädiert außerdem für eine Weltregierung, und die Welteinheit herzustellen, obwohl die Hl. Schrift diese Einheit grundsätzlich unter negativen Vorzeichen sieht, zum ersten Mal beim Turmbau zu Babel. Heute erscheint der Versuch, die Welteinheit außerhalb der Kirche herzustellen als widergöttliche, menschliche Eigenmächtigkeit! Die Konzilskirche wird so zur Prophetin und Vorläuferin des Antichrist. Wurzel dieses ganzen Unheils ist der sich selbst geweihte Kult des Menschen, in dem sich der Mensch selbst an die Stelle Gottes setzt. Über diesen Kult hat Paul VI. in der Schlußsitzung des Konzils und in Übereinstimmung mit der Konstitution "Gaudium et spes" (Art. 21) gesagt: "Alle Menschen wähnen sich darin einig, Glaubende und Nichtglaubende, daß alles auf Erden auf den Menschen als seinem Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist." In Übereinstimmung damit sagt er am 7.12.1965: "Die Kirche des Konzils hat sich sehr mit dem Menschen befaßt, wie er leibt und lebt, mit dem Menschen, der sich nicht nur; für wert erachtet, daß alle Bemühungen auf ihn allein als Mittelpunkt sozusagen gerichtet werden, sondern der sich auch nicht scheut, zu behaupten, er sei Prinzip und Grund aller Wirklichkeit."
In der Begegnung von Gotteskult und dem Kult des Menschen, von Christentum und Antichristentum hat sich das II. Vat. Konzil auf die Seite des Antichristentum geschlagen. Das ist die wahre Revolution, die durch es vollzogen wurde!
|