GELINGT UND DAS, DANN IST DIE KIRCHE ZERSTÖRT!
aus: (SAKA-Sonderblatt - CH-4011 Basel, Postf.51)
(Vorbemerkung) Niemand wird im Ernste bestreiten, daß es Personen, Mächte und Organisationen gibt, welche die katholische Kirche vernichten wollen. Wir sind in der Lage, Ihnen Teile aus einem Referat wiederzugeben, welches am Jahreskongreß einer solchen internationalen Organisation im November 1978 gehalten wurde. Es ist die Einleitungsrede des Vorsitzenden, übersetzt aus dem Englischen. Leider fehlen jene Abschnitte, welche durch Schilderung von Einzelheiten für uns besonders interessant gewesen wären. Instruktiv sind die Ausführungen deshalb, weil sie uns einen Einblick in die Pläne und das Vorgehen der Kirchenfeinde vermitteln. Der erste Abschnitt der Rede mit der Begrüßung ist sehr frei übersetzt und stark gekürzt. Hervorhebungen durch Fettdruck stammen von uns. SAKA (Anm.d.Red. s.b. am Schluß)
Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Namen der ............ danke ich Ihnen für Ihre Präsenz. Ich danke Ihnen auch besondere für Ihre intensive Arbeit im vergangenen Jahre. Wir sind wieder einen großen Schritt vorwärts gekommen. (...)
Wichtigstes äußeres Ereignis ist natürlich der Wechsel in Rom. Dieses Ereignis ist so bedeutsam, daß ihm die Arbeitssitzung von morgen vormittag ausschließlich gewidmet sein wird. Ich möchte an dieser Stelle nur hervorheben, daß wir einer neuen Situation gegenüberstehen. Wir müssen damit rechnen, daß sich einiges ändern wird, nicht nur der Regierungsstil. Nicht ändern dürfen sich aber die Grundtendenzen und Zielsetzungen, die wir in das Konzil einbrachten. Solange diese Geltung haben, ist alles in Ordnung. Unsere Kunst besteht nur darin, daß wir gegen die Regeln der Kunst verfahren, wenn der Erfolg nicht anders zu erreichen ist. Schließlich gilt der Erfolg, nicht die Wahl der Mittel. Alle Dinge haben ihre Eigengesetzlichkeit, so auch die Richtlinien des Konzils. Diese und unsere Bestrebungen laufen ja parallel. Fördern wir also den Kult des Konzils, und zwar so, daß durch Schlagworte mehr sein Nimbus als die genauen Inhalte im Vordergrund stehen, denn die meisten schätzen nicht, was sie verstehen, aber sie verehren, was sie nicht fassen!
Unsere Bestrebungen auf allen Gebieten und in allen Schichten zeitigten durchwegs erfreuliche Resultate. Ganz besonders wirkeam erwiesen sich unsere Bemühungen beim Klerus und bei männlichen und weiblichen Mitgliedern der Orden und Kongregationen. Die eigentlichen Strukturen dieser Stände und Gemeinschaften lösen sich immer mehr auf und die ideologische Aufweichung macht Riesenfortschritte. Unsere Erwartungen wurden gerade hierin weit übertroffen! Daß selbst hohe Prälaten, die früher in aller Form gegen unser Programm eingestellt waren, nun nicht nur die Waffen niederlegen, sondern sich sogar für unsere Ziele einspannen lassen, erstaunt uns in hohem Maße. Dieser Erfolg ist eine offensichtliche Bestätigung hierfür, daß wir die Hebel richtig angesetzt haben. Das psychologisch wichtige Prinzip, daß man neue Inhalte durch neue Formen einflößt, spielt da eine hervorragende Rolle; ich erinnere nur an die Liturgie-Reform mit allem Drum und Dran. Daß hier natürlich noch weitere Momente einspielen, welche außerhalb des menschlichen Erfahrungsbereiches liegen, haben wir bei unserer Tagung im April 1975 nicht zum ersten Mal analysiert .....
Im vergangenen Jahr haben effektiv wieder ca. 2500 Kleriker und ca 4500 Angehörige von religiösen Genossenschaften das Lager gewechselt. Damit meine ich natürlich nicht in allen Fällen die formelle Quittierung des Amtes oder des Lebenastandes; die erwähnten Zahlen umfassen auch die sogenannten stillen Abwanderer. Von fiesen können wir natürlich nur diejenigen zahlenmäßig erfassen, mit welchen wir durch unsere verschiedenen Gremien in Kontakt sind und die wir somit irgendwie klassieren können. Die Dunkelziffer wird sehr wohl größer sein. Sie sehen: Fleiß und Anstrengung machen das Unmögliche möglich!
Wie Sie wissen, meine Damen und Herren, hat die katholische Kirche eine wesentlich hierarchische Struktur. Unser Plan ist, diese hierarchische Struktur aufzulösen. Gelingt uns das, dann ist die Kirche zerstört. Auch auf diesem Gebiete waren die Fortschritte im vergangenen Jahre bemerkenswert. Das ist auch ein Gebiet, worüber sich das einfache Volk keine weiteren Gedanken macht; nach außen nämlich bleiben die Namen und Ämter. Und daß diese in sich immer mehr ausgehöhlt werden, darüber geben sich auch viele gebildete Leute keine Rechenschaft. So betont man sehr die kirchliche Autorität, aber man merkt nicht, daß die kirchliche Autorität weitgehend nicht mehr vorhanden ist. Der Auflösungsprozeß geht weiter, denn die Gebilde der Anti-Autorität finden auf Grund der demokratisch-konziliaren Denkweise reichsten Nährboden. Freuen wir uns über jeden Rat und jedes Forum, welche entstehen, freuen wir uns auch über die immer höher im Kurs stehende Kollegialität, die das Oberhirtenamt in der Kirche langsam aber sicher zu einem bloßen Scheinamt im repräsentativen Sinne umgestalten wird! Alle Verfechter konziliaren Errungenschaften sind da unsere besten Helfer.
Sehr wichtige Beiträge in unserem Kampfe liefern uns die Katholiken in Latein-Amerika, Afrika und Indien. Dort wirkt die soziale Komponente auf Grund der Verhältnisse äußerst stark in das religiös-kirchliche Leben und Denken ein. Was die große Mehrzahl der Theologen in den Industriestaaten von unserer Ideologie in ihre Theologie einbringt, wird so durch die mehr aus der Praxis gewordenen Gedankengänge ergänzt und erhärtet. Somit wird Evangelisierung immer mehr Lebenshilfe, Missionierung Entwicklungshilfe Wir dürfen zuversichtlich der Stunde entgegenblicken, in welcher man über die Himmels-Spekulationen der Vergangenheit den Kopf schüttelt. Paradies und Hölle sind auf dieser Welt!
Ein besonderes Augenmerk gilt auch heute der Jugend. Hier dürfen wir mit dem Erreichten zufrieden sein, mehr als zufrieden. Wir können im jetzigen Zeitpunkt geradezu offiziös feststellen: Die Jugend ist nicht mehr katholisch! Sie kennt den katholischen Glauben und die katholische Kirche, wie sie von uns abgelehnt werden, nicht mehr! Sie hat nur noch eine lose Bindung an die jetzige Kirche. Sie fühlt sich von ihr überhaupt nicht angesprochen. Das bestätigen nicht nur die offen daliegenden Erfahrungen, das geht auch aus Befragungen und statistischen Erhebungen hervor. Wenn gewisse kirchliche Stellen auf Grund der Beteiligung junger Leute an amtlichen religiösen Anlässen meinen, die Jugend interessiere sich wieder mehr für religiös-kirchliche Fragen, ist das reichlich naiv und eine Illusion, welche vom Wunschdenken diktiert wird. Hüten aber auch wir uns vor der Illusion, die Jugend wäre nicht mehr ansprechbar für das Katholische im ursprünglichen Sinne. Ich werde im Verlaufe meiner Ausführungen darauf zurückkommen.
Das waren einige Schwerpunkte. Weiteres und Einzelheiten werden wir bei den Rechenschaftsberichten der Ländervertretungen behandeln. Was mir jetzt noch wichtig erscheint, sind einige Akzente im weiteren Prozedere. Die Frontlinien verlaufen nicht immer gleich, unsere Gegner (opponents) kämpfen nicht immer mit denselben Waffen und jede Kampfphase erfordert neue Kampfmethoden.
Ich habe eben von unseren Gegnern gesprochen. Gibt es überhaupt noch welche? Es gibt sie, meine Damen und Herren. Ich muß gestehen, daß ich immer wieder über folgende Tatsache überrascht bin: Dort, wo wir die größten Erfolge haben, entstehen uns auch die hartnäckigsten Widerstände. Das hat nicht nur einen psychologischen Zusammenhang in dem Sinne, daß Druck Gegendruck erzeugt. Denn unsere guten Resultate kommen in den wenigsten Fällen durch offenen oder geheimen Druck zustande; unsere Spezialität liegt in geistigen Injektionen. Wenn uns also Gegnerschaft ersteht, müssen noch andere Faktoren eine Rolle spielen, die wir noch nicht erkannt haben.
Im Verhalten und in der Aktivität gegenüber unseren Feinden sollen uns die folgenden Gesichtspunkte und Anregungen eine Hilfe sein.
Unsere Gegnerschaft sitzt gleichsam auf den hintersten Oppositionsbänken. Sie stellte eine kleine Opposition dar. Zu einer Opposition gesellen sich immer unzufriedene Elemente, Leute, denen das Opponieren zur zweiten Natur geworden ist. Diese gehören nur bedingt zu unseren Feinden. Diese können uns helfen. Sie können uns damit helfen, daß sie ihren eigenen Leuten die Arbeit erschweren, etwa indem sie Viertrangigem die erste Priorität einräumen, oder indem sie durch störende Ungeduld ein geplantes Arbeiten verunmöglichen oder durch einseitiges Betonen des Negativen jeglichen Aufbau beeinträchtigen. Wir müssen solche Leute genau in dieser Richtung inspirieren. Damit werden unsere Gegner empfindlich geschwächt.
Manchmal müssen wir unseren Feinden auch etwas gönnen! Wir müssen ihnen auf eine geschickte Art und Weise mal helfen, besonders dann, wenn es mit der Führung nicht zum besten bestellt ist. Ein anfänglicher Erfolg und nachfolgende Mißerfolge wirken demoralisierend wie kaum etwas! Diese Methode muß man aber geschickt anwenden........ Gezielte Förderung verdienen auch jene pseudotraditionalistischen Kräfte, die nur Symptombekämpfung betreiben, d.h. lediglich gegen gewisse Auswüchse ankämpfen, im übrigen aber die Neuerungen als solche dulden und sogar annehmen. Diese brauchen wir nie zu fürchten. Hierzu gehören auch jene, die - entweder aus Naivität oder aus geschäftlichen Gründen - eine grundsätzliche und konsequente Stellungnahme umgehen und damit bei einem weiteren Publikum besser ankommen. Das alles kommt uns zugute.
Sehr wichtig ist, daß wir die klaren Köpfe unserer Gegner kennen. Eintagsfliegen und Strohfeuer schaden uns nicht. Es sind die Systematiker, die uns Schwierigkeiten bereiten können. Gerade diesen müssen wir jene Sorte von Gewohnheitsopponenten zugesellen, die immer unzufrieden sind. Der Ballast der Unzufriedenen kann auch einen Systematiker zugrunde richten! Daß wir die klaren Köpfe auch durch einen Kleinkrieg klein kriegen können, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Da gibts der Möglichkeiten viele. Mit der Krücke der Zeit können wir da manchmal mehr erreichen als mit der Keule des Herkules!
Sie kennen das Sprichwort: Wer viele Eisen im Feuer hat, dem werden einige kalt! Ich will damit erneut in Erinnerung rufen, wie wichtig es ist, daß unsere Gegner ihre Kräfte verzetteln. Wir müssen das durch vermehrte Einwirkung veranlassen. Die Zahl, die Mittel und die Kraft unserer Gegner ist beschränkt; je mehr sie sich auf die verschiedensten Gebiete und in viele Richtungen verzetteln, desto matter werden ihre Einsätze ...
Auf der gleichen Linie liegt der Grundsatz: divide et impera! (Teile und herrsche.) In je mehr Gruppen und Grüppchen sich unsere Gegner gliedern, desto bedeutungsloser sind sie. Lose Organisationen fürchten wir nicht, auch jene nicht, die allzu plump operieren. Gefährlich sind Organisationen mit präzisem Konzept und geplant-einheitlichem Vorgehen!
Zuzug sollten unsere Gegner nicht erhalten, zumal nicht von qualifizierten Leuten. Wie das verhindern? Ich glaube, das geschieht am besten dadurch, daß wir die Inflation der katholischen Grundsätze (principles) vermehrt betreiben. Sie wissen, wenn man viel von etwas redet, erreicht man zweierlei: Einmal wird das betreffende Wort oder der entsprechende Grundsatz Teil der öffentlichen Meinung bzw. des allgemeinen Verhaltens, zum andern wird der Inhalt der Idee oder des Grundsatzes entwertet; es ist ein inflatorischer Vorgang, der durch daß Maß der Einseitigkeit und der damit verbundenen Erschwerung der entsprechenden Handlung gesteuert werden kann. Ein Beispiel: Wir wollen die kirchliche Autorität aushöhlen. Also, gehen wir doch hin, reden wir viel von ihr, strapazieren wir sie hinsichtlich Motiv und Ziel! Derart können wir im selben Atemzug die Autorität der Kritik aussetzen, sogar ins Lächerliche ziehen, und gleichzeitig Gewissensbindungen auf Grund der Autorität über jedes vernünftige Maß hinaus festigen, je nach den Adressaten. Für die einen gilt die Autorität hierauf nichts mehr, und diese Leute gehören bereits zu uns; für die andern gilt die Autorität alles und sie gehören deshalb nicht zu unseren Gegnern, weil diese letzteren; im Gegensatz zur jetzigen Kirchenleitung stehen. Zwei Fliegen also auf einen Schlag. Welcher Katholik nämlich, zumal welcher Kleriker, möchte in offener Auflehnung gegenüber der kirchlichen Autorität stehen, gegenüber den Bischöfen, gegenüber dem Papst! Ich rede hier von der zweiten Kategorie, von jenen also, für welche Grundsätze noch Grundsätze sind. Wenn wir die Bindung an kirchliche Autorität auf Grund des geschuldeten Gehorsams oder des Treueversprechens unermüdlich betonen, lähmen wir den Widerstand gegen die uns genehmen Reformen. Unsere Gegner bleiben isoliert. Ähnliche Wirkungen wie die Inflation des Autoritäts-Prinzips hat die Inflation des Begriffes Einheit.
Typisch ist übrigens, daß diejenigen, welche sich durch die Überbetonung der Autorität - oder Einheit - täuschen und binden lassen, den logischen Widerspruch zu ihren übrigen Grundsätzen nicht wahrnehmen oder nicht wahrnehmen wollen. Sie merken auch nicht, daß die jetzige Kirche nicht mehr die frühere ist, und lassen sich um des Preises willen in der Ware betrügen. Vermutlich fehlt ihnen auch vor allem die Entscheidungskraft, also Charakterstärke.
Meine Damen und Herren, ich möchte noch auf einen Umstand hinweisen, der nicht für uns, sondern für unsere Gegner spricht. Ich bitte Sie, achten Sie genau auf das, was ich sage, denn ich halte es von allerhöchster Bedeutung, daß wir uns auch über Dinge Gedanken machen, welche uns im Moment noch keine eigentliche Sorgen bereiten. Das Handeln darf man manchmal verschieben, nicht aber das Denken.
Ich habe Ihnen im Verlaufe meiner Ausführungen gesagt, daß die heutige Jugend nicht mehr katholisch ist. Aber sie ist auch unansprechbar für unsere Bestrebungen und Ziele! Die heutige Jugend ist ein Vakuum!
Ich weiß aus meiner persönlichen Vergangenheit, welch faszinierende Kraft katholische Ideale auf junge Leute haben können. Aus der Geschichte wissen Sie auch, daß jede katholische Renaissance von der jüngeren Generation getragen wurde, wenn auch nicht immer auagelöst. Mit dieser Möglichkeit müssen wir auch heute rechnen. Ich sage nicht, daß das kommen wird, ich möchte nur nicht unterlassen, diese Möglichkeit zu erwähnen. Wir müssen sie ins Auge fassen und bei jeder sich abzeichnenden Gefahr sofort die entsprechenden Gegenmaßnahmen treffen. Zuverlässigen Informationen zufolge sind schon heute Ans ätze vorhanden, daß traditionalistische Kreise auf junge Leute eine gewisse Anziehungskraft ausüben. Diese Ansätze bilden natürlich noch keine akute Gefahr für unsere Bestrebungen. Am besten ist, wir kümmern uns vermehrt um die Jugend, nicht nur in dem Sinne, daß wir sie von den überkommenen Idealen lösen, sondern auch im positiven Sinne. Ich finde, daß wir deshalb all jene Bewegungen unterstützen müssen, die im neukirchlichen Bereich entstanden oder vorhanden sind, und die hohe ethische Haltungen christlicher Provenienz mit unseren rein humanistischen Bestrebungen verbinden. Gerade hinsichtlich der Jugend wollen wir nicht zu denen gehören, die alle Kraft auf den Anfang verwenden und nichts vollenden! (...)
(Zusatz d. Red.: da die Quelle dieses Beitrages aus guten Gründen nicht genannt sein will, könnte man an der Authentizität des Gesagten zweifeln. Auch wenn es sich um einen fingierten Beitrag handeln sollte - der aus irgend welchen Gründen sogar noch bewußt aus den angegebenen Organisationen eingeschleust worden sein kann -, so sind auf jeden Fall solche hier angesprochenen Absichten - die Kirche zu zerstören -, über jeden Zweifel erhaben.)
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