WIEDER EIN ZEICHEN DES "AUFBRUCHS ZU NEUEN UFERN"
von Joachim May
Sie galt als exaltiert, schwärmte für Picasso, trat öffentlich als Torero auf, betete inbrünstig am Grab der hl. Teresa und läßt sich an Aberglauben von niemandem übertreffen. Sie gilt als drittreichste Frau der Welt. Nach dem Tode ihres ersten Mannes verweilte sie oft in Gesellschaft des Tänzers Antonio und des Toreros Curro Romero. In Hippy-Kreisen lernte sie den indischen Filmschauspieler Kabir Bedi kennen und pflog Umgang mit ihm. Nebenbei: Sie ist Mutter von fünf Kindern und trägt 25 Adelstitel.
Er wird als "hochgebildeter Theologe und umschwärmter Gesellschaftsseelsorger" und als "Linksintellektueller" bezeichnet, der als einer der brillantesten Prediger Madrids in der elegantesten Pfarrei der Hauptstadt eine ebenso begeisterte wie snobistische Gemeinde um sich sammelte". Natürlich pflegt er den Dialog zwischen Katholiken und Marxisten und übersetzte Adorno aus dem Deutschen, damit endlich die linke "Frankfurter Schule" in Spanien Eingang fände. Er brachte es bis zum Generaldirektor des Kultusministeriums. Eines Tages hängte er den Rock der Gesellschaft Jesu an den Nagel und ließ sich laisieren, was seiner Karriere nicht in geringsten schadete. Sein "Senkrechtsstart" führte ihn in den Palacio Liria ... Dort residiert die "rote" ...
Sie: Herzogin Cayetana von Alba, 52 Jahre alt, Er: Pater Jesus Aguirre SJ, 44 Jahre alt.
Diese Partie wird als Mesalliance, als Skandal bezeichnet. "Für die Granden ist der Geistliche ein gesellschaftlicher Fassadenkletterer, während die Herzogin, die ihr rotblondes Haar in Form des Afro-Look frisieren läßt, nicht nur das blaueste Blut Spaniens, sondern Europas repräsentiert".
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