UNSERE HEILIGE KATHOLISCHE KIRCHE WURDE VERGIFTET
von H.H. Pfr. Wilhelm Knab
Drei Teilthemen:
Woher das Gift? Die Folgen der Vergiftung? Laßt uns zusammenhelfen zur Entgiftung!
1. Unsere hl. kath. Kirche wurde vergiftet; darüber gibt es gar keinen Zweifel, darüber erübrigt sich jede Diagnose; das ganze Aussehen der Kirche beweist es: das ist nicht mehr die Kirche von ehedem, ihr Aussehen ist miserabel, weil es ihr im Inneren schlecht geworden; und das nach einem Reformkonzil! Man hat ihr Gift gereicht und sie hat Gift getrunken! Woher das Gift?!
Alte Irrlehren scheinen wieder lebendig geworden zu sein und neue Irrlehren sind hinzugekommen. Arius lehrte, irgend wann einmal sei der Sohn Gottes vom Vater geschaffen worden und durch den Sohn wurde dann schließlich die Welt geschaffen. Nestorius lehrte, Maria habe nur einen Menschen geboren; dieser Mensch Christus sei ob seines gottgefälligen Lebenswandeis nachträglich mit der Gottheit beschenkt worden;Maria sei demnach nur als Christusgebärerin zu bezeichnen aber nicht als Gottesgebärerin. Wir kommen zu Pelagius: Ähnlich wie Arius einst lehrte, zur Wahrheitserkenntnis brauche es kein Gnadenlicht von oben, so lehrte Pelagius, zur echten Tugendübung brauche es keine Kraft von oben, der Mensch sei von Natur aus gut und zu allen Tugenden fähig, Erbsünde gebe es einzig im Sinn einer Nachahmung der Sünde der Stammeltern. - Besonders Athanasius, Bischof von Alexandrien, bewährte sich in damaligen Zeiten als Verteidiger des wahren Glaubens, gestützt auf die klaren Aussagen der Hl.Schrift. - Förmlich verurteilt wurden diese Irrlehren auf den Konzilien von Nicäa 325 und Ephesus 431. - Aber wie wenn es keine Klarstellungen seitens der Kirche gegeben hätte, gilt in gegenwärtigen Zeiten vielen, die sich gläubig nennen, Christus nicht als der wahre Gottessohn, Der aus der Ewigkeit herübergekommen und aus Maria Fleisch angenommen; man verirrt sich heute sogar noch weiter weg von der Wahrheit, indem man, alte Suppen aus dem vorigen Jahrhundert aufwärmend, Josef als den Vater Jesu bezeichnet; Maria sei demzufolge keinesfalls als Gottesmutter zu verehren; und sie habe nach.der Geburt Jesu sogar noch weitere Kinder geboren, weil ja in der Schrift die Rede ist von den "Brüdern" Jesu, wobei nicht beachtet wird, daß nach Biblischem Sprachgebrauch auch Vettern und Basen als Brüder und Schwestern bezeichnet werden. (Wenn aber Jesus ein bloßer Mensch gewesen, dann stehen wir immer noch unter dem Fluch der Sünde, dann ist das ganze Gerede von Erlösung Humbug, und der Kreuzestod Jesu war umsonst! Hier geht es wahrhaftig um das Zentralgeheimnis unseres christlichen Glaubens!) - Wenn man die Irrlehrer unserer Tage auf die amtlichen Lehrentscheidungen hinweist, dann geben sie zur Antwort, man müsse die damaligen Aussagen aus den damaligen Zeitverhältnissen heraus verstehen, die damaligen Aussagen müsse man neu interpretieren und dem Verständnis der Menschen unserer Tage anpassen. (Als ob die Wahrheit plötzlich nicht mehr Wahrheit wäre und wie wenn die Wahrheit sich den menschlichen Anschauungen und Wünschen anpassen müßte statt umgekehrt!) Die klaren Aussagen der Hl. Schrift aber werden uminterpretiert als gleichnishafte Einkleidungen oder als Hinzudichtungen aus späteren Zeiten.
Aber nicht genug damit, daß alte Irrlehren der ersten christlichen Jahrhunderte und zusätzlich Irrlehren des 9. Jahrhunderts eine Neuauflage erleben in der Person des 1955 verstorbenen Jesuitenpaters Teilhard de Jardin ist ein weiterer Irrlehrer und Lügenprophet auf den Plan getreten,dessen Lehren viele begeistert zustimmen, geblendet durch einen flüssigen Schreibstil und geblendet durch religiös klingende Formulierungen, hinter denen sich aber andere Vorstellungen verbergen als was man bislang mit den betreffenden Worten bezeichnen wollte. - Was ist für Teilhard de Jardin Gott, Christus, Sünde, Tugend, Heroismus, Kreuzesnachfolge? Was ist für ihn der vollkommene Mensch? Wann ist nach seiner Anschauung und Lehre die Welt zu ihrer Vollendung gelangt? Gott, das ist bei Teilhard de Jardin nicht jener Dreipersönliche, ewig waltende, durch Dessen Willen die Welt erst entstand und Der den Menschen in diese Welt hereingesetzt hat, damit er mit und in Christus der himmlischen Glorie fähig werden könne, sondern nach Teilhard sind Gott und Welt eins; Pantheismus; das Ganze, was irgendwie existiert an Materie und Geist, dieses Gesamt ist Gott; und des Menschen Aufgabe sei es, die Entwicklung der Welt durch Forschung und Technik voranzutreiben ihrem Endzustand entgegen, wo die Materie und alle Persönlichkeitsbewußtheiten zur einen Überweltseele verschmelzen; die mit dem Geist gekoppelte Materie ruft gleichsam den Menschen an: erlöse mich, befreie mich hin zum Punkt Omega, wo durch Verschmelzung von Geist und Materie die Welt zur Ruhe, zum ewigen Frieden gelangt! Tugend und direkte Lebensaufgabe ist nach Teilhard die Mühe,die der Mensch in Forschung und Technik aufwendet,die Entwicklung der Welt voranzutreiben; Sünde ist die Lässigkeit auf diesem Gebiet; allerdings, Strafe oder gar ewige Verdammnis gibt es für die Lässigen nicht; diese Lässigen, die nichts oder zu wenig leisten für die Fortentwicklung der Welt ihrem Endzustand entgegen, gelten einfach als "Ausschußware"; von einer persönlichen Rechenschaftsablage vor einem persönlichen Gott im Jenseits ist bei Teilhard nichts zu entdecken. Die Themen sind bei Teilhard immer die gleichen: der kosmische Christus, der vorläufig noch unerlöst in der Materie schlummert, dem wir durch die Mühe des Forschens und der Technik "das Kreuz nachtragen' bis zu seiner Erlösung in der Verschmelzung von Geist und Materie; die neue Erde, der vollkommene Mensch (das heißt das Allbewußtsein, in welchem alle personalen Bewußtheiten in eins zusammengeschmolzen), der "ewige Friede"(in der Zusammenfindung von Geist und Materie zu einer Einheit); "Religion" ist für Teilhard Mithilfe zur Vollendung der pantheistisch gedachten Welt.
Ist in diesem Gedankensystem noch irgend ein Platz für den uns geläufigen Gottesbegriff, Platzfür den uns geläufigen Begriff von Person mit einer eigenständigen, unsterblichen Seele, Platz für die Grundgedanken der christlichen Erlösungs- und Heilslehre, Platz für übernatürliche Gnade und echte Tugend in wahrer Christusnachfolge?
Zugestanden, Teilhard fühlte sich gedrängt, eine Zusammenfassung von Glaube und Wissen zu finden, eine Brücke zu bauen zwischen Naturwissenschaft und Offenbarung, da, wie er meinte, viele Menschen von der angeblichen Kluft zwischen beiden beunruhigt seien. Aber in diesem Bemühen hat er sich gründlich in Widersprüchlichkeiten verrannt, wie z.B. was den Begriff "Person anbelangt, denn Person kann niemals vergehen und mit anderen Bewußtheiten zu einer Allseele verschmelzen. Im übrigen ist der Dualismus, die Zweiheit von Schöpfergott und geschaffener Welt, einfach die Wirklichkeit, aber nicht etwas, woran man sich bemühen müßte, es auf einen Nenner zu bringen.
Von ernst zu nehmenden Denkern und Wissenschaftlern wird denn auch Teilhard nicht gerade als Geistesgröße eingeschätzt; ein großer Denker, so schreibt Dietrich v. Hildebrand, ist nur der, welcher die Wirklichkeit in ihrer Fülle und Tiefe und in ihrem hierarchischen Aufbau verstanden hat. Die Größe Teilhards liegt auf dem Gebiet der Paläontologie,an Hand der verschiedenen Schädelfunde; daß er sein Spezialgebiet zur einer Religion ausbaute, wurde sein Verhängnis, - Verhängnis für ihn persönlich und für seine Verehrer; denn wer von der Wahrheit abweicht, vom Glauben an die Gottheit Christi und vom Glauben an das unfehlbare Lehramt der Kirche Christi, ist nicht mehr katholisch, ist nicht ein fortschrittlicher Katholik, sondern eben kein Katholik mehr.
Wie konnte es kommen, daß Teilhards Gedankensystem trotzdem solch begeisterte und weitreichende Aufnahme finden konnte? - Die Antwort gibt Professor Albert Drexel in seinem im Christianaverlag (Stein am Rhein) erschienenen Büchlein mit dem Titel "ein neuer Prophet?" (Fragezeichen.) Der Verfasser nennt drei Gründe: Erstens, die auch in katholischen Kreisen vorhandene Abwertung oder sogar Ablehnung alles Übernatürlichen, wie Glaubensmysterium, Wunder, Gnade, Inspiration, Erbsünde, Auferstehung usw. Zweitens, Ablehnung des Kreuzes Christi und damit des fundamentalen Mysteriums der Erlösung. Drittens, Abwertung und Verwischung des Begriffes Sünde. - Wir erkennen: von echter Kreuzesnachfolge Christi sowie vom übernatürlichen Ziel des Menschen ist in Teilhards System keine Rede, sodaß der opferscheue Mensch sich dem leicht anpassen konnte.
(Wir kommen zu den Folgeerscheinungen:)
2. Geradezu verheerend hat sich Teilhards Grundthese und Grundforderung der ständigen Fortentwicklung auf das gesamte Gebiet der Religion ausgewirkt: in der Lehre, in der Moral, ja, bis hinein in die Liturgie! In dieser Leitidee vom Fortschritt durch stets neue Veränderungen fanden sich nämlich die Modemisten in ihrer Suche nach stets weiteren Veränderungsmöglichkeiten ermutigt und bestätigt. Da war auf einmal Wahrheit nicht mehr Wahrheit, Ordnungsprinzip nicht mehr Ordnungsprinzip, Überlieferung nichts Bewahrungswürdiges mehr.
Da von echter Kreuzesnachfolge Christi sowie vom übernatürlichen Ziel des Menschen in Teilhards System keine Rede ist, nicht wenige aber die lebendige Verbindung mit dem echten Christus aufgegeben haben, ist es auch in christlich sich nennenden Kreisen zu einem erschreckenden Absinken der Moral gekommen; vom Fernsehen läßt man sich alle Zeit zum Gespräch mit Gott und zum Gespräch miteinander rauben, als Erfüllung der ganzen Religion gilt bereits das Nettsein zueinander; Keuschheit gilt vielfach als Unmöglichkeit; (freilich, aus eigener Kraft geht es nicht, die Oberherrschaft des Geistes über das Begehren des Fleisches zu bewahren, aber man müßte sich besinnen auf das Wort des weisen Salomo: Da ich erkannte, daß ich aus eigenem nicht enthaltsam sein konnte, wandte ich mich im Gebet an Gott um Weisheit, und sie werd mir gegeben;") Seitensprünge in der Ehe werden kaum noch als Sünde erachtet, und wie die Münchener Kath.Kirchenzeitung vom 28.Mai 1978 meldet, haben im vergangenen Jahr 54 tausend (54 tausend!) Frauen abtreiben lassen! (Worauf übrigens Exkommunikation steht!)
In der Liturgie sehen wir das gleiche Bild der Verwüstung. Die Modemisten sahen sich in ihrer Grundthese, das Bessere, der sogenannte Fortschritt, werde nur durch ständige Veränderung erreicht, durch Teilhard bestätigt. Auf der Grundlage eines rein auf den Menschen ausgerichteten Diesseitskultes und einer rein irdischen Ethiklehre wurde die Verehrung der Heiligen als nicht mehr zeitgemäß abgebaut und wurden sogar vielfach die Heiligenfiguren aus den Kirchen ausgeräumt; Aszese und Streben nach wachsender Heiligkeit und Gottinnigkeit wurde vernachlässigt; die ganze Messefeier wurde umgekrempelt; man schuf ein neues Brevier für die Priester; ein neuer Kalender für das gesamte Kirchenvolk wurde erarbeitet mit Umstellung der Feste und Umbenennung der Sonntage; alles in allem: Bruch mit der Vergangenheit, Flucht in die Zukunft! Tradition gilt diesen Neuerem nichts mehr, Tradition,d.h. (gemäß Lexikon :)"die Weitergabe von Kenntnissen und Fertigkeiten des Kulturprozesses und der Moralanschauungen auf die folgenden Generationen"; Tradition gibt Auskunft über den Geist,der als Grundlage und Wirkkraft in der Geschichte eines Uberlieferungsgutes wirksam war; mit der Verwerfung der kirchlichen Tradition, die bis zur Mißachtung kirchlicher Lehrentscheidungen und strengster päpstlicher Weisungen sich versteigt, wird aber gerade das verworfen, was in der Kirche unter dem Beistand des heiligen Gottesgeistes gediehen war, um es durch Menschenwerk zu ersetzen. [...]
3. Unsere heilige katholische Kirche wurde vergiftet. Wir haben erkannt, woher das Gift kam: Unglaube und Irrglaube, in Verquickung mit Diesseitsseligkeit und Opferscheu. Wir haben auch die Folgen der Vergiftung gesehen: ein verwüsteter Weinberg des Herrn. (Zweifelsfrei war und ist es für zukunftsgläubige Änderungsbeflissene immer ein Leichtes, Möglichkeiten zu entdecken, wo man etwas ändern könnte: in der Messe, im Brevier, in der Gestaltung des Altares und des ganzen Kirchenraumes, in der priesterlichen Gewandung etc.etc.; aber um der Einheit willen, die eines der Kennzeichen der katholischen Kirche war und vor allem um der gefährdeten Reinheit der Lehre und des Glaubens willen hätte man von all diesen sogenannten Reformen oder "Neuordnungen" die Finger lassen sollen, jetzt haben eben die Bescherung: die Deformation und vielfach völlige Destruktion von sovielem was gut war und die Heiligen darvergangenen Zeiten geformt hatte.) Aber nun laßt uns alle zusammenhelfen zur Entgiftung!
Allesamt müssen wir zunächst einmal zurückkehren zu den unverfälschten Quellen der übernaturlichen Gnade, als da sind: Gebet, gläubig-frommer Empfang der hl.Sakramente der Buße und des Altares,Verehrung der Gottesmutter, insbesondere auch, was den von ihr so dringend gewünschten Rosenkranz betrifft zur Rettung unsterblicher Seelen, Schutzengelverehrung, Weihwasser zur Hilfe für Lebende und Verstorbene, Aszese (Willensschulung) durch mancherlei Konzentrationsübunqen auf Wertvolleres unter Verzichtleistung auf Geringerwertiges, wobei nebst Mäßigkeit in Speise und Trank und Verzichtleistungen auf reine Genußmittel besonders auch an Radio und Fernsehen zu denken wäre,wofür man so viel kostbare Zeit verschwendet,die mit Gebet,Studium und Liebeswerken besser und fruchtbarer genützt wäre, - und über allem die seelenvolle Mitfeier der Hl. Messe. -
Allerdings müßte es die unverfälschte alte Messe sein. Die neue Messe ist etwas wesentlich Neues, etwas wesentlich anderes als die unblutige Gegenwärtigsetzung des Kreuzopfers. Das beweist sich nicht nuranhand des Aufbaues und der Textgestaltung, sondernauch an dem Aufsehen erregenden Geschehen, daß die berühmte Meßopfererklärung des Pater Martin Cochem eingestampft wurde als offenbar wesensfremd im Verhältnis zur neuen Messe. - Und hier beginnt die derzeit wichtigste Aufgabe für die Laienarbeit: die Priester zu drängen und zu ermutigen, zur alten Messe zurückzukehren! Kein Meßstipendium, als nur unter der Bedingung, daß die gewünschte Messe im alten Ritus gefeiert werde! - Gleicherweise sollten aber auch die Priester einmütig zusammenstehen, nur die wahre Hl.Messe zu feiern, mit dem Canon in unverändertem Latein, insbesondere mit unverändertem Text der Wandlungsworte, gemäß dem Grundsatz in der Mahnschrift des hl. Vinzenz von Lerin gegen die Irrlehren seiner Zeit im 3. Kapitel: "Man muß mit großer Mühe (d.h. mit Opferbereitschaft) darauf bedacht sein, zu ergreifen und festzuhalten, was immer, was überall, was von allen geglaubt worden ist." (Commonitorium oder Mahnschrift gegendie Irrlehrer vom hl. Vinzenz von Lerin, Petrusverlag, D-5242 Kirchen/Sieg.) - Wenn dann die Priester allesamt oder wenigstens in ihrer Überzahl zur alten Messe zurückkehren, werden auch die Bischöfe nicht anders können, als nachzuziehen, ähnlich wie die Priester einmütig widersprachen, als Agrippinus, Bischof von Carthage, die Notwendigkeit der Wiedertaufe lehrte, und eben mit diesem einmütigen Widerspruch auch den Papst veranlaßten, seine Stimme zu erheben und "zwar gemeinsam mit seinen übrigen Amtsgenossen, aber doch den anderen voran, indem er .... es für angemessen hielt, alle übrigen eben so sehr an Glaubenshingabe hinter sich zu lassen, als er ihnen an Ansehen des Sitzes voranging." (Zitat aus dem 9. Kapitel der Mahnschrift des hl.Vinzenz von Lerin.) Nur die wahre Messe kann Gott zur Ehre gereichen; nur die wahre Messe besitzt die Fähigkeit, die Macht des Bösen zurückzudämmen und Heil zu erwirken für Lebende und Verstorbene! [...]
Pfarrer Wilh. Knab
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