EINWÄNDE, DIE RESTLOS GEKLÄRT WERDEN MÜSSEN
von Eduard Wilimsky
In "Einsicht" VIII(l) vom Juni 1978, S.32f hat der Autor H.H. Kaplan Dettmann Behauptungen aufgestellt, die nicht ohne Widerhall bleiben können. Papst Benedikt XV. konnte ja nicht ahnen, daß einige Jahrzehnte nach ihm ein Mann den Stuhl Petri (rechtmäßig ?) besteigen würde, der alles, was bisher Gültigkeit hatte, auf den Kopf stellte. Es ist nicht opportun, das Gesetz des Kanon 817 auf die neue montinische Sonntagsfeier zu beziehen, weil ja Benedikt XV. keine Ahnung von diesem "Wunderwerk" haben konnte. (Anm.d.Red.: Abgesehen davon ist die von H.H. Kaplan Dettmann Mgr. Lefebvre unterstellte Not-Form der. Messe nicht identisch mit dem sog. "NOM", der in seiner dogmatischen Form ungültig ist. Außerdem ist es fraglich, ob das, was Mgr. Lefebvre meint, wenn er sagt, auch nach dem sog. "NOM" könne man gültig zelebrieren, das gleiche ist, was ihm Kaplan Dettmann mit dem in Kanon 817 enthaltenen Aussagen unterstellt.) Er wollte damit nur sagen, daß die Gott wohlgefällige Konsekration nur innerhalb der von Pius V. festgesetzten Liturgieordnung stattfinden könne; alles andere ist Frevel!
Leider wird von vielen rechtgläubigen Autoren, die sich große Verdienste im Kampf um die trident ini sehe Messe erworben haben, ein Gedanke nicht oder nur sehr vage ausgespro hen: Die Wohlgefälligkeit des hochheiligen Meßopfers!
Benedikt XV. nennt es Frevel, wenn außerhalb der hl. Messe konsekriert werden sollte. Eine solche Konsekration ist also Gott nicht wohlgefällig. Es ist nicht wie Weihrauch, der vor sein göttliches Angesicht emporsteigt. Es ist kein rechtes, vollgültiges, wohlgefälliges Opfer, es ist nicht angenommen - wie das Opfer Kains. Ein Frevel ist Gott nicht wohlgefällig, sondern ruft eher den Zorn Gottes herab! Kann also eine frevelhafte Konsekration gültig sein? (Anm.d.Red.: Ja, aber nach H.H. Dr. Katzer bleiben die Verdienste dieses Opfers aus.)
Beim Benützen des sog. "NOM" kommt aber noch ein anderer Tatbestand hinzu, der es höchst fragwürdig macht, ob überhaupt noch eine Konsekration zustande kommt, auch wenn der gültig geweihte Priester die Wandlungsworte in der dogmatisch festgelegten °Form (wie früher) spricht, der zur neuen Liturgie abgefallen ist: Die dem "NOM" unterlegte Intention hat den Opfercharakter fallen gelassen und will selbst nur noch Mahlfeier sein. Die früheren Wandlungsgebete sind zum bloßen "Einsetzungsbericht" verfälscht worden. Mit einem "Einsetzungsbericht" kann man, auch wenn man den Inhalt unverfälscht läßt, keine gültige Konsekration bewirken, weil die nötige Intention fehlt! Denn nach der Lehre der Kirche müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein wohlgefälliges Opfer Gott dargebracht werden kann:
1. die Materie von Brot und Wein (andere sind ausgeschlossen!); 2. die gültige Intention, das zu tun, was die Kirche tut; 3. die wahre Konsekrationsformel (selbstverständlich ohne Verfälschungen!)
Entfällt nur eine dieser Voraussetzungen, kommt keine Wandlung zustande. Selbst wenn alle diese Bedingungen erfüllt sein sollten, bliebe noch die Frage offen: Hat der zur neuen montinischen Liturgie übergegangene bzw. abgefallene Priester die Verfälschungen des "NOM" hinsichtlich der Opferung korrigiert? Sind die Opferungsgebete des "NOM" Opferungsgebete? Sicher nicht, und wenn dann so verstümmelt, daß. der Opfergedanke zurückgedrängt und unterdrückt wird. Hat der betreffende Priester dann die alten Opferungsgebete eingeschoben? Welcher Gottesgdienstbesucher kann das noch durchschauen bzw. prüfen!
Wenn tatsächlich auch außerhalb des trid. Ritus konsekriert wird, schaudert es mir bei dem Gedanken, daß ein gültig geweihter Priester, der zur neuen Lehre abgefallen ist, durch seinen "Gehorsam" nochmals apostasiert zu einem noch zu schaffenden neuen "Ritus", um dann bei Stehparties, bei denen Brot und Wein gereicht werden zu "konsekrieren"!
Kann also ein abgefallener Priester in "Unschuld" seine Hände waschen? Klebt nicht an seiner Hand Frevel, ist er nicht voll von, Schuld? Hat er den Geist der Demut und des zerknirschten Herzens? Kann Gott mit mildem und gnädigem Angesichte huldvoll niederschauen und das so dargebrachte "Opfer" gnädig annehmen? - Die Bibel nennt es schlicht "Greuel vor dem Herrn"!
Fazit: Bleiben wir lieber zu Hause, als solch zweifelhafte', auf jeden Fall Gott nicht wohlgefällige Feiern zu besuchen, auch wenn der Schein der Gültigkeit über ihnen liegt.
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