MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Verehrte Leser,
der Beitrag von Karl-Heinz Jutting "Die Jagd nach dem Sündenbock" ist von etlichen Lesern mißverstanden worden. Der Autor wollte weder die Modernisten, noch die Kommunisten oder die Freimaurer reinwaschen; deren Fehlpositionen sind und bleiben rechtskräftig von der Kirche verurteilt. Sein Anliegen war es vielmehr, mit einem gewissen sarkastischen Unterton in der Darstellung gegen eine all zu häufig anzutreffende Selbstgerechtigkeit in den eignen Reihen anzugehen. Häufig werden die Freimaurer, Kommunisten und Protestanten nur vorgeschoben, um von den eigentlichen Verrätern abzulenken. Das ist zwar recht wirkungsvoll, verhindert aber nur die wirkliche Aufhellung der tatsächlichen Situation. Denn weder die Großloge von Berlin, noch Breschnew noch die EKD haben die ungültige "Messe" verpflichtend für die katholische Kirche vorgeschrieben, sondern die zur Freimaurerei, zum Kommunismus oder Protestantismus abgefallene, verräterische Hierarchie. Wo mir die Argumente für die eigene Mitverschuldung als zu einseitig und überzogen erschienen, habe ich eine entsprechende Anmerkung gemacht.
Sicher werden diesmal viele Leser über die reservierte Haltung gegenüber bestimmten Einstellungen in den eignen Reihen und auch gegenüber der Person von Mgr. Lefebvre, die in Beiträgen dieses Heftes zum Vorschein kommt, erstaunt oder sogar verärgert sein. Darum wollte ich eigentlich dazu hier eine ausführliche Erklärung abgeben. Ich habe aber davon abgesehen, weil ich mir sagte, die Argumente müssen für sich selbst sprechen. Für neuere Leser ist es vielleicht nicht ganz unwichtig zu wissen, daß der "Einsicht" früher die "Briefe an die Freunde und Wohltäter" von Mgr. Lefebvre beigelegt wurden. Als dann Lefebvre jedoch schrieb, sein Seminar in Econe hätte den Segen des Hl. Vaters Paul VI., in dem wir den Hauptverantwortlichen für die heutige Zerstörung sehen, unterblieb diese propagandistische Unterstützung, und der damalige Redakteur, Dr. Fuchs, gab zu dieser Maßnahme eine ausführliche Stellungnahme ab. Obwohl wir also schon früher eine gewisse Inkonsequenz in Lefebvres Haltung bedauerten, haben wir bisher von einer Darstellung derselben immer wieder Abstand genommen, um die Situation in den eigenen Reihen nicht noch mehr zu belasten, aber auch in der Hoffnung, der Erzbischof würde sich zu eindeutigen Aussagen und Handlungen durchringen. Da aber in all den Jahren keine Durchklärung von Lefebvres Position erfolgte, sehe ich es für meine Pflicht an, einmal diese für jedermann sichtbaren Inkonsequenzen wegen der sich daraus ergebenden Folgen anzusprechen.
Viele Leser warten leider immer noch vergebens auf die längst versprochene Zusammenfassung unserer Argumente gegen den sog. "NOM". Dazu muß nun einiges gesagt werden. Zunächst hatte ein ehemaliger Mitarbeiter diese Arbeit übernommen, doch lehnte er es dann wider Erwarten ab, die Zusammenfassung der Argumente auszuarbeiten. Daraufhin glaubte ich, diese Aufgabe selbst übernehmen zu müssen. Leider muß ich heute gestehen, daß ich die damit verbundene Arbeit unterschätzt habe, die ich auch aus Zeitmangel nicht bewältigen konnte. Erschwerend kam noch hinzu, daß einer der Autoren mir aus urheberrechtlichen Gründen gerichtliche Schritte gegen mich für den Fall ankündigte, daß ich seine Beiträge in dieser Zusammenfassung ganz übernehmen würde. Ich bitte also die Leser herzlich, meine uneingelösten Versprechungen zu entschuldigen. Spezielle Spenden für diesen Zweck werden wir natürlich (nach Rücksprache mit der Redaktion) umgehend zurückzahlen. Aufgegeben habe ich dieses Vorhaben aber deswegen noch nicht. Inzwischen sind wir jedoch gerne bereit, den neuen Lesern, die an unsern theologischen Argumenten gegen die sog. "neue Messe Pauls VI." interessiert sind, ältere Hefte der "Einsicht", in denen speziell dieses Thema behandelt wurde, zukommen zu lassen. Außerdem weise ich auf das Buch von Anton Holzer "Novus Ordo Missae oder die Zerstörung der hl. Messe" hin, das bei Frau Dr. Gerstner, 5063 Overath-Immekeppel, oder bei der Redaktion bestellt werden kann.
Das vorliegende Heft ist nun die 1. Nummer des achten Jahrganges. Wie bisher üblich liegen ihm wieder Zählkarten zur Begleichung des Jahresabonnements bei. Der "Preis" ist mit 18.-DM pro Jahr unverändert geblieben. Die Leser wissen aber, daß die Kosten für ein Abonnement wesentlich höher sind. Obwohl ich heute meinen alljährlichen Bettelgesang nicht erheben will, möchte ich aber nicht vergessen, auf diesen Tatbestand hinzuweisen, damit er bei der Einzahlung seine Berücksichtigung findet.
DIE RELIGIÖSE ANARCHIE WIRD IMMER GRÖSSER
Jeder gläubige katholische Christ muß sich besorgt fragen:
1. Brachte das II. Vatikanum die erhoffte Reform oder die Zerstörung des Glaubensgutes? 2. Ist die neue Messe Pauls VL noch gültig oder nicht? 3. Reicht der Priester den Gläubigen in der Kommunion den Leib des Herrn oder nur ein Stück Brot?
Die Vorwürfe gegen die Reformer häufen sich! "Einsicht", das Organ des Freundeskreises e.V. der Una voce Gruppe Maria, 8000 München 1, Postfach 610, gibt Antwort auf diese Fragen vom Standpunkt der katholischen Lehre.
Bitte fordern Sie Probehefte an!
Nebenstehendes Inserat gab auf unsern Vorschlag dankenswerterweise ein Leser in einer Tageszeitung auf. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Leser sich an der Werbung für die "Einsicht" beteiligten und diesen Werbetext ebenfalls bei einer Tageszeitung als Inserat aufgeben würden. Im voraus ein herzliches "Vergelt's Gott".
Unsere momentane kirchliche Lage ist durch ein allseitiges unheimliches Schweigen gekennzeichnet, das fast noch schwerer zu ertragen ist als direkte Angriffe von Seiten der Reformkirche. Es ist fast unmöglich, dies richtig zu deuten. Die Sorge vor unkorrekten Arrangements, die hinter dem Rücken der Gläubigen getroffen werden könnten, wächst. Viele verhalten sich auch deshalb reserviert, weil sie den Zeitpunkt für eigene Initiative nach dem Tod Pauls VI. als geeigneter ansehen. Sicherlich gibt es dann wiedei viele (Opportunisten), die "immer schon dagegen waren", sich aber aus Klugheit zurückgehalten haben - wir, d.h. die "Einsichtler" sind bekanntermaßen sowieso ungeschickt und lieblos und verantwortungslos -, doch dann erheben natürlich auch die eigentlichen Revolutionäre ihre Forderungen, und das Chaos wird insgesamt nur größer werden. Verhindern werden wir das nicht mehr können. Die Pflicht jedes einzelnen von uns ist es aber, nüchtern und wachsam zu bleiben und Gott inständig um Barmherzigkeit anzuflehen, die Tage der Heimsuchung zu verkürzen.
In herzlicher Verbundenheit
Ihr Eberhard Heller
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