Um der Wahrheit willen
- ein klärendes Wort über Vorgänge im MeBzentrum Ulm
von
Anna Fuchs
Zunächst einige Tatsachen:
1. Tatsache ist, daß einige Personen schon 1962/63 den Mut und die
Initiative aufgebracht haben, entschieden gegen den Glaubenszerfall
innerhalb der kath. Kirche aufzutreten.
2. Tatsache ist, daß eine Ordensschwester zur Gründung des Meßzentrums
in Ulm und des Vereins: "Vereinigung glaubenstreuer Katholiken
Oberschwaben e.V." Anstoß gab.
3. Tatsache ist, daß durch die Mitglieder des gegründeten Vereins und
sonstige opferfreudige Gläubige unser blühendes Meßzentrum Ulm
aufgebaut und erhalten werden konnte.
4. Tatsache ist, daß vor der Gründung des Meßzentrums "St. Theresia"
und des Vereins Herr Professor Siebel darum gebeten wurde, uns die
Statuten des Meßzentrums Saarbrücken zu überlassen, damit sie uns als
Grundlage für die Satzungen unseres Vereins dienen. Gleichzeitig riet
Herr Professor Siebel, die Meßzentren nicht zusammenzuschließen; denn -
so meinte er - fällt ein Meßzentrum ab, werden damit auch die anderen
geschädigt bzw. zerstört.
5. Tatsache ist, daß heute der Trend des Herrn Pater Schmidberger dahin
geht, sämtliche bedeutende Meßzentren Ecône zu unterstellen - sogar
widerrechtlich wie in Stuttgart - obwohl wichtige Fragen, wie die
Gültigkeit der neuen Messe, die Papstfrage, nicht geklärt werden.
6. Tatsache ist, daß Herr Pater Schmidberger - als sich im
Aufbaustadium für das Meßzentrum Ulm die Notlage ergab, innerhalb
zweieinhalb Monate ca. 50 000 DM aufzubringen - unsere Bitte, uns 10
000 DM zinsloses Darlehen über Ecône zu beschaffen, ablehnte. "Keinen
Pfennig!" lautete sein Bescheid.
7. Tatsache ist, daß die ablehnende Haltung von Ecône (oder von Herrn
Pater Schmidberger?) mich zwang, mit meinem privaten Vermögen für das
Projekt zu haften. Jedes zinslos gegebene Darlehen war durch mein
Bankguthaben abgesichert.
8. Tatsache ist, daß - obwohl keinerlei finanzielle Unterstützung von
Ecône geleistet wurde - sich Herr Pater Schmidberger in innere
Angelegenheiten des Meßzentrums Ulm eingemischt hat. Ihm stand keine
Befugnis zu, aufliegende Schriften, die die Ungültigkeit der neuen
Messe nachwiesen, zu verbieten und solche Schriften entfernen zu
lassen. Der 1. Vorsitzende unseres Vereins erklärte damals (März 1979):
Das, was in diesen Schriften steht, ist unsere Oberzeugung.
9. Tatsache ist, daß uns wenig Entgegenkommen gezeigt wurde, wenn wir
bei Herrn Pater Schmidberger um eine Seelsorgsaushilfe von der
Priesterbruderschaft Pius X. nachsuchten. Einmal erfuhren wir sogar
eine bewußt ungerechtfertigte Absage. Seitdem bemühten wir uns um
andere Priester, die unter erheblichen Opfern unser Zentrum betreuen.
10. Tatsache ist, daß Herr Pfr. Weber als einer dieser Priester bei uns
wirkte. Er vertrat die Ansicht: wir sind nicht Anhänger des Erzb. L,
sondern Anhänger des wahren, treukatholischen Glaubens. Eines der
Hauptthemen seiner Predigt war die Oberzeugung, die neue "Messe" sei
ungültig. Herr Pfr.
Weber forderte - Im Einverständnis mit der Auffassung der anderen
Priester und des Vorstandes des Zentrums - die Gläubigen auf, der
modernistischen Liturgie fernzubleiben. Vor einigen Monaten erklärte
Herr Pfr. Weber das Ende seiner Mitarbeit. Obwohl Ecône immer noch
keine klare Stellungnahme zur neuen "Messe" bezogen hat, die neue
"Messe" als gültig angesehen wird, wünschte Herr Pfr. Weber den
Anschluß des Zentrums an Ecône. Herr Pfr. Weber verbreitet heute die
merkwürdige Auffassung, ohne Bischof seien die Gläubigen eine Sekte.
Dann war Ulm ebenso wie zahlreiche andere Meßzentren, in denen der
wahre Glaube und die wahre Liturgie praktiziert werden,
"sektiererisch", weil sie keinen Bischof haben. Wenn aber Ulm
tatsächlich "sektiererisch" war (weil es keinem Bischof unterstellt
war), wieso konnte Herr Pfr. Weber dann früher in einem
"sektiererischen" Zentrum zelebrieren?
11. Tatsache ist, daß ein Unruhestifter erschien, der gegen die Leitung
des Meßzentrums Hetze betrieb, um - ähnlich wie in Stuttgart - das
Zentrum an die Instanz auszuliefern, "die Ruhe und Ordnung schafft".
Die gleiche Absicht verraten eindeutig die Tagungspunkte einer
überraschend angesetzten, satzungs- und rechtswidrigen
Mitgliederversammlung Ende November 1979:
"1. Amtsenthebung von Frl. A. Fuchs
2. Wahl eines Vorstandsmitgliedes
3. Sofortige Obergabe des MeBzentrums an Haus Pius X. in München" (geführt von Herrn Pater Schmidberger!)
Zur Versammlung wurden weder die eigentliche Gründerin des Vereins
(vergl. Punkt 2t) noch das Vorstandsmitglied K., noch die fördernden
Mitglieder des Vereins eingeladen. Damit war ein Abstimmungsergebnis
vorbereitet, das die Mehrheit von 5:3 Stimmen für Herrn Pater
Schmidberger garantieren konnte. {Ähnlich wie in Stuttgart, wo die
Vorstandschaft ohne Grund 2 x abgewährt wurde, bis das MeBzerrtrum
endgültig Herrn Pater Schmidberger und damit Ecöne unterstellt werden
konnte.)
12. Tatsache ist, daß nach der Übernahme der Meßzentren durch die
Priesterbruderschaft Pius X. "die Mitarbeit" jener Priester, die in
klarer, unbeugsamer Haltung die Meßzentren aufgebaut und liebevoll
betreut haben, "nicht mehr erwünscht war". (Vergl. den entsprechenden
Vorgang in Stuttgart!)
Erklärung:
Aus den Satzungen des Vereins und aus Gesprächen der
Gründungsmitglieder miteinander oder mit anderen Mitgliedern ist klar
ersichtlich, daß niemals eine Obergabe des Meßzentrums an Ecöne
vorgesehen war (vergl. Nr. 4!). Nach den Satzungen des Vereins war es
gerade das Ziel, in selbständiger Weise für die Durchführung der
Liturgie, für die Förderung des wahren Glaubens und für die
Unterstützung der Priester Sorge zu tragen. Das in Nr. 11 erwähnte
Programm der satzungswidrig einberufenen Mitgliederversammlung hätte
die Auflösung des Vereins bedeutet. Das Verhalten Herrn Pater
Schmidbergers (Nr. 5,6, 8,9I) war auch keineswegs dazu angetan, den
Entschluß zu rechtfertigen, das Zentrum Ecöne (Pater Schmidberger?) zu
unterstellen. Es war übrigens bis vor kurzer Zeit die in Ecöne
herrschende Auffassung, daß zwischen der geistlichen und der
organisatorischen Leitung unterschieden wurde, so daß auch bei einer
Übernahme der Verantwortung für den geistlichen Bereich (Hl. Meßopfer,
Sakramentenspendung....) die Selbständigkeit eines Trägervereins
erhalten bleiben konnte.
Es ist also eine neue Entwicklung, daß man jetzt von der Seite Ecönes
auch die Organisation und den Besitz der Zentren fordert. Eine
Zusammenarbeit mit Ecône ist durch das unrechtmäßige Vorgehen Herrn
Pater Schmidbergers verhindert worden.
Die Erklärung Ecônes zur Meßfrage, in der auch die neue "Messe" als
gültig anerkannt wird, legt uns die Empfehlung nahe, die bisherige
Praxis weiter zu befolgen und die Liturgie von jenen Priestern
durchführen zu lassen, die eine klare und eindeutige Haltung zeigen.
Es geht uns nicht um Ecöne, es geht uns nicht um eine Person, es geht
uns um den wahren Glauben und die wahre heilige trid. Messe, so wie es
in der Präambel und der Satzung unseres Vereins festgelegt ist.
gez.: Anna Fuchs |