NEUE OFFENBARUNGEN
IM FALL DER SUSPENDIERUNG VON H.H. PFR. MILCH
Die "UVK" veröffentlichte in ihrem Nov.-Dez.-Heft (S.440 f.) folgenden
Leserbrief des hochw. Herrn Geistl. OStR. Dr. Hugo Kramer /
Gelsenkirchen:
Hochwürdigster Herr Bischof!
Vor einer Woche las ich den Artikel von Prof. Küng über unseren
Heiligen Vater in der FAZ. Ich dachte dabei: nach dieser unkirchlichen
Attacke ist eine Reaktion der Bischöfe überfällig. Statt dessen las ich
dann von der Suspension des H.H. Pfarrer Milch von Hattersheim. Ich bin
über diese Maßregelung sehr traurig, weil dadurch die Konfrontation in
unserer Kirche verschärft wird.
Als Grund für die Suspension las ich: Pfr. Milch habe sich
bedingungslos zu Erzbischof Lefebvre bekannt. Ich weiß nicht, ob Sie
dieses Bekenntnis in den Kontext der Auseinandersetzungen im
nicht-progressistischen Lager gestellt haben. Dann würde nämlich
deutlich, daß dieses Bekenntnis kein Affront gegen Papst und Bischöfe
ist, sondern der Versöhnung dienen sollte. Die katholischen Extremisten
der Zeitschrift EINSICHT, die alle Päpste seit Pius XII. für illegitim
und die Bischöfe für Apostaten halten, bekämpfen seit einem Jahr auch
Lefebvre, weil er einen modus vivendi mit Papst Johannes Paul II. sucht
und sich auf Gespräche mit der päpstlichen Glaubenskongregation
eingelassen hat, weil er sich zufriedengeben will mit der Duldung des
tridentinischen Ritus. Dieses erstrebenswerte Ziel, das auch schon der
verstorbene Bischofsvikar Teusch erhoffte, ist für die Leute der
EINSICHT bereits Verrat am katholischen Glauben. Die EINSICHT wurde
mehr und mehr zu einem Anti-Lefebvre-Blatt und wollte auch die
gutwilligen Sympathisanten Lefebvres gegen den Alterzbischof einnehmen.
Dies ist der "Sitz im Leben", in welchem das "bedingungslose
Bekenntnis" von Pfr. Milch gesehen und verstanden werden muß: als
Unterstützung der Bemühungen Lefebvres um einen Ausgleich mit Rom. Ich
meine, das verdiente keine Bestrafung. (...)
(OHNE KOMMENTAR!) |