OFFENER BRIEF AN S. EXCELLENZ MGR. MARCEL LEFÈBVRE
von
H.H. Pater M.L. Guérard des Lauriers
(übers. von Lotte Meiler u. Gladys Resch)
Excellenz,
Ihr Brief Nr.16 "An die Wohltäter" verursacht weiter viel Wirbel. Daher
sehen wir uns genötigt, Ihnen ein zweites Mal über dieses Thema zu
schreiben.
Das Dossier, veröffentlicht in Nr.233 der "Itinéraires", ist von
größtem Interesse. In dem, was den Hauptteil Ihres Briefes vom
28.2.1978 an Kardinal SEPER betrifft, sind sich Ihre treuesten Freunde,
also jene, die es wagen; Ihnen die Wahrheit zu sagen, restlos einig und
stimmen mit Ihnen vollkommen überein. In diesen Zeilen sind Sie "SIE",
Sie sind der Bischof, der den Glauben verkündet und verteidigt. Sie
fürchten sich nicht das "Blasphemie und Apostasie" zu nennen, was in
der Tat Blasphemie und Apostasie ist.
Aber diese gleichen "Wohltäter und Freunde", in deren Namen der
Unterzeichnende dieser Zeilen schreibt, waren und sind noch aufs
tiefste empört über den Brief, den Sie am 24. Dezember 1978 an den
'Papst' geschrieben haben; dieser Brief ist umso unbegreiflicher wegen
des Gegensatzes zu der Lehre, die Sie Kardinal Seper gegenüber mit so
klarer Festigkeit vertreten.
Welches auch immer Ihre Absicht, - welche nur Gott beurteilen kann und
von der wir annehmen, das sie gut ist,ª sein mag, so nehmen Sie, was
die Messe betrifft, tatsächlich eine Haltung ein, die unter die
Kritiken fällt, die Sie gerechterweise dem Vatikanum II vorwerfen, und
zwar handelt es sich um das Privatrecht der Kirche. Sie geben zu, als
ob es sich dabei um ein Minimum an Recht handele - da Sie es in der Tat
so wünschen -, daß es "für das Wohl der Kirche" die Messe und die
"Messe" gäbe, wodurch "die Einheit sogleich mit dem Ortsbischof
zustande kommen würde." (S.139)
Dieses durften Sie, Mgr., nicht von der "Pseudo-Autorität" erbitten, da
Sie sie dadurch anerkennen! Sie müßten, im Gegenteil dieses
verurteilen, wenn diese Pseudo-Autorität es Ihnen aufgedrängt hätte.
Sie mußten, Sie müssen es veruteilen kraft der Grundsätze, die Sie
darlegen. Was die Päpste verworfen haben, bleibt verworfen (S.51). Was
St. Pius V. kanonisiert hat, bleibt für immer kanonisiert; dieses ist
Ihr Glaube und Ihre Lehre.
"Ein Tatbestand, der mehr und mehr dahin zielt, im Gegensatz zum
Rechtszustand zu sein, läßt nichts destoweniger diesen Rechtszustand
intakt." (S.54) Daß eine Pseudo-Autorität' es versucht haben mag, die
traditionelle Messe durch eine Pseudo-Messe abzuschaffen, auch
fälschlich in dem Akt der feierlichen Verkündigung des "erneuerten"
Ritus, läßt nicht davon abweichen, daß die traditionelle Messe die
alleinige Messe ist. "Man unterstützt daher, mit Vatikanum II eine
vollständige Zerstörung der Begriffe in bezug auf die Lehre der
katholischen Kirche."(S.55) Die Zerstörung verurteilen Sie, Mgr., mit
soviel Kraft wie Recht, was das öffentliche Recht der Kirche betrifft.
Wie ist es möglich, daß Sie in Wirklichkeit für das Opfer der Kirche
das anerkennen, was Sie dem öffentlichen Recht der Kirche versagen?
Sie bitten tatsächlich eine Pseudo-Autorität - die das typische
Beispiel für die vollständige Zerstörung des Begriffes der Messe im
Verhältnis zur katholischen Lehre ist - um die "Erlaubnis" (S.139) die
traditionelle Messe zu feiern.
Indem Sie, von sich aus, sich an diese Pseudo-Autorität wenden, anstatt
zu warten, daß diese sich an Sie wendet, erkennen Sie dadurch übrigens
diese "Autorität" an. Sie erkennen - obwohl Sie es eigentlich nicht
wollen - den Standpunkt dieser "Autorität" an. Diese allein
recjitfertigt es, daß um eine "Genehmigung" gebeten wird. Sie
verteidigen eifrig das öffentliche Recht der Kirche, selbst gegen die
Pseudo-Autorität. Warum opfern Sie das Opfer der Kirche der Laune
dieser Pseudo-Autorität?
Angenommen, man betrachtet die hl. Messe objektiv aus der Sich: des
Glaubens, so ergibt sich zur Zeit folgende Lage für die Kirche: Die
traditionelle Messe wird an vielen Orten zelebriert; das Opfer wird
also weiter dargebracht und es wird auch bis zum Ende der Zeiten auf
der Welt dargebracht werden. Aber diese Meßfeiern werden von der
offiziellen 'Kirche' im Allgemeinen verurteilt und zumindest nicht
anerkannt. Außerdem gibt es in dieser mehr oder weniger flauen Bewegung
eben dieser offiziellen 'Kirche' viele "Gläubige", die ihren
ursprünglichen katholischen Glauben in einem Gottesdienst zum Ausdruck
bringen, den man mit dem offiziellen Ausdruck "neue Messe" bezeichnen
kann. Sie ist tatsächlich in vielen Neuerungen degeneriert. Sagen wir
ganzeinfach, daß zur Zeit zwei Religionen vorhanden sind: die eine,
katholisch, die in der traditionellen Messe zum Ausdruck kommt; die
andere, protestantisch, die sich in der "neuen Messe" offenbart.
Natürlich erhebt sich die Frage, wie das Verhältnis zwischen diesen
zwei Religionen festzulegen ist. Diese Frage muß gestellt werden und
zwar'auf Grund der Lehre der Kirche, unter Berücksichtigung der
Ursprünglichkeit der Wahrheit. Man muß also die "neue Messe" in
Abhängigkeit der traditionellen Messe sehen, und nicht umgekehrt. Man
muß bestätigen, daß, wenn die "neue Messe" einstweilig für die
Gläubigen, die darauf Wert legen, geduldet sein kann, keiner das Recht
hat,diesen Gottesdienst zu halten, und der es trotzdem tut, muß von der
heiligen katholischen Kirche verworfen werden.
Daß diese protestantisierten Gläubigen in der Mehrheit sind, und daß
sie von einer Pseudo-Autorität unterstützt werden, ist eine Tatsache,
die dem Rechtszustand entgegen steht, "die aber den Rechtszustand
unberührt läßt".(S.54) Und es würde "eine vollkommene Verdrehung der
katholischen Lehre sein", wollte man die traditionelle Messe in bezug
auf die "neue Messe" beziehen und so der "neuen Messe" ein Recht zur
Zelebration einräumen; die traditionelle Messe könnte dann nur geduldet
werden.
Monseigneur, Sie scheinen diese "vollständige Verdrehung" zu verachten.
Als Sie die strittige Klausel zitierten: "Die Religionsfreiheit
verlangt außerdem, daß die religiösen Gruppen nicht zu hindern seien,
die besondere Wirkungskraft ihrer Lehre auszuüben, um die Gesellschaft
zu bilden und die gesamte menschliche Tätigkeit neu zu beleben", fügten
Sie hinzu: "Kein Katholik, würdig dieses Namens, kann eine solche
Infamie unterschreiben".(S.61)
Diese Infamie, die Sie, Mgr., in bezug auf das öffentliche Recht der
Kirche heftig tadeln, unterschreiben Sie selbst in bezug auf das Opfer
der Kirche, indem Sie sagen "Laissez faire" ("Lassen Sie
machen!")(S.139). Sie bitten darum, daß die traditionelle Messe
geduldet wird. - Wen bitten Sie darum? die Pseudo-Autorität, die
widerrechtlich den Rechtsgrundsatz aufstellt, daß die "neue Messe" zu
zelebrieren sei. Durch diese Bitte stimmen Sie, Mgr., zu, daß das, was
göttliches Recht ist, in der Kirche nur noch das Recht hat, geduldet zu
sein. Und Sie erkennen an, daß das, was in der Kirche vorübergehend
toleriert werden könnte, um einen zu großen Skandal ..., eine "Störung
der kirchlichen Ordnung" zu vermeiden, sich dort eines absoluten
Rechts, kraft der Pseudo-Autorität, erfreut. Wir loben Ihren Eifer für
das öffentliche Recht der Kirche. Wir bedauern Ihre Kapitulation
bezüglich des Opfers der Kirche.
Sie bemerken mit Recht: "Der Pluralismus läuft immer so aus, daß der
Irrtum daraus Nutzen zieht. Die päpstlichen Dokumente drücken dieses
klar aus.(S.64) Kraft dieser Lehre verurteilen Sie mit Recht und scharf
den falschen Grundsatz der "Religionsfreiheit"(S.64). Tatsächlich
lassen Sie den gleichen Grundsatz "intra muros" für die "Kirche"
gelten, die Sie der wahren Kirche gleich stellen, da Sie die
"Autorität" anerkennen. Sie erkennen, in der Tat, den Grundsatz der
Religionsfreiheit an, da Sie die Freiheit des Rechts für die
"protestantische Messe" anerkennen, und für die heilige Messe, die die
wahre Messe ist, eine verminderte Freiheit erbitten. "Kann ein
Katholik, der dieses Namens würdig ist, eine solche Infamie
unterschreiben?"
Ein Katholik, der dieses Namens würdig ist, glaubt an die Lehre der
Kirche. Er ist daher überzeugt, daß der "Pluralismus immer dem Irrtum
zustatten kommt", daß die Dualität der Riten der "neuen Messe und dem
völligen Verschwinden der "Anbetung im Geist und in der Wahrheit"
zustatten kommt. Ein Katholik, würdig dieses Namens, und noch dazu der
"Bischof der Tradition", sollte einen solchen Kompromiß, der in seinen
Folgerungen, wie auch im Prinzip so verderblich und schändlich ist,
verwerfen.
Niemand Mgr., wird doch wohl die Aufrichtigkeit Ihrer Absicht noch die
Uneigennützigkeit Ihres Eifers anzweifeln. Aber man ist gezwungen
festzustellen, daß Ihr freiwilliges Verhalten sehr verschieden ist, je
nachdem.um was es sich handelt, einerseits, wenn es sich um das
öffentliche Recht der Kirche handelt, andererseits um das Opfer der
Kirche.
"Das ist eine Glaubensfrage. Kann die Kirche ihren Glauben an das
universale Königtum unseres Herrn Jesus Christus, das doch wohl eine
Wahrheit des katholischen Glaubens ist, verleugnen oder zögern, dieses
zu verkünden? Und nicht weniger darf sie zögern ihr öffentliches Recht
zu verkünden; mit anderen Worten ihren Vorrang, ihre Eigenständigkeit
in der menschlichen Gesellschaft."(S.41) Das, was dieser Lehre Abbruch
tut, halten Sie für "Apostasie".(S.41) Und Sie beenden diese Seite von
unwiderstehlicher Überzeugung erregt: "Der Mund des Priesters, des
Bischofs, darf heute keine größere Glaubenswahrheit verkünden als:
"opportet illum regnare". Das ist vortrefflich, sogar erhebend.
Aber wie kann sich in der Welt die Herrschaft dessen verwirklichen, der
selbst beteuert hat: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt ... Mein
Reich ist nicht von hier" (d.h. es stammt nicht von der Welt)
(Joh.18,36)? Auf diese Frage antwortet der hl. Paulus: "Er muß
herrschen, bis Er alle Feinde unter Seine Füße gelegt hat. Als letzter
Feind wird der Tod vernichtet." (Kor.15,25-26) Das ist die Bestätigung
der Herrschaft, auf die Sie sich beziehen, wenn Sie sagen: "opportet
illum regnare". Wie ist es zu verstehen, daß diese Herrschaft, die
nicht von dieser Welt ist, sich in dieser Welt verwirklichen kann und
muß? Der Grund liegt darin, daß das Prinzip selbst dieser Herrschaft in
radikaler Opposition zu dem Geist dieser Welt steht. Und der hl.
Paulus, der diese Herrschaft verkündet, hat vorsorglich ihre
Grundursache klar gelegt, die nichts anderes als die gekreuzigte Liebe
ist: "Ich wollte bei euch nichts anderes kennen als Jesus Christus, und
zwar als den Gekreuzigten"(1 Kor.2,2,).
Das Prinzip, ohne das sich diese Herrschaft in der Welt auflösen würde,
statt ihr Sauerteig zu sein, ist das heilige Kreuzesopfer. Das
Fundament der Herrschaft, das wesentlich bis zum Ende der Zeiten
bleiben muß, ist das Meßopfer. Das, was man vom "sozialen Königtum
unseres Herrn Jesus Christus, das ja eine katholische Wahrheit ist",
bejaht, muß man daher zunächst und a fortiori von der katholischen
Messe bejahen; denn sie ist "die sprudelnde Quelle" dieses Reiches
Christi in der menschlichen Gesellschaft. Wenn das, was der sozialen
Königswürde unseres Herrn Jesus Christus Abbruch tut, wie Sie es
richtig sagen, eine Apostasie ist, so ist um so mehr das Apostasie, was
dem Opfer unseres Herrn Jesu Christi Abbruch tut.
Auf Erden, in via und in der Hitze des Gefechts ist die "höchste
Glaubenswahrheit, die auszurufen ist, nicht die, die den Sieg von
morgen besingt, sondern das Heilige, das sich nur im Opfer des
gekreuzigten Christus verwirklichen kann." ("Parvus error in principio
fit magnus in fine.")
Man ist also zutiefst erbaut, Mgr., daß Sie sich so eindeutig und
unerschrocken zeigen, wenn Sie das "opportet illum regnare" verkünden
und daran erinnern, daß "die Kirche auf ihrem öffentlichen Recht
bestehen muß." Aber alle Glaubenswahrheiten sind gleicherweise
Glaubenssache. - Und man versteht nicht, überhaupt nicht, daß Sie das
Opfer, das grundsätzlich aus dieser Herrschaft hervorgeht, vor der
"Schein-Autorität" wie einen armen Verwandten verteidigen, um die
Erlaubnis für die Messe zu erhalten, eine Art Bürgerrecht neben der
"neuen Messe". Alsdann müßte man, muß man in dem "bewundernswürdigen
Licht", in dem Sie mit unerbittlicher Logik die soziale
Königsherrschaft unseres Herrn Jesu Christi und das offizielle Recht
der Kirche entwickeln, ganz einfach bekräftigen, daß hinsichtlich der
Beseitigung der Messe, die die wahre Messe ist, die "neue Messe" EINE
APOSTASIE ist.
Diese Unstimmigkeit ist so offenkundig, daß sie zahlreichen Gläubigen
aufgefallen ist. Sie versuchen sie umzudeuten, indem sie den "Brief an
den Papst" (24.12. 1978) nur als Diplomatenpaß werten.
Sie begünstigen selbst diese Hypothese, Mgr., indem Sie mündlich die
Frage einer der Priester Ihrer Priorate beantworteten: "Ich bitte nicht
um die Erlaubnis, die traditionelle Messe zu zelebrieren, ich bitte
darum, daß durch den Papst das Recht verkündet wird, daß die Messe, die
seit immer besteht, zelebriert werden kann." Dieses ist sehr
wahrscheinlich, Gott sei Dank, Ihre wirkliche Absicht. Aber dann, wenn
Sie sich an den 'Papst' wenden, schreiben Sie ganz andere Dinge; und
sogar schreiben Sie - in gewisser Beziehung - das Gegenteil von dem,
was Sie denken.
Sie behaupten, ähnlicherweise, daß Sie nie die "neue Messe" zelebriert
haben. Ich danke Gott dafür und bin sehr froh darüber. Indessen bleibe
ich aber bei der Wirklichkeit der beobachteten Fakten, die ich in der
"Antwort auf den Brief Nr.16" erwähnt habe, berichtige jedoch einen
Datumsirrtum: der Vorfall hat sich Weihnachten 1970 und nicht 1971
ereignet. Aber ich muß folgern, daß Sie, während Sie - wie Sie sagen -
die traditionelle Messe feierten, die äußeren Gesten vollzogen haben,
die zu der Annahme führten, Sie würden die "Messe innovée" feiern. Ich
habe mir erlaubt, diese Dinge mitzuteilen, die ich verschwiegen hatte,
und zwar, weil der Brief Nr.16 sie unverändert offenbart; und mehr
noch, weil dieser Brief einen sehr großen Skandal bedeuten kann für die
sehr vielen Gläubigen, die Ihnen sozusagen blindlings folgen und die,
ohne sich dessen klar bewußt zu sein, durch eine Verehrung Ihrer Person
in Ihnen ein Verhalten "kanonisieren", das in gefährlicher Weise die
feierliche Verkündigung des so heiligen Glaubens zerstört. Sich
verstellen, sei es mit Taten oder mit Worten, und wäre es mit den
besten Absichten, ist, besonders im Bereich des Heiligen,
unverantwortbar und unvereinbar mit der authentischen Zeugenschaft, die
allein der Geist der Wahrheit inspirieren kann, mit der
Königsherrschaft, die Christus auf den Geist der Menschen ausübt, denn
Er ist "Die Wahrheit". (Pius XI. Enzyclika Quas primas, 11. Dez.1925)
Mgr., Sie lehnen es ab, der Führer der Gläubigen zu sein, die der
Tradition anhängen. Indessen sammeln Sie möglichst viele ihrer Stimmen,
und in bezug auf "Rom" verläuft alles so, als ob Sie diese
Traditionalisten vertreten würden.
Darum fühlen wir uns gezwungen zu erklären, daß wir von run an erst
wieder mit Ihnen sein können, wenn Sie dazu zurückkehren, den Glauben
zu bezeugen nach der Weise des Seins, Handelns und Redens, wie es der
Autor und Vollender des Glaubens ausdrücklich rät: Ja, ja - Nein, nein
(Mat. 5,37). SIC CLAM, SIC PALAM. (...)
Monseigneur, empfangen Sie unsere große Achtung, die wir Ihrer bischöflichen Würde schuldig sind.
Am hl. Pfingstfest, Sonntag, den 3. Juni 1979.
Für eine der Tradition verbundene Gruppe
gez. M.L.G. des Lauriers, O.P.
Original:
LETTRE OUVERTE À SON EXCELLENCE MGR. MARCEL LEFEBVRE
de
abbé M.L. Guérard des Lauriers
Excellence,
Votre lettre no 16 "aux Bienfaiteurs" continue de susciter beaucoup de
remous. Telle est la raison pour laquelle nous croyons devoir écrire
une seconde fois sur ce même sujet.
Le dossier publié dans le no 233 d'Itinéraires est d'un très grand
intérêt. Vos plus fidèles amis, ceux qui osent vous dire la Vérité,
sont en plein accord et en résonance profonde avec vous, en ce qui
concerne la majeure partie de votre lettre au Cardinal SEPER, du
28.2.78. Dans ces lignes, vous êtes "vous", vous êtes l'Evêque qui
proclame et défend la Foi. Vous ne craignez pas d'appeler "blasphème et
apostasie" (p.46) ce qui est blasphème et apostasie.
Mais ces mêmes "bienfaiteurs et amis", au nom de qui le signataire de
ces lignes écrit, ont été et demeurent profondément scandalisés par la
lettre qui vous avez écrite au pape le 24 décembre 1978; lettre rendue
encore plus incompréhensible par contraste avec la doctrine que vous
exposez au Cardinal SEPER avec tant de lucide fermeté.
Quoi qu'il en soit d'une intention dont Dieu Seul est Juge et que nous
croyons bonne, en fait, vous adoptez, concernant la Messe, une attitude
qui tombe sous le coup des critiques que vous adressez fort justement ‚
Vatican II au sujet du Droit civil de l'Eglise.
Car vous admettez comme étant pour le moins possible en droit puisque
vous le souhaitez en fait, qu'il y ait, "pour le bien de l'Eglise", la
Messe et la messe, "l'unité se retrouvant immédiatement au niveau de
l'Evêque du lieu" (p. 139).
Or cela, Monseigneur, vous deviez, non pas le demander à la
"pseudo-autorité" qu'ainsi vous accréditez, mais le condamner même si
cette pseudo-autorité l'avait imposé.
Vous deviez, vous devez, le condamner, en vertu même des principes que vous exposez.
En effet, ce que les papes ont condamné "le demeure" (p.5 1). Ce que
S.Pie V a canonisé demeure à jamais canonisé; et d'ailleurs, cela vous
le croyez et le professez.
"Un état de fait qui tend de plus en plus à être contraire à l'état de
droit laisse néanmoins intact cet état de droit" (p.54). Qu'une
pseudo-autorité ait tenté d'obroger la Messe traditionnelle, par une
"pseudo-messe", aussi fausse dans l'acte de promulgation que dans le
rite innové, laisse néanmoins intact que la Messe traditionnelle est la
seule Messe.
"On assiste donc, à Vatican II, à un renversement complet des
conceptions, par rapport à la doctrine catholique" (p.55). Ce
renversement, Monseigneur, vous le condamnez avec autant de force que
de droit en ce qui concerne le Droit public de l'Eglise. Comment se
peut-il qu'en fait vous acceptiez pour le Sacrifice de l'Eglise ce que
vous refusez pour le Droit public de l'Eglise?
Vous demandez en effet l'"autorisation" (p. 139) de célébrer la Messe
traditionnelle à une pseudo-autorité qui exemplifie typiquement le
renversement complet de la conception de la Messe par rapport à la
doctrine catholique. Or, en vous adressant à cette pseudo-autorité, au
lieu d'attendre qu'elle s'adress‚t à vous, vous la reconnaissez comme
étant l'"autorité", vous reconnaissez en fait quoique vous en vouliez
le point de vue qui est celui de cette "autorité", et qui d'ailleurs
seul justifie qu'une "autorisation" soit demandée. Vous défendez avec
ardeur le Droit public de l'Eglise, même contre la pseudo-autorité.
Pourquoi sacrifiez-vous le Sacrifice de l'Eglise au caprice de la
pseudo-autorité?
La situation dans l'Eglise, quant à la Messe,supposé qu'on la considère
objectivement au point de vue de la Foi, est actuellement la suivante.
La Messe traditionnelle est célébrée en de multiples lieux; le
Sacrifice continue d'être offert, et il le sera sur terre jusqu'à la
fin du temps. Mais ces célébrations sont pour le moins désavouées, et
en général condamnées, par l'église officielle. Il y a d'autre part,
sous la mouvance plus ou moins l‚che de cette même église officielle,
de multiples "fidèles" qui manifestent leurs croyances originellement
catholiques dans un culte qu'on peut désigner génériquement sous le nom
officiel de "messe innovée", et qui en fait dégénère en multiples
innovations. Disons, pour simplifier, que se trouvent en présence deux
religions: l'une, catholique, s'exprime dans la Messe traditionnelle;
l'autre, protestantisée, se manifeste dans la messe innovée.
La question, évidemment, se pose de déterminer quel doit être le
rapport entre ces deux religions. Or cette question, il importe de la
poser, conformément à la doctrine de l'Eglise, en respectant la
primordiali té de la Vérité. Il faut donc situer la messe innovée en
fonctinn de la Messe traditionnelle, et non pas l'inverse. Il faut
affirmer qee,- si la messe innovée peut être provisoirement tolérée
pour les fidèles qui s'y trouvent attachés, célébrer ce culte n'est un
droit pour personne et doit, de l'Eglise qui est sainte, être rejeté.
Que ces fidèles protestantises soient les plus nombreux, et qu'ils
soient appuyés par une pseudo-autorité, c'est un état de fait qui est
contraire à l'état de droit, "mais qui laisse intact cet état de droit"
(p.54). Et ce serait un "renversement complet par rapport à la doctrine
catholique" de situer la Messe traditionnelle en fonction de la messe
innovée, et de poser en conséquence qu'il y aurait un droit à ce que la
messe innovée soit célébrée, la Messe traditionnelle pouvant seulement
être tolérée.
Ce "complet renversement", Monseigneur, vous paraissez l'abhorrer.
Ayant cité la clause litigieuse: "La liberté religieuse demande en
outre que les groupes religieux ne soient pas empêchés de manifester
librement l'efficacité singulière de leur doctrine pour organiser la
société et vivifier toute l'activité humaine", vous ajoutez: "Aucun
catholique digne de ce nom ne peut souscrire une pareille infamie"(p.61
).
Or cette infamie, Monseigneur, que vous stigmatisez à propos du Droit
pubi ic de l'Eglise, c'est vous-même qui y souscrivez à propos du
Sacrifice de l'Eglise, "Laissez faire" (p. 139); vous demandez que la
Messe traditionnelle soit tolérée. A qui le demandez-vous? à la
pseudo-autorité qui érige abusivement en droit que la messe innovée
soit célébrée. Par cette demande, Monseigneur, vous consentez que ce
qui est de droit divin n'ait dans l'église que le droit d'être toléré
;et vous reconnaissez que ce qui, dans l'église, pourrait tout au plus,
en vue d'éviter un trop grand scandale ... une "perturbation de l'ordre
ecclésial", être provisoirement toléré, y jourait d'un droit absolu en
vertu de la pseudo-autorité. Nous lousons votre zélé pour le Droit
public de l'Eglise. Nous déplorons votre capitulation pour le Sacrifice
de l'Eglise.
Enfin, vous notez fort justement: "Le pluralisme finit toujours par
profiter à l'erreur. Les Documents Pontificaux sont formels à ce sujet"
(p.64). Et, en vertu de cette doctrine, vous condamnez à bon droit et
sévèrement le faux principe de la "liberté des cultes" (p.64). Or, en
fait, vous admettez ce même principe "intra muros", dans l'"église" que
vous assimilez à l'Eglise, puisque vous en reconnaissez l'"autorité".
Vous admettez en fait le principe de la liberté des cultes, puisque
c'est en reconnaissant la liberté de droit pour la messe protestantisée
que vous demandez, pour la Messe qui est la Messe, une liberté
diminuée. "Un catholique digne de ce nom peut-il souscrire pareille
infamie"?
Un catholique digne de ce nom croit à l'enseignement de l'Eglise; il
tient par conséquent pour certain, que "le pluralisme finit toujours
par profiter à l'erreur", que la dualité de rites finira par profiter à
la messe innovée, à la complète evanescence de l'"adoration en esprit
et en vérité" (Jean 4.24). Un catholique digne de ce nom, et plus
encore l'"Evêque de la Tradition", se doit donc de rejeter un compromis
aussi funeste par les conséquences que sacrilège dans le principe même.
Nul, Monseigneur, ne suspecte ni la droiture de votre intention ni le
désintéressement de votre zélé. Mais on est contraint d'observer que
votre comportement spontané est bien différent selon qu'il s'agit,
d'une part du Droit public de l'Eglise, d'autre part du Sacrifice de
l'Eglise.
"C'est une question de Foi! L'Eglise peut-elle renoncer, hésiter à
proclaùer sa foi en la royauté sociale de NSJC? qui est bien une vérité
de foi catholique! Pas davantage elle ne doit hésiter à proclamer son
Droit public; c'est-à-dire sa primauté, sa souveraineré dans la cité
humaine!" (p.41). Ce qui porte atteinte à cette doctrine, vous le tenez
pour une apostasie (p.41). Et vous concluez cette page toute vibrante
d'irrésistible conviction: "La bouche du prêtre, de l'évêque, ne doit
avoir aujourd'hui une plus grande vérité de foi à clamer que celle-ci:
"oportet illum regnare". Voilà qui est parfait, et même exaltant.
Mais comment peut-il se réaliser dans le monde, le Règne de Celui qui a
Lui-Meme affirmé: "Mon Royaume n'est pas de ce monde ... mon Royaume
n'est pas d'ici bas [c'est-à-dire: ne provient pas d'ici bas]" (Jean
18.36)? A cette question, S.Paul répond. "Il faut qu'il règne,
jusqu'à-Se qu'il ait mis tous ses ennemis sous ses pieds. Le dernier
ennemi d é t r u i t, c'est la mort" (1 Cor 15.25-26). Voilà
l'affirmation du Règne, à laquelle vous vous référez: "Oportet illum
regnare". Comment se peut-il que ce Règne qui n'est pas de ce monde,
puisse et doive cependant se réaliser dans le monde? La raison en est
que le principe même de ce Règne est en radicale opposition avec
l'esprit du monde. Et S.Paul, qui proclame le Règne, a pris garde d'en
poser le principe, lequel n'est rien autre que l'Amour crucifié: "Je ne
prétendais rien savoir de plus, au milieu de vous, que Jésus-Christ, et
crucifié" (1 Cor 2-3).
Le principe, sans lequel le Règne se dissoudrait dans le monde au lieu
d'en être le ferment, c'est le Sacrifice de la Croix. Le fondement qui
doit demeurer immanent au Règne jusqu'à la fin du temps, c'est le
Sacrifice de la Messe. Ce que l'on affirme de "la Royauteé sociale de
NSJC, qui est une vérité catholique", il faut donc l'affirmer, d'abord
et a fortiori, de la Messe catholique qui est la "source jaillissante"
de ce Règne du Christ dans la société humaine. Si ce qui porte atteinte
à la Royauté sociale de NSJC est, comme vous le dites justement,
apostasie, A FORTIORI, ce qui porte atteinte au Sacrifice de NSJC est
APOSTASIE!
Sur terre, in via et dans l'ardeur du combat, "la plus haute vérité de
foi à clamer" n'est pas celle qui bercera la Victoire de demain; mias
c'est que rien de saint ne peut se réaliser que dans le Sacrifice du
Christ crucifié. "Parvus error in principio fit magnus in fine".
On est donc profondément édifié, Monseigneur, que vous vous montriez si
lucide et si intrépide, pour "clamer" l'"oportet illum regnare", et
pour rappeler que "l'Eglise doit proclamer son Droit public".Mais
toutes les vérités de Foi sont également de Foi. Et, le Sacrifice étant
au principe même du Règne, on ne comprend pas, pas du tout, que vous
plaidiez devant 1'"autorité", en vue d'obtenir pour la Messe, comme
pour un parent pauvre, un droit de cité auprès de la messe innovée;
alors que, dans l'"admirable Lumière" dont vous développez
inexorablement la logique en faveur de la Royauté sociale de NSJC et du
Droit public de l'Eglise, il faudrait, il faut, tout simplement
affirmer que, conçue en vue d'obroger la Messe qui est la Messe,
LA MESSE INNOVEE EST UNE APOSTASIE.
Cette non-cohérence est si manifeste qui nombre de fidèles l'ont
observée. Ils s'efforcent de la résoudre en estimant que la " lettre au
pape" (24.12.78) n'est qu'une "passe diplomatique".
Vous favorisez vous-même, Monseigneur, cette hypothèse, en répondant
oralement à la question posée par l'un des prêtres de vos prieurés: "Je
ne demande pas l'autorisation de célébrer la Messe traditionnelle, je
demande que soit proclamé par le pape le droit de célébrer la Messe qui
existe depuis toujours". Telle est, très probablement, Dieu merci,
votre intention profonde. Mais alors, vous adressant au pape, vous
écrivez toute autre chose; et même, en un sens, vous écrivez le
contraire de ce que vous pensez.
Semblablement, vous affirmez n'avoir jamais célébré la messe innovée.
J'en rends grâce à Dieu, et j'en suis très heureux. Je maintiens
cependant la véracité des faits observés que j'ai relatés dans la
"Réponse à la lettre no 16", en rectifiant une erreur de date:
l'incident de Noël a eu lieu en 1970 et non en 1971. Mais je dois
conclure que, célébrant la Messe traditionnelle, vous avez accompli les
gestes extérieurs qui induisaient à penser que vous célébriez la messe
innovée. Je ne me suis permis de communiquer ces choses que j'avais
tues, que parce que la lettre no 16 vous révêle inchangé; et plus
encore parce que cette lettre est l'occasion d'un très grave scandale
pour les très nombreux fidèles qui vous suivent quasi aveuglément, et
qui, sans même en prendre clairement conscience, "canonisent" en vous,
par vénération pour votre personne, un comportement qui ruine
insidieusement la proclamation de la très sainte Foi.
Feindre, soit en actes soit en paroles, fût-ce avec les meilleures
intentions, est incompatible, surtout dans le domaine du "Sacré", avec
l'authentique Témoignage que Seul peut inspirer l'Esprit de Vérité,
avec la Royauté que "le Christ exerce sur l'esprit des hommes,
[principalement] parce qu'il est la Vérité" (Pie XI., Encyclique Quas
primas, 11 décembre 1925).
Monseigneur, vous vous défendez d'être le chef des fidèles attachés à
la Tradition. Vous accueillez cependant très largement leurs suffrages;
et, au regard de "Rome", tout se passe comme si vous les représentiez.
Nous nous trouvons donc contraints de déclarer que nous ne pourrons
être de nouveau "avec vous", que si vous revenez, pour témoigner de la
Foi, à la manière d'être, d'agir, de dire, que conseille expressément
1'"Auteur et Consommateur de la Foi": EST, NON (Mat 5,37). SIC CLAM,
SIC PALAM. (...)
***
NOCH EINMAL: BRIEF NR.16 VON MGR. LEFEBVRE
von
H.H. Pater Hervé Le Lay, Argentinien
(übers. von R. Lauth)
Ich stimme dem, was der Hochw. Herr Pater Noel Barbara in Nr.59-60
seiner Zeitschrift FORTS DANS LA FOI gesagt hat, völlig zu; ich hatte
es schon gedacht, bevor ich es las. Ein Übereinkommen (mit dem Vatikan)
ist unmöglich. Vor allem, Johannes Paul II. ist nicht Papst; er hat den
Stuhl Petri widerrechtlich in Besitz. Er ist Häretiker wie sein Vorbild
Paul VI., auf den er alle Augenblicke in der skandalösesten Weise Bezug
nimmt. Er. hat die "Neue 'Messe'" akzeptiert, er akzeptiert die
endlosen Sakrilegien, die sich in den ehemals katholischen
Gotteshäusern, die heute von der neuen protestantischen Religion
profaniert sind, ganz offensichtlich abspielen. Wir haben nicht um
Genehmigung zu fragen, um die Tridentinische Messe zu feiern, die unter
Strafe des göttlichen Fluches, des Fluches der Apostel Petrus und
Paulus und des Heiligen Papstes Pius V. vorgeschrieben ist.
Man kann die Tridentinische Messe nicht in einer 'Kirche' feiern, wo
der neue Kultus gefeiert wird. Das ist evident und bedarf keines
Beweises. Man kann die Traditionalisten nicht mit den Lazaristen oder
Redemptoristen vergleichen. Alle Ordenskongregationen haben den neuen
Kult akzeptiert und sind Protestanten geworden. Was haben wir mit ihnen
gemein?
Nein, dieser Brief (Nr.16) Mgr. Lefebvres ist unannehmbar, er steht in
absolutem, diametralem Gegensatz zu allen anderen Erklärungen und
Aktivitäten Monsignores in der Vergangenheit. Er ist unerklärlich.
Pater Barbara versucht eine Erklärung, indem er ihn für etwas ganz
Persönliches erklärt, dem kein Wert beizumessen sei: dieser Brief
Monsejgneurs sei rein taktischer Natur. Aber der Pater ist sich
zugleich bewußt, daß er niemanden davon überzeugen wird. Ich selbst
sage lieber1 frei heraus, daß dieser Brief mir unerklärlich ist. Er
wurde nun schon vor einem (knappen) Jahr geschrieben. Monseigneur hat
Zeit gehabt, sich von ihm loszusagen; er hat es immer noch nicht getan.
Ohne Prophet zu sein, wage ich vorherzusagen, daß die Mitglieder der
Priesterbruderschaft Pius X. diesen Brief nicht annehmen werden. (...)
Sie werden eine Zeitlang respektvoll schweigen, aber dann ..."
(aus: "La Tradicion" Nr.137, Dec.1979, "Circulaire aux lecteurs de langue française")
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