WARUM PROPAGIEREN DIE REFORMER DEN ÖKUMENISMUS?
von
Reinhard Lauth
Der Patriarch der französischen Freimaurerei, Michel-André de Ramsey
schrieb am 14. August 1742 an Dr. Stebenson: "Man kann nicht alle
Wahrheiten an die Öffentlichkeit geben; aber man muß schon ganz und gar
stupide sein, wenn man nicht einsieht, daß die Lehre, allen* werde die
göttliche Gnade und die Erlösung [/von ihrer [Sündenschuld] zuteil, den
Geist der Menschen in eine, was das Heilige und die Religion betrifft,
Gleichgültigkeit gegenüber allen geistigen Bemühungen, selbst den
sublimsten, versetzt". (Pierre Chevallier: "Histoire de la
Franc-Maçonnerie française. La Maçonnerie: Ecole de L'Egalité
1725-1799; Paris 1974, S.77.)
* Eben deshalb mußte die Wandlungsformel in "das zur Erlösung von ihren
Sünden für alle vergossen wird" verwandelt werden! (Anm. der
Redaktion.)
ÜBER BISCHOF KAROL WOJTYLA
In Polen hat er konsequent eine versöhnlichere Annäherung zur Regierung
angestrebt als Kard. Wyszynski, aber niemals das Verhältnis mit ihm
abgebrochen. (...) 1969 reagierte Wyszynski öffentlich und heftig auf
einen Artikel von Jerzy Turowicz bei Znak, einem progressiven kath.
Verlag, in dem Turowicz sagte, daß es an der Zeit sei einzusehen, daß
es in der Kirche eine Krise gäbe. Wojtyla unterstützte öffentlich
Wyszynski, fuhr dann aber nach Rom, um das Ziel von Znak zu erklären:
einen Weg zum Dialog zwischen Kirche und Regime zu suchen.Bei der
Rückkehr sagte er, Paul VI. - seine Politik der "Öffnung zum Osten"
einhaltend - hätte die Position von Znak als "sehr mutig" gelobt. Er
hatte dann eine lange Unterhaltung mit Turowicz und löste die Spannung.
(aus: Mac Eoin, Gary: "The inner elite, Dossiers of papal candidates" Kansas City 1978, S.171; übersetzt von Lotte Meller)
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