54. Jahrgang Nr. 7 / Dezember 2024
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1. ZUM MAI-MONAT
2. HYMNUS AUF DIE GOTTESMUTTER
3. MGR. LEFEBVRES BRIEF AN MGR. WOJTYLA MIT EINER STELLUNGNAHME DES H.H. GUÉRARD DES LAURIERS
4. DER BUMERANG
5. BRIEF AN EINE ZEITSCHRIFT
6. WENN ICH NICHT AN SEINEN HÄNDEN DAS MAL DER NÄGEL SEHE...
7. INSTAURARE OMNIA IN CHRISTO!
8. QUELLEN DER KIRCHENMUSIK
9. ÜBER DAS WESEN DER EHE
10. DIE KATHOLISCHE JUGENDARBEIT
11. HOLLÄNDISCHE KLÖSTER ALS SEX-KOMMUNEN
12. EINGESTÄNDNISSE DER REFORMER
13. ÜBER DIE 'MESSE' JOH. PAULS II. IN MEXIKO
14. 'BR0T'
15. PARADIES UND SÜNDENFALL
16. DIE LIBERALE NÄCHSTENLIEBE
17. ZUM FERNSEHINTERVIEW DES 'BISCHOFS' ERNST
18. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
19. PAS DE FRANC-MAÇONNERIE DANS NOTRE EGLISE!
ÜBER DIE 'MESSE' JOH. PAULS II. IN MEXIKO
 
ÜBER DIE "MESSE" JOH. PAULS II. IN MEXIKO

aus: "INTROIBO", Nr.24, April 1979; übers, von Elisabeth Weiler



. . . Die Millionen Fernsehzuschauer in allen Ländern konnten nichts verstehen, denn es gab kein einziges Wort in Latein, keine Gregorianik. Das Credo wurde einfach auf Spanisch gesprochen und war unverständlich wegen des Geschwätzes des Fernsehkonmentators.

Die katholische Liturgie hat sich in schwerwiegender Weise geändert. Die sichtbare Einheit der Kirche wird nicht mehr offenbar. Es gibt jetzt "Kirchen" verschiedener Zunge, die ·ich nicht mehr verstehen. Die Gefahr des Schismas ist groß bei dieser Ermutigung zu lokalem Partikularismus und zu liturgischen Verschiedenheiten.

Man wir mir antworten: "Haben Sie denn nicht die Freude der Volksmenge bemerkt, die Schönheit der Lieder, die Fröhlichkeit der Sänger, kurz: die Begeisterung, die das Ganze beherrschte?"

Gewiß wir haben das alles gesehen, genauso wie wir es damals gesehen hatten im Jahre 1950 in Rom und anderswo bei den Eucharistischen Kongressen und bei den großen Wallfahrten, als das Volk aus allen Ländern das Credo in Latein sang! Diese jubelnde Freude der Gläubigen ist also nichts Neues, aber sie kann zu einer Gefahr werden, denn der Grundsatz ist gültig: "Lex orandi, lex credendi". Wenn die Regel des Gebets grundlegend geändert wird, droht die Gefahr, daß auch die Regel des Glaubens sich ändert.

Aber etwas anderes ist noch viel schwerwiegender: Johannes Paul II. hat den spanischen Ritus benutzt, welcher den sehr schweren Fehlern des "N.O.M." noch die Verwegenheit hinzufügt das Wort Christi zu "korrigieren".

Der spanische neue Meßritus übersetzt bei den zum "Einsetzungsbericht" gewordenen Wandlungsworten das "pro multis", das Jesus gesprochen hat, mit "für alle".

Schon seit langem - seit ca. neun Jahren - wird gegen diese skandalöse Übersetzung gekämpft, denn es ist möglich, daß sie die Messen ungültig macht. Wie immer ist es Mißachtung und Schweigen womit unsere gerechtfertigten Einwände beantwortet werden. Früher oder später wird die Kirche diese Ungeheuerlichkeit verurteilen müssen. Man kann nicht die Hl.Schrist, die in allen ihren Teilen inspiriert ist abändern, noch dazu in einer so schwerwiegenden Sache. Wir haben dieses Problem schon ausführlich in "INTROIBO" behandelt und wollen für die neuen Leser kurz zusammenfassen:

Christus ist für alle Menschen gestorben (1.Jo.II 2 etc.) - es ist dies der Aspekt der Suffizienz - Sein Opfer ist jedoch nur für diejenigen Menschen wirksam (Aspekt der Effizienz), welche Glieder seines mystischen Leibes sind. Der Katechismus des Konzils von Trient erklärt diese Unterscheidung mit Autorität: "...jene Worte, welche beigefügt sind 'für euch und für viele' sind teils aus Matthäus, teils aus Lukas genommen, von der heiligen Kirche aber, welche vom Heiligen Geist belehrt ist, verbunden worden und dienen dazu, um die Frucht und den Nutzen des Leidens (Christi) zu verdeutlichen. Denn wenn wir die Kraft desselben betrachten, so muß man sagen, daß der Heiland sein Blut für das Heil aller vergossen hat; wenn wir aber die Frucht, welche die Menschen daraus ziehen, im Auge haben, werden wir leicht einsehen, daß dessen Nutzen nicht allen, sondern nur vielen zuteil werde . . . Es ist also mit Recht geschehen, daß nicht gesagt wurde 'für alle', da hier nur von den Früchten des Leidens die Rede war, welches doch nur den Auserwählten die Frucht des Heiles gebracht hat. Und darauf beziehen sich jene Worte des Apostels: 'Christus ist einmal geopfert worden, um die Sünden vieler wegzunehmen'; und was der Herr bei Johannes sagt: 'Ich bitte für sie,nicht für die Welt bitte ich, sondern für diese, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind".

Der amerikanische Theologe Patrick H. Omlor hat diese Frage dargelegt in seiner Abhandlung: "Questioning the Valichty of the Masses Using the All English Canon". (Zweifel über die Gültigkeit der Messen bei Benutzung des englischen Kanon). Diese falsche Übersetzung des "pro multis" existiert nämlich in den neuen Meßriten englischer, deutscher, italienischer, portugiesischer Sprache usw.und wurde von Rom gebilligt, trotz der klaren Meinung der Kirche in 19 Jahrhunderten, besonders auch des hl. Thomas von Aquin.

Der hl. Kirchenlehrer Alphons von Liguori schreibt in seiner Abhandlung über die Eucharistie: "Die Worte 'pro multis' wurden gebraucht, um zu unterscheiden zwischen der Kraft und den Früchten des Blutes Christi, denn das Blut unseres Erlösers hat zwar genügend Kraft alle Menschen zu retten, aber die Früchte Seines Blutes kommen nur einer bestimmten Anzahl von Menschen zugute und nicht allen Menschen, durch deren eigene Schuld".

Es hatte also einen ganz bestimmten Sinn, daß Christus beim letzten Abendmahl diese Worte gebrauchte und keine anderen.

Einer von unseren englischen Freunden M .Timothy Tindal-Robertson hat zu dieser Frage eine Studie verfaßt mit dem Titel: "Missa mutilata". Tindal-Robertson ist Anglikaner, der 1964, also sechs Jahre vor Einführung der neuen Messe zur katholischen Kirche konvertiert ist. Er hatte den Mut an Bugnini zu schreiben, der ihm geantwortet hat, daß die neue Übersetzung eingeführt worden sei, weil nach Meinung des Dr.Jeremias, eines deutschen Protestanten (!) die aramäische Sprache keine unterschiedlichen Worte besäße, um "viele" und "alle" zu unterscheiden!!! Es sind also häretische Gelehrte, welche in Rom die Weisungen geben. Außerdem ist diese Behauptung falsch. M.Tindal-Robertson konnte Bugnini (vergebens natürlich) Gutachten von Linguisten schicken, die eine andere Meinung vertreten und er schickte ihm Fotokopien eines aramäischen Wörterbuches,in welchem diesa beiden Vokabeln sehr wohl unterschieden werden.

Ein weiterer Beweis für die teuflische Lüge, die in Rom weisunggebend ist.

Anmerkung der Red.: So erfreulich es ist, daß auch in Frankreich endlich klargelegt wird, daß der sog. "NOM" ungültig ist , so traurig ist es auf der anderen Seite, daß aus dieser Tatsache nicht die einfache Konsequenz gezogen wird, daß ein "Papa haereticus" ipso facto aufhört Papst zu sein.

***

WORTE, WORTE, WORTE ...
 

(Shakespeare, Hamlet, 2. Akt, 2. Sz.)

von
Reinhard Lauth

"Es existieren heute vielerorts - und dies Phänomen ist nicht neu - "neue Lesarten" des Evangeliums, die eher das Ergebnis theoretischer Spekulationen als das einer Erwägung des authentischen Gotteswortes und der Treue zum Evangelium sind." (Johannes Paul I I . in seiner Ansprache an den lateinamerikanischen Episkopat.)

Derselbe Johannes Paul I I . hat an mehreren Orten Lateinamerikas den NOM mit den gefälschten Wandlungsworten "für alle" (paia todos) in der Vulgärsprache gelesen.
 
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