54. Jahrgang Nr. 7 / Dezember 2024
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1. ZUM MAI-MONAT
2. HYMNUS AUF DIE GOTTESMUTTER
3. MGR. LEFEBVRES BRIEF AN MGR. WOJTYLA MIT EINER STELLUNGNAHME DES H.H. GUÉRARD DES LAURIERS
4. DER BUMERANG
5. BRIEF AN EINE ZEITSCHRIFT
6. WENN ICH NICHT AN SEINEN HÄNDEN DAS MAL DER NÄGEL SEHE...
7. INSTAURARE OMNIA IN CHRISTO!
8. QUELLEN DER KIRCHENMUSIK
9. ÜBER DAS WESEN DER EHE
10. DIE KATHOLISCHE JUGENDARBEIT
11. HOLLÄNDISCHE KLÖSTER ALS SEX-KOMMUNEN
12. EINGESTÄNDNISSE DER REFORMER
13. ÜBER DIE 'MESSE' JOH. PAULS II. IN MEXIKO
14. 'BR0T'
15. PARADIES UND SÜNDENFALL
16. DIE LIBERALE NÄCHSTENLIEBE
17. ZUM FERNSEHINTERVIEW DES 'BISCHOFS' ERNST
18. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
19. PAS DE FRANC-MAÇONNERIE DANS NOTRE EGLISE!
HOLLÄNDISCHE KLÖSTER ALS SEX-KOMMUNEN
 
HOLLÄNDISCHE KLÖSTER ALS SEX-KOMMUNEN

Auszüge aus: P. Dr. Jan Bots S.J.: "Holland: Blüte und Verfall"; zitiert nach "FELS" Nr.5, Mai 1979


Anm.d.Red.:  Mir ist es ein Rätsel, wie einer, der das nachfolgende liest, sich herumdrehen kann udd von diesem S . . . stall noch von "Kirche" reden will . Man muß sich dabei noch vorstellen, daß die verantwortlichen "Bischöfe" vor kurzem noch in Rom bei Joh. Paul II . waren: keiner von ihnen hat sein Amt niederlegen müssen!
E. Heller

ORDEN IM STADIUM DER FÄULNIS

In den Kreisen der Orden und Kongregationen sind gegenwärtig die bestürzendsten und vielleicht auch aufschlußreichsten Zeichen für das vorgerückte Stadium der Zersetzung des katholischen Lebens in Holland festzustellen. In keinem anderen Land der Welt sind die sogenannten "affektiven Beziehungen" (die das Gelübde der Keuschheit oder des Zölibats mit einer intimen,auch leiblichen Mann-Frau-Beziehung zu vereinen suchen) so offizielll - bis hinauf zur obersten Leitungsebene - legitimiert worden wie in den hollländischen Ordensprovinzen. Dieser Weg wird seit mehreren Jahren empsohlen von Zeitschriften für das geistliche Leben (z.B: "Speling" unter der Leitung der Unbeschuhten Karmeliter und "Relief" für Ordensschwestern), vom "Titus-Brandsma-Institut" der Unbeschuhten Karmeliter, vom SNVR, dessen Vizedirektor bis April 1977 ein Franziskaner gewesen ist, der die "affektiven Beziehungen" praktizierte und unter den jüngeren Ordensschwestern, die vom Verband der weiblichen Orden seiner Obhut anvertraut waren, förderte.Diese "affektiven Beziehungen" werden von regelmäßigen Kommunikationskanälen in verschiedenen Orden und Kongregationen, von Provinzialkapiteln, Leitungsräten und ihren Mitteilungsblättern propagiert. So veröffentlichte im Januar 1973 das oberste Leitungskollegium der holländischen Kapuziner in der Provinzzeitschrist "Beste Medebroeder" (Lieber Mitbrüder) einen von Leenhouwers OFMCap verfaßten Diskussionsbeitrag über affektive Beziehungen. Darin heißt es: "Wir sprechen von Beziehungen zwischen Ordensmännern und -frauen (innerhalb oder außerhalb der Gemeinschaft, in der man lebt), die so gegenseitig und einmütig sind, daß sie unwillkürlich nach einem Ausdruck und einer entsprechenden Lebensweise verlangen; mit anderen Worten, die in die Sphäre der sexuellen Verwirklichung - in erweitertem odär engerem Sinne - fallen". Dieser Aufsatz, der einen kompletten Freibrief für diesen Weg als einer legitimen Möglichkeit für Ordensleute ausstellte und mehr Argumente dafür als dagegeji anführte, wurde von der Zeitschrist für Ordensschwestern ungekürzt und ohne jede kritische Bemerkung übernommen und von den Zeitschristen des Franziskanerordens in den Niederlanden auszugsweise veröffentlicht.

ZERSETZUNG MIT DULDUNG DER OBEREN

Mittlerweile war Leenhouwer Provinzialoberer der holländischen Kapuziner geworden. Im gleichen Jahr wurde der Diskussionsbeitrag von Leenhouwer auch auf einer Zusammenkunft der höheren Provinzialoberen verschiedener alter Orden in den Niederlanden behandelt (der Franziskaner mit etwa 650 Priestermönchen, der Kapuziner mit etwa 300, der Dominikaner mit etwa 250 und der Jesuiten mit etwa 350 Priestern). Ein Bericht über die Diskussion an dieser Zusammenkunft wurde in einer daraufsolgenden Nummer des "Beste Medebroeder" ebenfalls von Leenhouwer veröffentlicht. Es sindet sich kein Hinweis darauf, daß diese Oberen in den" affektiven Beziehungen" irgendwelche Beeinträchtigung des Ordensideals erblicken. Noch viel weniger halten sie diesen Weg für eine flagrante Verletzung des Keuschheitsgelübdes. (...)Gemäß dem Bericht von dem die Rede ist, bieten nach Meinung dieser Ordensoberen die"affektiven Beziehungen" "Lebensmöglichkeiten", die man Ordensleuten, zumal den jüngeren unter ihnen, nicht verwehren soll.

UNKRITISCHE ÜBERNAHME EINER MODISCHEN WERTSKALA

Bei dieser Entwicklung fällt auf, daß sämtliche Argumente, die man zur Vertedigung der "affektiven Beziehungen" vorbringt, dem sogenannten modernen Menschenbild, dem neuen Denken über den Menschen entnommen sind, worin Werte wie "unauswechselbare Identität jeder einzelnen menschlichen Person", "voll erwachsenes und voll erblühtes Menschsein", Pluriformität" usw. hoch im Kurs stehen, während die komplementären Werte, wie "Opfer", "Selbstverleugnung", "Rücksichtnahme auf die Gesellschaft", "Autorität", "Abhängigkeit von Gott", "Priorität der Beziehung des Menschen zu Gott gegenüber allen anderen Beziehungen" . . . als Produkte eines überholten Menschenbildes ad acta gelegt werden. Die Ordensobern übernehmen unkritisch und einseitig die Wertskala des"modernen" Holländers, die zu einem Evangelium geworden zu sein scheint, wie Msgr. A. Mayer von der Religiosenkongregation sagte: "Der menschliche Horizont einer besonderen Ära ist für sie zu einer neuen Lehrautorität geworden". Man kann sich schwer eine Lebenseinstellung ausdenken, die sich elitärer vorkommt als die derjenigen Ordensleute, die sich weder für den Zölibat mit seiner Einsamkeit noch für die Ehe mit ihrem Engagement entscheiden wollen, sondern die die Vorteile des Ordenslebens mit den Annehmlichkeiten des Ehelebens verbinden möchten, so daß man nicht einsam ist wie zölibatäre Menschen und riicht die Sorgen hat, die Verheiratete haben. Ist das nicht "Konsumgesellschaft" in höchster Potenz?

KRITIK AN KIRCHE UND GESELLSCHAFT

Bei den holländischen Ordensleuten geht der Mangel an kritischem Sinn gegenüber ihrem sittlichen Leben und ihrer Verwirklichung des Ordensideals paradoxerweise Hand in Hand mit einer sehr heftigen Neigung, Kirche und Gesellschaft zu kritisieren (oder zumindest eine große Show von Kritik abzuziehen). Sie betrachten diesen Willen zur Kritik geradezu als ihre raison d'ê t r e. "Es ist Tradition, daß der Ordensmann eine unabhängige Stellung zur Hierarchie einnimmt"; man will eine "kritische Kraft" sein, "ein beunruhigendes Element innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft", "ein Störenfried in der Glaubens gemeinde" - alle diese Züge sind dem Bild entnommen, das E. Schillebeecks OP den Ordensleuten aufprägte in einem Dokument, das er zur Vorbereitung auf den Kongreß der Religiosenkonferenz verfaßt hat, der im Oktober 1976 zu Rom-Arricia veranstaltet wurde. Dank dieses "Charismas" halten es die Ordensobern für die Berufung der Ordensleute,"einen radikalen Durchbruch in der Basispastoration" zustande zu bringen, die sie von den "herkömmlichen Formen der r eligiösen Betreuung" (mit Einschluß u.a. der Sakramentenspendung) befreien wollen. Anmaßend kündigen sie "das Ende der konventionellen Seelsorge " an, die sie als angeblich "autoritär " zurückweisen, und sie entscheiden sich kühn für eine neue Seelsorge, die von der Dialoghaltung bestimmt sein müsse.

AUF DER EBENE DER KIRCHENPROVINZ

1976 begegnen wir den "affektiven Beziehungen" auf der Ebene der Kicchenprovinz. Das wird deutlich aus dem Jahresbericht von 1976 des "Zentralen Beratungsbüros für Priester und Ordensleute" (CAPER) in Utrecht, das in der Liste der nationalen kirchlichen Institute der holländischen Kirchenprovinz aufgeführt ist . Darin wird betont, daß gegenüber einer rasch sinkenden Zahl um Rat nachsuchender Priester und Ordensleute , die ihr Priesteramt oder den Ordensstand aufgeben möchten, eine beträchtlich wachsende Zahl von Klienten Priester und Ordensleute zu bleiben wünschen, aber um Wegweisung in ihren Problemen ersuchen. Von welcher Art von Führung und von welcher Art Wegweisung man spricht, wird sehr deutlich in einerBroschüre, die N.Vendrik pr., Leiter des Büros, als Anhang zum Jahresbericht beigefügt hat und die bezeichnenderweise den Titel trägt "Met hart en zinnen" (Mit Herz und Sinnen). Um nur eine Stelle daraus anzuführen: "Einigen meiner'Patientenpaare' wobei es sich zumeist um zwei Ordensleute handelt oder um einen Weltpriester und eine Ordensfrau oder um einen homosexuellen Priesterr  und seinen Laienfreund, gelingt es leidlich, ihre Beziehung mit dem Ordensleben innerhalb der Gruppe bzw. mit der Pastoralarbeit innerhalb eines Seelsorgeteams zu verbinden. Das ist ein erfreuliches Phänomen".

Im Jahresbericht von CAPER wird ausdrücklich erwähnt, daß das Büro nach und nach das Vertrauen der meisten Orden und Kongregationen gewonnen hat.

 
EIN KLARES WORT:

Die Vize-Präsidentin des Saarländischen Landtages, Frau Rita Waschbüsch (CDU), erklärte vor dem Hohen Haus: "Wenn jedes achte gezeugte lebende Kind in der BR Deutschland heute in Abtreibungskliniken in die Mülltonne befördert wird, dann haben wir damit in 30 Jahren vielleicht Holocaust." - Die SPD nannte diese Äußerung einen "Skandal".
 
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