MGR. LEFEBVRES BRIEF AN MGR. WOJTYLA
MIT EINER STELLUNGNAHME DES H.H. GUÉRARD DES LAURIERS
Brief an die Freunde und Wohltäter (Nr 16)
Liebe Freunde und Wohltater1
Um Ihr Warten auf Insormationen betreffs der Beziehungen der
Bruderschaft mit Rom nicht unerfüllt zu lassen, erscheint es mir gut
Ihnen hier den Wortlaut des Bnefes wiederzugeben den ich am Tage der
Vigil von Weihnachten an don Papst gerichtet habe
« Heiliger Vater!
»Wie konnte man zweifeln daß die Audienz, die Sie mir gewahrt haben nicht von Gott
» gewollt gewesen ist Es war tur mich ein großer Trost, in aller Offenheit die Umstände
» und die Motive der Existenz der Priesterbruderschaft St Pius X und ihrer Seminare darlegen
» zu können und ebenso die Grunde, die mich trotz der von Fribourg und von Rom ergangenen
» Entscheidungen bewogen haben, das Werk sortzusetzen.
» Die Flut von Neuerungen in der Kirche, von den Bischöfen akzeptiert und ermutigt diese
» Flut, die auf ihrem Wege alles verwüstet den Glauben, die Moral die Einrichtungen der Kirche
» konnte das Vorhandensein eines Hindernisses, eines Widerstandes, nicht zulassen.
»Wir hatten also die Wahl entweder uns von diesem verheerenden Strome mitreisen zu
» lassen und so das Unheil zu vermehren oder Wind und Wellen zu widerstehen um unseren
» katholischen Glauben und das katholische Pnestertum zu bewahren Angesichts dieser Alter-
» native konnte es für uns kein Zögern geben.
» Seit dem 5. Mai 1975, dem Datum an dem wir unsere Entscheidung getroffen haben unser
» Werk sortzusetzen, koste es, was es wolle, sind dreieinhalb Jahre verflossen und diese drti
» einhalb Jahre geben uns recht Der Verfall in der Kirche mehrt sich ständig der Atheismus
» die Unmoral, das Aufgeben von Kirchen, das Schwinden der Ordens- und Priesterberufungen
» sind derartig, daß die Bischöfe unruhig /u worden beginnen und daß das Phänomen "Econe"
» ständig im Munde gefuhrt wird Meinungsumfragen ergeben, daß ein großer Teil der Gläu-
» bigen, manchmal eine Mehrheit, die Haltung von Econe begünstigen.
» Für jeden unparteiischen Beobachter ist es offensichtlich daß unser Werk eine Heranbildungs-
» stalte von Priestern ist wie die Kirche sie immer gewünscht hat und wie die wahren
» Gläubigen sie ersehnen Und man kann mit Recht annehmen, daß, wenn Rom diese Tatsache
» anerkennen und unserem Werke die Legalität geben wollte, auf die es ein Recht hat die
» Berufungen noch sehr viel zahlreicher wären.
» Heiliger Vater, um der Ehre Jesu Christi um des Wohles der Kirche und um des Heiles der
» Seelen willen bitten wir Sie inständig als Nachsolger Petri, als Hirt der gesamten Kirche den
» Bischöfen auf der ganzen Welt ein einziges Wort, eine einzige Losung zu sagen: «Laßt sie
» machen», » «Wir genehmigen die freie Ausübung dessen, was die vielhundertjährige Tradition
» zur Heiligung der Seelen angewendet hat».
» Welche Schwierigkeit würde eine solche Haltung mit sich bringen? Nicht die geringste. Die
» Bischöfe würden Orte und Zeiten festsetzen die für diese Tradition reserviert blieben. Die
» Einheit wurde sich augenblicklich wiedersinden auf der Ebene der Diözese. Und welche Vorteile
» würden für die Kirche daraus erwachsen: dies würde eine Erneuerung der Seminare und
» Klöster zur Folge haben einen großen Eifer in den Pfarreien; die Bischöfe wären erstaunt in
» wenigen Jahren eine Begeisterung für Frömmigkeit und Heiligung wiederzusinden, die sie für
» immer verschwunden zu sein glaubten.
» Für Ecône, seine Seminare, seine Priorate würde sich alles normalisieren wie für die Kongre-
» gationen der Lazaristen oder der Redemptoristen... In völliger Unterwerfung unter die
» Ortsbischöfe würden die Priorate den Diözesen Dienste leisten durch das Abhalten von
» Missionen in den Pfarreien, durch das Predigen der Exerzitien des hl Ignatius und durch das
» Ausüben sonstiger pfarreilicher Funktionen.
» Wie sehr würde die Situation der Kirche sich verbessern durch Anwendung dieses Mittels
» Ihrerseits, dieses Mittels, das so sehr einfach ist und so dem mütterlichen Geist der Kirche
» entspricht, die nichts den Seelen vorenthält, was ihnen zu Hilfe kommt, die den glimmenden
» Docht nicht löscht und die sich freut festzustellen, daß der Geist der Tradition voll Leben und
» voll Hoffnung ist.
» Dieses Eurer Heiligkeit zu schreiben erschien mir angezeigt, bevor ich mich zu S. E. Kardinal
» Seper begebe. Ich hege die Befürchtung, daß die in die Länge gezogenen und spitzsindigen
» Diskussionen nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen und eine Lösung hinauszögern,
» die, wovon ich überzeugt bin, Ihnen als dringlich erscheinen muß.
» In der Tat kann diese Lösung nicht in einem Kompromiß gefunden werden, der unser
» Werk praktisch zum Verschwinden brächte und so nur der Zerstörung noch einen Beitrag
» hinzufügen würde.
» Eurer Heiligkeit zur vollständigen Verfügung verbleibend, bitte ich Sie, meine tiefe und
» kindliche Hochachtung in Jesus und Maria entgegenzunehmen.»
+ Marcel Lefebvre
***
OFFENER BRIEF DES PATERS GUUÉRARD DES LAURIERS.
MONSEIGNEUR, WIR WOLLEN KEINEN SOLCHEN FRIEDEN!
(Antwort einiger "Wohltäter" Mgr. Lefebvres auf dessen Brief Nr. 16.)
übers. von Univ.Prof. Dr. Dr. Reinhard Lauth
Monseigneur!
Sie bestimmen in diesem Ihrem Briefe Nr. 16 genauer, welches die
Übereinkunft zwischen "Econe" und "Rom" sein könnte - jenes Econe, das
wir bis j e t z t unterstützen, und jenes Rom, dem wir zugleich
widerstehen.
Die Treue, die der Dienst an der Wahrheit e r f o r d e r t ,
zwingt uns zu erklären: wir wollen keinen derartigen Frieden. Er
scheint vernünftig zu sein, und i s t es in der Tat auf die
Weise, wie Pilatus vernünftig sein wollte.
Jesus wurde Pilatus ü b e r l i e f e r t , weil Er gesagt
haben s o l l t e : "Ich bin der König der Juden" (Joh. 19,21),
während die Juden angeblich "keinen anderen König als den Kaiser"
hatten (Joh. 19,15).
In Wirklichkeit konnte Jesus gar nicht der Jurisdiktion des Pilatus
unterliegen wegen eines Königtums, "das nicht von dieser Welt i s
t " (Joh. 18,13). Jesus will nur kämpfen und sterben, um "Zeugnis für
die Wahrheit zu geben" (Joh. 18,35). Da Jesus "die Wahrheit ist" (Joh.
14,6), welcher Gegenanschein auch immer bestehen mag, untersteht
Pilatus Jesus und nicht Jesus Pilatus.
Exzellenz! Sie unterwerfen die Messe, die die Zelebration des NOM stört
(Worte Pauls VI.), wie Jesus die von den Pharisäern gehütete Ordnung
störte, "indem er in ganz Judäa lehrte" der Entscheidung des Papstes
(Luk. 23,5).
In Wahrheit aber unterliegt die Messe nicht dem Papst, weil der Papst
selbst sie respektieren muß. Mit der Gnade Gottes wollen wir bis ans
Ende für die Wahrheit Zeugnis ablegen. Wir wollen keinen Frieden, der
"die Wahrheit mindert" (Ps. 11,2).
Pilatus versucht verschiedene Auswege, um Jesus zu retten. Aber es
gelingt ihm nicht. Dreimal erleidet er Schiffbruch, um so providentiell
zu erhellen, daß man nur in absoluter Übereinstimmung mit der Wahrheit
für die Wahrheit Zeugnis ablegen kann.
Pilatus meint die Sache Herodes übertragen zu können. Er ist zweifach
der Genarrte: indem er Jesus durch den retten zu können glaubt, der
Seinen Tod will, und indem er "der Freund des Herodes wird" (Luk.
23,12) und damit eine falsche Einigung erzielt, die Einigung gegen Den
i s t , Der die Wahrheit i s t .
Monseigneur! Sie appellieren an den Papst um die Messe zu retten. Damit
räumen Sie ein, daß es in der Kirche und unvermeidlich in derselben
Kirche, die neue 'Messe' und die hl. Messe geben könne. Und Sie
erwarten, daß "die Einheit sogleich unter dem Ortsbischof
wiederhergestellt wäre".
So wäre also die Einheit der Kirche nicht mehr die Auswirkung des
einzigartigen Opfers, "das Christus seiner geliebten Braut" gebracht
hat? Die Einheit wäre nicht mehr diejenige "des himmlischen Jerusalem,
das frei und unsere Mutter ist" (Gal. 4,26)? Sie wäre zu einem
Gegeneinander zweier Ordnungen unter einer bedingungslosen Zuchtrute
degradiert. Das wäre eine Parodie der Einheit! Es wäre ein Sakrileg
gegen die Einheit! Monseigneur, wir wollen keinen solchen Frieden, wir
wollen keine derartige Einheit, denn sie wären gegen die Wahrheit,
gegen die Heiligkeit der Kirche, sie wären das Gegenteil jener
Freiheit, die allein der Geist der Wahrheit gibt.
Pilatus s t e l l t Jesus, um ihn "zu retten", Barabbas
gleich (Mark. 15,9). Wie konnte Pilatus, der sich auf diese Weise über
die Justiz hinwegsetzte, die er vertreten sollte, darauf rechnen, daß
eine unentschiedene Menge denen, die die Sache des Rechts zu führen
hatten, das Recht an die Hand gäbe? Pilatus konnte sich schlußendlich
nur noch die Hände waschen (Matth. 27,24).
Sie, Monseigneur, stellen die alleinige Messe mit der neuen "Messe" auf
dieselbe Ebene und das im Namen der Religion, die Sie bekennen. Wie
können Sie darauf rechnen, daß Ihre ungefestigten Nachbeter, die viel
eher halbwegs Ihnen als der Wahrheit solgen, durch Ihr Vorbild
instruiert die wahre Religion in der durch die "Hohenpriester" des
Gottes dieser Welt okkupierten 'Kirche' wiederherstellen werden? Man
setzt sich nicht mit Satan an einen Tisch! Der Weg zur Hölle ist mit
guten Vorsätzen gepflastert, die immer die Mittel durch den
Zwecküieiligen und ein sicheres Übel durch ein illusorisch erwartetes
Gut rechtfertigen.
Monseigneur, wir wollen keinen derartigen Frieden, der die
Ersordernisse der Religion "im Geiste und in der Wahrheit" (Joh. 4,23)
der vorübergehenden Genugtuung eines ruhigen Besitzes ausopfert.
Pilatus "fand an Jesus nichts, das den Tod verdiente" (Luk. 23,15).
Dennoch wollte Pilatus "mit der Bestrafung Jesu" (Luk. 23,16) den Juden
Seine Befreiung abkaufen. Die allgemeine Ordnung ist ihm einige
Peitschenhiebe wert, auch wenn sie unverdient sind. Aber Pilatus
erleidet Schiffbruch. Das Ergebnis ist, daß das Fleisch des Wortes
zerfetzt und Sein Blut vergossen wird - daß Er gedemütigt wird.
Monseigneur! Sollte es in der Kirche - was Gott verhüte! - wie Sie es
wünschen, die einzige heilige Messe und die neue "Messe" nebeneinander
geben, so würden die arglistigen Pfarr-Räte des "Gottesvolkes", zu
diesem Ende richtig angeheizt und bearbeitet, die Messe der Minderheit
alsbald der Lächerlichkeit preisgeben. Das einzige Ergebnis wäre, daß
die sakrilegischen Praktiken, die derzeit weitverbreitet sind aber zum
Glück nicht das konsekrierte Sakrament betreffen, ihre abscheuliche
Auswirkung auf das dann wirklich wieder gegenwärtige hl. Fleisch und
Blut Christi haben würden. Haben Sie, Monseigneur, das bedacht? Soll
der falsche Frieden auf der Grundlage einer bedingungslosen
Unterwerfung unter die, die alles getan haben, um die Kirche zu
zerstören, damit bezahlt werden, daß dem gekreuzigten Heiland noch der
"Rest" einer Geißelung gegeben wird, die noch unverschämter wäre als
die wirklich stattgehabte?
Monseigneur, wir wollen keinen derartigen Frieden mit derartigen
Sünden. Wir, und nicht der gekreuzigte Heiland, sollen "ergänzen" (Kol.
1,24), was ohne das am Vollmaß der Geißelung noch ausstehen würde.
Monseigneur! Ihr Friedensangebot gibt unserem Vertrauen zu Ihnen, das
wir nun nicht mehr in Sie setzen können - weder was die Meßfrage noch
was die "Autoritäts"-frage betrifft - den Gnadenstoß.
Sie selbst haben die "neue Messe" von Anfang April 1969 bis zum 24. Dezember 1971 geseiert!
Am 5. Mai 1969 waren einige Freunde, die Sie verehrten, gekommen, um
der Messe beizuwohnen, die Sie an dem Altar zelebrierten, wo die
Reliquien des hl. Pius V. in der römischen Basilika Santa Maria
Maggiore, ruhen. Bestürzung, Skandal, tiefster Schmerz! Sie haben auf
dem Grabe des hl. Pius V. die "neue Messe" zelebriert! Beim Verlassen
der Kapelle haben Sie auf der Schwelle, als man Ihnen achtungsvoll und
zugleich betrübt diesbezügliche Fragen stellte, erklärt: "Wenn man
sähe, daß Mgr. Lefebvre die traditionelle Messe liest, riskierte ich
einen Skandal!"
Sie haben danach auch in Freiburg sortgesetzt die "neue Messe"
geseiert, ebenso in Econe. Was zu erwarten war, konkretisierte sich:
Paul Aulagnié, Bernard Tissier de Malleray, Bernard Walz, drei andere!
Am 24. Dezember bemerkte ein zufällig zu Gast anwesender Pater
liebenswürdig ironisch: Es ist schade, daß Sie, der die Tradition
vertritt, die sog. neue "Messe", die nicht die traditionelle
Messe i s t , zelebrieren. Diese schlichte Bemerkung war der
Feuerfunke im Pulverfaß. Ihre lebendige Hoffnung, die "Sechs",
explodierten. Jeder auf seine Art, aber alle zusammen, sagten dasselbe.
Es war ein heftiger, allerdings rasch beendeter Zusammenstoß. Was nun
auch die Ursache gewesen sein mag - und dies entscheidet der Heilige
Geist und muß Ihnen Ihr sorum intemum sagen -, in dieser Weihnacht 1971
haben Sie zur sehr großen Freude aller sich wieder der durch den hl.
Pius V. promulgierten Form der Messe bedient.
Sicherlich sind Sie darin dem Heiligen Geiste gesolgt. Es ereignete
sich alles so, als wären Sie diesesmal Ihren Truppen gesolgt. Und
seitdem haben Sie die gleiche Taktik versolgt. Wenn Sie die
traditionelle Messe nicht mehr verträten, wäre das Seminar von
cone alsbald seines Zweckes beraubt; dann müßten die, die Sie
unterstützen, Sie verlassen.
Niemals haben Sie vom Standpunkt der Glaubenslehre aus die Haltbarkeit
der "neuen Messe" ernsthaft untersucht! Sie behaupten, sie sei gültig,
ohne das zu rechtfertigen. Und Sie haben diesbezügliche Anweisungen
gegeben, aus denen zahlreiche Gläubige und selbst die in cone
ausgebildeten SEminaristen alle möglichen Folgerungen ziehen können.
Leider ist nun all dies nur zu kohärent, denn Sie geben ja zu, daß es
in der Kirche Messe und sog. "Messe" zugleich geben könne. Das ist
Ökumenismus intra muros, der Gipfel jenes falschen Ökumenismus, der
eine trügerische Einheit an die Stelle der wahren Einheit setzt.
In gleicher Weise geben Sie, Monseigneur, zu, daß es eine
"traditionalistische Interpretation von Vaticanum II" geben könne, Sie,
der - Gott und Ihnen sei es gedankt! - ein Buch mit dem Titel "Ich
klage das Konzil an" geschrieben haben!
Warum weigern Sie sich bezüglich der "Autorität" klar und eindeutig die
Prinzipien auszusprechen, auf denen unbestreitbar Ihre treffenden
Anklagen beruhen? Statt dessen kündigen Sie gleich jenen Propheten,
"die in den Abgrund führen" (Matth. 15,14) einen falschen Frieden an,
dem ein scheinbarer Aufschwung solgen werde. Es gibt doch nur zwei
Möglichkeiten: entweder Sie sprechen, oder Sie schweigen. Aber Sie
dürfen nicht den Irrtum verkünden und die Wahrheit verschweigen. Mit
tiefem Schmerz, glauben Sie es uns, Monseigneur, fühlen wir uns
verpflichtet, Ihnen diese Vorhaltungen zu machen.
Wir können Ihnen nicht mehr vertrauen. Wir sind noch für Sie, aber wir können nicht mehr mit Ihnen gehen.
Erkaufen Sie sich, Monseigneur, die Freundschaft des Hohen Priesters?
"Gestatten Sie, gestatten Sie . . . " ; seien wir optimistisch!
Mit Jean Madiran als Johannes dem Vorläufer ( " I t i n é r a i r e s "
Nr.29)? Möge Rom den Weg ins Verderben unmöglich machen und Sie endlich
zur wahren Tradition zwingen! Schande über einen solchen Frieden;
er i s t das Werk des Verräters!
Gründonnerstag, 12. April 1979. - In memoriam des 3. April 1979 (Anm. der Red.: l0. Jahrestag der Promulgation des sog. "NOM".)
***
Anbei der französische Originaltext:
MONSEIGNEUR, NOUS NE VOULONS PAS DE CETTE PAIX !
Reponse de quelques "bienfaiteurs" à Monseigneur M. Lefebvre, à propos de la lettre N˚ 16
Monseigneur,
Vous précisez, dans cette lettre, quel pourrait être un protocole
d'accord entre "Econe" et "Rome": Econe, que jusqu'à présent nous
soutenons; Rome à qui, en même temps que vous, nous résistons.
La loyauté qu'exige le service de la Vérité nous contraint de vous le
déclarer: nous ne voulons pas de cette paix. Elle paraît sage. Elle
l'est en effet, comme Pilate voulut l'être .
Jésus est déféré à Pilate, parce qu'i l est censé avoir dit "Je suis le
Roi des Juifs" (Jean 19.21); alors que les Juifs "n'ont pas d'autre roi
que César" (Jean 19.15).
En réalité, Jésus n'a pas à être soumis à Pilate pour une royauté
"dont l' origine n' e s t pas en ce monda" (Jean 18.36). Et Jésus
entend ne mourir que pour "rendre témoignage à la Vérité" (Jean 18.35).
Parce que Jésus "est la Vérité" (Jean 14.6), quoiqu'il en paraisse,
Pilate dépend de Jésus, non pas Jésus de Pilate.
Excellence, vous soumettez la Messe au pape, parce qu'elle trouble la
célébration de la messe "innovée" (Paul VI. dixit ) , comme Jésus
troublait l'ordre pharisaique "en enseignant dans toute la judée" (Luc
23.5).
Or, en réalité , la Messe n'a pas à être soumise au pape, parce que le
pape doit la respecter. Nous voulons, avec la giace de Dieu, témoigner
jusqu'au bout de la Vérité; nous ne voulons pas d'une paix qui "diminue
la Vérité" (Ps 11.2).
Pilate use d'expédiente pour sauver Jésus. Il échoue. Trois sois il
échoue, afin de mettre providentiellement en évidence que témoigner de
la Vérité n'est possible que dans l'absolue consormité à la Vérité.
Pilate croit pouvoir s'en remettre à Hérode. Il est doublement joué: en
escomptant que Jésus soit sauvé par qui voulait Le faire mourir; en
"devenant l'ami d'Hérode" (Luc 23.12); fausse unité, parce qu'unité
contre Celui qui est la Vérité.
Monseigneur, vous vous en remettez au pape pour conserver la Messe. Et
vous admettez qu'il puisse y avoir, dans l'Egli e, et inévitablement en
fait dans la même Eglise, la Messe qui est LA MESSE et la "messe
innovée". Et vous escomptez que: "L'unité se retrouverait immédiatement
au niveau de l'Evêque du lieu".
Ainsi l'unité de l'Eglise ne serait plus le rayonnement de l'unique
Sacrifice "que le Christ a commis à son Epouse bien aimée"? L'unité ne
serait plus celle de "la Jérusalem céleste qui est libre et qui est
notre mère" (Gal 4.26); elle se trouverait dégradée en juxtaposition
sous la férule de l'inconditi ormali té. Parodie de l'unité! Sacrilège
contre l'unité! Monseigneur, nous ne voulons pas de cette paix, nous ne
voulons pas de cette unité, qui seraient contraires à la Liberté que
seul donne l'Esprit de Vérité.
Pilate , pour "sauver" Jésus, le compare à Barabas (Marc 15.9). Comment
Pilate, moquant la Justice dont il est censé être le représentant,
a-t-il pu compter qu'une soule indécise imposerait la justice à ceux
qui la menaient? Pilate ne put que se laver les mains (Matt
27.24).messe "innovée"
Monseigneur, pour sauver la Messe qui est la Messe, vous la comparez à
la au nom de la Religion dont vous faites profession. Comment
pouvezvous compter qu'instruits par votre exemple les panurges
oscillants qui vous suivent à moitié plutôt que la Vérité, vont
restaurer le sens de la Religion vraie dans l'Eglise occupée par les
"grands prêtres" du dieu de l'Univers? On ne soupe pas avec Satan.
C'est l'enfer qui est pavé de ces bonnes intentions qui justisient la
moyen par la fin, un mal certain par l'illusion du bien.
Monseigneur, nous ne voulons pas de cette paix qui sacrisie les
exigences de la Religion "en Esprit et en Vérité" (Jean 4.23), aux
éphémères satisfactions d'une possessive tranquillité.
Pilate "n'a rien trouvé en Jésus qui mérit‚t la mort". (Luc 23.15).
C'est cependant bien "en faisant châtier Jésus" (Luc 23,16), que Pilate
escompte acheter aux Juifs la libération de leur Prisonnier. L'ordre
public vaut bien quelques coups de souets, même immérités. Pilate
échoue. Le seul résultat est que la Chair eu Verbe in carné est
déchirée, son Sang répandu, Lui-Même humilié.
Monseigneur, s'il y avait dans l'Eglise, quod Deus avertat mais comme
vous le souhaitez, la Messe qui est LA MESSE et la messe
"innovée", les astucieuses consultations du "peuple de Dieu", chauffé ‚
point et bien travaillé, tourneraient en dérision la Messe de la
minorité. Le seul résultat serait que les pratiques sacrilèges sort
répandues mais actuellement privées d'objet, auraient toute leur
odieuse portée eu égard ‚ la Présence réelle recouvrée. Monseigneur, y
avez-vous songé? La fausse sécurité, illusiorement sondée sur la
soumission inconditionnelle à ceux qui ont tout fait pour détruire
l'Eglise, devrait-elle donc être payée en infligeant au Christ crucifié
l'"achèvement" d'une flagellation plus insolente qu'elle l'a jamais
été?
Monseigneur, nous ne voulons pas de cette paix qui serait chargée de
tant de péchés. C'est à nous, à nous et non au Christ crucifié qu'il
incombe "d'achever" (Col 1.24) ce dont, sans nous, la flagellation
demeurerait privée.
Monseigneur, votre protocole de paix donne le coup de grâce à la
confiance qu'il ne nous est plus possible d'avoir en vous, ni pour la
question de la Messe ni pour celle de l'"autorité".
Vous avez célébré la "messe innovée", depuis le début d'avril 1969 jusqu'au 24. décembre 19 71.
Le 5. mai 1969, quelques amis qui vous vénéraient étaient venus
assister à la messe que vous célébriez à l'autel où repose la chasse de
S.Pie v., en la basilique romaine de sainte Marie Majeure. Stupeur,
scandale, douleur! Sur le tombeau de S. Pie V., c'est la "messe
innovée" que vous avez célébrée! A la sortie, sur le parvis, contraint
par un questionnement à la sois respectueux et attristé, vous avez
déclaré: "Si on voyait que Mgr Lefebvre célèbre la Messe
traditionnelle, cela risquerait de scandaliser".
Vous avez continué de célébrer la "messe innovée" à Fribourg, à Econe.
Les premiers espoirs cependant se concrétisaient: Bernard lissier de
Malleray, Paul Aulagnié, Bernard Walz, trois autres. Le 24 décembre, la
fin du repas de mich, un Père de passage, affectueusement ironisa:
"Monseigneur, il est dommage que, soutenant la Tradition, vous
célébriez une dite "nouvelle messe" qui n'est pas la Messe de la
Tradition". Cette simple observation mit littéralement le feu aux
poudres. Les "six", tout votre vivant espoir, explosèrent. Chacun à sa
facon, et tous ensemble, redisant la même chose. L'incident fut très
véhément, et d'ailleurs très vite clos. Or, quoi qu'il en soit d'un
lien causal qui relève du Saint Esprit et du sor interne, en cette nuit
du 24. au 25. décembre 1971, à la Messe de minuit, vous avez repris à
la très grande jois de tous, le rite promulgué par saint Pie V.
Vous avez certainement suivi le Saint Esprit. Tout s'est passé comme
si, hélas, vous aviez suivi vos troupes. Et, depuis lora, vous avez
suivi la même tactique. Si vous ne souteniez la Messe traditionnelle,
le Séminaire d'Econe serait privé de finalité; et ceux qui vous
soutiennent se trouveraient dans l'obligation de vous déserter.
Mais jamais vous n'avez procédé sérieusement à un examen doctrinal de
la "messe innovée". Vous en affirmez la valichté, sans le justisier. Et
vous avez donné des "consignes" dont nombre de fidèles et même de
séminaristes sormés à Econe, ont pu tout tirer. Et voici que
maintenant, tout cela n'est malheureusement que trop cohérent, vous
admettez qu'il puisse y avoir, dans l'Eglise, Messe et messe. C'est
l'oecuménisme "intra muros", le paroxysme du faux oecuménisme qui
substitue une trompeuse union à la véritable unitè.
Et pareillement, Monseigneur, vous admettez qu'il puisse y avrir une
"interprétation traditionnelle de Vatican II", alors que vous avez
écrit, Deo gratias et merci à vous, "J' accuse le Concile".
Pourquoi refusez-vous d'énoncer clairement, au sujet de 1'"autorité",
les principes auxquels renvoient inéluctablement vos judicieuses
accusations? alors qu' imitant à votre corps défendant les faux
prophètes qui "conduisent dans la sosse" (Matt 15.14), vous annoncez
une fausse paix suivie d'une fausse prospérité! Il faut: soit se taire,
soit parler. Et non pas: clamer l'erreur et taire la vérité. C'est avec
une prosonde douleur, croyez - le Monseigneur, que nous sommes obliges,
en conscience de vous le faire observer.
Nous ne pouvons plus vous faire confiance. Nous sommes, encore pour vous, nous ne pouvons plus être avec vous.
Marchandez Monseigneur l'amitié du grand prêtre.
"Laissez faire, laissez faire"; et soyons optimistes,
Avec Jean Madiran promu en Jean Baptiste (Itinéraires N.29)
Puisse Rome interdire la voie de perdition et vous contraindre enfin à
la vraie Tradition.
Honnie soit votre paix, elle est lJoevre du Traître.
- Jeudi Saint 1.2 avril 1979 - In memoriam, Jeudi Saint 3. avril 1979
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