ZEHN JAHRE KAMPF GEGEN PORNOGRAFIE IN ÖSTERREICH
"DIE BISCHÖFE HABEN UNS ÜBERHAUPT NICHT UNTERSTÜTZT"
von
Martin Humer
(Leicht überarbeitete Fassung eines Vortrages, der in der Schweiz
gehalten wurde; bereits erschienen in VOX FIDEI 11/80, S. 16-21.)
Wir sind eine europäische Gemeinschaft geworden, eine Not-Gemeinschaft.
Und als Christ bin ich immer sehr optimistisch. Daher fange ich gleich
mit den Erfolgen an und sage: Es ist uns mit Gottes Hilfe gelungen, um
eine Milliarde Schilling Pornografie zu beschlagnahmen. Und dann ist es
mir gelungen, mit Gottes Hilfe das größte Bordell Europas mit sieben
Anhängseln in Deutschland und in der Schweiz zu zerstörne: die
Annabella-Bordell-Kette. Da hat ein Schweizer 92 Millionen
beigesteuert. Ein ungeheures Verbrechen, das da dieser geldkräftige
Schweizer geleistet hat zur Destruktion von Europa.
Und vor allem ein sehr wichtiger Erfolg ist die Tatsache, daß es uns
noch immer gelang, das Bewußtsein, Pornografie ist etwas Böses, bei den
Menschen wachzuhalten. Daß man sagt: Man duldet das in persönlicher
Freiheit und Demokratie. Das sind immer die Phrasen. Aber hinterher
weiß man doch: Es ist etwas Böses.
200 PROZESSE GEWONNEN
Und dann habe ich zirka 200 Prozesse gewonnen, den letzten Prozeß sogar
gegen den Staranwalt Dr.Dr. Peter Stern in Wien. Und das ist eine
ungeheure Sache, denn ich bin rechtsfreundlich nicht mehr vertreten,
ich vertrete mich selbst. Eine Frucht unserer Arbeit möchte ich sagen,
ist die "Europäische Bürgerinitiative zum Schütze der Menschenwürde".
Und da verdanken wir sehr viel den Schweizer Freunden. Es ist immer
sehr gut gewesen, wenn ein Scheck gekommen ist von der PRO VERITATE.
Denn ich hätte das alles nicht machen können, ich konnte nicht so viel
verdienen, aber wir sind auch nicht verhungert. Und ich glaube, das ist
auch etwas sehr Wesentliches, daß wir heute sagen können: Wir haben
Not-Gemeinschaften gegründet in der Schweiz, in Italien, in Frankreich,
in Belgien und natürlich auch in Deutschland draußen.
STAATS-MACHT ANSTATT STAATS-VERANTWORTUNG
Wie fängt denn so ein Porno-Jäger an? Und ich erzähle euch, wie ich
angefangen habe. Ich fahre mit meiner Familie nach Linz, um Einkäufe zu
machen. Meine Wohlstandskinder gehen auf der Landstraße. Sie schlecken
einen Eislutscher, der andere eine Schokolade und der Papa schlendert
mit ein bißchen Bäuchlein dahin, das gehört auch zur
Wohlstandsgemeinschaft. Auf einmal schaut der Wohlstandsbürger Humer
dumm aus der Wäsche und sieht da einen Stand voller Pornografie.
Frauen, nicht nur Schokolade und Konsum und schöne Kleider wird da
angeboten, nein auch der Mensch wird zum Konsumartikel erniedrigt. Und
der Wohlstandsbürger hat das eigentlich fast ein bißchen übersehen. Das
war 197o,-als die Marxisten- die Macht übernommen haben, (ich sage nie:
Verantwortung, denn sie übernehmen keine Verantwortung, sondern die
Macht).
"Daß muß was geschehn!" habe ich mir gedacht. Das ist eine
österreichische Formulierung, die bereits in die Literatur eingegangen
ist. "Da muß was geschehn!" Das heißt, die andern müssen was machen.
Und ich habe gesagt: Ja, vielleicht versuchen wir's. Da kommt gerade
ein Polizist dahergeschlendert, der im Dienst war. Der schaute, ob
vielleicht irgend ein armer Teufel seinen Wagen da gerade parkte, damit
der die Republik vor diesem Parksünder rette.
Ich habe gesagt: "Herr Inspektor, ich sehe dort so nackte Frauen." Und
dann sagte er: "Dürfen's denn das?" Er schaut mich an und ich schau ihn
an und habe gesagt: "Da muß was geschehen!" Und er hat gesagt: "Ja,
dann tun Sie halt was!" Aber plötzlich habe ich so einen Zorn gekriegt
auf diese Figur, die den Staat repräsentiert, und auf diesen Verkäufer,
der die Öffentlichkeit da vergiftet. Und in dieser Diskrepanz habe ich
jetzt erkannt: "Da muß etwas geschehen!"
Und ich bin dann schwer bewaffnet mit einem
Gendarmerie-Instruktionsbuch wieder nach Linz gefahren. Und bin dann
hingegangen zum Staatsanwalt und habe gesagt: "Herr Staatsanwalt, da
müßte ja was geschehen!" - "Ja, wo nehmen Sie denn das her?" Ich habe
gesagt: "Da in dem Büchlein steht das drinnen!" Der hat mich
ausgelacht, weil er rechtskundig war und er hat gesagt: "Gehen Sie
heim, das reicht nicht aus, da müssen Sie die OGH- Entscheidungen
lesen." Einer hat mir gesagt, das wären die Oberst-Gerichtlichen
Entscheidungen. Und ich habe mir gesagt: "Na, das kann man ja!" Jetzt
habe ich mir das Strafgesetz durchgelesen und zum Schrecken meiner Frau
habe ich dann die OGH-Entscheidungen gelesen. Und als ich diese
geschluckt habe in zwei Nächten, bin ich dann wieder nach Linz gekommen
zum Staatsanwalt. Der hat die Brille hochgeschoben und gesagt: "Sind
Sie schon wieder da?" Und ich habe dann gesagt wie in der Schule: "Ja,
ich bin schon wieder da!" Und jetzt habe ich gesagt: "Jetzt soll nichts
mehr geschehen, jetzt muß etwas geschehen im Namen des Gesetzes. Und
wenn Sie diese vier Zeitungen nicht beschlagnahmen, dann zeige ich Sie
wegen Amtsmißbrauchs nach §3o2 an!" Und das hat gezogen. Der
Staatsanwalt hat dann sofort die vier Zeitungen beschlagnahmt. Und das
waren die ersten Beschlagnahmungen in Österreich. Das ist der Beginn
der Porno-Jägerei.
MÜTTER BIS ZU 80 JAHREN PORNOHÄNDLERINNEN
Jetzt sollte ich Ihnen sagen: Wer sind denn die Pornografen in
Österreich? Ja, das sind feine Leute! Das sind nicht irgendwelche Leute
und auch nicht die besten Männer, sondern das sind die Frauen, sie sind
die größten Pornografen in Österreich! Mütter bis zu 80 Jahren handeln
mit schlimmster Pornografie. Frauen sind die Inhaberinnen von
Pornokinos. Das ist schlimm.
Dann möchte ich Ihnen von so verschiedenen Erlebnissen, die man dabei
hat, berichten. Ich habe mir einiges einfallen lassen. Als mich jemand
einmal fragte: Was hassen sie am meisten? mußte ich nachdenken, aber da
fiel mir nach kurzer Zeit ein, was mir am Zuwidersten ist. Ich habe dem
Reporter gesagt: Am Zuwidersten ist mir ein katholischer
Augenaufschlag. Die meisten machen die Augen auf, es gibt ein
Stoßgebet. Sie machen überhaupt nichts. Sie delegieren all diese Dinge
zum himmlischen Vater. Warum immer dieses scheinheilige Delegieren? Na,
daß man mich dann angreift, ja das muß man natürlich verstehen. Die
Polizei in Wien: Was ich da mitgemacht habe, davon könnte ich Ihnen
drei Tage erzählen und ich könnte Ihnen alles belegen, was ich mit den
Polizeibeamten da mitgemacht habe. Sie sind bei uns gefährliche Typen.
Sie werden auch immer so getrimmt von der Partei her, es sind meistens
SPÖ-Anhänger. Sie lügen bei ihren Niederschriften so, daß man sagt: Ich
bin neugierig, was sie wieder lügen werden. Daher gehen wir jetzt immer
nur mit Tonbändern auf Pornojagd. Die haben wir dann dadrinnen, wir
schalten ein und dann fürchten sie uns sehr, weil sie nie mehr mehr
wissen, ob wir das nicht aufnehmen. Ich habe dem Polizeidirektor
gesagt: Hören Sie sich diese Gespräche einmal an, was diese jungen
Leute sagen, wenn sie mich antreffen oder wenn die Polizei geholt wird
in einen Pornoladen. Also Dinge, wo man sagen muß, das sind keine
Beamten, sondern das ist ein Mob!
500000 SCHILLING BESTECHUNGSGELD
Na, und nachdem ich mir einiges habe einfallen lassen, hat das den
Pornografen einiges gekostet. Man hat mich einmal angerufen: Ob ich
denn nicht bereit wäre, nach Jungholz zu kommen. Ich dachte, das ist
ein Hotel. Dabei ist das aber ein Zoll-Ausschlußgebiet. Dort haben die
Pornografen eine Jahreskonferenz gehalten, so was gibt's dort auch,
eine Arbeitsbesprechung, wie sie uns widerlegen können. Und der Redner
hat gesagt: "Schaut's den Herrn Humer an, Geld hat er eh nicht viel,
vielleicht hat er auch einen schlechten Charakter, geben wir ihm mal
eine Million Schilling, vielleicht können wir ihm den Mund stopfen!"
Ich habe dann gesagt: "Bitte, in 2o Minuten rufen Sie mich wieder an;
ich muß mich zuerst besinnen, das ist ein sehr interessantes Angebot."
Ich habe dann sofort die Kriminalpolizei Tirol angerufen, habe denen
davon berichtet. Sie haben mir gesagt: "Sie, das ist das
Zoll-Ausschlußgebiet, da können wir nicht einmal hinfahren, die haben
nur eine Konferenz. Wir können da nichts tun." Nach 2o Minuten hat der
Pornohändler mich dann wieder angerufen. Ich habe gesagt: "Es gibt
keine Nationalbank der Welt, die mich bestechen könnte. Punkt. Schluß."
Und das ist auch wirklich so: Eine solche Bestechung könnte man nicht
ertragen. Ja, das können Sie mir glauben, das hält man nicht durch. Wir
haben dann den Burschen, als er in Salzburg um 25oooo Schilling Porno
aufgeben wollte, geschnappt.
JUDAS-GELD ANGENOMMEN
Eine sehr schmerzvolle Sache ist voriges Jahr passiert. Nachdem sie
mich nicht bestechen und auch nicht erschlagen konnten - verdroschen
haben sie mich schon einige Male - haben sie einen Mitarbeiter
bestochen. Wissen Sie, was der Mitarbeiter tun sollte? Er sollte mich
umbringen. Dafür hat man 4000 DM aufs Konto gegeben, dann hat man ihm
ein Auto gekauft. Der war früher Pornohändler und hat dann aber
jahrelang für uns gearbeitet, die Schriften gedruckt. Er hat noch
gedruckt, als er das Geld schon hatte. Und plötzlich redete er so blöd
daher und sagte: "Du bist da ehrlich in großer Gefahr" etc. Ich darauf:
"Das bin ich immer." Aber ich habe nie geglaubt, daß da irgendetwas im
Gang ist. Und plötzlich hat er sich erhängt. Wissen Sie, wie
schmerzvoll das ist, wenn Sie das erfahren? Eine alte Mutter ließ er
zurück. Wir sind bei dem Begräbnis gewesen, wir sind die einzigen
gewesen, die für ihn gebetet haben.
"LASSEN SIE UNS VON DEM SCHWEINEFUTTER LEBEN"
Es kam zu gerichtlichen Verurteilungen. Lumpen über Lumpen im
Staatsdienst! Ich kann das einfach nicht verstehen! Schließlich kennt
man diese Dinge; und da müßte man doch sagen: Das tue ich meiner
eigenen Familie doch nicht an.
Na es gab natürlich sehr schlimme Sachen. Vorgestern, bevor ich zu euch
hereingekommen bin, habe ich bei mir noch einmal eine Hausdurchsuchung
gehabt. Natürlich, wenn das die Familie immer mittragen muß, wird das
sehr hart, und ich kann es nicht oft genug betonen, daß das eine Frau
auch sehr belastet.
Es gibt nicht nur Schlechtes. Es gibt auch heitere Dinge. Komm ich
hinein in einen Pornoladen, denke ich mir: "Den Gauner kenne ich doch!"
Es ist auch ein Journalist drin. Sofort tuscheln sie herum, und ich
gehe hin und nehme ein Buch herunter. Dann sage ich:"Ich möchte das
kaufen." Er aber reißt es mitten auseinander, schmeißt es weg: "ihnen
verkaufe ich nichts." - Na, ich denke mir, ich bin auch nicht dumm,
hole einen zweiten Band runter. Zerreißt er das auch. Ich denke mir,
das ist ein vernünftiger Mensch. Ich nehme einen dritten und zwar einen
sehr dicken, denke, wie wird er denn den zerreißen? Und er sagt mir:
"Herr Humer, Sie kennen sich aus in den gesetzlichen Bestimmungen,
helfen Sie mir, sagen sie mir, was ich nicht führen darf." Da haben der
Pornohändler und ich im Beisein des Journalisten, der alles
fotografiert hat, (die Bilder haben wir ja veröffentlicht) mehr als den
halben Pornoladen zerrissen. Und nach dem Zerfetzen dieses Zeugs, haben
wir uns dann wieder beide fotografieren lassen. Ja, und wissen Sie
aber, was dahinter ist? - "Herr Humer, helfen Sie mir, schauen Sie
meine Frau an. Sie ist die Gattin des Bezirksrichters, der sie
hinausgeworfen hat, weil der Bezirksrichter eine Sechzehnjährige
geschwängert hat und dann geheiratet hat. Und ich stehe jetzt alleine;
lassen Sie uns wenigstens von dem Schweinefutter leben." Und dann hat
der Pornohändler kapituliert. Er hat nicht gewußt, ob er das
Schweinefutter vernichten oder über das Schweinefutter das Futter für
diese Familie gelten lassen soll. Und ich habe gesagt: "Macht, was ihr
wollt!" Dann haben wir noch einen Kaffee getrunken und ich bin
weggegangen. Das ist eine heitere Sache.
WER GEGEN PORNO KÄMPFT, IST REIF FÜR DEN PSYCHIATER
Natürlich, wenn man nicht modern ist, dann passiert es, daß man immer
psychiatriert wird. Ich ziehe zwar den Priester vor, aber die Modernen
den Psychiater. Und so wurde ich zweimal bereits psychiatriert. Einmal
hat einer festgestellt, ich wäre ungeheuer intelligent, ich hätte einen
überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten. Seit er das festgestellt
hat, nehme ich den Psychiater nicht mehr für voll, ich habe nicht mehr
als den Hausverstand und das genügt.
Der zweite Psychiater - da waren wir gleich dreißig. Ich habe gemeint:
Ich werde Freunde mitnehmen. Wir füllten ihm die Bude an! Ich bin
gleich mit 3o Freunden zum Psychiatrieren gegangen. Das war ein Hallo!
Weinerlich hat er gesagt: "26,27,28, ja wo sollen wir denn die Leute
hingeben?" Da habe ich gesagt: "Das macht nichts, Herr Dr. Schiller,
Spezialist im Psychiatrieren, dann gehen wir heute ins Wirtshaus, weil
sie keinen Platz haben, dann machen wir es im Wirtshaus." Und dieser
Psychiater hat dann nicht festgestellt, ich sei verrückt, sondern er
hat gesagt, ich müßte einen Hausverstand haben. Aber ich hätte noch
etwas: Ich hätte das größte Mundwerk der Zweiten Republik! Besser
ausgedrückt: So wie ich die Obrigkeit angreifen würde, hätte es noch
niemand gewagt in der Zweiten Republik.
KAMPF NUR MIT RECHTSSTAATLICHEN MITTELN
Wie gehen wir vor bei der Pornojägerei. Was machen wir? Machen wir nur
Radau? Nein! Wir sind nämlich sehr konservative Leute. Wir wollen die
Rechtsstaatlichkeit und wir haben ausschließlich versucht, mit
rechtsstattlichen Mitteln diese Dinge niederzuringen. Es gibt heute
sehr moderne Methoden: Fünf Liter Sprit, und ein Pornoladen ist weg.
Das ist modern. Diese Methode lehne ich ab. Wir arbeiten mit Hilfe der
Rechtsstaatlichkeit. Und da haben wir ganz Ähnliches erreicht. Wir
kaufen ein Druckwerk, machen eine Strafanzeige - Formulare sind draußen
vor dem Saal, Sie können sehen, wie wir das machen. Dann gibt es eine
Hausdurchsuchung oder eine Beschlagnahme und einen Prozeß. Bei den
Filmen: Wir gehen in ein Kino, machen eine sogenannte Filmanalyse,
erstatten Strafanzeige und beschlagnahmen den Film. Ich habe um
x-Millionen Schillinge Filme beschlagnahmen lassen mit Gottes Hilfe.
KEINE UNTERSTÜTZUNG VON DER KIRCHE
Wer unterstützt unsere Arbeit? Die Mitarbeiter der Bürgerinitiative,
Priester unterstützten unsere Arbeit, viele Frauen. Aber da habe ich,
glaube ich, zu wenig gesagt: da sollte doch auch die Kirche da sein,
nicht? Wenn wir schon mit rechtsstaatlichen Mitteln arbeiten, dann
sollte man meinen, daß wir wenigstens die Hilfe der Ämter und Behörden
kriegen. Wie ist es denn mit der Polizei? Ich würde sagen: Keine
Unterstützung, Sabotage; Hausdurchsuchungsbefehle werden sabotiert. Wie
sind die Gerichte? Sie sind verachtungswürdig! Ich nenne eine einzige
Entscheidung. Wörtlich: "Onanie vor erkalteten Frauenleichen in einer
Aufbewahrungshalle ist nicht pornografisch." Das ist freigegeben
worden. Das sind keine Obersten Richter, das sind oberste Lumpen und
ich sage das nicht in der Schweiz, weil ich mich so stark fühle! Ich
habe zu diesem Zweck einen Zeugen mitgenommen und bin hingegangen zu
meinem Obersten Richter und ich habe ihm gesagt: "Mußten Sie so ein
Lump werden, mußten Sie 60 Jahre alt werden, um in den Obersten
Gerichtshof zu kommen und um diesen Gerichtshof zu mißbrauchen? Herr
Oberster Richter von Österreich, Sie sind ein niederträchtiger Lump,
ich habe Ihnen gleich den Zeugen mitgebracht." Er hat mich aber nicht
verklagt, weil ich nämlich diese Leute ganz massiv in der
Öffentlichkeit angegriffen habe, aber sie tun mir nicht den Gefallen,
daß sie mich anzeigen.
MIT DEN POLITIKERN IST ES EINE KATASTROPHE
Die Politiker, die "C"-Politiker, die christlichen Politiker: Eine
Katastrophe! Es gibt sie nicht. Wir Christen sind in Österrich nicht
vertreten. Lumpen, die uns im Stich gelassen haben, uns um die Stimme
bitten und dann überhaupt nichts machen. Die SPÖ, Dr. Broda, ist für
diese Entwicklung verantwortlich, die SPÖ ist eine liberale Partei bei
uns mit nationalen Tendenzen. Von ihr haben wir überhaupt keine
Unterstützung. Österreich wurde in diesen siebziger Jahren eine
Mördergrube und eine Räuberhöhle. Wo aber bleiben die geistigen Führer
unseres Landes? Die Bischöfe? Sie wurden alle informiert. Ich habe
dafür gesorgt, daß sie sich nicht ausreden können. Ich habe ihnen das
ganze grauslige Zeug zugeschickt. Ich habe dem Kardinal das immer
wieder geschickt, weil wir Österreicher gesagt haben, und gerade diese
Leute von der Kirche: hätten wir doch von den KZs eine Ahnung gehabt,
dann hätten wir etwas getan! Um dem vorzubeugen, daß sie weder lüøen
noch sich ausreden können, dem habe ich vorgebeugt. Die Bischöfe haben
uns überhaupt nicht unterstützt, die Kirche hat uns nicht unterstützt.
Ich möchte aber in großer Dankbarkeit sagen, diejenigen Priester, die
sehr mit uns gelitten haben, die haben uns unterstützt. Sie sind
gekommen wie der Nikodemus in der Nacht, um uns zu helfen. Die
katholischen Gremien:selbst eine Katastrophe, sie haben uns nicht
unterstützt, sie haben gar nichts gemacht. Die österreichische Presse
hat uns sabotiert, wo es nur gegangen ist. Die marxistische Presse, die
hat uns angegriffen und eine klare Front geschaffen. Das Schlimmste war
die ÖVP-Presse. Sie hat uns ausgelacht, verhöhnt, nur immer um eine
gewisse pluralistische Wendigkeit nach außen zeigen zu können. Und sie
demontieren das ganze Land. Ja, die bürgerlichen Blätter - ich nenne
nur die "Kronenzeitung" und den"Kurier" - sie bringen die
Huren-Annoncen, das ist eine Katastrophe, wenn man das sieht. Junge
Menschen, mit 16, 17 Jahren, sie werden in Österreich vermarktet im
Namen der Freiheit und Demokratie.
Weil uns die Presse nicht unterstützt hat, habe ich mir selbst etwas
einfallen lassen. Mühselig, ohne Geld, das muß man immer wieder sagen;
und es tut mir auch gar nicht weh, daß ich so wenig Geld habe. Ich habe
sehr viel persönliche Einsätze leisten müssen. Wenn sie nach Österreich
kommen, dann wird der Fremdenführer sie durch die Dome führen, die
wunderbaren Kirchen .... Woraus sind sie entstanden, liebe Freunde? Aus
lauter Bettelgeldern. Welch ein Segen! Das Abendland ist aus lauter
Bettelgeldern entstanden. Und die andern, die Steuereintreiber? Im
Haselgebüsch sieht man eine Burgruine, es ist nichts übriggeblieben.
Das tröstet mich immer. Zehn Jahre ist es weitergegangen. Gott sei
Dank!
Wer hat unsere Mühen unterstützt? Die kleinen Leute, die Väter, Mütter,
die Lehrer, aber auch Beamte, die dann zu uns gekommen sind. Und ich
habe christliche Leute gehabt, die gesagt haben: "Der Humer macht
etwas, das Amtsgeheimnis dient nur der Unterwelt und nicht dem Gesetze.
Dem Humer geben wir diese Fotokopie." Ich habe sie entsprechend
verändert, ein paar Kleckse darauf gemacht, ich habe neu fotokopiert
und dann habe ich wieder Beschlagnahmungen erreicht,
Verunsicherungseffekte erzielt usw.
WOHIN SOLL DAS NOCH FÜHREN?
Wie ist die Situation heute nach zehnfähriger Arbeit?
Und wenn Sie mich das fragen, dann kann ich nur antworten: Eine
Katastrophe! Früher haben wir es nur mit zehn Pornoläden zu tun gehabt,
heute sind es 150. Tausende Prostituierte sind registriert, und es gibt
noch mehr Geheim-Prostituierte in Wien. Kindchen, die vom Land
hereinkommen in die Stadt, werden in den Pornogeschäften aufgelegt wie
die Ware! Und da schaut das christliche Österreich zu. Das verstehe ich
nicht. Die Jugendkriminalität steigt. Wir haben eine Verbrechensrate in
Österreich wie noch nie. Dann gibt es 12oooo Abtreibungen, so daß jetzt
bereits die Zeitung schreibt, die namhafteste Zeitung in Österreich:
"Lehrer lehren vor leeren Bänken!" Wir haben keinen Lebenswillen mehr.
Wir haben auch nicht mehr den Willen, die Öffentlichkeit sauber zu
halten, sie einigermaßen menschenwürdig zu gestalten. Ich brauche für
diese Arbeit nicht einmal christlich motiviert zu sein, ich brauche
nicht einmal den Glauben an Gott. Ich brauche eigentlich nur die
Leitbilder, die der Lateinlehrer uns einmal beigebracht hatte, die
sogenannten heidnischen Leitbilder: Von der Treue, von der
Freundschaft, von der Liebe zur Frau, der Liebe zum Vaterland, von der
Tapferkeit, von der Männlichkeit, das alles würde ja schon genügen, um
hier für das Vaterland, für den Nächsten etwas zu tun. Das ist alles
unerwünscht. Die Jugend sagt: "Das lassen wir uns nicht gefallen." Sie
beginnt den Staat zu terrorisieren, und sie hat eine Erlösungsidee und
sagt einfach: "Töte deinen Nächsten wie dich selbst!"
Meine Damen und Herren! Wir gehen einer Katastrophe entgegen. Ich habe
mich gewehrt, weil ich diese Dinge erkenne. Ich wehre mich als Christ.
Ich wehre mich als Österreicher, weil ich mein Vaterland Österreich
liebe. Ich wehre mich, weil ich Europa liebe. Zu Europa gehört auch die
Schweiz. Ich bitte Sie, helfen Sie mit. Sie können das entscheiden,
sollen wir das tun oder nicht? Aber um Gottes willen, tun Sie etwas für
die Schweiz, tun Sie etwas für Europa!
Anschrift:
Martin Humer
- Vorsitzender d. Deutsch-Österrich. Bürgerinitiative -
Kienzlestr. 30
A - 473o - Waizenkirchen
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