METHODEN UNSERER GEGNER,
ODER TRADITIONALISTISCHE LEICHENFLEDDEREI
In einem im BEDA-KREIS veröffentlichten Leserbrief, den ein gewisser F.
Saiten unterzeichnet (vgl. Nr.197/198, Nov.-Dez. 198o, S.U.651 ff.)
heißt es u.a.:
"Im April 1979 zuckte dann wie ein
Wetterleuchten der erste Blitz auf! Eine unserer traditionalistischen
Zeitschriften, die kämpferische 'Einsicht', bezichtigte plötzlich den
Erzbischof ( Lefebvre) 'handfester Häresien' und verglich ihn sogar mit
Judas, weil er angeblich die heilige Messe an die Kirchenfeinde
ausgeliefert habe. (...) Aber die Ruhe trat nicht mehr ein! 'De
mortibus nil (sic!) nisi bene!' heißt ein gutes Sprichwort! Aber, was
war es um diesen Mitarbeiter von Erzbischof Lefebvre, der nach seinen
eigenen Angaben, sein römisch-katholisches Studium (bis zum Dr.theol.)
in einem kommunistischen KZ der CSSR absolviert hatte (Anm.d.Red.:
unrichtig; der Schreiber verwechselt partienweise Dr. Katzer mit
Wojtyla), nach dem Westen kommen konnte, sich hier zunächst an
Erzbischof Lefebvre anschloß ... und jetzt plötzlich offen gegen ihn
stand?Was war es um diesen Dr. Katzer? Sein plötzlicher Tod entzog ihn
allen weiteren Konsequenzen. Wozu war er bestimmt?" - Die Antwort
erfolgt zwei Seiten später: "Die ganze Hetze gegen den Erzbischof
Lefebvre wurde - systematisch und gezielt von Krypto-Freimaurern
(Anm.d.Red.: damit sind wir gemeint) u. Krypto-Kommunisten in die
treu-katholischen Traditionalistenbewegungen eingeschleust, mit
teuflischer Infamie, daß sehr viele unserer echten, kämpferischen
Katholiken nicht einmal merkten, woher dieser Wind weht."
Lassen wir einmal beiseite, daß unser Kampf gegen Inkonsequenz und
Häresie als teuflisch apostrophiert wird - keiner dieser
'treu-katholisch Traditionsbewegten' kümmert sich gerne um die
Dogmatik, ebenso wenig wie die Progressisten -, wir können uns hier auf
dieser Erde noch wehren, aber die Beschimpfung H.H. Dr. Katzers als
Krypto-Kommunisten in Neuauflage - man hätte annehmen dürfen, dieses
Kapitel wäre Kaplan Dettmann vorbehalten geblieben -, das ist nun doch
ein wenig unverfroren, das ist nicht nur üble Verleumdung, das ist Haß,
ebenso wie es Haß ist, Haß gegen die Lehre der Kirche, ihre Dogmen als
Freimaurerphilosophie zu bezeichnen. Wenn jemand wissen will, wer H.H.
Dr. Katzer war, warum er nach Weißbad ging, welche Position er
vertreten hat, der frage bitte Prof. Wiegand Siebel, durch dessen
Beratung es ihm überhaupt erst möglich wurde, die CSSR zu verlassen.
Man kann auch Herrn Schmidberger fragen, der über all diese Punkte noch
besser Auskunft geben kann. Denn vor seinem Eintritt ins Seminar von
Econe hatte er Dr. Katzer in Gablonz besucht, mit ihm die kirchliche
Situation in allen Einzelheiten besprochen, auch seine persönlichen
Anliegen, hat sogar mit ihm eine Fahrt nach Turzovka, dem
Erscheinungsort der Mutter Gottes unternommen. Ich möchte denjenigen
sehen, dem Schmidberger antwortet, Dr. Katzer sei Krypto-Kommunist. Er,
der wegen seiner Weigerung, als Priester die kommunistische Verfassung
der CSSR zu unterzeichnen, jahrelang ins Gefängnis mußte. - Als Dr.
Katzer im Sommer 1976 seine ehemalige Heimat Südtirol besuchen durfte
und auf der Durchreise auch bei H.H. Pfr. Aßmayr Zwischenstation
machte, war es Schmidberger, der ihn bat, doch als Lehrer nach Weißbad
zu kommen. Und daß Mgr. Lefebvre Dr. Katzer dann wegen seiner Haltung
einfach abschob, ist aktenkundig! Ich möchte M. Lefebvre sehen, ob er
es wagt, dies im Angesicht Gottes zu bestreiten! - Der Schreiber obiger
Verleumdungen kann sich selbst aussuchen, in welche Kategorie er
eingereiht werden möchte: Weinerling, Biedermann oder Brandstifter, und
das Blatt, das solche Dinge veröffentlicht, ebenfalls.
Eberhard Heller
***
Aus EINEM PROTESTBRIEF VON SR. BARBARA FUCHS AN DEN BEDA-KREIS E.V.
"H. Dr. Katzer kam auf ausdrücklichen Wunsch von P. Schmidberger nach
Weißbad, weil man ihn am Seminar als Professor benötigte. Es kostete
harte Verhandlungen, bis H. Dr. Katzer endlich ausreisen und in die
Schweiz kommen durfte! Wenn er jedoch geahnt hätte, mit welchem Undank
er später bedacht werden sollte, wäre er besser daheim geblieben. (...)
Wollen wir hoffen, daß H. Dr. Katzer allen denen, die ihm unlautere
Motive unterstellten, die seinen Tod als 'Gottesgericht' bezeichneten
(weil er es gewagt hatte, anderer Auffassung zu sein wie Lefebvre,
Anm.d.Red.) und die ihn - aus welchen Gründen auch immer - weiterhin
denunzieren (d.i. diffamieren) werden - die Gnade erbittet, daß sie vor
einem Martyrium unter den Kommunismus und von Seiten der eigenen
Mitbrüder bewahrt bleiben mögen, wie er es selbst erdulden mußte."
Anmerkung: Sr. Barhara war damals Sekretärin im Weißbader Seminar, als H.H. Dr. Katzer dort ankam.
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