Heinrich Konrad Köhler:
Zeugen gesucht!
I.
Eine ernste Frage an Euch Sedisvakantisten:
Seid Ihr katholisch, gehört Ihr zur Gemeinschaft der GlĂ€ubigen, seid Ihr wahrhaft JĂŒnger Christi?
Eurer Ăberzeugung nach haben sich die meisten Mitglieder der
katholischen Kirche im Laufe der letzten rund vierzig Jahre massenhaft
von eben dieser Kirche ab- und dem Modernismus und der Apostasie
zugewendet und haben Euch sozusagen zurĂŒckgelassen.
Ihr behauptet demnach, Eure Gruppen - von âGemeinschaftâ wage ich da
nicht zu reden, denn Ihr scheint auĂer dem Bekenntnis des seit LĂ€ngerem
vakanten Stuhles Petri untereinander wenig Gemeinsamkeit zu pflegen -
seien der letzte ĂŒbrig gebliebene Rest der katholischen Kirche.
Aber wie soll es dann mit der so klein gewordenen katholischen Kirche weitergehen?
Diese Frage drĂ€ngt sich zum einen aus VernunftgrĂŒnden auf: Ist eine
Unternehmung sinnvoll, wenn deren Bankrott greifbar nahe liegt?
Zum anderen ist sie aus GlaubensgrĂŒnden, nĂ€mlich zur Unterscheidung der
Geister geradezu geboten: ... âund auf diesen Felsen will ich meine
Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht ĂŒberwĂ€ltigenâ
(MatthÀus 16, 18). Wenn Christus also seiner Kirche deren Fortbestand
bis zum Untergang dieser Welt zugesichert hat, Eure Bewegung aber
vor der Zeit aus GrĂŒnden der Auszehrung und der Ăberalterung vom
Aussterben bedroht ist, kann sie dann seine Kirche sein?
Einige von Euch argumentieren, dieser Abbruch der Kirche sei das
Zeichen fĂŒr den unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang. Also könne er
nicht fĂŒr ein Aussterben vor der Zeit des Weltuntergangs und damit
nicht gegen die Kirchenzugehörigkeit der Sedisvakantisten inâs Feld
gefĂŒhrt werden.
Da seid Ihr nicht recht unterrichtet:
Erst wenn das ganze Evangelium (und nicht etwa nur hÀretische
VerstĂŒmmelungen davon) auf der ganzen (und nicht nur auf einem Teil
der) Welt allen (und nicht nur einigen) Völkern gepredigt ist, wird
diese Welt vergehen (MatthÀus 24, 14). Und in der letzten Zeit werden
die Völker zum Hause des Herrn (und nicht von ihm weg) strömen (Isaias
2, 2 - 4; MichĂ€as 4, 1 - 5); die âVollzahl der Heidenâ wird (in die
Kirche) eintreten (Römerbrief 11, 25); die Menschen geben âdem Gott des
Himmels die Ehreâ (Offenbarung des hl. Johannes 11, 15). Die Söhne
Jakobs werden in der letzten Zeit zum Herrn zurĂŒckkehren (Deuteronomium
4, 30; Osee 3, 4 und 5); âalsdann wird ganz Israel gerettet werden, wie
geschrieben steht: aus Sion wird der Retter kommen, der die
Gottlosigkeit abwendet von Jakobâ (Römerbrief 11, 26).
All das war und bleibt festes
Glaubensgut der Kirche - und nichts davon ist bisher eingetreten: falls
Ihr also dem Katechismus und den Vorhersagen der hl. Schrift vertraut,
könnt Ihr das Weltende nicht unmittelbar erwarten!
Wenn Ihr der verbliebene Rest der Kirche seid: Ist die katholischen Kirche dann vom Aussterben bedroht?
Die katholische Kirche besteht, so sagt Ihr richtig, aus Priestern und Laien, aus der lehrenden und der hörenden Kirche.
Wenden wir uns zunÀchst den Laien und der hörenden Kirche zu:
Die massenhafte Abwendung der Mitglieder in der Folge des sog. II.
vatikanischen Konzils ist, solange Ihr nur ausharrt, zwar ein
dramatischer Vorgang, hat aber keinen unmittelbar lebensbedro-henden
Defekt der Kirche zur Folge. Noch nicht: Seine Kirche ist nicht etwa an
eine Mindest-mitgliederzahl gebunden, auch die kleine Urkirche war
seine, Christi Kirche. Dennoch: bedenklich stimmt, daĂ bei Euch kein
Fortschritt, nur RĂŒckschritt, Ăberalterung und Agonie abzusehen sind.
Und wie steht es um das sakramentale Priestertum?
Ihr sagt: wie der dem unfehlbaren auĂerordentlichen Lehramt der Kirche
zuzurechnenden Entscheidung, nÀmlich dem Inhalt des apostolischen
Siegelschreibens âApostolicae curaeâ Papst Leoâs XIII. vom 13.9.1896
und im Vergleich dazu den Weiheriten der neuen Konzilskirche zu
entnehmen ist, hat die hÀretische und apostatische neue Konzilskirche
die Riten sowohl der Bischofs- als auch der Priesterweihen so
verÀndert, daà die das Priestertum fortpflanzenden Sakramente nicht
mehr âgĂŒltigâ, also nicht mehr wirksam gespendet werden können. Damit
kann das sakramentale Priestertum nicht mehr empfangen und nicht mehr
weitergegeben werden. Das wĂ€re fĂŒr den Fortbestand der Kirche fatal.
Da Ihr aber zugleich sagt, das in apostolischer Sukzession
weitergetragene sakramentale Priestertum innerhalb der katholischen
Kirche sei nicht erloschen, weil rechtglĂ€ubige âBischöfeâ (mit der
Bischofsweihe versehene Priester im Widerstand gegen die Neuerungen der
neuen Konzilskirche) Priester- und Bischofsweihen nach dem Ritus der
Kirche und daher wirksam in Euren Kreisen erteilt hÀtten und weiter
erteilten, kann das sakramentale Priestertum solange noch nicht
erloschen sein, wie der letzte rechtglÀubige mit der Bischofsweihe
ausgestattete Priester im Widerstand bereit und in der Lage ist, diese
sakramentale Weihegewalt an andere Personen zum Fortbestand der Kirche
weiterzutragen.
Wie steht es aber mit den Ămtern in der Kirche?
WĂ€hrend im Vorangegangenen vom sakramentalen Priestertum, der FĂ€higkeit
also die Rede war, z.B. das hl. Messopfer darbringen zu können, die den
Priestern als Sakramentenspendern vorbehaltenen Sakramente âgĂŒltigâ,
also wirksam spenden zu können, handeln die Ămter von der Befugnis,
diese Aufgaben in der Kirche ausĂŒben zu dĂŒrfen, z.B.: die priesterliche
Gewalt, das Priestertum also oder ein anderes kirchliches Amt, z.B. ein
kirchliches Richteramt ausĂŒben zu dĂŒrfen:
âWer nicht durch die TĂŒre in den Schafstall eintritt, sondern anderswo
einsteigt, der ist ein Dieb und ein RĂ€uber. Wer aber durch die TĂŒre
eintritt, der ist ein Hirt der Schafeâ (Johannes 10, 1 und 2).
âWahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die TĂŒr zu den Schafenâ
(Johannes 10, 9).
In der Kirche besteht eine dreifache Amtsgewalt.
Zum ersten: das Priesteramt
Es betrifft die Befugnis, das durch die sakramentale Weihe empfangene
Priestertum, diese priesterliche Gewalt ausĂŒben zu dĂŒrfen - z.B. als
Bischof einer anderen Person die Bischofs- oder Priesterweihe erteilen,
als Priester das hl. Messopfer darbringen, das BuĂsakrament erteilen,
andere Sakramente spenden zu dĂŒrfen.
Zum zweiten: das Lehramt und schlieĂlich: das Hirtenamt.
Auch bei letzteren beiden geht es nicht um das sakramentale Priestertum
oder um die FÀhigkeit, lehren und leiten zu können, sondern um das Amt,
also die Befugnis, als Papst die Kirche lehren zu dĂŒrfen (Lehramt), sie
leiten und ordnen zu dĂŒrfen (Hirtenamt); als Bischof die ihm
zugewiesene Diözese leiten und ordnen zu dĂŒrfen, Pfarrern und Laien
gegenĂŒber Anordnungen treffen zu dĂŒrfen; als Pfarrer die Lossprechung
erteilen zu dĂŒrfen, predigen zu dĂŒrfen und die Pfarrkinder anleiten zu
dĂŒrfen usw...
Eingedenk der lehr- und
hirtenamtlichen Entscheidungen der Kirche bis zum Tode Papst Pius XII.
und der damit im Widerspruch stehenden Verlautbarungen und der Praxis
der neuen Konzilskirche behauptet Ihr, die AmtstrÀger der neuen
Konzilskirche seien durch ihr Handeln vom Glauben und den Satzungen der
Kirche abge-wichen, hÀtten sich dadurch von der katholischen Kirche
abgekehrt, stĂŒnden nicht mehr innerhalb der Gemeinschaft der GlĂ€ubigen
und seien daher unfĂ€hig, Ămter innerhalb der Kirche innezuhaben.
Das hÀtte zur Folge, daà das lebendige Lehramt, den wahren Glauben
unfehlbar zu lehren, und das lebendige Hirtenamt, die Mitglieder der
Kirche zur rechten Handlung und Haltung gegenĂŒber Gott und Seiner
Schöpfung unfehlbar und bedingungslos bindend - âalles was du auf Erden
binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein!â - anzuleiten und zu
verpflichten und die Kirche zu ordnen, zusammengebrochen seien, da
diese Ămter nicht mehr besetzt seien.
Ich bin mir allerdings nicht sicher,
ob Ihr tatsÀchlich begriffen habt, welche dramatischen Konsequenzen
eine solche Lage der Kirche hat. Wenn also die Hierarchie und
die Ămter in der Kirche zusammengebrochen sind, die Kirche also defekt
ist, der Weltuntergang aber vorhersagegemÀà dennoch noch nicht
unmittelbar bevorstehen kann, dann ist eine ungeheuerliche Situation
eingetreten.
LĂ€Ăt sich fĂŒr die Behauptung nicht wenigstens der Hauch einer Andeutung
aus den prophetischen Schriften des Neuen Bundes ins Feld fĂŒhren - oder
sollte die hl. Schrift, die doch vergleichsweise unbedeutendere,
jedenfalls lokalere Katastrophen, wie etwa den Fall Jerusalems
vorhergesagt hat, etwa ein Desaster solchen AusmaĂes mit Stillschweigen
ĂŒbergehen, anstatt einen Weg aus der ausweglosen Lage zu weisen?
II.
Ein BilderrÀtsel:
Gesucht: zwei Zeugen
Erscheinungsbild: prophezeien in BuĂgewndern etliche Zeit lang,
Wesen, Aufgabe: stehen vor dem Herrn der Erde, sind dessen Zeugen, sind seine beiden ĂlbĂ€ume, seine beiden Leuchter,
FĂ€higkeiten:
haben die Macht, den Himmel zu verschlieĂen, daĂ es nicht
regne zur Zeit ihrer Weissagung,
Warnung:
gewalttÀtig, haben die Macht, all
diejenigen mit dem aus ihrem Mund ausgehenden Feuer zu verzehren, die
ihnen schaden und sie verletzen wollen, haben die Macht, die Wasser in
Blut zu verwandeln und die Erde mit jeglicher Plage zu schlagen, sooft
sie wollen.
(Copyright: dieses BilderrÀtsel wurde entnommen mit freundlicher
Genehmigung der hl. Schrift, Neues Testament, Offenbarung des hl.
Johannes 11, 3 - 6.)
Das Ratemal:
Bei den skizzierten beiden Zeugen könnte es sich um zwei groĂe Heilige,
vielleicht Kirchenlehrer oder um die in 'der Endzeit' angeblich
wiederkehrenden alttestamentarischen Propheten Henoch und Elias handeln.
Was nicht in das Erscheinungsbild wahrer Gottesstreiter paĂt, ist die
GewalttÀtigkeit, mit der die beiden Zeugen agieren: Zeugen Gottes, des
Heilandes, des FriedensfĂŒrsten, wie sie die Widersacher bei lebendigem
Leibe grillen, pardon: mit aus ihrem Mund ausgehendem Feuer verzehren,
vielleicht mit Feuer und Krummschwert, in vollem Kriegsornat, statt im
BuĂgewand?
Nein: âDa sprach Jesus zu ihm: Stecke Dein Schwert, wohin es gehört.
Denn alle, die das Schwert ergreifen, kommen durch das Schwert um. Oder
meinst Du, daĂ ich meinen Vater nicht bitten könnte, und er wĂŒrde mir
sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zu Hilfe senden?â (Matth 26, 52
u. 53).
Die im Bild aufgezeigte GewalttÀtigkeit wird vielmehr auf geistiger
Ebene ausgetragen â das Himmelreich gebraucht nicht, sondern es leidet
Gewalt, und nur diejenigen, die Gewalt gebrauchen (und zwar nicht gegen
andere, sondern gegen sich selbst, die âsich Gewalt antunâ), reiĂen es
an sich.
Und die beiden Zeugen, sind es Menschen, GebrauchsgegenstĂ€nde oder Pflanzen - Zeugen, Leuchter oder ĂlbĂ€ume?
Fest steht jedenfalls ihr Beruf, nÀmlich daà sie Gott den Menschen
verkĂŒnden, Gott wahrhaftig bezeugen, Gott den Menschen offenbaren und
so die Menschen (er)leuchten und sie geistigerweise nÀhren.
Wer leuchtet heller vor Gott, wer
nÀhrt geistigerweise vollstÀndiger, wer zeugt wahrer von Gott, als das
lebendige Lehramt der Kirche - âich werde euch den Heiligen
Geist senden, er wird euch alles lehrenâ; âwer euch hört, hört michâ;
âwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euchâ - und das lebendige
Hirtenamt der Kirche - âdir werde ich die SchlĂŒssel des Himmelreiches
gebenâ; âalles, was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel
gebunden seinâ; âweide meine Schafe, weide meine LĂ€mmerâ -?
Die zwei Zeugen Gottes, die in BuĂgewĂ€ndern prophezeien, zwei Leuchter,
zwei ĂlbĂ€ume vor Gott, die den Irrtum und die LĂŒge geistigerweise mit
dem Feuer ihres Mundes verzehren: die göttliche Wahrheit ist
gewalttĂ€tig. Sie schlieĂt keinen falschen Frieden, keinen KompromiĂ mit
dem Irrtum und der LĂŒge.
Haben nicht sie allein die Macht, den Himmel zu verschlieĂen?
Wer sonst nach Christus zeugte in solch vollkommener Weise von Gott,
daà er in den prophetischen Schriften des Neuen Bundes ErwÀhnung
verdient, ohne jeden Tadel, ohne EinschrÀnkung?
Und wie geht es mit diesen beiden Zeugen Gottes nach Angaben der hl. Schrift weiter?
âWenn sie aber ihr Zeugnis beendigt haben, wird das Tier, das aus dem
Abgrund steigt, sie bekriegen, besiegen und töten.â (Offenbarung des
hl. Johannes 11, 7):
Schon im Jahre 1907 hatte der hl. Papst Pius X. (in seiner Enzyklika
âPascendi Dominici Gregisâ vom 8.9.1907) ausgefĂŒhrt: âDie Urheber der
Irrlehren hat man heute nicht mehr unter den erklÀrten Feinden zu
suchen. Sie verbergen sich â und das ist ein AnlaĂ zu Besorgnis und
sehr heftiger Angst â im Inneren und im Herzen der Kirche... Denn nicht
mehr von auĂen, sondern in ihrem Inneren zetteln sie ihren Untergang
an. Die Gefahr steckt heute schon fast in den Eingeweiden und
BlutgefĂ€Ăen der Kirche....â.
Und wie beendigt ein Zeuge ĂŒblicherweise sein Zeugnis?
Indem er bekrÀftigt, daà seine Aussage wahr sei.
Und was geschah im Wesentlichen auf dem Vatikanischen Konzil (1869/70)?
Zum einen die feierliche BekrÀftigung der Unfehlbarkeit der Kirche in
Glaubensdingen, der Unfehlbarkeit des lebendigen ordentlichen wie
auĂerordentlichen Lehramtes der Kirche und zum anderen die feierliche
VerkĂŒndigung des sog. Jurisdiktionsprimates, der bedingungslosen
Bindungsgewalt des pĂ€pstlichen Stuhles also in âSittenfragenâ, dem, was
von Gott selbst ge- oder verboten oder angeraten ist - âdir werde ich
die SchlĂŒssel des Himmelreiches gebenâ; âalles, was du auf Erden binden
wirst, wird auch im Himmel gebunden seinâ; âweide meine Schafe, weide
meine LĂ€mmerâ - des lebendigen Hirtenamtes der Kirche.
âJa, aber...â, werden jetzt einige von Euch sagen: da die Zeugen ihr
Zeugnis vorher beendet und somit ihren Zweck bereits erfĂŒllt haben,
scheint deren Tod doch gleichgĂŒltig. Die Kirche braucht in dieser
âEndzeitâ kein lebendiges Lehr- und Hirtenamt der Kirche mehr. Es
reicht ein âloser Zusammenhangâ der letzten verbliebenen Katholiken.
Die frĂŒheren und fortgeltenden Verlautbarungen des kirlichen Lehr- und
des Hirtenamtes kann man alten BĂŒchern, die gelegentlich noch in
Antiquariaten und auf FlohmÀrkten zu finden sind, entnehmen.
Liebe Sedisvakantisten, der Fatalismus der unmittelbaren âEndzeiterwartungâ ist nicht katholisch!
Die PÀpste, Bischöfe und AmtstrÀger der neuen Konzilskirche haben ja
Ămter inne: sie sind eben AmtstrĂ€ger der neuen apostatischen
Konzilskirche. Und zu welchem Zweck wurde diese Organisation Eurer
Ansicht nach gegrĂŒndet und ist sie tĂ€tig?
Um die Kirche auszuzehren, sie zu verdecken, sie fĂŒr die Seelen
unsichtbar werden zu lassen, sie mit Stumpf und Stiel auszurotten, sie
zu erdrosseln, ihr die Luft zum Atmen und den Raum fĂŒr den Gottesdienst
zu nehmen, ihr den Namen âkatholische Kircheâ zu rauben, sie als
âdunkle Vergangenheitâ zu verspotten und zu verleumden, und deren
verbliebene Reste, Euch, als âgeistesschwache AnhĂ€ngerâ einer
âfanatischenâ âfundamentalistischenâ âSekteâ von âewig Gestrigenâ zu
verhöhnen.
Jene neue Konzilskirche befindet sich in tödlichem Zweikampf mit
der Kirche; mögen deren Mitglieder nun darum wissen oder nicht. Nur zu
diesem Zwecke wurde sie gegrĂŒndet, und nur eine der beiden kann
fortbestehen.
Und innerhalb Eurer âGruppierungenâ, liebe Sedisvakantisten, Eurer Ansicht nach der Kirche, existieren dort Ămter?
Ihr habt keinen Papst, Ihr habt keine (Diözesan-) Bischöfe, Ihr habt
keine Pfarrer; ihr habt keine Diözesen, Ihr habt keine Pfarreien, keine
Pfarrkirchen und keine Pfarrkinder.
Ihr habt Priester: solche, die mit der vollen sakramentalen
priesterlichen Gewalt, der âBischofsweiheâ ausgestattet sind, also
Weih- oder Titularbischöfe und solche, die die (einfache) Priesterweihe
empfangen haben. Ihr habt GlÀubige, Besucher von Messzentren, und Ihr
habt einige wenige Versammlungsorte, 'Messzentren'.
Also: dort (in der wohl geordneten apostatischen neuen Konzilskirche)
die Ămter, hier die Kirche (ohne Hierarchie, ohne Ămter, ohne Ordnung,
ohne Verbindung).
Damit ist die Frage, ob die Kirche allezeit und also auch weiterhin ein
lebendiges Lehr- und Hirtenamt benötigt, in geradezu
dramatisch-anschaulicher Weise beantwortet:
Die Katastrophe des Zusammenbruchs der kirchlichen Hierarchie, des
abhanden gekommenen lebendigen Lehr- und des Hirtenamtes hat in Eurer
âBewegungâ Verwirrung, Konfusion, Agonie ausgelöst. Aber nicht etwa,
weil Ihr unwillig oder unfÀhig seid, in Euren Gruppen Ordnung zu
halten, sondern als notwendige Folge der vor lÀngerer Zeit abhanden
gekommenen Hierarchie, des abhanden gekommenen lebendigen Lehr- und
Hirtenamtes der Kirche. Denn genau das hat die Bestie beabsichtigt: den
Hirten zu schlagen, um die Herde zu zerstreuen, aufreiben und reiĂen zu
können.
Selbst die aus der Notsituation zur Wahrung der apostolischen
Sukzession, der Aufrechterhaltung des Priestertums also und der
Aufrechterhaltung des Gottesdienstes und der Sakramentenspendung vor
Gott und damit auch vor den Menschen durchaus gerechtfertigten und
gebotenen Weihen erscheinen ohne Hierarchie, verankert in der
göttlichen Einrichtung des unfehlbaren bzw. bindenden lebendigen Lehr-
und Hirtenamtes der Kirche, problematisch: Etwaige Priesterweihen in
Euren Gruppen haben stets Notcharakter, sie erfolgen notgedrungen ohne
hierarchische Bindung, unkoordiniert und ohne Zusammenhalt in Eurer
nicht organisierten Bewegung.
Die Mitglieder verschiedener Gruppen der Sedisvakantisten scheinen
einander nicht zu kennen oder einander nicht anzuerkennen. Parteiungen,
VerdÀchtigungen, Verwirrung, obskure VerhÀltnisse, Agonie.
Kirche ohne Hierarchie, ohne lebendiges Lehr- und Hirtenamt ist nicht
sichtbar, sie versinkt im Chaos. Ihre Grenzen sind unscharf: wer ist
noch katholisch, wer scheint nur so, wer driftet durch eigene
Auslegungsversuche von Glaubens- und Sittenfragen und ihre fehlerhafte
Anwendung auf die derzeitige ungeheuerliche Situation der Kirche ab in
Eigenbrödelei, Sektierertum, Schisma und HÀresie?
Mögen auch die groĂen Glaubensfragen
vom unfehlbaren kirchlichen Lehramt bereits beantwortet sein, das
aufgrund göttlicher Anordnung unbedingt bindende lebendige Hirtenamt
der Kirche hat sich erst dann erledigt, wenn diese Welt vergeht: Zu
allen Zeiten benötigen die JĂŒnger Christi Anleitung und Rat zu ihrer
persönlichen LebensfĂŒhrung, zu ihren âStreit- und Zeitfragenâ.
Und die Pforten der Hölle können die
Kirche eben deshalb nicht ĂŒberwĂ€ltigen, weil die beiden Zeugen, das
unfehlbare lebendige Lehramt und das unbedingt bindende lebendige
Hirtenamt der Kirche die Macht haben, all diejenigen mit dem aus ihrem
Mund ausgehenden Feuer zu verzehren, die ihnen schaden und sie
verletzen wollen.
Denn es ist nicht die Rede von einer beliebigen Hierarchie irgendeiner
Organisation, sondern der einzigartigen der katholischen Kirche:
âDu bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und
die Pforten der Hölle werden sie nicht ĂŒberwĂ€ltigenâ: Du Simon, dem ich
das Amt ĂŒbertragen werde, meine LĂ€mmer und meine Schafe mit der
allerhöchsten, nÀmlich meiner AutoritÀt - als von Gott gebunden bzw.
von Gott gelöst - zu weiden, bist als AmtstrÀger mein Stellvertreter
und damit als oberster Hirte der streitenden Kirche deshalb der Felsen,
auf dem meine Kirche ruht, weil in diesem Amt die Hierarchie meiner
Kirche und das lebendige unfehlbare Lehramt meiner Kirche und das
lebendige bindende Hirtenamt meiner Kirche gebĂŒndelt sind.
Wie armselig die VerhÀltnisse um die Kirche bestellt sind, wenn die
beiden Zeugen getötet sind, die Hierarchie, das lebendige Lehr- und
Hirtenamt beseitigt sind, das beschreibt denn auch die hl. Schrift kurz
und treffend:
âNun gab man mir ein Rohr gleich einem
MaĂstab und sprach: stehe auf und miĂ den Tempel Gottes und den Altar
und die darin anbeten. Den Vorhof aber auĂerhalb des Tempels laĂ aus
und miĂ ihn nicht, denn er ist den Heiden ĂŒberlassen. Sie werden die
heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.â (Offenbarung des
hl. Johannes, 11, 1 und 2)
Auf welchen bemerkenswerten Umstand soll die Geste des Nachmessens mit einem Rohr, einem MaĂstab aufmerksam machen?
Im Altertum, zur Zeit der Entstehung der Prophezeiung des hl. Johannes
miĂt man gröĂere Entfernungen in Schritten. Wie klein muĂ der Tempel
Gottes geworden sein, daĂ er, der Altar und alle, die darin anbeten,
mit einem MaĂstab nachgehalten, mit einem âLinealâ abgemessen werden
kann? Aber gehört nicht doch die Vielzahl der von den Neuerungen der
apostatischen neuen Konzilskirche vielleicht bloĂ VerfĂŒhrten und auch
eine Anzahl sich ernsthaft mĂŒhender Angehöriger aus den ĂŒbri-gen
âchristlichen Gemeinschaftenâ zu den im Tempel Anbetenden dazu? Ist
deren Zahl vielleicht doch nicht so klein, wie in dem Bild angedeutet?
âDen Vorhof aber auĂerhalb des Tempels laĂ aus und miĂ ihn nicht, denn
er ist den Heiden ĂŒberlassenâ â zu messen, zu betrachten ist im Bild
nur der Tempel Gottes, der Altar und die darin Anbeten-den selbst,
nicht auch der Umstand, dass gutwillige âHeidenâ durch Christus und
seine Kirche auf geheimnisvolle Weise gerettet werden können.
Und was passiert unterdessen mit den beiden getöteten Zeugen?
âUnd ihre Leiber werden liegen auf den
StraĂen der groĂen Stadt, die bildlich Sodoma und Ăgypten heiĂt, wo
auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Drei und einen halben Tag lang werden
die Leute aus den verschiedenen StÀmmen, LÀndern, Sprachen und Völkern
ihre Leichname anschauen und nicht zugeben, daà sie in GrÀbern
bei-gesetzt werden. Und die Bewohner der Erde werden sich ĂŒber sie
freuen und frohlocken und einander beschenken, weil diese zwei
Propheten die Bewohner der Erde belĂ€stigt haben.â (Offenb.. des hl.
Johannes 11, 8-10):
Das lebendige Lehramt und das Hirtenamt der Kirche, in BuĂgewĂ€ndern
predigend, haben mit ihrer Darlegung der göttlichen Wahrheit, der
Gebote Gottes, ihren Warnungen, ihren Lehren, mit ihrer Unduldsamkeit
gegenĂŒber Irrtum und LĂŒge schon immer die Bewohner der Erde
âbelĂ€stigtâ. Grund genug zur Freude darĂŒber, daĂ diese Zeugen endlich
tot sind, und AnlaĂ fĂŒr auĂerordentliche Geschenke: Sozialismus, die
fleischgewordene offene Gottesfeindschaft, und Liberalismus, die
leibhaftige hinterhÀltige, subtile Gottesfeindschaft haben den
gemeinsamen Sieg errungen und Grund zu feiern und sich durch
gegenseitiges Nachgeben und Aufeinanderzugehen PrĂ€sente zu ĂŒberreichen.
Der eigentliche Streit, ob das Prinzip der Gewalt oder das der
VerfĂŒhrung tauglicher seien, die Gotteszugehörigkeit der Menschen
grĂŒndlicher auszurotten, ist nun erledigt: wenn Gott (das lebendige
Lehr- und das Hirtenamt der Kirche mund-) tot (gemacht worden) ist
(sind), dann ist alles erlaubt. Dann kann jeder nach seiner Facon selig
werden, dann scheint der Weltfrieden aus- und eine neue Weltordnung
angebrochen...
Warum aber sind die Leichname der
beiden getöteten Zeugen auf den StraĂen der groĂen Stadt, dort wo man
gemeinhin Unzucht und Götzendienst treibt, so bemerkenswert? Wo alle Welt die Leichname etliche Zeit anschauen und nicht zugeben wird, daà sie in GrÀbern beigesetzt werden?
Seit Johannes XXIII., den die Welt als ihren ParteigĂ€nger, als âden
Gutenâ erkannt und gefeiert hat, bestaunt alle Welt die sich endlich
âmodernisierendeâ und an âdie BedĂŒrfnisse des modernen Menschen
anpassendeâ und âzum Besseren wandelndeâ âkatholische Kircheâ - wer
hÀtte je gedacht, daà so etwas möglich sei?
Fest steht aber, daĂ es sich in Wahrheit dabei nicht um die beiden
Zeugen Gottes handelt. Die sind getötet: die Hierarchie in der Kirche,
das vom heiligen Geist inspirierte lebendige Lehramt und das vom
heiligen Geist geleitete lebendige Hirtenamt der Kirche sind erloschen.
Zur Schau gestellt werden dort leblose Leiber, Leichname der beiden
getöteten Zeugen, bloĂe HĂŒllen, Kleider, AmtstrĂ€ger der eben nicht vom
heiligen Geist, sondern der von dem Tier beseelten und belebten
apostatischen neuen Konzilskirche, bloĂer Schein von Zeugen, Leuchtern,
ĂlbĂ€umen vor Gott.
Aber kann die Welt den Unterschied zwischen Zeugen vor Gott und
Leichnamen vor Gott ĂŒberhaupt wahrnehmen, kann sie zwischen dem vom
heiligen Geist inspirierten lebendigen Lehr- und Hirtenamt der Kirche
einerseits und dem Amtskörper einer der Kirche zu TÀuschungszwecken
nachgebildeten Institution unterscheiden?
Aber selbst wenn sie unterscheiden könnte, dĂŒrfte die Welt den
Unterschied keineswegs anerkennen, geschÀhe dies doch nur um den Preis,
daĂ sie die wahre Kirche mit ihrem vom heiligen Geist inspirierten
Lehr- und Hirtenamt als solche anerkennen mĂŒĂte. Deshalb darf die Welt
nicht zugeben, daĂ es sich nur um Leichname vor Gott, nur um eine
TĂ€uschung handelt. Daher muĂ alle Welt die Amtsinhaber der
apostatischen neuen Konzilskirche fĂŒr PĂ€pste, Bischöfe und AmtstrĂ€ger
der ihr im Grund verhaĂten katholischen Kirche halten, die nun ihren
âIrrtumâ, ihre âfalsche Rechthabereiâ endlich eingesehen haben, ihn
öffentlich einrÀumen und Besserung, Wiedergutmachung geloben und mit
der Welt endlich Frieden schlieĂen und von den âBelĂ€stigungenâ des
âmodernen Menschenâ endlich ablassen.
Soweit also hat die Wirklichkeit die Prophezeiung des 11. Kapitels der
Offenbarung des hl. Johannes bereits eingeholt. Um letztere zu
âentschlĂŒsselnâ, bedarf es daher keiner Prophetengabe, vielmehr ist nur
ein wachsames Vergleichen erforderlich, um die vielfÀltigen
Ăhnlichkeiten zwischen dem im Bild Vorhergesagten und den mittlerweile
eingetretenen Ereignissen zu erfassen und so den wahren Inhalt des
Bildes zu entdecken.
III.
Dann bleibt die entscheidende Frage: ist die Hierarchie, sind die Ămter in der Kirche unwiederbringlich erloschen?
Liebe Sedisvakantisten, welchen Schaden die Kirche nimmt, wenn sie
ungebĂŒhrlich lange ohne Inhaber des pĂ€pstlichen Stuhles, ohne
lebendiges kirchliches Lehr- und Hirtenamt bleibt, erlebt Ihr zur Zeit
jeder an seinem eigenen Leib. Deshalb hatten in der Vergangenheit
verschiedene PĂ€pste fĂŒr die Wahl ihrer Nachfolger strenge
Konklaveordnungen aufgestellt, die den WĂ€hlenden bei Wasser und Brot
die alsbaldige Wiederherstellung der Kirche zur Pflicht auferlegten, um
so durch die zĂŒgige Neubesetzung des Stuhles Petri genau solche
VerhÀltnisse zu verhindern, wie sie jetzt bestehen.
Nach ihrer von Christus, ihrem GrĂŒnder
und ihrem Haupt gegebenen Verfassung wird die Kirche auf Erden
vom Vikar Christi, seinem Stellvertreter, dem Bischof von Rom geleitet:
ein Hirt und eine Herde.
Im Gegensatz zu dem auf apostolischer
Weihesukzession, dem auf ununterbrochener âWeiheketteâ fuĂenden
Priestertum, der priesterlichen Weihegewalt, ist sogar der vollstÀndige
Zusammenbruch der kirchlichen Hierarchie, also aller kirchlichen Ămter
reparabel:
Die Regierungs- und Leitungsgewalt in
der Kirche, allein vom Papst ausgehend, - das sog. Jurisdiktionsprimat;
âDir werde ich die SchlĂŒssel des Himmelreiches gebenâ; âalles was du
auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden seinâ; âweide
meine Schafe, weide meine LĂ€mmerâ - wird durch die Wahl und das
âaccepto - ich nehme (das mir per Wahl angetragene Amt) anâ - eines
neuen Papstes wie-derhergestellt, der alle Arten der vakanten Ămter
besetzen wird. Die von ihm eingesetzten oder bestÀtigten Bischöfe
werden ihrerseits Pfarreien, Sprengel errichten und mit Pfarrern
besetzen. Mit der Wahl eines Papstes ist bereits das lebendige Lehramt
und das lebendige Hirtenamt, ist die Hierarchie der Kirche
wiederhergestellt.
Auch unter den jetzigen desolaten VerhÀltnissen ist die Wahl
eines Papstes nicht nur möglich, sondern dringend geboten. All das
dĂŒrfte Euch lĂ€ngst bekannt sein, Ihr habt es ausfĂŒhrlich und
verstÀndlich schriftlich vorliegen: man braucht beispielsweise nur das
Heft Nr. 4/1995, S. 67 - 161 der von Euch herausgegebenen Publikation
Kyrie eleison nachzulesen. In anderen von anderen sedisvakantistischen
Gruppen herausgegebenen Schriften mag sich ein Àhnliches Bild bieten.
IV.
Aber ist nicht die Wahl eines Papstes
unmöglich geworden wegen der fortgeltenden Konklaveordnung Papst Piusâ
XII. vom 8.12.1945 ?
Nach dieser Konklaveordnung (âVacantis Apostolicae Sedisâ), sind nur
KardinÀle zur Wahl eines Papstes zugelassen - scheitert daran nicht die
vor Gott âgĂŒltigeâ Wahl eines Papstes, weil eben KardinĂ€le nicht mehr
vorhanden sind? 1)
Göttliche VerheiĂung ist, daĂ die Kirche bis zum Untergang dieser Welt fortbesteht: âDu
bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die
Pforten der Hölle werden sie nicht ĂŒberwĂ€ltigenâ (MatthĂ€us 16, 18).
Wenn der Fortbestand der Kirche auch
von menschlicher Mitwirkung abhĂ€ngt, dann enthĂ€lt die VerheiĂung vom
Fortbestand der Kirche bis an das Ende dieser Welt zugleich auch das
strikte Gebot, gerichtet an diejenigen, von deren Mitwirkung der
Fortbestand der Kirche auch abhÀngt.
Da Gott keinen Papst vom Himmel zu regnen lassen pflegt, sind die
Mitglieder der streitenden Kirche ihrerseits vor Gott zur Mitwirkung am
Fortbestand der streitenden Kirche verpflichtet, indem sie bei Vakanz
des pÀpstlichen Stuhles einen Papst zu wÀhlen haben und indem der
GewÀhlte, falls er nicht entschuldigt ist, vor Gott verpflichtet ist,
das Amt anzunehmen und auszuĂŒben.
Da KardinÀle aber nicht mehr vorhanden und - bei Vakanz - auch nicht zu
beschaffen sind, steht der Wortlaut der fortgeltenden Konklaveordnung
angesichts der unvorhergesehenen UmstÀnde, dem Fehlen von KardinÀlen,
scheinbar dem göttlichen Gebot entgegen.
An dieser Stelle bedarf es allerdings Vorsicht - man könnte nÀmlich
versucht sein, folgendermaĂen zu argumentieren: menschliche Satzung,
die geltende Konklaveordnung, die sich als Hindernis fĂŒr die Wahl eines
Papstes herausstellt, denn KardinĂ€le sind nicht mehr vorhanden, mĂŒsse
göttlichem Recht, nÀmlich der unbedingten Verpflichtung der Mitglieder
der streitenden Kirche zur Mitwirkung bei der Besetzung des Stuhles
Petri per Papstwahl, weichen.
Allerdings: Die Konklaveordnung ist von dem letzten wahren Papst
promulgiert, also veröffentlicht und dadurch in Kraft gesetzt worden.
Und sie gehört ihrem Thema nach, der Ordnung der Kirche im Falle der
notwendig gewordenen Wahl eines Papstes, zum bindend verpflichtenden
Hirtenamt der Kirche - âalles, was du auf Erden binden wirst, wird auch
im Himmel gebunden seinâ. Und was âim Himmel gebundenâ, von Gott
gebunden ist, ist göttliches Recht. Demnach stĂŒnde nicht
menschliches, sondern göttliches Recht gegen göttliches Recht - also:
fehlerhafter Gedankengang.
Aber: Verbietet die von Papst Piusâ
XII. erlassene Konklaveordnung tatsÀchlich die Wahl eines
Papstes, wenn KardinÀle fehlen?
Motiv und Zweck jenes Gesetzgebers der Konklaveordnung war es, ein
geordnetes Wahlverfahren bei Vakanz des pÀpstlichen Stuhles
bereitzustellen, eben zu dem Zweck, daĂ im Vakanzfall die Personen der
Wahlberechtigten sogleich feststehen und damit die Wahl nicht durch
sich sonst aufdrÀn-gende Vor- und mögliche Streitfragen, wer denn zur
Wahl eines Papstes berechtigt sein solle und wer nicht, verzögert oder
gar vereitelt wĂŒrde.
Umgekehrt und noch deutlicher dargelegt: Motiv und Zweck jenes
Gesetzgebers der Konklaveordnung war es nicht, die Besetzung des
vakanten Stuhles Petri davon abhÀngig zu machen, daà KardinÀle
vorhanden seien, um bei deren Fehlen die von Gott geforderte Wahl eines
Stellvertreters Christi auf Erden zu vereiteln.
Der Gesetzgeber der Konklaveordnung als Vikar Christi hÀtte eine solche
Regelung, die Wahl eines Papstes unter bestimmten UmstÀnden, nÀmlich
beim Nichtvorhandensein von KardinĂ€len endgĂŒltig zu vereiteln, niemals
treffen können oder treffen wollen. Eben weil er sonst gegen göttliches
Gebot hĂ€tte verstoĂen mĂŒssen, wonach die Mitglieder der streitenden
Kirche bei Vakanz des pÀpstlichen Stuhles unbedingt verpflichtet sind,
letzteren per Wahl wieder zu besetzen. Ein solcher VerstoĂ des
AmtstrÀgers Petrus, auf dem Er seine Kirche aufgebaut hat, gegen
göttliches Recht bei Erlaà der Konklaveordnung ist aber nach göttlicher
VerheiĂung gerade nicht möglich: âalles was du auf Erden binden wirst,
wird auch im Himmel gebunden seinâ - genau das ist doch auch das
Leitgestirn, das Euch den guten Weg gefĂŒhrt hat, indem es Euch befĂ€higt
hat, Leichen von Zeugen zu unterscheiden!
Die VĂ€ter und der Promulgator jener Konklaveordnung, Papst Pius XII.,
hÀtten also ganz sicher Vorsorge getroffen, um die Einhaltung des
göttlichen Gebotes der unbedingten Mitwirkung der Mitglieder der
streitenden Kirche bei der Besetzung des Stuhles Petri sicherzustellen,
wenn sie nur die Ungeheuerlichkeit im voraus hÀtten bedenken können,
daà einmal eine Zeit kommen werde, wÀhrend der es keine KardinÀle mehr
gebe, die Hierarchie in der Kirche vielmehr vollstÀndig erloschen sei.
Das Schweigen des Gesetzgebers enthÀlt also kein Verbot!
Also darf unter den derzeitigen UmstÀnden der Wortlaut - und nur dieser
- der geltenden Konklaveordnung nicht befolgt werden, weil deren
unausgesprochene Voraussetzung, das Vorhandensein von KardinÀlen eben
nicht vorliegt. Nur so kann und muĂ der Sinn und Zweck jener
Konklaveordnung und damit das göttliche Gesetz, Gebot, nach dem
möglichst rasch ein Papst gewĂ€hlt werden muĂ, erfĂŒllt werden!
Benötigt man tatsÀchlich dreieinhalb
falsche, fahle Tage, um dieses Ergebnis zu finden, nÀmlich daà ein
Verfahrensgesetz nicht angewendet werden kann und darf, wenn dessen
Voraussetzungen - die Bedingungen also, von denen seine Anwendung
abhÀngt: hier das Vorhandensein von KardinÀlen - nicht gegeben sind?
V.
Und wie geht es weiter in dem BilderrÀtsel der Prophezeiung des 11. Kapitels der Offenbarung des hl. Johannes?
âAllein nach drei und einem halben Tag
kam Lebensgeist von Gott ĂŒber sieâ (die beiden Zeugen). âSie stellten
sich auf ihre FĂŒsse, und groĂe Furcht befiel alle, die sie sahen. Und
man hörte eine laute Stimme vom Himmel: Kommt hier herauf. Und sie
fuhren in der Wolke gen Himmel vor den Augen ihrer Feinde.â (Offenbarung des hl. Johannes 11, 11 und 12)
Soll das etwa heiĂen, daĂ die AmtstrĂ€ger der apostatischen neuen
Konzilskirche sich bekehren und die Ămter der apostatischen
Konzilskirche gleich zur weiteren Verwendung in die Kirche sozusagen
mitbringen und dadurch die Kirche wieder hergestellt wird?
Bei einem solch existentiellen Thema sind Blödeleien völlig
unangebracht: so zu tun, als ob die Hierarchie und die Ămter in der
Kirche einerseits und die Ămter in der Gegenkirche und deren Umfeld
andererseits gleichwertig, also gleichgĂŒltig und daher austauschbar
seien.
Wenn alle, die die fĂŒr sie anscheinend plötzlich auferstandenen Zeugen
sehen, deswegen von groĂer Furcht befallen werden, was vielleicht AnlaĂ
zu deren Hinkehr zu Gott geben mag, dann ist bereits Lebensgeist von
Gott ĂŒber die Zeugen gekommen und sie haben sich auf ihre FĂŒsse
gestellt: Das lebendige kirchliche Lehr- und Hirtenamt sind dann - wohl
in aller Stille und abseits vom Getriebe medienfĂŒllender Ereignisse -
bereits wiederhergestellt.
Wie? Indem diese KirchenÀmter wieder mit Amtsinhabern besetzt wurden.
Wenn aber die Kirchen-Ă€mter wieder besetzt und dadurch das lebendige
Lehramt und das Hirtenamt der Kirche wieder erstanden sind, wie sollen
dann die Amtsinhaber der apostatischen neuen Konzilskirche die doch
be-reits wieder besetzten Ămter innerhalb der Kirche besetzen können,
wo sie als deren âFeindeâ noch damit beschĂ€ftigt sind, dem vor ihren
Augen ablaufenden Geschehen der Wiedererstehung des kirchlichen Lehr-
und Hirtenamtes hinterher zu schauen, nĂ€mlich zu realisieren, daĂ
tatsÀchlich so etwas möglich scheint wie die (wahre) Kirche und ein von
Gott unfehlbar und bindend geleitetes Lehr- und Hirtenamt dieser -
einzigen - Kirche?
VI.
Wie werden dann die Ămter in der Kirche besetzt, wie werden das Lehr- und das Hirtenamt wiederhergestellt werden?
Auch in der Zeit der Zerstörung des lebendigen Lehr- und des
Hirtenamtes und der groĂen Apostasie existiert er noch: der Tempel
Gottes, auch der Altar darin. Und die, die im Tempel - und nicht
auĂerhalb, auch nicht im Vorhof des Tempels - anbeten, sind vorhanden.
Es existiert die Kirche fort, das Priestertum in der Kirche und eine
kleine Anzahl Katholiken.
Wer sind diese Leute?
Sie können nicht zum Anhang des Tieres gehören, das ja die beiden
Zeugen Gottes, bekriegt, besiegt und getötet hat - sie stehen nicht
gegen die Kirche, sondern in der Kirche.
Sie können auch nicht zu aller Welt gehören, die sich ĂŒber die auf den
StraĂen der groĂen Stadt ausgestellten Leichname und die Beendigung der
âBelĂ€stigungenâ freut - sie mĂŒssen also erfaĂt haben, daĂ jene
Getöteten nicht aus eigener Machtvollkommenheit zeugten, sondern Zeugen
vor Gott waren. Ferner, daà diese Zeugen nun getötet sind und daà daher
die in den StraĂen der groĂen Stadt Bestaunten nur Leichen vor Gott
sind. Sie mĂŒssen also den Unterschied zwischen der Kirche und der
apostatischen neuen Konzilskirche erfaĂt haben.
Und sie dĂŒrfen dieser Tatsache nicht gleichgĂŒltig gegenĂŒberstehen, etwa
indem sie Leichen nicht von Zeugen und die Gegenkirche nicht von der
Kirche unterscheiden wollen nach dem Motto: âSeid ruhig, liebe Leute,
Wir versichern euch aus eigener Lehrvollkommenheit, daĂ ein Papst als
Papst oder âPapstâ durchaus HĂ€resie und Apostasie betreiben und so
seine, Christi Herde dezimieren kann. Er ist doch Papst oder âPapstâ,
solange er nur Papstkleider anhat. Denn ob Zeuge oder Leiche, das ist
Uns letztlich gleichgĂŒltig, denn die feierliche BekrĂ€ftigung des
unfehlbaren bzw. bindenden Lehr- und Hirtenamtes der Kirche,
verkĂŒndet auf dem Vatikanischen Konzil von 1869/70, halten Wir
aus Unserer eigenen Lehrvollkommenheit fĂŒr einen Irrtum der Unserer
Ansicht nach des Irrtums durchaus fÀhigen Kirche. Denn Wir haben Uns
weit von der Lehre der Kirche in die HÀresie abgewendet, Wir gehören
nicht zur Gemeinschaft der GlĂ€ubigen, Wir tun aber âbesonders gut
katholischâ. Seid daher ruhig, liebe Leute, und denkt nicht weiter
darĂŒber nach. Vor allem aber: untersteht euch, es laut zu sagenâ.
Nein, die im Tempel anbeten, sie sind nicht nur im Tempel und beten
dort den wahren Gott an, sondern sie sind der Tempel, diese letzten
nicht geistig abgestorbenen Mitglieder der Kirche, diese letzten
Katholiken, diese letzten JĂŒnger Christi.
Diejenigen, auf die all diese Merkmale zutreffen, seid Ihr, liebe Sedisvakantisten.
Aber mit allem Ernst, allem Nachdruck,
mit aller SchÀrfe - um des Heiles Eurer und vieler Seelen willen -
gefragt: Seid Ihr tatsÀchlich papst- und kirchentreu, seid Ihr
kampfbereite Mitglieder der streitenden Kirche, seid Ihr tatsÀchlich
katholisch, gehört Ihr zur Gemeinschaft der GlÀubigen, seid Ihr
wahrhaft JĂŒnger Christi?
Nun muà ein Kapitel abgehandelt werden, das offenbar so beschÀmend ist,
daà es in den Vorherschilderungen der hl. Schrift wohl gÀnzlich
verschwiegen wird:
Womit beschÀftigen sich diejenigen, die zu jener Zeit, in der die
Zeugen Gottes getötet sind und in der die Heiden die heilige Stadt fĂŒr
etliche Zeit zertreten, im Tempel anbeten? Was treiben sie eigentlich
wÀhrend der dreieinhalb Tage, dreieinhalb langer Tage, wÀhrend denen
Irrlichter statt Leuchter vor Gott ihr fahles Licht verbreiten? Da die
im Tempel Anbetenden die VerhÀltnisse durchschauen, werden sie sich
nach Abklingen des ersten Schreckens ihrer einzigartigen Rolle, die
ihnen zukommt, bewusst sein und sich wie etwa in der Urkirche um so
enger zusammenschlieĂen und eintrĂ€chtig miteinander verkehren, so
mĂŒsste man annehmen.
Da sie um den Zustand der Kirche wissen, werden sie sich weder mit
langen und sich wiederholenden AusfĂŒhrungen zu der lĂ€ngst bekannten
Tatsache aufhalten, daĂ die apostatische neue Konzilskirche und die in
ihrem Dunstkreis fest verankerten âbesonders gut katholischenâ
Gemeinschaften und Bruderschaften nicht mit der Kirche identisch sind,
sondern ihr tÀuschend Àhneln, allerdings zur Gegenkirche, zur Kirche
des Widersachers gehören, dessen ureigenste Kunst die der Verstellung
ist, und daà darum deren Vorsteher nicht zu den Hirten zu zÀhlen sein
können, die durch die TĂŒr in den Schafstall gelangt sind.
Noch werden sie sich mit immer neuen Kommentaren zu den sich in jener
Gegenkirche ĂŒberschlagenden Beispielen des Glaubensabfalls ĂŒberbieten -
sie werden nicht wie Lotâs Weib immerzu sehnsĂŒchtig nach rĂŒckwĂ€rts
schauen; so mĂŒĂte man es erwarten.
Auch werden sie sich nicht damit aufhalten, die bei der Tötung der
beiden Zeugen angewandten Raffinessen und Bosheiten des Tieres und
seines Anhangs in zwar plausiblen, aber die Probleme nicht lösenden
Fortsetzungsgeschichten ĂŒber GebĂŒhr zu bestaunen, so mĂŒsste man
eigentlich folgern. Sie werden sich vielmehr tatkrÀftig um die
Reparatur, um die Wiederherstellung der Kirche, um die
Wiederherstellung der Hierarchie, des lebendigen Lehramtes und des
lebendigen Hirtenamtes bemĂŒhen, so könnte man es doch wohl getrost
erwarten.
Einige von Euch argumentieren demgegenĂŒber, einen Papst zu wĂ€hlen und
so die Hierarchie in der Kirche wieder herzustellen und das lebendige
Lehramt und das lebendige Hirtenamt der Kirche wieder zu errichten, sei
âderzeitâ âpraktischâ nicht möglich wegen der Uneinigkeit unter den
âTraditionalistenâ. Wollt Ihr also zuwarten, bis auch die letzten Eurer
Gruppen und GrĂŒppchen in Eigenbrödelei, Kommunikations- und
HandlungsunfÀhigkeit versunken sind?
Auf die hl. Schrift, auf Vorherbestimmung und Fatalismus, es werde doch
alles âsowiesoâ kommen, was solle man da noch eigens Anstrengungen
unternehmen, könnt Ihr Euch dabei nicht berufen: es kommt nicht so,
weil es so vorherbestimmt ist, sondern die hl. Schrift berichtet -
verschlĂŒsselt durch Verschweigen - von Eurer wahrhaftig unbegreiflichen
SÀumigkeit: was treibt Ihr eigentlich wÀhrend der dreieinhalb Tage,
dreieinhalb langer Tage, wÀhrend denen Irrlichter statt Leuchter vor
Gott ihr falsches Licht verbreiten und wÀhrend denen die Kirche
darniederliegt, wÀhrend denen die Zeugen getötet, der Hirte geschlagen
und die Herde zerstreut sind?
Warum eigentlich hat der Prophet in jenem Bild ĂŒberhaupt zu messen -
das Amt des Propheten ist doch das des Beobachtenden, des Schauenden
und nicht das des Eingreifenden, des Handelnden?
Es ist wohl eine ganz ungeheure Verzögerung in der Heilsgeschichte
eingetreten: diejenigen, denen die Weissagung gilt, sind offensichtlich
derartig sĂ€umig, derartig unschlĂŒssig, derartig nachlĂ€ssig, daĂ sie
eigens erst dazu aufgefordert werden mĂŒssen, sich von ihrem Ruhe- oder
Krankenlager, aus ihrem Schlaf oder aus ihrer Agonie zu erhe-ben:
âStehe auf und miĂ den Tempel Gottes...â - tut endlich etwas, handelt
endlich, oder ist Euch etwa das Wohlergehen der Kirche völlig
gleichgĂŒltig?
Oder meint Ihr, die prophetischen Schriften des neuen Bundes seien etwa
nur zur poetischen Erbauung der Schöngeister verfasst worden und
enthielten nicht konkrete Handlungsanweisungen an bestimmte
Personen(-gruppen), an die, die es betrifft, an die allzu NachlÀssigen,
an die UnschlĂŒssigen, an die Ratlosen, an die ErmĂŒdeten und Verzagten?
Mag Euer Zögern auch in den ersten Jahren der Verwirrung entschuldigt
gewesen sein. Nun fĂ€llt wohl die Verantwortung fĂŒr diese ĂŒberlange
SÀumigkeit in der Behebung der Vakanz des pÀpstlichen Stuhles und
damit der Wiederherstellung des Lehr- und Hirtenamtes der Kirche Euch
zu, nachdem Ihr zum Teil die VerhÀltnisse und die Lösung erkannt habt,
zum Teil aber auch hÀttet erkennen können - und dennoch bisher nicht
gehandelt habt.
Zu befĂŒrchten ist, daĂ fĂŒr die VernachlĂ€ssigung der Kirche durch ihre eigenen Mitglieder Genugtuung zu leisten sein wird.
Das gilt insbesondere fĂŒr den Fall, daĂ Ihr etwa zuwarten wollt, bis
âGott selbst eingreiftâ, oder bis âein Wunder geschiehtâ. Gott könnte
dann Euren freien Willen achten und nach Eurer Weise verfahren. Das
âWunderâ könnte jedoch erstaunlich simpel ausfallen - Gott könnte Leid
zulassen, das auch Euch treffen könnte, um Euch zum Sinneswandel zu
bewegen: von der Ă€uĂersten VernachlĂ€ssigung der Kirche abzulassen
und fortan umsichtiger fĂŒr deren Wohlergehen zu sorgen.
Gebe Gott, dass er ein anderes unauffÀlliges Wunder geschehen lasse:
die Umkehr der WertschÀt-zung der Dinge, die Euch wichtig und die Euch
unwichtig erscheinen. DaĂ Ihr vorher, daĂ Ihr noch rechtzeitig, daĂ Ihr
rasch und daĂ Ihr klug handelt und daĂ Ihr nicht erst durch
unerfreuliche Ereignisse in Eurer UnschlĂŒssigkeit im Bezug auf das
Wohlergehen der Kirche, die fast schon GleichgĂŒl-tigkeit gleichzukommen
scheint, ĂŒberrascht und auf eine solch letztlich beschĂ€mende Weise zum
Umdenken bewegt werdet. Denn zwei Dinge werden sich ganz sicher
ereignen:
Zum Ersten: Es wird in die beiden Zeugen Lebensgeist von Gott kommen,
und sie werden sich auf ihre FĂŒĂe stellen: das lebendige Lehramt und
das lebendige Hirtenamt der Kirche werden wieder erstehen, ein Papst
wird die Kirche wieder leiten.
Zum Zweiten: Gott wird keinen Papst vom Himmel regnen lassen, wo doch
die streitende Kirche fĂŒr die Besetzung des pĂ€pstlichen Stuhles
verantwortlich ist - nur aus Euren Reihen wird schlieĂlich das HĂ€uflein
der WĂ€hlenden kommen - wer sonst betet im Tempel an?
VII.
Was ist zu tun?
Ihr werdet ein Netz von Kontakten aufbauen zu dem einen Zweck der
notdĂŒrftigen Sammlung der Verstreuten, zur Vorbereitung und schlieĂlich
DurchfĂŒhrung der Wahl eines Papstes, der Wiederherstellung der
kirchlichen Hierarchie, des lebendigen Lehr- und des lebendigen
Hirtenamtes der Kirche.
Diejenigen von Euch, die endlich das lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llige Werk angehen
und fĂŒr die Kirche zurĂŒsten, mĂŒssen Kontakt zu allen greifbaren Gruppen
und GrĂŒppchen der Sedisvakantisten auf dem Erdkreis aufnehmen, sie
mĂŒssen sich von Gruppe zu Gruppe durchfragen, sich im Schneeballsystem
weiterfragen: die Kirche ist universal, katholisch.
Die Wahl des Stellvertreters Christi auf Erden ist keine Sache, die
âgĂŒltigâ, d.h. wirksam vor Gott auf einer Lokalsynode, einer
Regionalkonferenz, oder gar auf einer Privatparty und unter AusschluĂ
aller ĂŒbrigen Mitglieder der katholischen Kirche erledigt werden
könnte!
Eben weil die Hierarchie und damit die Struktur und der Zusammenhalt in
der Kirche vollstÀndig zusammengebrochen und erloschen sind und weil
daher auch die im voraus wirksam von (dem Nachfolger des) Petrus
beauftragten und daher feststehenden WahlmĂ€nner fĂŒr die Wahl eines
Papstes, KardinÀle nicht vorhanden sind.
Fehlen aber die Hierarchie und damit die Struktur, der Zusammenhalt in
der gesamten Kirche, ist keine der lokal und Ă€uĂert lose organisierten
Gruppen Eurer Sedisvakantisten (wer stÀndig erscheint, der scheint auch
dazu zu gehören) vor anderen von irgend jemandem oder gar von Gott
beauftragt, allein oder unter AusschluĂ anderer sedisvakantistischer
Gruppen, die ja ebenfalls Teil der Gemeinschaft der GlÀubigen sind,
gĂŒltig, also wirksam einen Stellvertreter Christi auf Erden fĂŒr die den
Erdkreis umfassende katholische Kirche zu erwÀhlen.
Auch nicht âdie Sedisvakantistenâ der Stadt Rom oder der Stadt und des Umkreises von Rom:
Es erscheint zunÀchst verlockend, auf das in den ersten Jahrhunderten
des Bestehens der Kirche praktizierte Wahlverfahren fĂŒr die Wahl eines
Bischofs von Rom durch den Klerus und das Volk von Rom zurĂŒckgreifen zu
wollen. Da der Bischof von Rom per Definition zugleich Papst der
Kirche ist, hÀtte man mit dem denkbar geringsten Aufwand die Vakanz des
pÀstlichen Stuhles im Nu beendet: Man suche die Sedisvakantisten der
Stadt und des Umkreises von Rom zusammen, lasse von deren Klerikern mit
Billigung der ĂŒbrigen Sedisvakantisten dieser Stadt bzw. Region einen
Papst wĂ€hlen, den die ĂŒbrigen Sedisvakantisten auf dem Erdkreis nur
anzuerkennen brauchten.
Allerdings: Die Stadt(-gemeinde) Rom ist ohne kirchliche Hierarchie,
wenn man also von der Hierarchie der katholischen Kirche absieht, eine
Stadt wie hundert andere. Ewig ist nur das geistliche Rom: die Kirche
(...âund die Pforten der Hölle werden sie nicht ĂŒberwĂ€ltigenâ). Rom hat
nur insoweit Vorrang, als damit die Hierarchie der katholischen Kirche
gemeint ist - die aber genau ist vollstÀndig zusammengebrochen,
erloschen!
Die âDiözese von Româ, der auch nach dem Versterben eines Bischofs von
Rom, eines Papstes in den ĂŒbrigen dort fortbestehenden Ămtern weiter
existierende kirchliche Amtssprengel Rom also, der als
kirchenhierarchisch fest gefĂŒgte und klar umrissene Rest-Zelle dienen
könnte, indem er alle âSedisvakantisten von Româ beherbergte, existiert
nicht mehr: auĂer dem âKirchengebietâ und dem âKirchenvolkâ ist fĂŒr das
Bestehen einer Diözese als drittes das Vorhandensein der
âKirchengewaltâ erforderlich - KirchenĂ€mter also, die mit Amtsinhabern
besetzt sind, genau daran fehlt es aber:
Der letzte Bischof von Rom, Papst Pius XII., verstarb am 9.10.1958.
KardinÀle oder sonstige Inhaber von KirchenÀmtern, die in der
Gemeinschaft der GlÀubigen stehen, sind nicht vorhanden. Etwaige
Priester, die innerhalb der Gemeinschaft der GlÀubigen stehen und die
in oder um Rom den Gottesdienst aufrechterhalten, verrichten den Dienst
vor Gott dort notgedrungen in allgemeinem göttlichem Auftrag. Sie haben
aber keine vom Vikar Christi oder von einem in dessen Auftrag
handelnden AmtstrĂ€ger ausdrĂŒcklich erteilte oder abgeleitete
Amtsbefugnis inne - sie sind keine von Amtsinhabern der Kirche
ihrerseits eingesetzten AmtstrÀger der Kirche. 2)
Also können aus der nicht existierenden Diözese von Rom nicht die
WĂ€hlenden fĂŒr die Wahl eines Bischofs von Rom, fĂŒr eine Papstwahl
hervorgehen. 3)
Das ist eben die Konsequenz, die sich aus dem vollstÀndigen Erlöschen
des lebendigen Hirtenamtes, der Hierarchie in der Kirche ergibt: so wie
das Tier und sein Anhang von innen und von Grund auf die Hierarchie in
der Kirche abgerissen und zerstört haben, so muà diese auch von innen
und von Grund auf wieder aufgebaut werden - habt Vertrauen in die Worte
der hl. Schrift: der (gesamte) Tempel, der (gesamte) Altar und (alle,)
die darin anbeten, sind (neu) zu (ver-)messen. Erst dadurch kommt
Lebensgeist von Gott ĂŒber die beiden Zeugen und sie stellen sich auf
ihre FĂŒĂe.
Die eben angesprochene Vorranglosigkeit gilt fĂŒr die an verschiedenen
Orten gebildeten Gruppen der Sedisvakantisten, nicht aber fĂŒr die
persönlichen Voraussetzungen der WahlmÀnner: die Wahl des
Stellvertreters Christi auf Erden wird Personen vorbehalten sein, die
ihr Leben gÀnzlich in den Dienst vor Gott gestellt haben,
Priestern, Klerikern also. 4) Die ĂŒbrigen Glieder der Kirche
werden insofern mitwirken, indem sie durch ihre Billigung die
WahlmÀnner als solche entsenden und indem sie sich zum Vorhaben, der
Sammlung der Verstreuten und schlieĂlich der Wahl eines Papstes, der
Wiederherstellung der Hierarchie in der Kirche, des lebendigen Lehr-
und des lebendigen Hirtenamtes bekennen und daran mitwirken, soweit es
ihnen möglich ist.
VIII.
Was ist zu unterlassen?
Ihr werdet bei Eurer Suche nach den Verstreuten auf Dornen, Disteln,
verhĂ€rteten Wegesrand, steinigen Grund und gutes Erdreich stoĂen:
Die einen werden die Wahl eines Stellvertreters Christi ĂŒberhaupt fĂŒr
ĂŒberflĂŒssig, andere fĂŒr schĂ€dlich, wieder andere fĂŒr jetzt noch nicht
oder jetzt nicht mehr opportun, weitere fĂŒr auf diese Weise oder unter
diesen UmstĂ€nden nicht genehm, nicht âgottgefĂ€lligâ erachten. 5) Ist
damit die Wahl eines Papstes zum Scheitern verurteilt, ist sie
praktisch unmöglich? Nein: laĂt Euch nicht schrecken!
Welcher vernĂŒnftige Mensch wĂŒrde denn allen Ernstes behaupten wollen,
daĂ âdie Traditionalistenâ allesamt (wahre Voll-)Mitglieder der Kirche
seien, also zur Gemeinschaft der GlÀubigen dazu gehörten und daà sie
die Kirche meinen, wenn sie von âKircheâ reden?
Was also ist mit all denen, die das lebendige Lehr- und Hirtenamt, die
die Hierarchie in der Kirche nicht vermissen, eben weil sie das
Verschwundene und die Kirche seinem bzw. ihrem Wesen nach nicht
wirklich gekannt und erkannt haben, und die daher Leichen von Zeugen
nicht unterscheiden können oder wollen und die Kirche nicht von der
Gegenkirche unterscheiden können oder wollen? Was also ist mit all
denen, die sich eben nur fĂŒr âfrommâ, âkonservativâ,
âtraditionalistischâ und âbesonders gut katholischâ halten und die
ihren Papst oder âPapstâ schon haben und/oder gar keinen Papst und
schon gar kein lebendiges Lehramt und Hirtenamt der Kirche gebrauchen
können und die sich daher nicht sammeln lassen wollen?
Soll man die verbliebenen KrÀfte darauf verwenden, sie zunÀchst zu
bekehren zu versuchen? Soll man mit den ZurĂŒstungen fĂŒr die Kirche
zuwarten, bis sie eines Tages vielleicht bereit sein könnten, in ihrer
Erkenntnis zu wachsen?
Zu messen ist nur der Tempel, der Altar und die im Tempel anbeten:
letztere befinden sich innerhalb der Kirche. Die sich dagegen im Vorhof
des Tempels aufhalten, sie wÀhnen sich lediglich innerhalb der Kirche
aufgrund ĂŒberwindlicher oder unĂŒberwindlicher Fehlvorstellungen vom
Begriff, Wesen und Inhalt der Kirche. Sie gehören aber dennoch nicht
zur Gemeinschaft der GlĂ€ubigen - sie meĂt nicht, sie laĂt aus! Die
abseits stehen wollen, sie zÀhlt nicht dazu, mit ihnen rechnet nicht.
Sie gehören zum Vorhof des Tempels: nach ausdrĂŒcklicher Anweisung der
hl. Schrift dĂŒrfen sie nicht dazugezĂ€hlt werden! Der Vorhof ist den
Heiden ĂŒberlassen! Und ob alle âSedisvakantistenâ sich als papst- und
kirchentreu, als wahrhaft katholisch erweisen werden, wird sich noch
herausstellen.
Gemessen werden kann nur das, was sich zuvor sammeln lieĂ, das
Verstreute ist nicht messbar. Es geht eben nicht nur um die Behebung
einer (gewöhnlichen) Vakanz des pĂ€pstlichen Stuhles bei im ĂŒbrigen
intakter (Rest-) Hierarchie in der Kirche, wie sie nach dem Ableben
oder der Resignation eines Papstes eintritt:
Kirchliches Lehr- und kirchliches Hirtenamt, alle ĂŒbrigen Ămter neben
dem Papstamt, die gesamte Hierarchie in der Kirche sind vielmehr
erloschen, die Kirche hat ihre Sichtbarkeit verloren und ihre Grenzen
sind unscharf geworden - die Kirche ist tatsÀchlich neu zu vermessen,
ihr Inhalt, ihr Umfang und damit ihre Grenzen sind wieder kenntlich zu
machen - und genau dazu muĂ das Zerstreute zuvor notdĂŒrftig gesammelt
werden.
Zu sammeln und zu messen sind aber nur die im Tempel Anbetenden, weil
auf ihnen - und nur auf ihnen, tatsÀchlich und wahrhaft nur auf ihnen -
die heilige Pflicht und die Verantwortung fĂŒr die Wiederherstellung der
Kirche liegt - und die Tragödie, daà sie dreiundeinhalb lange falsche,
fahle Tage Zeit benötigten, sich nahmen, zögerten, ehe sie den Mut
fanden, sich dieser Pflicht auch tatsÀchlich durch Handeln, durch
Sammeln des Verstreuten - und nicht nur durch Reden, Abwarten und
Resignieren - zu stellen.
Die Papstwahl ist es, nur sie allein, die zum Eck- und PrĂŒfstein fĂŒr
die im Tempel Anbetenden, fĂŒr die wahren JĂŒnger Christi, die Katholiken
wird: einzig und allein nur durch ihre Mitwirkung an der
Wiederherstellung der Kirche, der Wahl eines Papstes werden sie sich
als solche - als die im Tempel Anbetenden, als die zur Gemeinschaft der
GlÀubigen Gehörenden - ausweisen können!
IX.
Wenn Ihr die Sache nur endlich anfasst, dann macht Euch keine unnĂŒtzen Sorgen.
Das Messen des Tempels, des Altares und der darin Anbetenden wird sich
mit Gottes Hilfe viel einfacher und schlichter als befĂŒrchtet ergeben:
Diejenigen, die die (mit Hierarchie, mit lebendigem Lehr- und Hirtenamt
ausgerĂŒstete) intakte Kirche nicht vermissen, werden allein durch ihr
Fernbleiben beurkunden, dass sie nicht zur Gemeinschaft der GlÀubigen
dazu gehören. Diejenigen hingegen, die zur Gemeinschaft der GlÀubigen
dazu gehören (wollen) und die zutreffend das Wesen und die Grenzen der
Kirche erkannt haben, denen das Wohlergehen der Kirche, ihrer Kirche am
Herzen liegt, sie mögen unschlĂŒssig, geschwĂ€cht, mut- und ratlos sein,
aber unwillig sind sie nicht.
Ein einfacher Aufruf, ein ZĂ€hlappell, auf Zuruf werden sie sich
einfinden, Gott selbst wird sie leiten. âAd sumâ - da bin ich, Herr,
ich bin dabei, ich bin dafĂŒr.
Eine kurze Parole, ein Kodex: ich bin katholisch, ich bin der Lehre und
den Satzungen Christi und seiner Kirche - und nicht denen des Tieres,
dessen Gegenkirche und deren Umfeld - verpflichtet, eben darum kann und
will ich Zeugen von Leichen und die Kirche von der Gegenkirche und
deren Umfeld unterscheiden. Eben darum habe ich den furchtbaren Zustand
der Kirche und meine eigene Verantwortung fĂŒr die Wiederherstellung der
Kirche tatsĂ€chlich erfaĂt, und eben darum will ich an deren
Wiederherstellung mitwirken, soweit es mir möglich ist.
Eine schlichte Wahlordnung zur Wiederbesetzung des Stuhles Petri, sie
muà göttliches (unabÀnderliches) Recht beachten: nur die
(Voll-)Mitglieder der Kirche sind als WÀhlende und als AuszuwÀhlender
berufen. 6)
Die wĂ€hlenden VĂ€ter mĂŒssen dem gesamten Erdkreis entstammen: alle
notdĂŒrftig gesammelten Mitglieder der Kirche mĂŒssen durch sie vertreten
sein.
Dann wird durch solch eine katholische Aktion den Anforderungen an eine
vor Gott gĂŒltige Wahl eines Papstes, an die Wiederherstellung der
Hierarchie der Kirche, an die Wiederherstellung des lebendigen
Lehramtes und des lebendigen Hirtenamtes der Kirche GenĂŒge geleistet
sein: eben dadurch kommt Lebensgeist von Gott ĂŒber die beiden Zeugen
und sie stellen sich auf ihre FĂŒĂe!
Ein drittes und letztes mal seid Ihr Sedisvakantisten daher gefragt:
Seid Ihr tat-sÀchlich kirchen- und papsttreu, seid Ihr der einen
heiligen, katholischen und apostolischen Kirche Jesu Christi zugehörig,
seid Ihr die Gemeinschaft der GlÀubigen, seid Ihr die im Tempel
Anbetenden, seid Ihr wahrhaft JĂŒnger Christi?
Haltet Euch jetzt nicht mehr auf, vertÀndelt keine Zeit mehr, sÀumt
nicht mehr weiter: noch existiert ein weltweites sekundenschnelles
Kommunikationsnetz, noch fliegt eine Flotte von Ver-kehrsflugzeugen,
die die kĂŒnftigen Konklaveteilnehmer innerhalb eines Tages von einem
gröĂeren Flughafen zu jedem beliebigen gröĂeren Flughafen auf dem
gesamten Erdball befördern kann!
Das zweite Wehe geht nur vorĂŒber, wenn Ihr es - auf dringende göttliche
Mahnung der hl. Schrift, des 11. Kapitels der Offenbarung des hl.
Johannes hin und mit himmlischem Beistand - vorĂŒberbringt. Wie sonst -
ohne Sammlung der Verstreuten, wie ohne wiederhergestelltes lebendiges
Lehramt der Kirche und wie ohne wiederhergestelltes lebendiges
Hirtenamt der Kirche - können die dann verbliebenen Menschen in die
Lage versetzt werden, Gott die Ehre zu geben.
Warum zögert Ihr noch: âStehe auf und miĂ den Tempel Gottes und den
Altar und die darin anbeten. Den Vorhof aber auĂerhalb des
Tempels laĂ aus und miĂ ihn nichtâ!
X.
Nachwort:
Die Katastrophe und ihre Behebung, die im 11. Kapitel der Offenbarung
des hl. Johannes derart verschlĂŒsselt dargestellt ist, daĂ das Bild
erst in jener Zeit (wieder-)erkannt werden kann, in der die
Wirklichkeit die Vorhersage einholt, sind auch von anderer Seite -
wiederum verschlĂŒsselt - vorhergeschildert worden: Ich zitiere aus dem
Buch: Anna Katharina Emmerich, Visionen, Pattloch-Verlag, 3. Aufl.
(1972). Dort heiĂt es ab S. 102:
âAm 28. August 1820 hatte Anna Katherina das folgende tröstliche Bild ĂŒber die Erneuerung der heiligen Kirche. Sie erzĂ€hlte:
âIch hatte ein Bild von der Peterskirche, als schwebe sie ĂŒber der
Erde, und als eilten viele Leute heran, um unter sie zu treten und sie
zu tragen. GroĂ und klein, Priester und Laien, Frauen und Kinder, ja
sogar alte KrĂŒppel sah ich dies tun. Es war mir dabei ganz Ă€ngstlich;
denn ich sah, wie der Kirche ĂŒberall der Einsturz drohte. Die
Grundmauern und der ganze untere Teil schienen auseinanderzufallen. Da
stellten aber die Leute ĂŒberall ihre Schultern unter, und indem sie
dies taten, waren sie alle gleicher GröĂe. Es war jeder an seiner
Stelle, die Priester unter den AltÀren, |