MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, im Oktober 1980
Verehrte Leser,
1. den größten Teil des vorliegenden Heftes nimmt die Fortsetzung und
Beschließung des im September begonnen Artikels von Pater des Lauriers.
Sie werden hoffentlich dafür Verständnis haben, wenn wir uns
entschlossen haben, diese Arbeit auf einmal abzudrucken. Sie bildet
einen Meilenstein in der Diskussion um die eigene Identität als wahrer
Kirche und um die Verwirklichung des wahren Glaubens unter den heutigen
chaotischen Verhältnissen. Auch wenn wir nicht in allen Punkten mit
Pater des Lauriers übereinstimmen, bitte ich Sie, verehrte Leser, die
Mühe des Studiums und der geistigen Aneignung des dort Dargelegten auf
sich zu nehmen. Wem die Abhandlung zu langatmig erscheint, möge
meinetwegen bei Kap. IV. (S. ) beginnen - bzw. weiterlesen. Nach der
Lektüre dieses IV.Kap. wird er sicherlich den übrigen Teil auch noch
durcharbeiten!
2. Wie bereits in der letzten Nummer angekündigt, haben wir in dem
vorliegenden Heft damit begonnen, das Verhältnis von Kirche und
legitimem Kampf für den Glauben zu untersuchen. Diesem Thema werden
weitere Beiträge auch in Zukunft gewidmet werden. Besonders wichtig ist
dabei die Lösung der Frage, wo denn heute - unter diesen infernalischen
Verhältnissen - die wahre Kirche zu finden ist.
3. Wenn man das Verhalten vieler Gläubiger in unserer Lage, die
entschieden mitgeprägt wird durch den Enthusiasmus für den Okkupanten
Wojtyla, beobachtet, kann man nur immer trauriger werden. Selbst die
Nüchterneren haben etwa folgende Auffassung: die neue Messe ist zwar
ungültig, die Ortsbischöfe haben ihr Amt von rechts wegen verloreen,
aber ... und nun kommt der Hiatus: der hl. Vater wird's schon wieder
mach'en, denn er hat ja auf die Verpflichtung zum Tragen des
priesterlichen Kleides hingewiesen. Die größte Schuld an dieser
Verharmlosung der Verhältnisse und der weiteren Verwirrung trägt Mgr.
Lefebvre. Man überlege sich einmal von welch seltsamem Ehrgeiz er und
seine Leute besessen sind: "Wir werden uns in der Liebe zur Kirche und
in Dankbarkeit und Treue dem Nachfolger Petri gegenüber von niemandem
übertreffen lassen." (Vgl. die in diesem Heft abgedruckte Petition, die
Econe seinen .Mitläufern zur Unterschrift empfiehlt.) Mit dem
Nachfolger Petri ist eben jener Wojtyla gemeint, der in Paul VI. seinen
großen geistigen Vater sieht! Lefebvre setzt seine ganze Autorität
gezielt dafür ein, damit die Belege für Wojtylas Häresie (die N.B.
selbst der ihm persönlich freundschaftlich verbundene Univ.-Prof. W.
Siebel nachweist) die Gläubigen nicht erreichen. Hinzu kommt das
beharrliche Schweigen der meisten Priester. - Auf der anderen Seite
tragen die meisten aber selbst Schuld an ihrer eigenen Verwirrung oder
Blindheit, denn so ein Vogel-Strauß-Verhalten ist wesentlich bequemer,
was soll man sich um Sachen kümmern, die einem nur Ärger bringen. Um
einen Slogan aus dem jetzigen bundesdeutschen Wahlkampf zu gebrauchen:
viele meinen tatsächlich, der Strom komme aus der Steckdose! Auf keinen
Fall will man sich seine Idylle oder religiöse Märchenwelt zerstören
lassen, man muß nur hoffen! Prost! - An die Priester, die dem
bisherigen Inferno entgangen sind, richte ich folgende Bitte: Jeder
möge sich eine Landkarte besorgen und die Orte, wo er selbst und die
übrigen treuen Seelsorger zu Hause sind - mitlerweile kennt man sich
doch - markieren; man sehe sich jetzt das Gebiet zu seinen geistlichen
Nachbarn genau an ... und dann bestimme man die Grenzen seiner Pfarrei
einmal neu!
4. Nach dem - damals nur grundsätzlich gemeinten - Aufruf, wir (die wir
von uns behaupten wollen, römisch-katholische Christen zu sein) sollten
uns der Not der Verhungernden und Elenden in Afghanistan und Afrika
annehmen und die leiblichen Werke der Barmherzigkeit üben, kamen eine
Reihe von Anfragen nach einer seriösen, selbständigen
Hilfsorganisation, der man die entsprechenden Spenden anvertrauen
könne. Ich habe mich inzwischen um eine solche Adresse bemüht und gebe
sie hier bekannt: "Förderungsgesellschaft Afrika mbH", D-4780 -
Lippstadt, Langestr. 30 A. (Geschäftsführer dieser Gesellschaft ist der
Herausgeber des SCHWARZEN BRIEFES Claus P. Clausen.) Spenden bitte ich
direkt dorthin zu überweisen; Postscheckkonto Nr.33o73-6o2,
Postscheckamt Frankfurt /M. Soweit reicht, liegen diesem Heft
Zahlkarten bei. Die Spenden sind steuerbegünstigt.
5. Verstorben ist in letzter Zeit Herr Anton Herzog aus Zürich, der es
bedauerte, in seinem Alter nichts mehr für den Kirchenkampf tun zu
können. Möge Gott ihn in Seine Herrlichkeit heimholen und seine Gebete
für die Rettung der Kirche erhören. R.i.p.
6. Der Oktober ist der Rosenkranzmonat. Beten wir dieses Kampfgebet
ohne Unterlaß: für die eigene Festigung im Glauben, für die Ermutigung
der Priester, für die Umkehr der Irrenden und besonders für die
unschuldig Gemarterten dieser Welt!
Ihr Eberhard Heller
UNSER GEBET:
HEILIGER ERZENGEL MICHAEL, VERTEIDIGE UNS IM KAMPFE; GEGEN DIE BOSHEIT
UND DIE NACHSTELLUNGEN DES TEUFELS SEI UNSER SCHUTZ. "GOTT GEBIETE
IHM", SO BITTEN WIR FLEHENTLICH; DU ABER, FÜRST DER HIMMLISCHEN
HEERSCHAREN, STOSSE DEN SATAN UND DIE ANDERN BÖSEN GEISTER, DIE IN DER
WELT UMHERSCHWEIFEN, UM DIE SEELEN ZU VERDERBEN, DURCH DIE KRAFT GOTTES
IN DIE HÖLLE. AMEN.
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